Priester aus Abuja zu den jüngsten Anschlägen: “Boko Haram will Muslime bestrafen, die Gewalt ablehnen”

AFRIKA/NIGERIA - Priester aus Abuja zu den jüngsten Anschlägen: “Boko Haram will Muslime bestrafen, die Gewalt ablehnen”

Abuja (Fides) - “Diese schrecklichen Attentate gegen muslimische Gemeinden sind Zeichen der Schwäche”, so der Leiter der Medienstelle der Erzdiözese Abuja, Pfarrer Patrick Tor Alumuku, zu den beiden Attentaten der Boko Haram im Nordosten des Landes, bei denen 145 muslimische Gläubige starben. Allein bei einem Anschlag in einem Dorf am Ufer des Tschad-Sees starben 97 Menschen, darunter Frauen und Kinder, nachdem bewaffnete Männer das Feuer gegen betende Gläubige eröffnet hatten.

“Der neue Präsident, Muhammadu Buhari, ist gläubiger Muslim und entschlossen, Boko Haram zu besiegen. Buhari scheint entschlossener im Kampf gegen Boko Haram als sein christlicher Vorgänger“, so Pfarrer Alumuku. “Die von diesem Präsidenten auf den Weg gebrachten Maßnahmen haben die islamistische Sekte in große Schwierigkeiten gebracht. Allein der Umzug des Kommandos der Operationen Boko Haram aus der Hauptstadt Abuja nach Maiduguri (Borno), der Hochburg der Sekte, wird von Boko Haram als Herausforderung betrachtet”.

“Dies bringt Boko Haram in Schwierigkeiten”, so der katholische Geistliche, “unter anderem auch weil unter den Muslimen verschiedene Stimmen laut wurden, die die Gräueltaten der Islamisten verurteilen”.

“Angesichts der Rebellion in den muslimischen Gemeinden, hat Boko Haram beschlossen, gegen diese vorzugehen, denn für sie gibt es nur ein mit uns oder gegen uns. Doch dies ist ein Zeichen der Schwäche, nicht der Stärke”, so Pfarrer Alumuku abschließend. (L.M.) (Fides 3/7/2015)

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