Einschlag von Asteroiden und Meteoriten

Asteroiden, Kometen und Meteoriten sind kosmische Trümmerstücke die bei der Entstehung der Planeten unseres Sonnensystems übrig geblieben sind, oder von diesen los gesprengt wurden. Sie durchqueren in weiten Bahnen unser Sonnensystem und kreuzen gelegentlich auch die Erdbahn. Die Gefahr, dass ein größeres kosmisches Trümmerstück die Erde trifft ist nicht sonderlich groß, aber durchaus real. Täglich prasseln mehrere Tonnen kosmischen Materials auf die Erde nieder, doch das meiste davon verglüht als Sternschnuppen in der Atmosphäre.

Asteroide sind Kleinplaneten, oder Planetoide mit einem Durchmesser von mehreren Hundert Metern bis zu mehreren Hundert Kilometern. Ihre Gravitation ist im Allgemeinen zu klein, als das sie eine Kugelform wie ein Planet bilden könnten. Es sind 477.204 Asteroiden bekannt. Die meisten davon befinden sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Kometen bestehen zum größten Teil aus Eis mit einigen felsischen Bestandteilen. Sie werden daher auch oft mit schmutzigen Schneebällen verglichen. Gelangt ein Komet in Sonnennähe beginnt ein Teil des Kometen zu schmelzen und es entsteht der bekannte Kometenschweif, der das Sonnenlicht reflektiert. Der Schweif ist also eigentlich eine Gaswolke, die auch feine Staubpartikel enthält. Da sich Kometen mit hoher Geschwindigkeit bewegen erscheint die Wolke langgestreckt. Sie kann dabei eine Schleppe von mehreren Hundertmillionen Kilometern Länge bilden.
Im Gegensatz zu Kometen sind Meteoriten eher klein, aber massiv. Grob kann man sie in Steinmeteoriten die aus silikatischen Gestein bestehen, und in Eisen-Nickel-Meteoriten unterscheiden. Zudem gibt es auch eine Mischform, die als Stein-Eisen Meteorit bezeichnet wird. Jährlich schlagen ca. 20.000 Meteoriten auf der Erdoberfläche ein, ohne große Spuren zu hinterlassen. Größere Meteoriten können aber auch entsprechende Schäden anrichten. 1490 schlug ein Meteorit in China ein und tötete mehr als 10.000 Menschen. In Zeitabständen von mehreren Millionen Jahren wird die Erde auch von Asteroiden getroffen, die einen Durchmesser von mehreren Hundert Metern haben und gewaltige Katastrophen auf der Erde verursachen.
Bei einem Objektdurchmesser von mehr als 500 Metern haben diese Naturkatastrophen globale Auswirkungen. So ein Objekt trifft die Erde mit einer Geschwindigkeit von 20 km/s (72.000 km/h). Je nach Eintrittswinkel durchquert es unsere Atmosphäre in wenigen Sekunden und schlägt auf der Erdoberfläche mit ungeheurer Gewalt ein. Druck- und Hitzewellen sind lokal zwar relativ begrenzt, wirken sich in einem Umkreis von mehreren Tausend Kilometern aber fatal aus. Der ganze Planet wird von schweren Erdbeben erschüttert. Weltweit schlagen Meteoriten aus geschmolzenem Gestein ein, das durch den Aufprall bis in den Weltraum geschleudert wird und auf die Erde niederprasselt. Bei einem Treffer im Ozean werden gigantische Tsunamis ausgelöst. Das verdampfte Wasser gelangt als Treibhausgas in die Atmosphäre und verteilt sich global, zugleich reflektiert eine geschlossene Wolkendecke das Sonnenlicht in den Weltraum zurück. Aufgewirbelter Gesteinsstaub verteilt sich ebenfalls global und verdunkelt das Sonnenlicht. Monate, vielleicht sogar Jahre herrscht ewige Nacht auf unserem Planeten. Die Folge wäre ein globaler Winter und möglicherweise wird eine neue Eiszeit ausgelöst. Die Vegetation stirbt ab und daraus resultieren Hungersnöte.
So ein Asteroideneinschlag würde zweifellos das Ende der heutigen Zivilisation bedeuten. Überlebenschancen hat nur der, der sich tief unterhalb der Erdoberfläche in Bunker und Höhlen retten kann und über ausreichend Lebensmittel, Wasser und Luftreserven verfügt.

Was sich wie ein unwahrscheinliches Szenario aus einem Science Fiction Film liest, ist eigentlich ein Ereignis, dass irgendwann mit Sicherheit eintreten wird. Die Frage ist nur wann und ob es bis dahin noch Menschen geben wird.
In der Vergangenheit ist so ein Impakt schon öfters vorgekommen. Allerdings erodieren die Einschlagkrater relativ schnell und nur die Größten hinterlassen Spuren, die auch noch nach Jahrmillionen aufzuspüren sind.
Das Pockennarbige Gesicht des Mondes ist ein gutes Beispiel für das Anlitz der Erde, wenn es auch hier keine Atmosphäre und Erosion geben würde. In der Erdgeschichte gab es bereits mehrere Asteroidentreffer die ein Massensterben ausgelöst haben.
Das bekannteste Massenaussterben, das sehr wahrscheinlich durch einen Impakt eines Asteroiden ausgelöst wurde, fand vor gut 65 Millionen Jahren statt und traf die Dinosaurier.
Damals verschwanden 50% aller Arten. Nur kleine Lebewesen überlebten die Katastrophe. Die meisten von ihnen bewohnten Bauten unter der Erde. Nach dem Untergang der Dinosaurier begann das Zeitalter der Säugetiere.
In den Gesteinsschichten dieser Zeit finden sich weltweit Spuren von Iridium. Dieses Schwermetall könnte durch einen Meteoriteneinschlag entstanden sein. Zudem wurden Tektite gefunden. Das glasartige Gestein entsteht ebenfalls bei Einschlägen von Meteoriten. Durch die hohen Temperaturen die bei einem Einschlag entstehen wird das Gestein am Einschlagort aufgeschmolzen. Die ungeheure Kraft der Druckwelle schleudert die Gesteinsschmelze hoch in die Luft, wo sie schnell abkühlt und erstarrt. Dabei kann der Tektit eine aerodynamische Form annehmen. Tektite wurden in mehreren Hundert Kilometern Entfernung zu Meteoritenkratern gefunden.
Die Gesteinsschicht, die viel Iridium und Tektite enthält markiert die Grenze zwischen den Erdzeitaltern Kreide und Tertiär. Unterhalb dieser Grenzschicht gibt es viele fossile Funde von Dinosauriern, darüber tauchen die Überreste dieser Spezies nur noch vereinzelt auf. Allerdings verschwanden die Dinosaurier nicht auf einem Schlag; der Untergang der weltgrößten Lebewesen zog sich über ca. 500.000 Jahre hin.


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