Da finde ich die "Nachricht" eines Peter Winnemöller aufschlussreicher...
Paderborn »Bevor jetzt das Gemecker wieder losgeht
von
Cicero |
10. Juni 2013 - 15:35 |
katholischesTeilweise wurde und wird ja schon gemeckert, aber jeder weiß doch,
wie Kardinal Lehmann über die Hl. Messe in der außerordentlichen Form denkt, sage ich jetzt einfach mal:
Nun laßt den alten Männern doch
ihr Konzil.Kümmern wir uns, nun da 50 Jahre vergangen sind, um die Umsetzung des Konzils getreu seinen Buchstaben. Lassen wir die Ideologen ihren Ideologien frönen. Möge das kleine Gespenst, aka “Der Geist des Konzils” so langsam mal ausgespukt haben.
Wer sich ein wenig mit jüngerer Liturgiegeschichte beschäftigt, kommt sehr schnell dahinter, daß
a) liturgische Mißbräuche keine Erfindung der 70er Jahre des vergangen Jahrhunderts sind
und
b) die Weise in der die Hl. Messe heute in den mit Rom verbundenen altrituellen Gemeinschaften gefeiert wird, den Vorstellungen der liturgischen Bewegung viel näher kommt, als das Missale von 1970.
Kein Grund zur Panik also. In den 80er Jahren hat man sich weidlich ausgetobt. Seit Mitte der 90er Jahre setzt eine Bewegung der Besinnung ein. Die mit Rom verbundenen altrituellen Gemeinschaften haben daran einen nicht unwesentlichen Anteil. Vertiefung des Verständnisses der Liturgie der Kirche findet dort statt, wo sowohl in der alten als auch in der neuen Form die Hl. Messe gefeiert wird. Dort, wo dies versöhnt geschieht und nicht die eine gegen die andere Form ausgespielt wird, sondern die Einheit auch im Ritus gelebt wird, liegt die Zukunft einer echten aus dem Heiligen Geist erneuerten Liturgie.
Daß es persönliche Präferenzen gibt, sei dabei völlig unbestritten.
Soll ich meine mal verraten? Na gut!
Lateinische Messe nach dem Missale von 1970 mit gregorianischem Choral. Die Feier der Hl. Messe, die meinem persönlichen Ideal sehr nahe kommt, erlebe ich in den lateinischen Kapitels- und Pontifikalämtern im Hohen Dom zu Paderborn.
Ebenfalls sehr nach meinem Geschmack habe ich die Hl. Messe in Kiedrich empfunden.
Hier ein kurzer Film darüber:
Trotzdem habe ich keine Probleme damit, eine Heilige Messe in Landessprache oder eine Hl. Messe in der außerordentlichen Form zu besuchen. So wie ich es in Paderborn oder in Kiedrich erlebt habe und erlebe, kommt es meines Erachtens der Vorstellung der Konzilsväter recht nahe. Wobei man sagen muß, daß die Reform von 1970 wirklich an der einen oder anderen Stelle zu radikal mit der Schere an die Liturgie herangegangen ist und ferner zu vieles fakultativ ist, was aus meiner Sicht fester Bestandteil der Hl. Messe sein sollte.
Da nun Liturgie aber immer eine lebendige und gelebte Tradition der Kirche ist, denke ich, werden wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, da nun die 80er Jahre definitiv der Vergangenheit angehören, auch mal wieder positive und vertiefende Entwicklungen zu verzeichnen haben. (Aber verratet das dem Kard. Lehmann nicht, laßt ihn sein Konzil träumen und den baldigen Ruhestand genießen.)