Interview mit Don Nicola Bux.
[Update: Die FSSPX hat ihre Bedenken nun ausformuliert, öffentlich gemacht und fordert vom neuen Präfekten der Glaubenskongregation eine Stellungnahme dazu ein, unterzeichnet von ihrem Dogmatiker, P. Matthias Gaudron.]
Auf vaticaninsider.lastampa.it gibt es jetzt ein Interview mit Don Bux wegen der Häresievorwürfe aus dem Tradilager gegen Erzbischof Müller.
Ich hab heute noch einen Friseurtermin - der hat derzeit PRIO EINS bei mir;-), deshalb erstmal nur der Link nach dort - und wenn ich später noch dazu komme, werde ich versuchen, wenigstens grob zu übersetzen, was in dem Artikel steht.
Für alle, die gut Italienisch lesen können, also erstmal hier entlang.
Ich fang mal an, das wird sukzessive fortgesetzt:
Der Artikel von Andrea Tornielli konstatiert zunächst, dass die Ernennung von Bischof Müller (jetzt Erzbischof Müller) zum neuen Präfekten der Glaubenskongregation begleitet wurde von (anonymen) Emails und Artikel im Internet, einschließlich der italienischen FSSPX-Seite, mit Zitaten aus seinen Schriften, die angeblich fragliche Positionen in dogmatischen Dingen belegen sollten. Die italienische FSSPX schreibt dazu - ich übernehme das Zitat von Tornielli: «E' un esponente delle cosiddette forze progressiste contro le quali - secondo il cattolico comune - il Papa lotterebbe» e ha professato numerose ''eresie''. Demnach sei Erzbischof Mülle ein Vertreter der so genannten progressistischen Kräfte, gegen welche - gemäß der Ansicht der Durchschnittskatholiken - der Papst kämpfen würde und der zahlreiche Häresien ausgesprochen habe.
Müller habe vor allem falsche Lehren zur Jungfräulichkeit Mariens, zur Transubstantiation und zur Kirchlichkeit der protestantischen Gemeinschaften propagiert - so der Vorwurf. Tornielli möchte jetzt wissen, ob das wirklich sein kann und hat dazu Don Nicola Bux befragt, der als Konsultor bei der Glaubenskongregation tätig ist.
Frage Eins: In seinem Buch über Dogmatik schreibt EB Müller, dass die Doktrin über die Jungfräulichkeit Marias "nicht so sehr spezifische physiologische Eigenschaften des Vorgang der natürlichen Geburt betreffe" (ich rückübersetze aus dem Italienischen, irgendwo stand auch das wortwörtliche Zitat hier im Kommentarbereich, ich suche es raus, wenn ich noch Zeit habe.)
Antwort Bux: Der katholische Katechismus präzisiert, dass der physische Aspekt der Jungfräulichkeit allein darin bestehe, dass Jesus Christus vom Heiligen Geist gezeugt worden ist. Dies ist ein göttliches Werk, welches jedes menschliche Verstehen übertrifft. Die Kirche bekennt die wahre und ewige Jungfräulichkeit Mariens, aber sie lässt sich nicht auf spezifische physische Einzelheiten ein; das haben auch weder die Konzilien noch die Kirchenväter getan/dazu haben auch die Konzilien und die Kirchenväter nicht etwas anderes gesagt. Mir scheint, dass es in diesem Zitat, so wie Müller es schrieb, es vielmehr nicht darum geht, das Dogma der ewigen Jungfräulichkeit Mariens zu negieren, sondern vielmehr darum, vor einem gewissen "Kapharnaumismus" zu warnen, vor der Art eines Denkens im "Fleisch" anstatt im Geist, die unter den Juden in Kapharnaum nach der Rede Jesu über das Brot des Lebens entstand.
Frage: Im Jahr 2002 schreibt Müller in seinem Buch "Die Messe - Quelle des christlichen Leben", während er von dem Sakrament der Eucharistie spricht, dass "der Leib und das Blut Christi nicht auf die materiellen Komponenten der menschlichen Person von Jesus während seines Lebens oder nach seinem Verklärungszustand hinweisen würden. Hier bedeuten Leib und Blut die Gegenwart Christi unter der Gestalt des Mediums, bestehend aus Brot und Wein." (Zitat wieder rückübersetzt.)
Antwort Bux:
Es war tatsächlich Kapharnaum, wo Jesus mit den von ihm benutzten Ausdrücken "Fleisch und Blut" im anthropomorphischen Sinne missverstanden wurde und der Herr hatte ihren geistlichen Sinn zu bekräftigen, was nicht sagen soll, dass seine Präsenz darin weniger real, wahr und substanziell sei. Man lese etwa im Katechismus dazu nach. Der Hl. Ambrosius sagte, dass es sich nicht um Elemente handle, die von der Natur geformt seien, sondern um eine Substanz, die durch die Wandlungsformel hervorgerufen werden: Die selbe Natur wird transformiert, weil Fleisch und Blut die Wesenheit Jesu sind. Das Konzil von Trient sagt, dass in der Eucharistie substanziell unser Herr zugegen ist, wahrer Gott und wahrer Mensch. Er ist gegenwärtig als Sakrament in seiner Substanz, in einer geheimnisvollen Weise, zugänglich durch den Glauben und ermöglicht von göttlicher Seite her. Der Hl. Thomas hat gesagt, dass die Art dieser Substanz nicht eine der Quantität ist, die die Anwesenheit Christi in der Eucharistie charakterisiert. Brot und Wein als Spezien oder Erscheinungen (Akzidentien? ) , vermitteln uns den Zugang zur Substanz, die während der Hl. Kommunion stattfindet. Immerhin sieht das Konzil von Trient keinen Widerspruch in der natürlichen Weise der Gegenwärtigkeit Jesu im Himmel und seiner sakramentalen Präsenz an vielen anderen Orten auf der Welt. All dies ist von Paul VI. in seiner leider in Vergessenheit geratenen Enzyklika Mysterium Fidei bestätigt worden. Die Sinne sind nicht genug, es braucht den Glauben. Dies ist das Geheimnis des Glaubens.
In Bezug auf den Protestantismus und die heilbringenden Einzigartigkeit Jesu sagte EB Müller im Oktober 2011: "Die Taufe ist das grundlegende Zeichen, das uns sakramental in Christus eint, und uns vor der Welt als Kirche zeigt. Deshalb sind wir als Katholiken und evangelische Christen sogar schon in dem vereint, was wir als die sichtbare Kirche bezeichnen. "
Antwort Bux: Der Hl. Augustinus verteidigte gegen die Donatisten die Wahrheit, dass die Taufe eine unauflösliche Verbindung ist, und das die Brüderlichkeit unter den Christen nicht abgeschafft werden kann, auch wenn sie Schismatiker oder Ketzer sind. Leider fürchtet man heute in der Kirche die Debatte, aber verurteilt durch Thesen und grenzt Andersdenkende aus. Ich beziehe mich auf die Theologie, sicher, das kann diskutierbar sein. Dennoch profitiert die Entwicklung dieser doktrinellen Debatte: Wer die meisten Argumente hat, überzeugt. In den Anklagen gegen Monsignore Müller werden (Zitate) aus dem Kontext extrapoliert: so ist es leicht, jemanden zu verurteilen. Ein wahrer Katholik muss Vertrauen in die Autorität des Papstes, immer. Insbesondere glaube ich, dass Benedikt XVI weiß, was er tut. Und ich möchte die Priesterbruderschaft St. Pius X. erneut dazu aufrufen, dem Papst zu vertrauen."
Frage: Es ist gesagt worden, dass der neue Präfekt der Glaubenskongregation bislang kein besonderer Freund des motu proprio Summorum Pontificum gewesen sei ...
Antwort Bux:
Ich bin sicher, dass er die Gründe versteht, die den Hl. Vater bewogen haben, das motu proprio zu promuligieren und dass er sein Handeln gemäß dem Geist dieses motu proprio ausrichten wird. Was die Extrapolationen betrifft, über die wir gesprochen haben, so sind die Dinge, die Monsignore Müller geschrieben hat, zugehörig zu seiner Zeit als Theologe und ein Theologie produziert keine Doktrin, wenigstens nicht sofort und direkt. Als Bischof muss er stattdessen die Doktrin vertiefen und verteidigen, und zwar nicht die seine, sondern die der Kirche, und ich glaube, dass er das getan hat. Als Präfekt wird er dies weiter tun, unter der Leitung des Hl. Vaters. <<
Auf vaticaninsider.lastampa.it gibt es jetzt ein Interview mit Don Bux wegen der Häresievorwürfe aus dem Tradilager gegen Erzbischof Müller.
Ich hab heute noch einen Friseurtermin - der hat derzeit PRIO EINS bei mir;-), deshalb erstmal nur der Link nach dort - und wenn ich später noch dazu komme, werde ich versuchen, wenigstens grob zu übersetzen, was in dem Artikel steht.
Für alle, die gut Italienisch lesen können, also erstmal hier entlang.
Ich fang mal an, das wird sukzessive fortgesetzt:
Der Artikel von Andrea Tornielli konstatiert zunächst, dass die Ernennung von Bischof Müller (jetzt Erzbischof Müller) zum neuen Präfekten der Glaubenskongregation begleitet wurde von (anonymen) Emails und Artikel im Internet, einschließlich der italienischen FSSPX-Seite, mit Zitaten aus seinen Schriften, die angeblich fragliche Positionen in dogmatischen Dingen belegen sollten. Die italienische FSSPX schreibt dazu - ich übernehme das Zitat von Tornielli: «E' un esponente delle cosiddette forze progressiste contro le quali - secondo il cattolico comune - il Papa lotterebbe» e ha professato numerose ''eresie''. Demnach sei Erzbischof Mülle ein Vertreter der so genannten progressistischen Kräfte, gegen welche - gemäß der Ansicht der Durchschnittskatholiken - der Papst kämpfen würde und der zahlreiche Häresien ausgesprochen habe.
Müller habe vor allem falsche Lehren zur Jungfräulichkeit Mariens, zur Transubstantiation und zur Kirchlichkeit der protestantischen Gemeinschaften propagiert - so der Vorwurf. Tornielli möchte jetzt wissen, ob das wirklich sein kann und hat dazu Don Nicola Bux befragt, der als Konsultor bei der Glaubenskongregation tätig ist.
Frage Eins: In seinem Buch über Dogmatik schreibt EB Müller, dass die Doktrin über die Jungfräulichkeit Marias "nicht so sehr spezifische physiologische Eigenschaften des Vorgang der natürlichen Geburt betreffe" (ich rückübersetze aus dem Italienischen, irgendwo stand auch das wortwörtliche Zitat hier im Kommentarbereich, ich suche es raus, wenn ich noch Zeit habe.)
Antwort Bux: Der katholische Katechismus präzisiert, dass der physische Aspekt der Jungfräulichkeit allein darin bestehe, dass Jesus Christus vom Heiligen Geist gezeugt worden ist. Dies ist ein göttliches Werk, welches jedes menschliche Verstehen übertrifft. Die Kirche bekennt die wahre und ewige Jungfräulichkeit Mariens, aber sie lässt sich nicht auf spezifische physische Einzelheiten ein; das haben auch weder die Konzilien noch die Kirchenväter getan/dazu haben auch die Konzilien und die Kirchenväter nicht etwas anderes gesagt. Mir scheint, dass es in diesem Zitat, so wie Müller es schrieb, es vielmehr nicht darum geht, das Dogma der ewigen Jungfräulichkeit Mariens zu negieren, sondern vielmehr darum, vor einem gewissen "Kapharnaumismus" zu warnen, vor der Art eines Denkens im "Fleisch" anstatt im Geist, die unter den Juden in Kapharnaum nach der Rede Jesu über das Brot des Lebens entstand.
Frage: Im Jahr 2002 schreibt Müller in seinem Buch "Die Messe - Quelle des christlichen Leben", während er von dem Sakrament der Eucharistie spricht, dass "der Leib und das Blut Christi nicht auf die materiellen Komponenten der menschlichen Person von Jesus während seines Lebens oder nach seinem Verklärungszustand hinweisen würden. Hier bedeuten Leib und Blut die Gegenwart Christi unter der Gestalt des Mediums, bestehend aus Brot und Wein." (Zitat wieder rückübersetzt.)
Antwort Bux:
Es war tatsächlich Kapharnaum, wo Jesus mit den von ihm benutzten Ausdrücken "Fleisch und Blut" im anthropomorphischen Sinne missverstanden wurde und der Herr hatte ihren geistlichen Sinn zu bekräftigen, was nicht sagen soll, dass seine Präsenz darin weniger real, wahr und substanziell sei. Man lese etwa im Katechismus dazu nach. Der Hl. Ambrosius sagte, dass es sich nicht um Elemente handle, die von der Natur geformt seien, sondern um eine Substanz, die durch die Wandlungsformel hervorgerufen werden: Die selbe Natur wird transformiert, weil Fleisch und Blut die Wesenheit Jesu sind. Das Konzil von Trient sagt, dass in der Eucharistie substanziell unser Herr zugegen ist, wahrer Gott und wahrer Mensch. Er ist gegenwärtig als Sakrament in seiner Substanz, in einer geheimnisvollen Weise, zugänglich durch den Glauben und ermöglicht von göttlicher Seite her. Der Hl. Thomas hat gesagt, dass die Art dieser Substanz nicht eine der Quantität ist, die die Anwesenheit Christi in der Eucharistie charakterisiert. Brot und Wein als Spezien oder Erscheinungen (Akzidentien? ) , vermitteln uns den Zugang zur Substanz, die während der Hl. Kommunion stattfindet. Immerhin sieht das Konzil von Trient keinen Widerspruch in der natürlichen Weise der Gegenwärtigkeit Jesu im Himmel und seiner sakramentalen Präsenz an vielen anderen Orten auf der Welt. All dies ist von Paul VI. in seiner leider in Vergessenheit geratenen Enzyklika Mysterium Fidei bestätigt worden. Die Sinne sind nicht genug, es braucht den Glauben. Dies ist das Geheimnis des Glaubens.
In Bezug auf den Protestantismus und die heilbringenden Einzigartigkeit Jesu sagte EB Müller im Oktober 2011: "Die Taufe ist das grundlegende Zeichen, das uns sakramental in Christus eint, und uns vor der Welt als Kirche zeigt. Deshalb sind wir als Katholiken und evangelische Christen sogar schon in dem vereint, was wir als die sichtbare Kirche bezeichnen. "
Antwort Bux: Der Hl. Augustinus verteidigte gegen die Donatisten die Wahrheit, dass die Taufe eine unauflösliche Verbindung ist, und das die Brüderlichkeit unter den Christen nicht abgeschafft werden kann, auch wenn sie Schismatiker oder Ketzer sind. Leider fürchtet man heute in der Kirche die Debatte, aber verurteilt durch Thesen und grenzt Andersdenkende aus. Ich beziehe mich auf die Theologie, sicher, das kann diskutierbar sein. Dennoch profitiert die Entwicklung dieser doktrinellen Debatte: Wer die meisten Argumente hat, überzeugt. In den Anklagen gegen Monsignore Müller werden (Zitate) aus dem Kontext extrapoliert: so ist es leicht, jemanden zu verurteilen. Ein wahrer Katholik muss Vertrauen in die Autorität des Papstes, immer. Insbesondere glaube ich, dass Benedikt XVI weiß, was er tut. Und ich möchte die Priesterbruderschaft St. Pius X. erneut dazu aufrufen, dem Papst zu vertrauen."
Frage: Es ist gesagt worden, dass der neue Präfekt der Glaubenskongregation bislang kein besonderer Freund des motu proprio Summorum Pontificum gewesen sei ...
Antwort Bux:
Ich bin sicher, dass er die Gründe versteht, die den Hl. Vater bewogen haben, das motu proprio zu promuligieren und dass er sein Handeln gemäß dem Geist dieses motu proprio ausrichten wird. Was die Extrapolationen betrifft, über die wir gesprochen haben, so sind die Dinge, die Monsignore Müller geschrieben hat, zugehörig zu seiner Zeit als Theologe und ein Theologie produziert keine Doktrin, wenigstens nicht sofort und direkt. Als Bischof muss er stattdessen die Doktrin vertiefen und verteidigen, und zwar nicht die seine, sondern die der Kirche, und ich glaube, dass er das getan hat. Als Präfekt wird er dies weiter tun, unter der Leitung des Hl. Vaters. <<
ElsaLaska - 5. Jul, 13:56
HEY!
Das ist ein unerhörter Vorgang - diese Pressemitteilung der FSSPX.
*hat die Haare schön*
Zur Sache? Da kuckst du: Rom macht Häretiker zum Checker über unser Orthodings! Kann man sich nix einigen so,eh, klaro Digger?! Bleibt du hier wenn Schisma,oder?