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Protestantischer/ anglikanischer Bischof beim Fürbittenlesen in Regensburg?

(gloria.tv/pdr) Die bundesweite Aktion von missio zum Sonntag der Weltmission fand am Sonntagmorgen mit einem Pontifikalamt im voll besetzten Regensburger Dom St. Peter ihren Höhepunkt. Bischof Gerhard Ludwig Müller zelebrierte mit Bischöfen aus Indien, missio-Präsident Pater Eric Englert OSA und Domkapitular Peter Hubbauer den feierlichen Gottesdienst. In seiner Predigt forderte der Regensburger Oberhirte die Unantastbarkeit der menschlichen Würde ein und verwies darauf, dass alle Menschen von Gott gleich geliebt seien:

„In Jesus Christus, auf den wir getauft sind, sind wir uns bewusst, dass es in seinem Leib, im Volke Gottes, im Tempel des Heiligen Geistes keine Fremden und Ausländer gibt. Über alle Grenzen von Nation, Kultur und Mentalität hinweg wissen wir uns verbunden und zusammengefügt zu der weltweit einen Familie Gottes, der Kirche des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. In Gottes Stadt gibt es keine Bürger erster, zweiter und dritter Klasse, keine obere und untere Kaste, keine Unberührbaren“.

In Christus seien alle Feindschaften und Fremdheiten zwischen den Völkern überwunden. Mission habe auch niemals im Geringsten etwas mit der Verbreitung von Weltanschauungen oder politischen Ideologien zu tun. Schon lange hätten die Menschen die Blickverengung einer eurozentrischen Sicht auf die Welt hinter sich gelassen.

In der Vergangenheit sei der Missionsauftrag Christi kontaminiert worden von dem heute überholten Fortschrittglauben im Zeitalter des Kolonialismus, der vorgaukelte, die Europäer könnten sich anderen gegenüber kulturell, technisch und wirtschaftlich überlegen fühlen.

Diese Haltung der Entmündigung, die andere von einem erhöhten Podest herab behandle, lehne die Kirche klar ab, erklärte Bischof Gerhard Ludwig Müller, denn: „Mission ist nicht Herrschaft über Menschen, sondern Dienst an den Menschen. Auch die materielle Hilfe wird nicht verzweckt, um andersgläubigen Menschen eine neue Weltsicht aufzudrängen. Sie ist stattdessen Ausdruck der Frohen Botschaft der Liebe Gottes zu allen Menschen, die Jesus verkündet hat“.

Die selige Mutter Teresa, die vor 100 Jahren geboren wurde, sei das größte Vorbild der Nächstenliebe für unsere Gegenwart, aber auch für den Weg der Kirche im 21. Jahrhundert.

Sie habe uns neu sehen gelernt, dass wir Christus nicht nur repräsentieren, wenn wir selbst die Werke der leiblichen und geistigen Barmherzigkeit vollzögen. In diesem Geist seien tausende von Ordensfrauen in Indien unterwegs. Ihre besondere Sorge gelte insbesondere auch der Menschenwürde von Mädchen und erwachsenen Frauen, betonte der Oberhirte und predigte abschließend: „Eine Gesellschaft kann nur dann florieren, wenn ihre Grundlage heißt: Die Würde des Menschen ist unantastbar, weil von Gott alle Menschen gleich geliebt sind. Daraus ergeben sich für alle die gleichen Menschenrechte!“
HerzMariae
Gibt es Regensburger im Forum, die die Frage der Überschrift klären können?