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Bilder von einem Treffen des hl. Josefmaria mit Priestern.

Bilder von einem Treffen des hl. Josefmaria mit Priestern

Eine große Liebe zu den Priestern, Bilder von einem Treffen des hl. Josefmaria mit Priestern in Pamplona, 1972.

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(Die Würde des Priestertums) Das Priestertum führt dazu, Gott in einem Stand zu dienen, der in sich weder besser noch schlechter ist als ein anderer: er ist einfach verschieden. Doch die Berufung des Priesters besitzt eine Würde und Erhabenheit, die nichts auf Erden überbieten kann. Die heilige Katharina von Siena legt Christus folgende Worte in den Mund: Ich will nicht, daß man den Priestern die schuldige Ehrerbietung vorenthält, denn die Ehrerbietung und die Achtung, die man ihnen bezeugt, ist nicht für sie bestimmt, sondern für Mich, kraft des Blutes, das ich ihrer Verwaltung anvertraut habe. Wenn nicht darin der Grund bestünde, so hätte man ihnen dieselbe Ehrerbietung zu bezeugen wie den Laien, und nicht mehr... Man darf sie nicht beleidigen, sonst werde ich beleidigt und nicht sie. Deshalb habe ich es verboten, und deshalb habe ich angeordnet, nicht zuzulassen, daß man meine Gesalbten anrührt (Katharina von Siena, Das Gespräch, Kap. 116; vgl. Ps 104,15).

Manche ereifern sich in der Suche nach der Identität des Priesters, wie sie es nennen. Wie klar sind die Worte der heiligen Katharina! Was ist die Identität des Priesters? Die Identität mit Christus. Nicht nuralter Christus, sondern ipse Christus können und sollen alle Christen sein: ein anderer Christus, Christus selbst. Doch im Priester geschieht dies unmittelbar, auf sakramentale Weise.

Um dieses große Werk - der Erlösung - zu verwirklichen, ist Christus seiner Kirche immerdar gegenwärtig, besonders in den liturgischen Handlungen. Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person dessen, der den priesterlichen Dienst vollzieht - denn "derselbe bringt das Opfer jetzt dar durch den Dienst der Priester, der sich einst am Kreuz selber dargebracht hat" - wie vor allem unter den eucharistischen Gestalten (II. Vatikanisches Konzil, Konst. Sacrosanctum Concilium, 7; vgl. Konzil von Trient, Die Lehre über das Meßopfer, Kap. 2).

Durch die Priesterweihe erhält der Priester wirklich die Fähigkeit, dem Herrn Hände, Stimme, sein ganzes Sein zu leihen: Jesus Christus selbst verwandelt in der heiligen Messe durch die Worte der Konsekration Brot und Wein in seinen Leib und seine Seele, sein Blut und seine Gottheit.

Darin gründet die unvergleichliche Würde des Priesters: in einer geliehenen Erhabenheit, die vereinbar ist mit meiner eigenen Niedrigkeit. Ich bitte Gott, den Herrn, er möge uns allen, die wir Priester sind, die Gnade schenken, heiligmäßig das Heilige zu tun, die Gnade, auch in unserem Leben die Wundertaten seiner Größe widerzuspiegeln. Die, die wir die heiligen Geheimnisse des Leidens des Herrn feiern, haben dem nachzueifern, was wir vollziehen. Dann wird die Hostie unseren Platz vor Gott einnehmen, wenn wir selbst zur Opfergabe werden(Gregor der Große, Dialog, 4, 59).

Solltet ihr einmal einem Priester begegnen, der, seinem Verhalten nach zu urteilen, nicht nach dem Evangelium zu leben scheint - richtet ihn nicht, überlaßt das Gott -, dann bedenkt, daß, wenn er nur die heilige Messe gültig, mit dem Willen zu konsekrieren, feiert, Gott in jene Hände, mögen sie auch noch so unwürdig sein, herabsteigt. Kann man sich eine größere Hingabe vorstellen, eine noch tiefere Erniedrigung? Es ist mehr noch als schon in Bethlehem, mehr noch als auf GoIgotha. Und warum? Weil ein erlösendes Verlangen das Herz Jesu Christi verzehrt, weil er nicht will, daß jemand sagen kann, er habe ihn nicht gerufen, und weil er auch jenen entgegenkommen will, die ihn nicht suchen.

Liebe: das ist die einzige Erklärung. Wie unzulänglich erscheint uns die Sprache, wenn wir von der Liebe Christi sprechen wollen! Er erniedrigt sich zu allem, erträgt alles, unterwirft sich allem - dem Frevel, Gotteslästerungen, der kalten Gleichgültigkeit so vieler Menschen -, wenn er dafür nur einem Menschen - auch wenn es tatsächlich nur ein einziger wäre - die Möglichkeit bieten kann, ihn für das Schlagen des göttlichen Herzens in seiner durchstoßenen Brust empfänglich zu machen.

Das ist die Identität des Priesters: Er ist jeden Tag unmittelbar Werkzeug der erlösenden Gnade, die Christus uns verdient hat. Wenn man dies begreift, wenn man es im liebenden, aufmerksamen Schweigen des Gebetes betrachtet hat, wie kann man dann noch das Priestertum als einen Verzicht ansehen? Es ist ein Gewinn, ohne Maßen. Maria, unsere heilige Mutter, die heiligste unter allen Geschöpfen - größer als sie ist nur Gott - hat Jesus einmal in die Welt gebracht; die Priester bringen ihn uns jeden Tag auf die Erde, machen ihn unserem Leib und unserer Seele zugänglich: Christus kommt, um uns Nahrung zu sein, um uns das Leben hier zu geben und um schon jetzt Unterpfand zu sein für das künftige Leben.

(Das gemeinsame und das Amtspriestertum) Weder als Mensch noch als gläubiger Christ ist der Priester mehr als der Laie. Eine tiefe Demut ist bei ihm also recht angebracht, damit er begreift, daß auch auf ihn, ja ganz besonders auf ihn, die Worte des heiligen Paulus voll zutreffen: Was hast du, das du nicht empfangen hättest? (1 Kor 4,7) Das Empfangene... das ist Gott selbst! Es ist die Vollmacht, die heilige Eucharistie, die heilige Messe - Hauptzweck der Priesterweihe - zu feiern, die Vollmacht, Sünden zu vergeben, die übrigen Sakramente zu spenden, das Wort Gottes mit Autorität zu predigen und die anderen Gläubigen in dem, was sich auf das Himmelreich bezieht, anzuleiten

Darum setzt das Priestertum - der Amtspriester - zwar die christlichen Grundsakramente voraus, wird aber durch ein eigenes Sakrament übertragen. Dieses zeichnet die Priester durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise dem Priester Christus gleichförmig, so daß sie in der Person des Hauptes Christus handeln können (II. Vatikanisches Konzil, Dekr. Presbyterorum Ordinis, 2).

Diese Verfassung der Kirche entspricht nicht menschlichem Gutdünken, sondern dem ausdrücklichen Willen Christi, ihres Stifters. Das Opfer und das Priesteramt sind durch göttliche Anordnung so eng miteinander verbunden, daß sie unter dem Gesetz, im Alten wie im Neuen Bund, zusammen bestanden haben. Nachdem die heilige katholische Kirche durch Einsetzung des Herrn im Neuen Bund das sichtbare Opfer der Eucharistie erhalten hat, muß sie daher auch bekennen, daß es in ihr ein neues, nach außen sichtbares Priestertum gibt, in welche das alte überführt wurde (Konzil von Trient, Die Lehre über die Priesterweihe, Kap.1 [Denzinger-Schön. 1764 (957)]).

Bei den Geweihten kommt dieses Amtspriestertum zu dem allen Gläubigen gemeinsamen Priestertum hinzu. Es wäre ein Irrtum zu meinen, ein Priester sei in höherem Maße ein gläubiger Christ als jeder andere Gläubige, aber man kann doch sagen, daß er in höherem Maß Priester ist: wie alle Christen gehört er dem von Christus erlösten priesterlichen Volk an, aber außerdem erhält er durch das Amtspriestertum, das sich dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach (II. Vatikanisches Konzil, Dog. Konst. Lumen Gentium, 10) vom gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen unterscheidet, ein besonderes Prägemal.
Ich verstehe nicht den Eifer einiger Priester, unter den anderen Christen aufgehen zu wollen und ihre besondere Aufgabe in der Kirche, jene Aufgabe, wozu sie geweiht wurden, beiseite zu schieben oder hintanzusetzen. Sie lassen sich von dem Gedanken leiten, die Christen möchten im Priester einen Menschen wie jeden anderen sehen. Doch das stimmt nicht. Sie suchen im Priester die Tugenden, die jeden Christen, ja, jeden guten Menschen kennzeichnen müssen: Verständnis, Gerechtigkeitssinn, Arbeitsamkeit - die im Falle des Priesters spezifisch priesterliche Arbeit bedeutet -, Nächstenliebe, Anstand, Höflichkeit. Aber außerdem erwarten die Gläubigen, daß der priesterliche Charakter deutlich hervortritt: daß der Priester betet, daß er sich nicht weigert, die Sakramente zu spenden, daß er bereit ist, sich aller anzunehmen und sich nicht dazu verführen läßt, leitender oder militanter Verfechter irgendwelcher menschlicher Parteiinteressen zu sein (Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dekr. Presbyterorum Ordinis, 6) sie erwarten vom Priester, daß er in Liebe und Andacht die heilige Messe feiert, Beichte hört, Kranke und Bedrängte tröstet, Bedürftigen mit seinem Rat und seiner Liebe beisteht, Kinder und Erwachsene im Glauben unterweist, das Wort Gottes predigt; nicht aber, daß er einer profanen Wissenschaft nachgeht, die - mag er sie auch noch so gut beherrschen - nicht die Wissenschaft vom Heil und vom ewigen Leben ist.
Guggenmoos
Santiago_
Ein wahrlich heiliger Priester! 👍 🙏