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37 Predigt zum 7. Sonntag nach Pfingsten 7.7.2013

Predigt 7. Sonntag nach Pfingsten 7.7.2013

Lesung Rom 6,19-23
Evangelion Matth. 7,15-21

Letzte Woche feierte die Kirche zwei Heilige, welche ein bisschen das Geheimnis der heutigen Liturgie erhellen mögen: von der Wahrheit gelenkt sein. Es geht um die innere Haltung. Der katholischen Kirche wird ja genug vorgeworfen, sie wühle in den Gewissen herum, vor allem was die Geburtenkontrolle anbelangt. Was soll man da erwidern? Gelobt sei Gott in seinen Engeln und Heiligen.

A didicit dogmata quae servandi loco
Der eine Heilige war Irenaios von Lyon, ein Bischof im zweiten Jahrhundert. Er war in der Schule des heiligen Polykarp, der seinerseits ein apostolischer Vater war. Über diesen heiligen Irenaios steht im Brevier geschrieben, er hätte mit Fleiss alle Glaubenssätze gelernt, welche ihm durch die Kirchenlehrer von den Aposteln überliefert worden waren, damit er den Irrlehrern entgegentreten konnte. Vieles wurde von ihm geschrieben, aber ist in der Verfolgung verlorengegangen. Von fünf Büchern adversus Hæreses ist vor allem das dritte über die Dreifaltigkeit und über die Anhänglichkeit an den Heiligen Stuhl erhalten geblieben. Darin legt der heilige Irenaios dar, dass aufgrund der ununterbrochenen Bischofsnachfolge in Rom diesem Heiligen Stuhl unbedingt Folge zu leisten ist.

B acceperunt quos instuerant Apostoli
Es ist interessant, dass gerade diese Schrift gerettet werden könnte, was auch zeigt, am Beispiel des Heiligen Irenaios, dass die katholische Tradition für den Glauben in der späteren Zeit verantwortlich ist. Wären der heilige Irenaios und andere nicht gewesen, wer hätte den Übergang von den Aposteln zu uns bewerkstelligt?

Das sieht man in heutiger Zeit ähnlich: der heilige Marcel, Patron von Erzbischof Lefebvre, hatte die Überlieferung an die Kirche weitergegeben und auch selber begründet, und heute sind wir, insbesondere die Priester der Piusbruderschaft, welche diese Glaubenssätze lernen = studieren sollen, um den Irrtümern von heute entgegenzutreten. Der heilige Irenaios tat dies, als er noch nicht Bischof war. Und auch heute sind es die von Gott ergriffenen keuschen Diener des Heiligtums, welche die Überlieferung der Kirche studieren um sie an die Welt weitergeben und mit den Argumenten der Tradition auf die gleichen Irrtümer in immer neuem Gewand antworten zu können. Arius war der erste von einem Konzil verurteilte Ketzer, und auch heute ist der Unglaube (an die Gottessohnschaft) die Erstursache aller Probleme in der katholischen Kirche. Wenn man nicht übernatürlich glaubt, kann man nichts in der Kirche nachhaltig aufnehmen. Wer nicht glaubt, ist vom schlechten Baum.

Der andere Heilige dieser Art, von dem das Studium erwähnt wird, ist Anton Maria Zacharias. Später hat er mit anderen heiligen Männern die Genossenschaft des heiligen Paulus gegründet. Im Brevier steht das geschrieben mit der lateinischen Konstruktion a sancto Paulo nuncupata congregatio. Auf Deutsch wird das übersetzt nach dem heiligenPaulus genann, Aber der eigentliche Sachverhalt kommt da nicht genau herüber. Denn gemeint ist: die Genossenschaft wurde vom hl. Paulus her benannt, d.h. sie haben den Geist des heiligen Paulus intus und tragen äusserlich seinen Namen. Der heilige Paulus hatte sie gerufen, durch das Werk des heiligen Anton Maria Zacharias. Unsere Bruderschaft ist gerufen vom heiligen Pius X., durch das Werk des Erzbischofs Lefebvre. Fraternitas sacerdotalis a sancto Pio X nuncupata. Weil auch Erzbischof Lefebvre gründlich studiert hatte und den guten Baum kannte und achtsam war vor den falschen Propheten. Er wusste sie zu widerlegen. Der heilige Pius X. war sicherlich sein himmlischer Fürsprecher, und Auftraggeber!

C ut omni haeresi respondere posset
Wenn wir also heute im Evangelion von den guten und schlechten Bäumen hören, könnten wir sagen, der schlechte Baum ist das Zweite Vatikanische Konzil und der gute Baum sind die dogmatischen Konzilien bis dorthin. Von welchem Baum wollen wir essen, nach welchem Baum wollen wir benannt sein?

Es ist ja ein Schimpfwort vorkonziliar zu sein. In Rom wird der Begriff usus antiquior Romani Ritus genannt, ein Blödsinn.
Wir brauchen nicht irgend eine ältere Gepflogenheit, sondern den Ritus, welcher der heilige Pius V. für immer festgelegt hatte.

So haben wir den Saft des guten Baumes. Nicht aber die Altkatholiken, welche meinen sie hätten den ursprünglichen Glauben, oder die Protestanten, welche meinen sie vom Evangelion geleitet (ab Evangelio nuncupati, evangelischen Glaubens). Aber sie lehnen die Heiligkeit des Evangelions und anderer apostolischer Schriften ab und sprechen auch nicht mehr von deren Heiligkeit. Wir aber singen: Sequentia sancti Evangelii.

Das zweite Vatikanische Konzil geht nicht auf den Anfang zurück, und seine Irrlichter (falsche Propheten) sind die Wölfe im Schafspelz. Was ist der Schafspelz: etwas Angenehmes das Wärme spenden sollte, und wenn wir durchnässt sind interessiert uns nicht ob der Mantel grau oder schwarz ist.

So ist es auch heute: es interessiert viele nicht, ob die Alte (Tridentinische) Messe antiquior usus oder forma extraordinaria heisst, und vielfach können sie auch nicht den Irrtum dahinter erkennen. Es geht darum, die Begrifflichkeit Tridentinisch auszumerzen! Wir von der Bruderschaft sehen es nicht gerne, wenn man da und dorthin geht in die hl. Messe, weil man über den Genuss der Frucht hinaus auch zeigen muss, dass man die schlechte Frucht nicht will. Wir wollen die falsche Bezeichnung ausserordentliche Form des römischen Ritus nicht hören!
Wenn man das Evangelion ernst nimmt, muss man die Praxis von Rom ablehnen. Denn sie scheint zu behüten, ist aber pervers. So dass man sich nicht wundern muss, dass viele Neupriester nach weniger als 10 Jahren schon das Amt aufgeben. Man kann mit der Neuen Messe nicht leben. Oder wie Bischof Fellay sagt, hat jeder die Freiheit, mit dem Auto in einen Baum zu fahren, aber nachher hat er kein Auto mehr. Die führenden Männer in der Kirche meinten auch die Freiheit zu haben, vor den pessimistischen Stimmen die Ohren zu verschliessen, und jetzt hangen die meisten Wagen und die Lokomotive im Sumpf, und die Rettungsleute werden vom Platz gewiesen. Und viele der überlebenden Zugführer kehren dem Wrack den Rücken zu: arbeitsunfähig.

Nicht jeder der Herr, Herr sagt kommt in den Himmel. Nicht jeder der vordergründig ehrende Worte führt, tut was der zu Ehrende gemacht haben will. Liebst Du mich? Weide meine Schafe.

Wenn wir in den Himmel kommen möchten, tun wir weiterhin was der heilige Pius X. durch seine geistlichen Söhne uns sagt.
Die Heiligen gehören zum guten Baum, die Verworfenen zum schlechten. Aber es geht nicht an, einen guten Baum umzuhauen.
Die Petrusbrüder nennen sich a Sancto Petro, aber sie haben nicht den Geist des heiligen Petrus. Sonst würden sie die rechtens kanonisierten Päpste nicht mit Verschweigen verunglimpfen. Jeder Papst, und besonders die Heiligen, haben vom Herrn empfangen, was sie überliefern. Durch das Patronat des heiligen Pius X. zeigte Erzbischof Lefebvre, dass er in der kirchlichen Tradition steht. Der heilige Papst hatte ja auch getan was Jesus getan haben wollte: er hat sich um die Herde gekümmert – darum das Evangelion Joh 21 in seiner Messe. Auch betont die Nachfolge: Pius X. hat nicht etwas Neues erfunden, sondern was da war, hat er zu neuem Leben erweckt und versucht, die Irrtümer auszumerzen. Herr, Herr, ich tue wie Du mir aufgetragen hast.

Amen.
Acedian
Engraziel fetg per quei bi priedi. 👏
Jeu mondel uss aunc in toc cun velo e suenter legiel lu el.
Hasta la vista, olé. 🤗