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Vatileaks II: Neuer Dokumentendiebstahl

Vatileaks II: Neuer Dokumentendiebstahl


Inhaftiert: der spanische Vatikan-Prälat Lucio Angel Vallejo Balda - ANSA

02/11/2015 14:55

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Das Vatikan-Tribunal hat zwei Mitarbeiter festgenommen, die im Verdacht stehen, vertrauliche Dokumente gestohlen zu haben. Das hat der vatikanische Pressesaal an diesem Montag bestätigt. Am Samstag und Sonntag seien die beiden vernommen und danach verhaftet worden, hießt es in einer Mitteilung. Es handelt sich um den spanischen Priester Lucio Angel Vallejo Balda und die italienisch-marokkanische PR-Fachfrau Francesca Chaouqui. Beide wirkten früher in einer inzwischen aufgelösten Kommission (COSEA) für die Reform der wirtschaftlich-administrativen Strukturen des Heiligen Stuhles. Vallejo ist amtierender Sekretär der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhles und gehört der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz an, die mit dem Opus Dei verbunden ist. Chaouqui ist der Vatikan-Mitteilung zufolge inzwischen wieder auf freiem Fuß, weil sich keine Notwendigkeit zu weiterem Arrest ergeben hatte und sie sich bei den Vernehmungen zur Zusammenarbeit bereit zeigte.

Die Mitteilung erinnert daran, dass die Verbreitung vertraulicher Nachrichten und Dokumente ein Vergehen nach den vatikanischen Gesetzen ist. Italienische Medien hatten am Allerheiligen-Wochenende berichtet, ein Priester habe interne Dokumente für zwei Bücher über die vatikanischen Finanzen weitergegeben, die in den nächsten Tagen in Italien erscheinen. Ein solcher Vorgang sei „Frucht eines schwerwiegenden Verrats des Vertrauens“, das der Papst gewährt habe, heißt es dazu aus dem Vatikan. Mit Blick auf die beiden Bücher behalte sich die vatikanische Justiz weitere Ermittlungen auch außerhalb des Vatikanstaates vor, hieß es. Solche Publikationen trügen auf keinen Fall dazu bei, Klarheit und Wahrheit zu schaffen.

Italienische Medien vergleichen den Fall mit der Vatileaks-Affäre gegen Ende des Pontifikates von Benedikt XVI. Dabei ging es um den Diebstahl von Dokumenten vom Schreibtisch des Papstes, die ein italienischer Journalist namens Gianluigi Nuzzi in einem Buch publizierte. Nuzzi ist der Autor eines der beiden Skandalbücher, die in wenigen Tagen die neu gestohlenen Papstdokumente veröffentlichen sollen. Für „Vatileaks I" war der Kammerdiener des Papstes Paolo Gabriele zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Benedikt XVI. begnadigte ihn bei der ersten Gelegenheit. Ein Prozess gegen Nuzzi fand nicht statt.

(rv 02.11.2015 gs)

Quelle und übernommen von

de.radiovaticana.va/…/1183849
Zivilcourage
Das Wiener Zeitungsinterview (Krone/Gianluigi Nuzzi) vom 13. 2. 2013 mit dem Titel "Papst als Opfer der Schattenregierung im Vatikan" war und ist interessant: ">"Vatileaks"-Autor Gianluigi Nuzzi (im zweiten Bild) erzählt im "Krone"-Interview über die Hintergründe des Rücktritts von Benedikt XVI., die "Schattenregierung" hinter dem Rücken des Papstes und wer nun das Konklave beeinflussen möchte.<…Mehr
Das Wiener Zeitungsinterview (Krone/Gianluigi Nuzzi) vom 13. 2. 2013 mit dem Titel "Papst als Opfer der Schattenregierung im Vatikan" war und ist interessant: ">"Vatileaks"-Autor Gianluigi Nuzzi (im zweiten Bild) erzählt im "Krone"-Interview über die Hintergründe des Rücktritts von Benedikt XVI., die "Schattenregierung" hinter dem Rücken des Papstes und wer nun das Konklave beeinflussen möchte.< Schattenregierung sind immer und überall ein Übel, sowohl im Staat als auch in den Strukturen der Kirche.
Gianluigi Nuzzi ist immer wieder mal im Focus der Medien wie etwa 2017 im ORF anläßlich eines neuen Buches.