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Irapuato
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Der Glaubenszeuge Eugen Bolz - Dr. Andreas Schaller So., 23.11.2014 irapuato 23.11.2014 Am 23. Januar jährt sich zum 70. Mal die Hinrichtung des Württembergischen Staatspräsidenten und Mitglied der …Mehr
Der Glaubenszeuge Eugen Bolz - Dr. Andreas Schaller So., 23.11.2014

irapuato 23.11.2014 Am 23. Januar jährt sich zum 70. Mal die Hinrichtung des Württembergischen Staatspräsidenten und Mitglied der Domgemeinde St. Eberhard Eugen Bolz. Eugen Bolz war seit 1912 Abgeordneter des Reichstags und des Landtags, wurde Justizminister und Innenminister und schließlich 1928 Staatspräsidenten von Württemberg. Aufgrund seiner offenen Ablehnung der Nationalsozialisten wurde er nach der Machtergreifung aller Ämter enthoben und in vielfältiger Weise gedemütigt.
Aufgrund seiner Verbindungen zum Widerstand – Bolz war für die Zeit nach einem Sturz Hitlers als Mitglied einer neu zu bildenden Regierung vorgesehen – wurde Eugen Bolz nach dem gescheiterten Attentat am 20. Juli 1944 verhaftet, nach Verhör und Folter wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee enthauptet.
Eugen Bolz ist eine herausragende christliche und politische Persönlichkeit seiner Zeit und ein herausragender Zeuge einer unbeirrbaren Standhaftigkeit angesichts der Terrorherrschaft. Die Domgemeinde unterstützt die Bemühungen zur Seligsprechung und hat zu seinem Gedenken eine Bronzebüste in Auftrag gegeben, die in der Domkirche und im Haus der Katholischen Kirche zu sehen sein wird.
Am 23. Januar 2015 gedenken wir mit einem Gottesdienst, an dem Ministerpräsident Winfried Kretschmann teilnehmen wird, der Kranzniederlegung am Denkmal in der Bolzstraße und einem Gedenkkonzert der Domkapelle dieses, neben dem sel. Pater Rupert Mayer, herausragenden Glaubenszeugen.
Die Bronzebüste wurde von dem bei Rottenburg lebenden, 1967 geborenen Bildhauer, Maler und Zeichner Ralf Ehmann geschaffen. Ehmann studierte von 1989-1996 Bildhauerei und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart (www.ralfehmann.de). Er machte u.a. durch Zyklen zu Hölderlin, Schiller und Mörike und zuletzt durch den Werkzyklus "Metawelten" auf sich aufmerksam.
Irapuato
✍️ Eugen Bolz
Gedenktag katholisch: 23. Januar

Politiker, Märtyrer
* 15. Dezember 1881 in Rottenburg in Baden-Württemberg
† 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee
Eugen Bolz, Sohn einer alteingesessenen Handwerkerfamilie und zwölftes von 13 Kindern, studierte bis 1905 Jura in Tübingen, Bonn und Berlin; als Student trat er der Zentrumspartei bei. 1912 wurde er Reichstags- und 1913 zusätzlich …Mehr
✍️ Eugen Bolz
Gedenktag katholisch: 23. Januar

Politiker, Märtyrer
* 15. Dezember 1881 in Rottenburg in Baden-Württemberg
† 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee

Eugen Bolz, Sohn einer alteingesessenen Handwerkerfamilie und zwölftes von 13 Kindern, studierte bis 1905 Jura in Tübingen, Bonn und Berlin; als Student trat er der Zentrumspartei bei. 1912 wurde er Reichstags- und 1913 zusätzlich württembergischer Abgeordneter der katholischen Partei im Landtag in Stuttgart. 1919 übernahm er in Württemberg das Amt des Justizministers, 1923 wurde er zum Innenminister berufen, von 1928 bis zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 übte er zugleich in das Amt des württembergischen Staatspräsidenten aus. Er förderte besonders die mittelständische Wirtschaft. Grundlage seines Wirkens war ihm die katholische Soziallehre: Politik ist nichts anderes als praktisch angewandte Religion.
Auf der Grundlage des christlichen Sittengesetzes wollte Eugen Bolz einen friedlichen Ausgleich der aus dem Wirtschaftskampf sich ergebenden Interessengegensätze ermöglichen. Er bejahte die republikanische Staatsform und die parlamentarische Demokratie der Weimarer Verfassung.

Schon Anfang 1933 warnte Bolz vor den Gefahren des Nationalsozialismus, im Juni 1933 wurde er für einige Wochen in die damals so genannte Schutzhaft genommen. Er war dann in der Wirtschaft tätig. 1941 nahm == Carl Goerdeler Kontakt mit ihm auf und weihte ihn in die Pläne des Widerstands ein, Bolz sagte zu, in einem künftigen Kabinett Goerdeler Kultusminister zu werden. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde auch Bolz verhaftet, nach Berlin überführt, am 21. Dezember 1944 vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und dann in Berlin-Plötzensee zusammen mit acht weiteren Männern mit dem Fallbeil hingerichtet.

In Bolz' Heimatstadt erinnert eine Tafel an seinem Geburtshaus und ein Denkmal am nach ihm benannten Platz an den Ehrenbürger. 2006 gab die Deutsche Post eine Briefmarke mit seinem Portrait in ihrer Reihe Aufrechte Demokraten heraus.
www.heiligenlexikon.de/BiographienE/Eugen_Bolz.html
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✍️ Der Glaubenszeuge Eugen Bolz Dr. Andreas Schaller, Haus der Katholischen Kirche, So., 23.11.2014.