MisterX

mit Verlaub, aber Deutschland ist das einzige Land Europas, in dem Eltern ihre Kinder nicht selbst unterrichten können. Überall anderes ist es möglich.

Und auch Schulen sind unterschiedlich.
Bei uns hat es auch eine Weile gedauert, bis wir am passenden Ort waren. Die Biologielehrerin der Unterstufe war bsplw. einfach super. Hat sich ernsthaft an die katholischen Vorgaben gehalten. Freilich wurden auch Pille, Abtreibung und Co besprochen. Aber eben unter dem katholischen Prätext.

Mir geht diese Hysterie auf die Nerven. Leut, die hinter jedem Eck den Sexteufel hervorkriechen sehen sind mir genauso suspekt wie Leute, die glauben, Kinder gehören schon im Kindergarten aufgeklärt.

Faktum ist: zwischen dem, was die Politik schwafelt und dem, was realiter ist, sind oft Welten. Zudem bietet schulische Materialien immer wieder die Möglichkeit, mit den Kindern gerade über bestimmte wichtige Themen sich auseinanderzusetzen und auch "draußen" den Glauben zu bekennen.

Auch das Verhalten dieses Familienvaters halte ich für absolut leichtfertig. Wenn er es aushält, für seine Vorstellungen seine Familie zu verlieren, müssen seine Kinder das nicht auch tun.

@Nujaa

Ich finde Ihre Beiträge gerade zu dem Thema immer sehr interessant und bereichernd, weil da immer viel ist, was doch sehr zu denken anregt. Allerdings:

Hierbei geht es nicht um "eine Vorstellung". Es geht um die Wahrheit und die Gesetze Gotte. Für die gilt es zu KÄMPFEN und diese zu VERTEIDIGEN. Es wird Zeit, das sich mehr Initiativen bilden, die dieser EUDSSR und deren gleichgeschalteten Funktionärsstaaten die Stirn bieten. Es muß doch auch in Deutschland und anderen Ländern möglich sein, auf die Straße zu gehen, wie z.B. in Frankreich, was die Sodomielegitimation betraf. Wenn wir uns sowas immer nur gefallen lassen, dann wirds nie besser. Ich denke wir sollten uns alle immer mehr klar werden, daß der Staat nicht Gott ist und auch nicht über Gott und seinen Gesetzen steht. Ich denke, wenn wir wieder einen Heidnischen Fürsten hätten, wie in der frühen Vergangenheit der Geschichte, der befehlen würde, daß dem "König jede Hochzeitsnacht" gehört, dann würden sie sicher auch nicht sagen:"ja dann müssen die Paare das halt hinnehmen, daß es so ist, um die Familien nicht zu zerstören. Da muß man sich doch wehren. Und ist das nicht genauso schlimm, wenn solcher staatlicher Kindesentzug (-Raub!) immer häufiger vorkommt, weil Eltern ihre Kinder nicht gegen die Gesetze Gottes erziehen bzw. erziehen lassen wollen? Wenn es bei dem sog. "Sexualkundeunterricht u.ä." teilweise schon in Bereiche kommt, bei denen man sich fragen kann ob es nicht staatlicher Kindesmißbrauch ist? Also ehrlich gesagt, ich möchte meine Kinder, wenn ich welche hätte auch nicht (homo-)sexualisieren lassen. Ich meine, wenn es Möglichkeiten gibt wie sie sie nennen, dann ist es was anderes. Aber was den Jungen betrifft, den sie nennen, das ist ja eine ganz andere Sache. Der war aus gewissen Gründen in der Schule wohl nicht gewollt (was ich durchaus schade finde!). Allerdings sieht man hier eines sehr gut: Eine Befreiung von der "Schulpflicht" ist generell möglich! Wenn sie bei anderen nicht geschieht, dann ist das meiner Ansicht nach aus ideologischen Gründen der Fall. Man will die Kinder zwangssexualisieren und antichristlich indoktrinieren. Also ist immer nur dann eine Befreiung möglich WENN DER STAAT ES will. Nicht wenn die ELTERN es wollen. Wer aber hat von Gott in erster Linie den Erziehungsauftrag? Die Eltern. NICHT der Staat! Es ist eine heilige Pflicht der Eltern, ihre Kinder vor sowas zu schützen, denke ich. Was meinen Sie? Diese Familie ist ja nicht der einzige Fall, wo Menschen vom Staat auf diese totalitäre Weise behandelt werden. Das kommt ja immer öfter vor.

Viele Grüße und Gottes Segen,

Galahad

@Nujaa

da sprechen Sie von einem ganz gewaltigen Problem, das es offenbar in Deutschland vermehr gibt: Der Staat weiß, was gut ist für seine Bürger. Die Bürger selbst sind offenbar zu dumm. Anders kann man den "Schulrausschmiss" des Jungen nicht mehr nennen.

Und ja, das sind schon "besondere" Leute, die da gegen die Institutionen anrennen. Mir scheint, wo es tatsächlich nur ums Lernen und nicht wie bei den 12-Stämmen um tatsächliche Kindesmisshandlung geht, sollten die Eltern selbst entscheiden können. So what, wenn es auch ein paar Leutchen gibt, die lieber für sich leben, ihre Kinder selbst unterrichten. Wie viele sind es den realiter? So ein Theater machen, weil manche Leute eben meinen, Biologie daheim unterrichten zu müssen?
Mir kommt vor, da gibt es viel gröbere Probleme mit halben Kindern, die - obwohl sie staatliche Schulen besuchen - materiell, sozial, seelisch verwahrlost sind.

@Nujaa

in Österreich ist es kein Problem, sich das homeschooling genehmigen zu lassen. Je nach SChultyp gibt es eine Prüfung am Jahresende oder mehrere während des Jahres und zwar über den Lehrplanstoff.

Ich kenne einige Homeschooling-Leute, da geht es entweder um Erkrankungen wie Schulphobie odgl. - mir ist ein Fall bekannt, wo ein Kind dadurch vor der Psychiatrie bewahrt werden konnte nach einer grauenvollen "Schulkarriere" - oder um eher sehr naturverbundene Einstellungen. Es gibt auch Schulen ohne Öffentlichkeitsrecht, die Kinder dort sind ebenfalls formal zum häuslichen Unterricht abgemeldet.
Insgesamt wäre mir nicht aufgefallen, dass sich Heimschüler besonders abschotten. Da haben Schüler, die in "normale" Schulen gehen oft gröbere Probleme.

@Latina

ja, es ist ein weitverbreitetes Gerücht, dass Kinder unbedingt einen Haufen Gleichaltrige in einer Klasse brauchen. Demnach würden wohl die Millionen (!) Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, vor allem in den Anelsächsischen Ländern bzw USA, Australien (die Distanzen zu den Schulen sind am Land oft unzumutbar) usw. einen festen Schaden davontragen.
Zahlreiche Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass Kinder aus Homeschooling-Familien oft höher gebildet sind und zahlreiche soziale Aktivitäten haben, nonanet auch mit Gleichaltrigen.

Wie viele Erwachsene brechen schon nach kurzer Zeit aus dem ungeliebten Job aus! Machen was anderes. Orientieren sich beruflich neu.... Nur von Kindern und Jugendlichen verlangt man in den Schulen, dass sie gefälligst zu funktionieren haben. Wie die Hühner eingepfercht zwecks Wissensreproduktion (im Fach Religion eher weniger, da wird mehr gefaselt und Blödsinn unterrichtet).

Gerade in Deutschland wird immer mehr versucht, den Einheitsmenschen zu erzeugen. Der hat am Fließband zu funktionieren und aus. Ausscheren gibt's net.

@Nujaa

ich bezog mich in meinem Posting auf den Link, den MisterX gepostet hat.
Da geht's um einen Familienvater, der es justament darauf ankommen ließ, dass die Behörden auftauchen und die Kinder mitnehmen.

Was die 12 Stämme betrifft, da gebe ich Ihnen absolut recht. Es soll dort grausig zugegangen sein. WEnns stimmt, was man liest, war der Eingriff berechtigt. Interessanter Weise gab es den aber erst, nachdem sich ein Journalist eingeschleust und die Zimmer verwanzt hatte.

da muss ich Ihnen , lieber Albertus Magnus voll zustimmen----werden die Kinder als Erwachsene den Glauben der Eltern beibehalten und weiter praktizieren???? Es ist ja nicht nur homeschooling der Eltern, sondern die Kinder werden mit Sicherheit auch von jeglichen Gleichaltrigen ferngehalten....natürlich auch von anders gläubigen Christen. Für viele Evangelikale sind Katholiken Groß-Sekte. Vielleicht ein Grund, eben nicht nach Ö auszuwandern.

Da stellt sich für mich schon die Frage, warum Familien, die homeschooling betreiben wollen, nicht auswandern.

Grüße Sie werter Albertus Magnus,

das gibts. Die sogenannten Bildungsflüchtlinge, die z.B. in die vereinigten Staaten auswandern, oder anderswohin wie sie sagen. Aber vor allem glaub ich in die USA. So weit sind wir schon heute. Es scheint deutsche Flüchtlinge zu geben.

Deutschland ist das einzige Land Europas, in dem Homeschooling nicht erlaubt ist.
Da stellt sich für mich schon die Frage, warum Familien, die homeschooling betreiben wollen, nicht auswandern. Innerhalb der EU ist dies aus Deutschland heraus kein Problem. In Österreich gibt's nicht mal eine neue Sprache zu erlernen und als Deutscher ist es auch nicht so schwierig, Arbeit zu finden. Wo ein Wille, da ein Weg. Wenn ich solche Geschichten lese und den zB Link von MisterX durchsehe, stelle ich fest, dass da eine gehörige Portion an Justament-Standpunkten dabei ist, zu deren Verwirklichung die Kinder herhalten müssen. Sicher, der Vater drückt es durch, er mit dem Kopf durch die Betonwand. Für sich selbst behält er recht. Die Kinder sitzen dafür jetzt im Heim, dürfen vielleicht gar nicht mehr zurück. War es das, was er wollte? Mit echter gelebter Religiosität und Gläubigkeit hat das für mich weniger zu tun. Eher mit einer großen Portion Selbstverliebtheit.

Ich habe auch nicht nur Freude mit dem, was meine Kinder in ihren Schulen lernen. Trotzdem, oder auch gerade deswegen, habe ich immer ausreichend Möglichkeiten gefunden und tue es noch immer, sie erst recht zur ordentlichen Katholiken zu erziehen.