Heilwasser
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Sind die Psalmen Davids Beweis für den Thron Davids, auf dem sich Christus schon damals niederließ?

Sind die Psalmen Beweis für den Thron Davids, auf
dem sich Christus schon damals niederließ?


Diesen Artikel möchte ich schreiben, weil ich mir die Frage stellen wollte, was für mich die Psalmen sind. Ich werde mich dabei nur an das kirchliche Verständnis halten, doch eine eigene Idee miteinbringen und dabei bin ich an dem Begriff „Thron Davids“ hängen geblieben. Bei der Verheißung der Geburt Jesu durch den hl. Erzengel Gabriel an die Allerheiligste Jungfrau Maria heißt es: „Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.“ Und weiter: „Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“ (Lk 1,32 u. Lk 1,33) Das bedeutet, dass der Thron Davids etwas Christustypisches an sich hatte wie auch David ein vorausgehender Christustypus war. Diese Stelle könnte literal gemeint sein und zugleich allegorische und anagogische Bedeutung aufweisen. Alle drei Schriftsinne kombiniert, würde das bedeuten, der Thron Davids hatte zu seiner Zeit schon etwas an sich, was auch der ewige Herrschaftsthron Jesu an sich haben wird und das lässt sich für mich hauptsächlich am Thron Davids und an David selbst ablesen. Wer die Lebensgeschichte Davids im AT kennt, weiß, dass sie einige Parallelen zum Leben Christi aufweist. David herrschte auf seinem Thron ab ca. 1000 v. Christi Geburt, nämlich über 40 Jahre. Wenn Christus über das Haus Jakob ewig herrschen wird, dann ist wohl auch das Stämmeprinzip der 12 Stämme Israels, die allesamt aus dem Patriarchen Jakob hervorgingen, ein wesentliches Merkmal. Also geht es um einen ewigen König über 12 Stämme oder wenn sie größer sind, 12 Nationen, wie gewisse Prophezeiungen für die künftige Zeit vermuten lassen.

Im weiteren möchte ich mich nur mit dem Thron Davids beschäftigen. Im Himmel gibt es die Engelchöre der „Throne“ aus dem 3. Chor des Ringes der Anbetung des Dreieinigen Gottes. Mit dem „Thron Davids“ könnte also auch ein solcher Engelthron gemeint sein, aber vielleicht nicht nur. Ich habe bei der Betrachtung der Psalmen Davids entdeckt, dass die Psalmen sowohl Gebete Davids als auch des gesamten Volkes Gottes (Israel im AT, die Katholische Kirche im NT) als auch des Hauptes des Mystischen Leibes Christi, Jesu selbst, enthalten. Wenn diese Gebete der Psalmen aber David selbst gebetet hat - und das ist ja an manchen Stellen ausdrücklich bezeugt -, dann darf man wohl annehmen, dass sich Christus auf David im Heiligen Geiste niedergelassen hat, nämlich im Herzen Davids. Die Sprüche Salomos zeugen davon, dass es um das „Herz des Königs“ etwas Besonderes ist, also auch um das Herz Davids. Wie hätte David solch hoch erleuchtete und mitfühlende Psalmen beten können, wenn sie ihm nicht von Gott offenbart oder in besonderer Weise inspiriert worden wären? Die Psalmen sind das Wort Gottes, also nicht lediglich Gebete Davids. Dass König David im Gebet die Einfühlung für das ganze Volk Gottes hatte, muss man annehmen, da seine ganze Lebensbeschreibung darauf hinweist, dass er ein sehr gottesfürchtiger und frommer König gewesen sein muss. Auch seine Musikalität führt uns zu dieser Annahme. Da also David gottesfürchtig war und Anfang der Weisheit die Gottesfurcht ist, da er mitfühlend, fromm und weise war, hatte sich wohl Christus schon damals auf den Thron seines Herzens niedergelassen und ihm die Psalmen eingegeben. Das muss umso mehr wahr sein als dass die Kirche lehrt, dass der Herr allem guten Wünschen und Wollen in uns bereits zuvorkommt. Er ist es, der uns dazu anregt. Somit hatte Christus schon damals den Thron Davids bestiegen. Wenn man die Psalmen theologisch analysiert, wird dies umso mehr deutlich, da sie so genial konzipiert sind, dass sie gar nicht aus menschlicher Intelligenz alleine stammen können.

In den 150 Psalmen macht sich Christus die Anliegen des Königs David und des ganzen Volkes Gottes zu eigen und verbindet sie mit seinen eigenen in der Passion Christi. Sie sind so genial konzipiert, dass jeder Gläubige zu jeder Zeit sie beten kann und darin etwas findet, was ihn anspricht. Jeder Mensch ist mehr oder weniger mit seinen Sorgen darin enthalten. Wenn mehr, dann spricht es einen direkt an, wenn weniger, dann betet man die Psalmen im Namen derer aus dem Volk Gottes, die es besonders betrifft, aber immer im Namen Jesu und der ganzen Dreifachen Kirche, die sich alles zu eigen macht. Diese Sorgen und Anliegen bestehen thematisch in demütiger Klage, in Notseufzern, in Befreiung und Lobpreis, ebenso wie in Anbetung, Dank und Bitte. Kein Anliegen fehlt darin. Dadurch, dass die Psalmen in der kirchlichen Liturgie gesungen werden, bilden sie eine Seelenharmonie, welche den Menschen heilt. Einmal ist man selber betroffen und findet in den Psalmen passende Worte des Gebetes, einmal fühlt man mit den Anliegen anderer aus dem Volk Gottes mit, was Nächstenliebe im Herzen erzeugt, und ein anderes mal ist man in die Passion Jesu eingetaucht, die unsere Seele reinigt und heilt und ihren Verdiensten ewigen Wert verleiht. So werden die Psalmen zu einer Schule der heilsamen Wahrnehmung und des Mitfühlens, des Aussprechens von Unbewusstem, das einem erst durch die Psalmen bewusst wird. Dadurch, dass die Psalmen in den Ordensgemeinschaften und vom Klerus ständig gebetet werden, erhalten sie eine große Kraft. Man schließt sich in den Wirbel des universalen Psalmengebetes ein und entwickelt so eine große Kraft auf das Herz Gottes. Weil die Psalmen auch Wallfahrtsgebete enthalten, würde ich sagen, das Psalmenbeten ist eine seelische Wallfahrt mit Christus.

Wegen all dieser Überlegungen vermute ich, dass mit dem Thron Davids auch das Herz Davids gemeint sein könnte, auf dem sich Christus schon damals, 1000 v. Chr., niederließ.

Die Moral von der Geschicht?

Wenn wir unser Herz zu einem aufnahmebereiten Thron der Gottesfurcht, der Frömmigkeit und des Mitfühlens machen, dann kann die Weisheit und Liebe Christi auch auf uns niedersteigen. Das ist die Thronbesteigung Jesu Christi in unserem Herzen. Weihen wir unser Herz doch dem HEILIGSTEN HEZREN JESU sowie dem UNBEFLECKTEN HERZEN MARIENS, auf das Jesus bevorzugt herniedersteigt, und dann werden wir trotz apokalyptischer Bedrängnis baldige Befreiung und Errettung aus all unseren Nöten erleben! Wir selbst müssen den Thron Davids und Christi in uns errichten, dann werden wir zu Psalmisten des einzig wahren Königs, Propheten und ewigen Opferhohepriesters Jesus Christus. So wird Gottes Reich auf Erden kommen!
Heilwasser
Der Psalter enthält 150 Psalmen. Der ganze Psalter-Rosenkranz enthält 150 Ave Mariens.
Auch die Psalmen enthalten freudenreiche, schmerzhafte und glorreiche Geheimnisse.
Beides, die Psalmen wie der Rosenkranz, sind eine Schule des Betens und Betrachtens.
Sklavin Marie teilt das
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fire stone
Tiefe Betrachtung! Frage mich nur, wenn die prävalente Identität mit Christus zu weit gedeutet wird, warum David dann dem Uriah die Batseba ausgespannt hat, ja den Uriah an der Front hat abschlachten lassen, um an seine Frau heranzukommen - man könnte denken, dass es damals noch nicht das gesellschaftliche allgemeine Rotlichtmillieu von heute gab . . . Die Gottesfucht hätte dem David moralisches …Mehr
Tiefe Betrachtung! Frage mich nur, wenn die prävalente Identität mit Christus zu weit gedeutet wird, warum David dann dem Uriah die Batseba ausgespannt hat, ja den Uriah an der Front hat abschlachten lassen, um an seine Frau heranzukommen - man könnte denken, dass es damals noch nicht das gesellschaftliche allgemeine Rotlichtmillieu von heute gab . . . Die Gottesfucht hätte dem David moralisches Rückgrat garantieren müssen . . .
Heilwasser
David hatte seine Tat bereut und darum wurde ihm verziehen, aber am Ende seines Lebens hat er es wohl mit seiner schweren Krankheit noch sühnen müssen, die er noch lange hatte. Vielleicht hat er gerade in diesem Zustand die Psalmen bekommen, aber ich weiß es nicht.
Heilwasser
Die Psalmen sind ein Meisterwerk der jüdisch-christlichen Spiritualität!