Eindringliche Warnung in Davos Georg Soros: „Unsere Zivilisation wird vielleicht nicht überleben“

George Soros. Quelle: dpa

Der berühmte Investor Georg Soros hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vor den dramatischen Folgen des Ukraine-Krieges und Klimawandels gewarnt. An Deutschland richtet er eine klare Botschaft.

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Der bekannte Investor Georg Soros hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos davor gewarnt, dass der Einmarsch Russlands in der Ukraine der Beginn eines neuen Weltkriegs sein könnte. „Andere Themen, die die gesamte Menschheit betreffen – die Bekämpfung von Pandemien und des Klimawandels, die Vermeidung eines Atomkriegs, die Aufrechterhaltung globaler Institutionen – mussten hinter diesem Kampf zurückstehen“, sagte der 91-jährige Soros am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos. „Deshalb sage ich, dass unsere Zivilisation vielleicht nicht überleben wird.“

Soros, ein in Ungarn geborener Holocaust-Überlebender, konzentrierte sich in seiner Rede auf den Aufstieg der „repressiven Regimes“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Russland und China seien die „größte Bedrohung für die offene Gesellschaft“. Soros“ Open Society Foundations finanzieren Gruppen, die sich für Gerechtigkeit, Demokratie, Menschenrechte und progressive Politik einsetzen.

Die beiden Staatsoberhäupter hätten „groteske Fehler“ gemacht, sagte Soros. „Putin erwartete, in der Ukraine als Befreier willkommen geheißen zu werden; Xi Jinping hält an einer Null-Covid-Politik fest, die unmöglich aufrechterhalten werden kann.

Soros äußerte die Erwartung, dass die fortgesetzten Lockdowns in China die Lieferketten unterbrechen werden, was die Inflation weltweit hochhalten und eine globale Depression auslösen könnte.

In Bezug auf Europa sagte Soros, Angela Merkel habe Deutschland zur leistungsfähigsten Wirtschaft in der Region gemacht, zum Teil dank der Gasdeals mit Russland und der Geschäfte mit China im Automobilsektor. Nun jedoch müsse man „einen hohen Preis zahlen.“

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„Die deutsche Wirtschaft muss neu ausgerichtet werden“, sagte Soros. „Und das wird lange dauern.“ Das REPowerEU-Maßnahmenpaket der Europäischen Union, das letzte Woche vorgestellt wurde, werde Bundeskanzler Olaf Scholz wegen Merkels früherer Vereinbarungen „besonders beunruhigen“, so Soros. Im Gegensatz dazu sei der italienische Premierminister Mario Draghi „mutiger“, obwohl das Land genauso abhängig von russischem Gas sei.

Soros schloss seinen Hedgefonds 2011 und wandelte ihn in ein Family Office um, das ausschließlich für ihn selbst, seine Familienmitglieder und sein Philanthropienetzwerk investiert. Laut dem Bloomberg-Milliardärsindex verfügt er über ein Privatvermögen von 8,5 Milliarden Dollar (7,9 Milliarden Euro).

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