St. Pius X.: Dogmen, welche die Kirche als Offenbarungen hinstellt, sind vom Himmel gefallene Wahrheiten
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Das Dekret Lamentabili sane exitu des Heiligen Offiziums des Heiligen Vaters Pius X. (der sog.
Kleine Syllabus Papst Pius X.) vom 3. Juli 1907 verurteilt irrige Aussagen, darunter auch folgende:
"22. Die Dogmen, welche die Kirche als Offenbarungen hinstellt, sind keine vom Himmel
gefallenen Wahrheiten, sondern eine Auslegung der religiösen Tatsachen, welche sich der
menschliche Verstand mit mühsamer Anstrengung errungen hat."
+++> Folgerung:
Wenn Punkt 22 als Irrtum verurteilt ist, dann gilt das Gegenteil, nämlich:
Dogmen, welche die Kirche als Offenbarungen hinstellt, sind vom Himmel gefallene Wahrheiten.
+++> Feststellung:
Wenn man aufmerksam ist, wird man aber leider feststellen, dass gerade dieser Satz
in Punkt 22 von sehr vielen behauptet wird, sowohl in modernistischen Kreisen, weil sie
mit Offenbarungen sowieso nichts zu tun haben wollen, als auch in traditionellen Kreisen,
weil sie meinen, es gäbe keine Dogmen, die als Offenbarungen vom Himmel kommen,
sondern nur solche, die der menschliche Verstand in der immer tieferen Auslegung
religiöser Tatsachen erringen könne.
"Offenbarung vollendet", meint nicht "beendet", wie wenn der Geist der Offenbarung
nichts mehr zu sagen hätte. Hierzu:
St. Vinzenz v. Lérins - Der Fortschritt des Dogmas in der christlichen Religion
S. Ex., Bischof Rudolf Graber zur Offenbarung
"In der gesamten Schöpfung sind geheime Heilkräfte
verborgen, die kein Mensch wissen kann, wenn sie ihm
nicht von Gott offenbart werden."
(Hl. Hildegard, prophetissa et doctessa ecclesiae universalis)