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Orte finden, an denen unsere Menschlichkeit gefeiert werden kann. Er ist Laie, ledig und authentischer Katholik. Jean Vanier weihte sein ganzes Leben den geistig Behinderten. Nach der Gründung der „…Mehr
Orte finden, an denen unsere Menschlichkeit gefeiert werden kann.

Er ist Laie, ledig und authentischer Katholik. Jean Vanier weihte sein ganzes Leben den geistig Behinderten. Nach der Gründung der „Arche“ im Jahre 1964 gründete er 1971 auch „Fede e Luce“ (Glaube und Licht) und warf damit ein neues Licht auf die Situation von Behinderten. In der Kapelle der Arche in Trosly in Frankreich verglich Jean Vanier in dieser Fastenzeit, einer Zeit der Umkehr und der Vergebung, den Evangeliumstext von der Verklärung mit der Verwandlung von geistig Behinderten.

„Petrus und seine Begleiter sind erschöpft und voll Müdigkeit, wenden sich aber zu Jesus, um ihn und die zwei Männer zu seiner Seite in all ihrer Herrlichkeit zu sehen. Dies ist eine Verklärung, wie sie auch hier in der Arche geschieht, denn wir bekommen viele zerstörte und leidende Körper hierher, die sich nach einiger Zeit der Beziehungen wandeln, sie leuchten. Ich möchte von einem Jugendlichen sprechen, der mir besonders am Herzen liegt. Er ist ein Junge, der blind, stumm und geistig behindert ist. Er konnte nicht laufen und ich glaube, ich habe noch nie jemanden gesehen, der ängstlicher war. Was also braucht so ein Junge wie er, Eric, schließlich am meisten? Er braucht jemanden, der zu ihm sagt: „Ich liebe dich, so wie du bist.“ Er kam von Zeit zu Zeit hier in die Kapelle, schließlich kam er sogar oft hierher und langsam beruhigte sich sein Körper. Er hatte dann ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Seine innere Verwandlung übertrug sich auf seinen Körper und auch sein Gesicht wurde immer ruhiger. Hier entdecken wir, wie Gott sich in ihm zeigt. Unsere Freude in der Arche ist eine Freude, die auf die Verwandlung folgt, die man erlebt, wenn man den anderen als eine behinderte Person antrifft, aber als eine Person, die die gleiche Würde hat wie alle anderen! Dann kann man scherzen und das Leben feiern. Die große Frage heute ist, ob man es schafft, Orte zu finden, in denen wir unsere Menschlichkeit feiern können. Denn das ist es, was man in kleinen Gemeinschaften wie der unseren macht, unsere Menschlichkeit feiern.“
Die Arche beherbergt 2700 Personen mit geistiger Behinderung, die in 124 Gemeinschaften in 30 Ländern aller Kontinente zusammenleben.