DIE ZEIT: Ihr Buch A Mother’s Work ist ein Plädoyer für die Wahlfreiheit von jungen Müttern. Die haben derzeit wenige Optionen, weil sie weiterhin dem männlichen Modell folgen müssen. Und das bedeutet, fortwährend auf dem Weg durch die Arbeitswelt nach oben zu streben – ganztags. Das entspricht aber nicht dem biologischen Plan. Warum also gibt es kein weibliches, sequenzielles Modell?

Neil Gilbert: Es gab ein weibliches Modell, und das hieß, Lehrerin zu werden. Die Arbeit dauerte täglich von neun bis drei, man hatte Ferien und konnte Arbeit und Mutterschaft wunderbar miteinander verbinden. Frauen konnten kaum Medizin studieren oder Jura, aber dieser Weg stand gebildeten Frauen offen, die Arbeit suchten.