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Monika Schr.
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Hl.Rock Wallfahrt der Ecclesia Dei-Gemeinschaften. Eindrücke der Wallfahrt der Ecclesia Dei-Gemeinschaften 2012.Mehr
Hl.Rock Wallfahrt der Ecclesia Dei-Gemeinschaften.

Eindrücke der Wallfahrt der Ecclesia Dei-Gemeinschaften 2012.
Monika Schr.
Falls noch nicht von jedem entdeckt, aber bei Interesse: Die Predigt von S. Eminenz Kardinal Brandmüller im Pontifikalamt (etwas leise aber verstehbar): Wer ist dieser? (Kard.Brandmüller)
elisabethvonthüringen
Wallfahrt nach Trier: Der Herr hat Dich im Auge, Lümmel!
kathermometer.blogspot.com 👍
Schon seit Monaten freue ich mich auf die Wallfahrt nach Trier. Und als ich gehört habe, daß sich Bischof Ackermann, den ich ehrlich gesagt noch nie leiden konnte, ausdrücklich gegen die Gewährung eines besonderen Ablasses für die Wallfahrt ausgesprochen hatten, angeblich aus Rücksicht auf die ökumenischen …Mehr
Wallfahrt nach Trier: Der Herr hat Dich im Auge, Lümmel!
kathermometer.blogspot.com 👍

Schon seit Monaten freue ich mich auf die Wallfahrt nach Trier. Und als ich gehört habe, daß sich Bischof Ackermann, den ich ehrlich gesagt noch nie leiden konnte, ausdrücklich gegen die Gewährung eines besonderen Ablasses für die Wallfahrt ausgesprochen hatten, angeblich aus Rücksicht auf die ökumenischen Geschwisteriche, war meine Vorfreude erst mal weg. Ausgerechnet zum 500.ten Jahrestag der erstmaligen "Zeigung" des Heiligen Rocks kein Ablaß? Geht eigentlich gar nicht.

Kann sich ein Bischof Ackermann eigentlich vorstellen, daß es einen katholischen Gläubigen geben könnte, der wirklich dringend und händeringend eine Gelegenheit sucht, einen vollständigen Ablaß zu erwerben? Ich zweifle, wenn ich das unschuldige Kindergesicht dieses Bischofs sehe. Hat er im Beichtstuhl immer nur von "bread crumb sins" gehört?

Am 21. April bin ich Bischof Ackermann begegnet. Freundlich hat der Ortsbischof die erschienenen Wallfahrer der Ecclesia-Dei-Gemeinschaften begrüßt. In korrekter inclusive language begrüßt er umständlich die "Pilgerinnen und Pilger", obwohl unter den zahlreichen Damen sicher keine war, die sich von der grammatikalisch ebenso korrekten politisch aber unkorrekten Ansprache "Liebe Pilger" "ausgeschlossen" gefühlt haben dürfte. Feministinnen dürften keine vor Ort gewesen sein, Ex-Feministinnen schon eher, und denen (ich hatte die Gelegenheit zu einem Kurzinterview) geht das grammatikalisch barocke "Anbiedermeier" moderner Prälaten (ich zitiere!) "tierisch auf die Nüsse".

Aber reden wir von mir und meinen läßlichen (hoffentlich) Sünden. Es sind mehr erschienen als erwartet. In der Kirche St. Maximin (eine zur Turnhalle umgestalteten ehemaligen Klosterkirche) gibt es viel Platz, 1.200 Menschen faßt das Kirchenschiff, die Bestuhlung ist für rund 1.000 Menschen ausreichend. Es sind aber mehr erschienen. Ich stehe also. Der Appell, doch bitte den älteren Pilgern einen Sitzplatz freizumachen, verhallt ungehört. Vor allem bei mir. (Für Unbedarfte: einem Mittsechziger einen Sitzplatz anzubieten stößt nur selten auf die freudige Bereitschaft dieses nett gemeinte Angebot auch anzunehmen.)

Stattdessen flaxe ich mit meinem Nachbarn, einem sportlichen Mittdreißiger mit Pferdeschwanz rum: "Katholisch ist nichts für Weicheier" etc. pp.

Es folgt ein zweistündiger Gottesdienst mit viel Musik, die von einem Chor und einem Orchester vorgetragen wird. Dann eine geniale Predigt von Kardinal Brandmüller. Die Zeit wird lang, meine Füße schmerzen, auf dem nackten Boden zu knien ist hart. Kinder fangen an zu quengeln und zu plärren. Eine tapfere Mutter mit fünf kleinen Söhnen bringt zwei ihrer unruhigen Söhnlein zur Raison, indem sie Ohrfeigen verteilt. Ein Zeichen, wie man sehen wird.

Die Wallfahrt beginnt. Natürlich hab ich keine Regensachen dabei. Aber der Regen ist eiskalt, es stürmt, eine liebe Freundin gibt mir einen alten Schirm, himmelblau mit Röschen. Der Schirm ist klein, ich teile ihn mit einem anderen Wallfahrer, wir werden beide naß. Spätestens auf dem Marktplatz geht es im eiskalten Regen nur noch zentimeterweise voran, der Weg von der Porta Nigra bis zur Kirche nimmt zwei Stunden in Anspruch.

Große Plakate auf dem Weg, die verkünden, daß man ganz und gar nicht die Reliquie verehrt, sondern Jesus Christus. (Vor meinem geistigen Auge erscheint wieder der kindergesichtige Herr Bischof) Auf dem Vorplatz eine Kunstinstallation aus Bindfäden in Rot und Weiß, deren Sinnfreiheit sich kaum übertreffen läßt, daneben Betonkübel mit buntig angestrichenen Ästen in den Pastellfarben, die mich so sehr an die Kunst-am-Bau-Tradition der Nierentischepoche erinnern.

Ich fühle mich an einen Kindergeburtstag erinnert. Im Eingangspavillon kann man einen "Lebensfaden" abgeben, der dann auf einem Webstuhl verarbeitet wird. Wir befinden uns offenbar auf einem Event der Textilindustrie.

Die Pilger halten sich bei Laune, indem sie das Wallfahrtsbüchlein durchsingen, zwei junge Männer mit kräftigen Stimmen rezitieren eine endlose Jesuslitanei, es geht voran. Endlich kommt der Heilige Rock in Sicht. Aber um den Rock herum stehen grimmige Kirchendiener (vor meinem geistigen Auge erscheinen sie als rotgewandete gehörnte Wesen mit Schweif und dreizackigen Gabeln) die die Gläubigen antreiben, nicht zu lange zu bleiben.

Nein, ich beschwere mich nicht. Großmäuligkeit - meine Hauptsünde - findet ihre gerechte Strafe. Ein bißchen Demut hätte mich wahrscheinlich vor schmerzenden Knochen und nassen Klamotten bewahrt. Unbußfertigkeit wird manchmal eben sofort bestraft. Mit Ohrfeigen oder mit schmerzenden Füßen und Knien. Und mit der Schmach, sich mit einem himmelblauen Regenschirm mit Röschen vor dem Regen schützen zu müssen. Oder damit, daß ich mir viel länger als eigentlich notwendig die Kunstaktionen auf dem Vorplatz dieser großartigen Kirche ansehen muß.

Aber alles war in Wirklichkeit wunderbar. Das Institut Christus König und Hoherpriester hat die Messe formvollendet in der klassischen Feierlichkeit des Usus antiquior zelebriert. Chor und Orchester haben ihr Bestes gegeben. Das Haus war übervoll. Kardinal Brandmüller hatte für die Gläubigen ein ganz besonderes wundervolles Geschenk mitgebracht: Nach dem Pontifikalamt wurde ein Dekret verlesen, daß den erschienenen Pilger einen vollständigen Ablaß unter den üblichen Bedingungen zusagt. Bischof Ackermann ist noch anwesend. Was denkt er nun?

Filmbericht: hier
RellümKath
Schade! Das war wohl das höchste Ereignis in diesem Jahr für die deutschen Katholiken!
Oder kommt noch so etwas?Mehr
Schade! Das war wohl das höchste Ereignis in diesem Jahr für die deutschen Katholiken!

Oder kommt noch so etwas?
elisabethvonthüringen
Huch...ich war da nicht dabei...weder mit noch ohne Baby...
sitze nach wie vor im tiefen Süden unter schneebedeckten 😀 ergen...
RellümKath
@ElisabethvTh.: Tja, da hast du halt kein Baby gehabt, dann hättest du wie ich über Liebfrauen sich ganz vordrängeln können ohne dieses Zelt durchqueren zu müssen.
Nächstes Mal also bitte Babys mitbringen...!!!!! 🤗
Und jetzt schaue ich mal, ob man mich mit Baby-klein in den Mitschnitten sieht.
Gibts auch von heute einen Mitschnitt? Da war es nämlich besonders brav: "Ennääähh!!!"Mehr
@ElisabethvTh.: Tja, da hast du halt kein Baby gehabt, dann hättest du wie ich über Liebfrauen sich ganz vordrängeln können ohne dieses Zelt durchqueren zu müssen.

Nächstes Mal also bitte Babys mitbringen...!!!!! 🤗

Und jetzt schaue ich mal, ob man mich mit Baby-klein in den Mitschnitten sieht.

Gibts auch von heute einen Mitschnitt? Da war es nämlich besonders brav: "Ennääähh!!!"
elisabethvonthüringen
Ach Gott, ja...irgendwer muss ja die Fäden ziehen... 😀
Impressionen von der Wallfahrt zum Heiligen Rock, Teil 2
Vor dem Dom stand ein großes Rundzelt durch das wir geschleust wurden. Offensichtlich hatten wieder zu viele Sozialarbeiter und künstlerische Sinnhuber ihre Hände im Spiel. Es gab pastellfarben angemalte Äste in großen Rundtöpfen (???), ein aus roten und weißen Fäden gewebtes Netz über …Mehr
Ach Gott, ja...irgendwer muss ja die Fäden ziehen... 😀

Impressionen von der Wallfahrt zum Heiligen Rock, Teil 2

Vor dem Dom stand ein großes Rundzelt durch das wir geschleust wurden. Offensichtlich hatten wieder zu viele Sozialarbeiter und künstlerische Sinnhuber ihre Hände im Spiel. Es gab pastellfarben angemalte Äste in großen Rundtöpfen (???), ein aus roten und weißen Fäden gewebtes Netz über dem Platz (???) und im Zelt grobe buntgewebte Stoffe. Nachher erfuhr ich daß man "Lebensfäden" mitbringen konnte, die dann zu einem gemeinsamen Stoff verwebt wurden. Alles ganz nett, aber warum eigentlich muß man aus einer Wallfahrt einen Event mit der Anmutung eines Kindergeburtstages machen? Zu dem Kreuz im Osterei über dem Heiligen Rock sage ich jetzt mal besser nichts ....

Als wir in den Dom hineinkamen gab es ein Programm mit Liedern und Texten. Eine Frau berichtete, daß es noch bis ins vorige Jahrhundert üblich war, daß eine Mutter im Mittelmeerraum während der Schwangerschaft ein nahtloses Gewand für ihr dann erwachsenes Kind webte, in das sie alle ihre guten Wünsche, aber auch Sorgen und Gebete für ihr Kind mit hineinwebte. Es war also deswegen ein ganz besonderes Gewand. Die, die Jesus ans Kreuz schlugen hätten diese Tradition gekannt und das Gewand auch deshalb nicht zerschnitten.

Mit uns zusammen betrat eine Gruppe dunkelhäutiger, schwarzhaariger Menschen mit Kind und Kegel den Dom. Was sie sangen klang für meine Ohren sehr exotisch. Eine Frau, die ich fragte erklärte mir daß sie in ägyptischer Sprache gesungen hatten - es waren Kopten. Die Frau sagte mir sie kämen aus Ägypten und ich bewunderte daraufhin, daß sie von so weit her gekommen waren. Na ja, das waren sie im Prinzip zwar schon - sie leben aber in Frankfurt wo es eine koptische Gemeinde gibt. Ich fand es großartig zu sehen daß auch von ihnen der Heilige Rock verehrt wird und konnte beobachten, daß sie auch ihren Kindern die Begeisterung dafür vermittelten. Sehr schön sie alle zu sehen bei der Verehrung des Heiligen Rocks - weit entfernt von Sozialarbeit.
elisabethvonthüringen
Es lohnt sich auch,
die heutige Predigt von Weihbischof Manfred Melzer aus dem Kölner Dom anzuhören... www.domradio.de/video/8250.html
Kardinal Meisner war gestern dran...super... www.domradio.de/video/8247.htmlMehr
Es lohnt sich auch,
die heutige Predigt von Weihbischof Manfred Melzer aus dem Kölner Dom anzuhören... www.domradio.de/video/8250.html

Kardinal Meisner war gestern dran...super... www.domradio.de/video/8247.html
Iacobus
@EvT:
...weil die Teile wie Lätzchen vorne getragen werden.
Worauf ich hinweisen will sind die abstrusen Theorien die TFP vertritt (Reich Mariens).Mehr
@EvT:
...weil die Teile wie Lätzchen vorne getragen werden.

Worauf ich hinweisen will sind die abstrusen Theorien die TFP vertritt (Reich Mariens).
elisabethvonthüringen
Iacobus, bitte um Aufklärung: Warum "Rote Lätzchen"?
Ist doch schön, wenn jeder in seiner "Tracht" (Uniform) kommt!
Bei uns würden auch die Schützenkompanien incl. Gewehr auftreten... 🤨
Iacobus
...und bei Minute 00:13 und ab 06:36 sind wieder die Lätzchen von TFP zu sehen.