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Buch vom Postulator des Seligsprechungsprozesses: Zeitzeugen über Märtyrer Häfner

(gloria.tv/ POW) Anlässlich der Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner (1900-1942) hat der Postulator im bischöflichen Seligsprechungsverfahren, Domdekan Monsignore Günter Putz, das Buch „Daheim im Ewigen: Pfarrer Georg Häfner – ein Märtyrerpriester“ herausgegeben.

Zu Wort kommen Zeitzeugen, die während der Zeit des Beginns des diözesanen Erhebungsverfahrens zu Georg Häfner befragt wurden. Das im Echter-Verlag Würzburg erschienene Buch will mit diesen Zeugnissen die spirituelle Gestalt eines Priesters aufleuchten lassen, der ganz und gar in der Wirklichkeit Gott zuhause war, daheim im Ewigen, und deshalb bis zum Zeugentod fähig war, sein Leben aus dem Dasein Gottes zu gestalten.

Putz entfaltet anhand der sieben letzten Worte Jesu Häfners Priesterleben, „das umgriffen ist von dem Vermächtnis des sich opfernden Herrn und dadurch erst begreifbar wird“. Die Worte Jesu am Kreuz sind nach den Worten des Autors gleichsam die „Innenarchitektur“ eines äußerlich leisen, aber überzeugenden Märtyrertodes, eines Verfolgten um des Glaubens willen. „In der Vollendung bei Gott wissen Zeitgenossen, Wegbegleiter, Augenzeugen, dass der Kirche ein Märtyrerpriester geschenkt ist, ein Priester, der mit seiner übernatürlichen Daseinseinstellung, seiner starken Innerlichkeit, seiner kirchlichen Solidarität, seinem pastoralen Eifer, seiner Schlichtheit und Liebe künftigen Generationen als Anfrage und Ansporn dienen kann, ein Vorbild, weil ganz Abbild des einen Hohepriesters Jesus Christus, der da ist der Anfang und das Ende, das Gestern und das Heute, das Alpha und das Omega“, schreibt Putz.

Es ist höchst interessant, die Zeitzeugen zu hören, die Pfarrer Häfner in Oberschwarzach sowie im Konzentrationslager Dachau erlebt hatten. Als „fromm, bescheiden, gewissenhaft, kirchentreu, seeleneifrig“ beschreibt Häfners langjähriger Bekannter Pfarrer Karl Josef Barthels den Priester. Distanziert klingen Zeugnisse aus Oberschwarzach, bewundernd Aussagen Mitgefangener in Dachau. Der langjährige spätere Pfarrer von Oberschwarzach, Karl Ring, nahm im Zusammenhang mit der Erhebung bei der Einleitungsphase zum Seligsprechungsprozess Stellung zur Frage, wie man Pfarrer Häfner und seine Zeit sehe.

Ring spricht von einem äußerst kontaktarmen, ernsten, strengen Priester, von Abneigung in Oberschwarzach gegenüber Häfner. Und Ring zitiert einen ehemaligen Kaplan von Oberschwarzach: „Wenn Pfarrer Häfner seliggesprochen wird, dann nicht wegen seiner Zeit in der Pfarrei Oberschwarzach, sondern nur wegen seiner beispielhaften Haltung in der Haft und im KZ.“ Aussagen mitgefangener Priester unterstreichen letzteres. So gab Pfarrer Franz Geiger aus Bad Wörishofen zu Protokoll: „Wir nannte Pfarrer Häfner nach seinem Tod einen Heiligen.“ Und Prälat Martin Rohrmeier aus Waldsassen betont: „Georg Häfner war damals schon für mich ,Der Heilige‘.“ Hans Haun, Kaplan bei Pfarrer Häfner in Oberschwarzach, findet für Häfner die Worte: „Pfarrer Häfner war ein bescheiden und anspruchslos lebender Priester von tiefer Frömmigkeit. Sein Priestertum betrachtete er als eine ihm von Gott verliehene Gnade, für die er nicht genug danken kann.“

Augenzeugen aus dem Priesterblock im Konzentrationslager Dachau qualifizieren Georg Häfners Tod als Martyrium. Ausführlich zu Wort kommen dabei Pfarrer Hermann Scheipers, Benediktinerpater Dr. Sales Heß, Pfarrer i. R. Hermann Dümig und Pfarrer August Eisenmann. Letztgenannter bezeugte in seinen Aufzeichnungen über die Zeit im Konzentrationslager: „Für Christus und seine Kirche hat Georg Häfner sein Leben hingeopfert; für seinen Herrn und Meister ist er in den Tod gegangen; diese hochherzige heroische Gesinnung und die traurig-trostlosen Umstände seines Sterbens stempeln ihn zum ruhmgekrönten Märtyrer.“

Günter Putz: Daheim im Ewigen. Pfarrer Georg Häfner – ein Märtyrerpriester. 105 Seiten mit sieben Farbfotos von Karl-Heinz Geyer. 12,80 Euro. Echter Verlag, Würzburg 2011