Motu Proprio: erste Inhalte aus den Ausführungsbestimmungen

(gloria.tv/ KNA) Der Vatikan veröffentlicht am Freitag neue Richtlinien für die Feier der tridentinischen Messe. Die Instruktion mit dem Titel «Universae Ecclesiae» regelt die Anwendung des Papsterlasses «Summorum Pontificum» aus dem Jahr 2007. Damit hatte Benedikt XVI. den bis zur nachkonziliaren Liturgiereform gültigen Ritus nach dem Messbuch von 1962 als «außerordentliche Form» wieder zugelassen.

Nach Informationen des Vatikan-Experten Andrea Tornielli bekräftigt das Dokument, für die Gläubigen müsse die Möglichkeit der alten Messfeier sichergestellt werden. Den Bischöfen sei untersagt, diese Freiheit durch eigene Normen einzuschränken oder besondere Bedingungen aufzustellen. Der Text lege nicht fest, welche Mindestgröße eine Gruppe haben müssen, um die Ansprüche geltend machen zu können.

Laut Tornielli, Korrespondent der Turiner Tageszeitung «La Stampa», fordert die Instruktion solide Lateinkenntnisse von Neupriestern.
Die tridentinische Liturgie müsse künftig Teil der Priesterausbildung sein. Die Instruktion erscheint zeitgleich in sieben Sprachen, darunter auch in Deutsch.

Wo es eine ständige Gruppe von traditionsverbundenen Katholiken gibt, soll nach seinen Informationen auch die Feier der Kar- und Ostertage nach dem alten Ritus möglich sein. Dies galt bislang nur für bestimmte Einrichtungen, die ausschließlich in der vorkonziliaren Form feiern. Eine im tridentinischen Karfreitagsgottesdienst ursprünglich enthaltene Aussage über die «Verblendung» der Juden hatte für harte Kritik von jüdischer wie christlicher Seite gesorgt. Benedikt XVI. änderte die Formulierung im Februar 2008, konnte aber nicht alle Einwände ausräumen.

Die päpstliche Kommission «Ecclesia Dei», Fachstelle für die Belange der Traditionalisten, erhält in der Instruktion laut Tornielli die Aufgabe, in Streitfällen zu schlichten. Die Organisation untersteht seit zwei Jahren der Glaubenskongregation. Sie führt unter anderem im Auftrag des Papstes die Gespräche mit der traditionalistischen Piusbruderschaft.

In Rom findet von Freitag bis Sonntag auch eine Tagung zur Wiederzulassung der «alten Messe» statt. Veranstalter sind die mit dem Papst verbundenen traditionalistischen Petrusbruderschaft und die päpstliche Universität des Dominikanerordens. Zum Abschluss will der Präfekt der Gottesdienstkongregation, Kardinal Antonio Canizares Llovera, eine Messe im alten Ritus feiern.
Monika Elisabeth
Alles beim Alten - wie gehabt.
Es bleiben mit all den "Sollte-Möglichkeiten" weiterhin genug Hintertürchen für all Jene offen, die die alte Messe nicht mögen. Weiterhin wird man sie in den Diözesen und den Priesterseminaren unterdrücken oder stiefmütterlich behandeln. Wobei das eigentlich auch schon egal ist, wenn der letzte fertige Priester in Deutschland das künftig leere Seminar verlässt.Mehr
Alles beim Alten - wie gehabt.

Es bleiben mit all den "Sollte-Möglichkeiten" weiterhin genug Hintertürchen für all Jene offen, die die alte Messe nicht mögen. Weiterhin wird man sie in den Diözesen und den Priesterseminaren unterdrücken oder stiefmütterlich behandeln. Wobei das eigentlich auch schon egal ist, wenn der letzte fertige Priester in Deutschland das künftig leere Seminar verlässt.
cantate
@Eva
"Besonders wichtiger Punkt scheint mir: "Die tridentinische Liturgie müsse künftig Teil der Priesterausbildung sein.""
Das liest sich im Original aber ein bisschen anders:
"Die Ordinarien werden ersucht, dem Klerus die Möglichkeit zu bieten, eine angemessene Hinführung zu den Feiern der forma extraordinaria zu erhalten. Dies gilt auch für die Seminare, die für eine geeignete Ausbildung der …Mehr
@Eva

"Besonders wichtiger Punkt scheint mir: "Die tridentinische Liturgie müsse künftig Teil der Priesterausbildung sein.""

Das liest sich im Original aber ein bisschen anders:

"Die Ordinarien werden ersucht, dem Klerus die Möglichkeit zu bieten, eine angemessene Hinführung zu den Feiern der forma extraordinaria zu erhalten. Dies gilt auch für die Seminare, die für eine geeignete Ausbildung der zukünftigen Priester durch das Studium der lateinischen Sprache sorgen müssen (8) und, wenn die pastoralen Erfordernisse dies nahelegen, die Möglichkeit bieten sollen, die forma extraordinaria des Ritus zu erlernen."

Also: Wer will, soll die Möglichkeit haben. Von einer obligatorischen "zweigleisigen" Ausbildung ist nicht die Rede.
Shuca
Was wird denn nun mit den Katholiken die sich mit dieser Welt nicht arrangieren und sich nicht öffnen wollen. Kriegen die Ärger mit Christus oder mit dieser Welt. Das ist doch eine wichtige Frage. Oder sehe ich das falsch.
Per Mariam ad Christum.
Shuca
@IZAAC
Ich hätte meine Ironie zu den 2000 jährigen Versteckspiel besser ausdrücken sollen.
Per Mariam ad Christum.
Baldriantropfen
Lieber Shuca,
der gehört ihr!
Shuca
Wenn der Herr sagt "Mein Reich ist nicht von dieser Welt", warum sollte eigentlich seine Kirche sich zu dieser Welt öffnen. Eigentlich müßte es doch umgekehrt sein. Diese Welt sollte sich doch zu Christus öffnen. Aber wer diese Welt liebt und sich zur ihr öffnet...
Per Mariam ad Christum.
alfons maria stickler
Lehmanns Gesichterster Akt 😁 ... es wird für ihn noch schlimmer kommen.
😎
Bello
Mister Gand-ALF und sein Schmuseplanet kathnet mach weiter mit Deiner langweiligen einschläfernden Hofberichterstattung aus Wien, das interessiert nur Deine charismatischen Kuschelfreunde und Paddy Kelly!
Bello
Jetzt freuen sich alle Feiglinge und Neokonservativen sehr! Zuvor waren sie jahrelang zu feige Rom öffentlich die Stirn zu bieten und spuckten auf Lefebvre und tun es noch! Kath net charismatiker neokonservative Weicheier, die Basis wird Euch noch um die Ohren fliegen, verkappte Neomodernisten!
Shuca
"Aggiornamento".
"Modernisierung und Öffnung der Kirche zur Welt".
Fast 2000 Jahre hat sich Christus mit seiner Kirche vor dieser Welt versteckt. Das mußte sich natürlich ändern. Das waren noch Zeiten wo die Menschen im römischen Reich mehr über Christus als über den römischen Kaiser gesprochen haben. Ohne "Aggiornamento".
Per Mariam ad Christum.
elisabethvonthüringen
Es durfte zwar weiter die lateinische Sprache ...
Am Freitag veröffentlicht der Vatikan die Bestimmungen zu Umsetzung des Motu Propriu Summorum Pontificum. Das Kölner Domradio berichtet. Um die Einordung dieses Vorgangs zu erleichtern, bringt das Radio auch eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse: vom Trienter Konzil bis heute - zusammengestellt von der Katholischen Nachrichtenagentur.
Für …Mehr
Es durfte zwar weiter die lateinische Sprache ...

Am Freitag veröffentlicht der Vatikan die Bestimmungen zu Umsetzung des Motu Propriu Summorum Pontificum. Das Kölner Domradio berichtet. Um die Einordung dieses Vorgangs zu erleichtern, bringt das Radio auch eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse: vom Trienter Konzil bis heute - zusammengestellt von der Katholischen Nachrichtenagentur.

Für die Jahre 1962 bis 1965 heißt es: "In Rom treffen sich die katholischen Bischöfe zum Zweiten Vatikanischen Konzil, das eine Modernisierung und Öffnung der Kirche gegenüber der Welt vollzieht. Konservative Kreise stehen den Reformen skeptisch bis ablehnend gegenüber. Auf Kritik stoßen etwa die ökumenischen Initiativen, die Erklärung zur Religionsfreiheit sowie die nach dem Konzil schrittweise eingeführte erneuerte Liturgie, die den tridentinischen Ritus ablöst. In ihm wird die Gemeinde stärker einbezogen und der Gottesdienst in der jeweiligen Landessprache gefeiert. Es darf zwar weiter die lateinische Sprache, jedoch nur der neue Ritus verwandt werden."

Ich halte diesen Abschnitt für mißverständlich bis irreführend. Die Liturgie wurde 1970 reformiert, von Paul VI. und nicht vom Konzil, auch wenn dieser Eindruck geweckt werden soll. Das Jahr 1970 taucht dann auch nicht mehr auf. Das die Gemeinde stärker einbezogen wird, halte ich jetzt mal für ein Gerücht. Die Formulierung "es dürfe zwar weiter die lateinische Sprache verwendet werden" scheint mir ebenso irreführend und wird den Vorgaben des Konzils nicht wirklich gerecht.

Nachdem man den Gläubigen vierzig Jahre etwas anderes erzählt hat, wäre es natürlich etwas peinlich, mit der Wahrheit einfach so rauszurücken: "Hey Leute, Latein ist, war und bleibt die Sprache der Kirche. Sorry, so hat es das Konzil gewollt. Schock. Landessprache ist nur zweite Wahl. Die alte Messe war nie verboten und, ach, bevor ich es vergesse: Der Choral gilt der Kirche nach wie vor als das non plus ultra der Kirchenmusik. Doppelschock. Notarzt. Krankenhaus."

Wahrscheinlich wollten uns Domradio und Katholische Nachrichtenagentur nur schonen.
PiusV
Bravo!!!!
elisabethvonthüringen
O Gott...Eva...wie soll das gehen...angesichts solcher Gebetsanliegen??
Gebetsanliegen 🙏 😇
Der Fall:
Sein modernistischer Regens kriegt diesen traditionellen Priesteramtsanwärter nicht aus seinem Seminar raus. Die akademischen Hürden meistert er ohne Tadel. Ganz im Gegenteil. Jetzt versucht die Regentenschaft es auf eine recht Linke Tour, die nichts an Ungerechtigkeit fehlen lässt. Er soll das …Mehr
O Gott...Eva...wie soll das gehen...angesichts solcher Gebetsanliegen??

Gebetsanliegen 🙏 😇

Der Fall:

Sein modernistischer Regens kriegt diesen traditionellen Priesteramtsanwärter nicht aus seinem Seminar raus. Die akademischen Hürden meistert er ohne Tadel. Ganz im Gegenteil. Jetzt versucht die Regentenschaft es auf eine recht Linke Tour, die nichts an Ungerechtigkeit fehlen lässt. Er soll das Seminar verlassen.
Ich kenne ihn und verbürge mich für diesen wirklich exzellenten Kandidaten. Ich kenne keinen besseren. Keinen von dem ich eher weiß, dass er zum Priestertum berufen ist. Er passt aber nicht in die Linie einer hiesigen Diözese und damit ist er gewissermaßen unbrauchbar.

Ich bete für ihn. 👌 👏
Denkt auch ihr mal im Rosenkranz oder in der heiligen Messe an ihn
und Ihr, liebe Priesterfreunde, die Ihr dieses Blog verfolgt, feiert mal die ein oder andere Messe für ihn!
Alle die keine Zeit haben, mögen vielleicht jenes kleine Gebet schnell verrichten:

Lasset uns beten.

Jesus, ewiger Priester, Herrscher der Welt,
Dir ist es bestimmt, diejenigen zu rufen,
die sich deinem Altar nähern dürfen.
Räume Du die Steine aus dem Weg,
dass jener Seminarist Deinem Ruf ganz und gar nachfolgen
und Priester werden darf.
Lass nicht zu, dass auch nur eine einzige Priesterseele in der Welt verloren gehe!
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.


Heilige Maria, - bitte für uns.
Seliger Johannes Paul,- bitte für uns.
Heiliger Pfarrer von Ars,- bitte für uns.
Heiliger Philipp Neri,- bitte für uns.
studiosus
Folgende Feststellung ist nicht ganz korrekt:
"Dies galt bislang nur für bestimmte Einrichtungen, die ausschließlich in der vorkonziliaren Form feiern" - es war nur eine missverstaendliche Formulierung wenn man nicht bedachte dass die Liturgien der Kartage ohnedies Einschraenkungen unterliegen, und zwar seut jeher und fuer alle RitusformenMehr
Folgende Feststellung ist nicht ganz korrekt:

"Dies galt bislang nur für bestimmte Einrichtungen, die ausschließlich in der vorkonziliaren Form feiern" - es war nur eine missverstaendliche Formulierung wenn man nicht bedachte dass die Liturgien der Kartage ohnedies Einschraenkungen unterliegen, und zwar seut jeher und fuer alle Ritusformen
Eva
Besonders wichtiger Punkt scheint mir: "Die tridentinische Liturgie müsse künftig Teil der Priesterausbildung sein."