Iacobus
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Schönborns lockere „Bedingungen“ für wiederverheiratet Geschiedene

„Subsistit in“ auf Sakramente übertragen – Schönborns lockere „Bedingungen“ für wiederverheiratet Geschiedene
13. Oktober 2014 09:36

(Rom) Was der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx in Rom vertritt, wurde bereits berichtet. Was aber vertritt der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn in Rom? Kardinal Schönborn ergriff bereits am ersten Tag der Bischofssynode das Wort. Inzwischen gab er dem Journalisten Iacopo Scaramuzzi von Vatican Insider ein ausführliches Interview. Wir dokumentieren das vollständige Interview.

Subsistit in auf die Sakramente übertragen

Schönborn macht zunächst einen grundsätzlichen Vorschlag von größter Tragweite für „alle Sakramente“. Das umstrittene subsistit in, mit dem das Zweite Vatikanische Konzil den Anspruch aufweichte, die eine Kirche Jesu Christi zu sein, außerhalb derer es kein Heil gibt, auch auf die Sakramente zu übertragen, „besonders das Ehesakrament“. Darin stimmen die Erzbischöfe von München und Wien, Marx und Schönborn erstaunlich gut überein. Eine Formel, die keineswegs nur die wiederverheiratet Geschiedenen betrifft, sondern weit darüber hinausgeht. So sagte Marx am vergangenen Montag auf der Pressekonferenz von Radio Vatikan. An einer homosexuellen Beziehung sei ja „nicht alles schlecht, nur weil sie homosexuell ist“. Schönborn zeigte sich bereits im Frühjahr 2012 von der Beziehung eines homosexuellen Pfarrgemeinderates mit dessen Homo-Partner „beeindruckt“, kassierte den Applaus der veröffentlichten Meinung und verzichtete auf die Einhaltung des Kirchenrechts. Den zuständigen Pfarrer ließ er dafür im Stich.

Zur konkreten Frage der Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene folgt ein dichter Wortschwall. Der Kardinal sagt dabei an keiner Stelle explizit, daß wiederverheiratet Geschiedene zur Kommunion zugelassen werden sollen. Noch weniger widerspricht er jedoch dieser Forderung. Vielmehr nennt er vier Bedingungen als Vorleistung, die eine Aufweichung des Ehesakramentes rechtfertigen sollen. Bedingungen, die in Wirklichkeit gar keine Bedingungen sind, weshalb Kardinal Schönborn auch nur von „Aufmerksamkeiten“ spricht. Damit setzt Wiens Erzbischof unausgesprochen voraus, daß die Zulassung wiederverheiratet Geschiedener zur Kommunion das angestrebte Ziel ist.

Die lockeren „Bedingungen“ sind ein „Bußweg“, der zu absolvieren sei. Etwa die Frage an wiederverheiratet Geschiedene ob es einen Versöhnungsversuch zwischen den Ehepartnern gegeben habe. Wenn eine Versöhnung „nicht möglich“ sei, dann sei es wichtig, so Schönborn, daß sie zumindest ihren „Zorn im Herzen“ überwinden, über das, was sie in der Ehe erlebt hätten. Schönborn jongliert mit dem, was er ausspricht und was er nicht ausspricht, aber zu verstehen gibt.

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Gerti Harzl
Am Rande der Bischofssynode über die Familie gab der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz ein Interview
So läuft das immer ab: Am Rande von ... gab er ein Interview ... Kirchendiplomatie halt.Mehr
Am Rande der Bischofssynode über die Familie gab der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz ein Interview

So läuft das immer ab: Am Rande von ... gab er ein Interview ... Kirchendiplomatie halt.
Iacobus
„Love is Love“ – Kardinal Schönborns Verneigung vor Homosexuellen und eine perverse Logik
15. Oktober 2014 18:31
(Rom) Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn von Wien stimmte in der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera ein Lob auf homosexuelle Beziehungen an. Am Rande der Bischofssynode über die Familie gab der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz ein Interview.
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„Love is Love“ – Kardinal Schönborns Verneigung vor Homosexuellen und eine perverse Logik
15. Oktober 2014 18:31

(Rom) Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn von Wien stimmte in der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera ein Lob auf homosexuelle Beziehungen an. Am Rande der Bischofssynode über die Familie gab der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz ein Interview.

Der ohnehin ziemlich realitätsfremde Zusatz, er beziehe seine Würdigung auf solche Homo-Paare, deren Beziehung „lebenslang“ halte, geht schon im Kontext des Artikels unter. Wenn Homosexuelle ihre Beziehung auf Dauerhaftigkeit auslegen, dann, so der Wiener Kardinal, seien homosexuelle Beziehungen „vorbildlich menschlich“. Die Heilige Schrift, was der Kardinal tunlichst verschwieg, spricht hingegen von einem „Gräuel in den Augen Gottes“.

68er Parolen mit 50jähriger Verspätung in der Kirche angekommen

Er selbst, so der Kardinal, kenne in Wien ein (!) Homo-Paar, das in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebe. Als einer der beiden Schwulen krank wurde, sei der andere „nicht von seiner Seite gewichen“. Schönborn wörtlich: „Es war wunderbar, menschlich und christlich, wie der eine sich um den anderen gekümmert hat“.

Dieses „vorbildlich menschliche Verhalten muß man anerkennen“, empörte sich der Kardinal gegen jene, die grundsätzliche Bedenken gegen Homosexualität und deren Hofieren anmelden. Eine Veurteilung von Homosexuellen sei nicht möglich, so der Kardinal. Und damit, was Schönborn nicht sagte, auch keine Verurteilung der Homosexualität. „Love is Love“ lautete einer der tumben 68er Sprüche, die mit fast 50jähriger Verspätung auch in der Kirche angekommen scheinen.

Bischöfe und Priester sollten sich vor „vorbildlich menschlichem Verhalten“ Homosexueller verneigen

Schönborn lieferte zudem eine selektive Darstellung der Heiligen Schrift, indem der Kardinal Jesus gegen sich selbst und seine Lehre in Stellung brachte. Wenn Bischöfe und Priester sie nicht segnen könnten, dann sollten sie sich zumindest vor dem „vorbildlichen menschlichen Verhalten Homosexueller verneigen“, so der ÖBK-Vorsitzende. „Diese Dinge muss man anerkennen“, fügte er hinzu und wandte sich gegen eine Verurteilung Homosexueller. Jesus habe den Menschen gesagt, auch Zöllner und Prostituierte kämen ins Himmelreich, eine Botschaft, die auch Bischöfe und Priester nicht vergessen sollten.

„All is love“: Neben Homossex auch Polygamie, Pädophilie und Inzest?

Die Aussagen von Kardinl Schönborn wurden in der Dienstag-Ausgabe des Corriere della Sera veröffentlicht. Darin übernimmt er die These von einer angeblichen „Gradualität“ der Beziehungen, laut der es keine schlechten oder sündhaften Beziehungen mehr gebe, sondern nur mehr mehr oder weniger vollkommene Formen („Vollform“). Das gelte für wilde Ehen, voreheliche Beziehungen, Homo-Beziehungen, polygame Beziehungen. Nur implizit einbezogen scheinen auch pädophile oder inzestuöse Beziehungen, werden aber nicht ausgeschlossen, weder vom Zwischenbericht der Synode noch von Kardinal Schönborn.

Text: Giuseppe Nardi
Gerti Harzl
Ich teile halt nicht immer Ihre Ansichten, a.t.m.; damit müssen Sie nun mal leben.
a.t.m
Gerti Harzl: Seine Eminenz Christoph (Graf) Kardinal Schönborn, der in meinen Augen mindestens einer der Wegbereiter des Antichristen ist, ist ein antikatholischer Wendehals und seinen Früchten nach einer der schlimmsten Feinde Gottes unseres Herrn und seiner Kirche.
Pio molaioni : Seine Eminenz Theodor Kardinal Innitzer machte einen Fehler und wurde daraufhin von seiner Heiligkeit Papst PIUS XI …Mehr
Gerti Harzl: Seine Eminenz Christoph (Graf) Kardinal Schönborn, der in meinen Augen mindestens einer der Wegbereiter des Antichristen ist, ist ein antikatholischer Wendehals und seinen Früchten nach einer der schlimmsten Feinde Gottes unseres Herrn und seiner Kirche.

Pio molaioni : Seine Eminenz Theodor Kardinal Innitzer machte einen Fehler und wurde daraufhin von seiner Heiligkeit Papst PIUS XI zur Rechenschaft gezogen, und wie es eben bei einen Vor VK II Hirten selbstverständlich war, hat sich der Kardinal diese päpstliche Zurechtweisung zu Herzen genommen und Gehorsam gefügt. Nur in der nach VK II ist ja Ungehorsam gegenüber den Papst wenn diese wahrlich katholisches publizieren "Konzilskirchenpflicht" um in der Hierarchie der Kirche aufzusteigen.

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Gerti Harzl
Daran dachte ich auch gerade (Innitzer und die Angriffe auf seinen Bischofssitz). Auch bei ihm gab es diese konträren Seiten.
Gerti Harzl
Das scheint nur so (ich und naiv). Aber: Man soll den glimmenden Docht nicht löschen.
romanpoc
@Gerti Harzl
Sie scheinen sehr naiv zu sein, wenn es um den Wr. Kardinal geht.
Die Geschichte mag sich in dieser Stadt wiederholen.
Wir hatten oft sehr politisch korrekte und mit dem Staat und mit dem Zeitgeist eng zusammenarbeitende Kirchenoberhäupter.
Dazu fällt mir z.B Kard. Innitzer ein.
Gerti Harzl
Wenn es so ist, so möge Gott ihm die Gnade einer radikalen Umkehr schenken. (Das ist ein Stoßgebet, das ich zum Himmel schicke!) Vielleicht läßt er sich ja die ganzen Jahre hindurch einfach in eine ungute Sache mit hineinziehen. Ich habe ihn früher so sehr geschätzt, als er noch Weihbischof war.
Tradition und Kontinuität
Ist aber einfach, Gerti, der Wiener Kardinal ist ein Problem für die Geasamtkirche, einer der Haupt-Akteure des geplanten Umsturzes.
Gerti Harzl
Galahad, hm ~ trotzdem sinniere ich nach wie vor bei Ihren Kommentaren, wieso Ihnen persönlich immer wieder unser Wiener Kardinal gar so wichtig ist. Sie sind doch Deutscher, haben Sie dort keine eigenen Probleme?
liabchrist
L. Leo Straz,
sie haben vollkommen recht. Leider wollen unsere Bischöfe m. Papst, ihre durch das nichts-/fehltun- verlotterte Seelenbilanz aufzubessern. Um am Gerichtstag sagen zu können: Herr! sieh ich habe dir an Anzahl (schwarze- gottweiterhinverachtende) Seelen hinzugewinnen, ja über 10%. Nun gib mir deinen Lohn und Platz im Himmel.
Galahad
@Guggenmoos
Kadavergehorsam und Blauäugigkeit sind eines Christen auch unwürdig.Mehr
@Guggenmoos

Kadavergehorsam und Blauäugigkeit sind eines Christen auch unwürdig.
Galahad
@Gerti
Sehr bewußt in den Fußstapfen des Kardinals König eben. Angestrebte Aussöhnung der Kirche mit dem freimaurerischen Gedankentum.
Sie völlig recht liebe Gerti. Ich habe da den gleichen schlimmen Verdacht. Genauso ist es.Mehr
@Gerti

Sehr bewußt in den Fußstapfen des Kardinals König eben. Angestrebte Aussöhnung der Kirche mit dem freimaurerischen Gedankentum.

Sie völlig recht liebe Gerti. Ich habe da den gleichen schlimmen Verdacht. Genauso ist es.
Guggenmoos
@Rupert
Blondinenwitze sind eines Christen unwürdig.
Gerti Harzl
@Galahad: Sehr bewußt in den Fußstapfen des Kardinals König eben. Angestrebte Aussöhnung der Kirche mit dem freimaurerischen Gedankentum.
RupertvonSalzburg
Naive-Malerei!
Galahad
@RupertvonSalzburg
Wie denn? 😉 🤗 😁Mehr
Galahad
Nein ein Freimauer wird er nicht direkt sein. Aber wieweit steht Konzilskardinal Schönborn in der Mentalität dieser Gesinnung nahe? Oder zumindest der Freigeisterei? Katholisch ist sein Tun und handeln ja nun nicht zu nennen. Das erkannte man schon als er einen gewissen Menschen in schwerer Sünde contra naturam als Pfarrgemeinderat bestätigte. Wie hier der Mann doch gleich? Stangl glaube ich. Nicht …Mehr
Nein ein Freimauer wird er nicht direkt sein. Aber wieweit steht Konzilskardinal Schönborn in der Mentalität dieser Gesinnung nahe? Oder zumindest der Freigeisterei? Katholisch ist sein Tun und handeln ja nun nicht zu nennen. Das erkannte man schon als er einen gewissen Menschen in schwerer Sünde contra naturam als Pfarrgemeinderat bestätigte. Wie hier der Mann doch gleich? Stangl glaube ich. Nicht wahr?
RupertvonSalzburg
Bevor-es-hier-wieder-ernst-wird,-als-Verdauungshilfe-noch-schnell-ein-Blondinenwitz.
Wie-nennt-man-es,-wenn-sich-eine-Blondine-schminkt?Mehr
Bevor-es-hier-wieder-ernst-wird,-als-Verdauungshilfe-noch-schnell-ein-Blondinenwitz.

Wie-nennt-man-es,-wenn-sich-eine-Blondine-schminkt?
Gerti Harzl
Ich bin mir sicher, dass Kardinal Schönborn KEIN Freimaurer ist. Trotz allem nicht.