Archiv der Tradition: Das Selbstverständnis der Kirche und die „subsistit-in-Lehre" des II. Vatikanums - Teil 2

pius.info veröffentlicht in den kommenden Tagen eine Artikelreihe in zehn Folgen von Dr. Wolfgang Schüler über das Selbstverständnis der Kirche und die Lehre des II. Vatikanischen Konzils über das „subsistit in", durch die das bisherige Selbstverständnis der Kirche tief erschüttert wurde. Der Artikel ist zuerst in der Monatszeitschrift KIRCHLICHE UMSCHAU erschienen unter dem Titel: „Das Problem des „subsistit in" des II. Vatikanums. Eine an Erzbischof Müller gerichtete Anfrage über eine der spektakulärsten Passagen der Dokumente des Konzils – die unbeantwortet blieb."

Mit der Unterscheidung der Begriffe Kirche Christi und katholische Kirche stellte sich dem Konzil eigentlich die Aufgabe, den Begriff „Kirche Christi" zunächst einmal zu definieren, denn wenn man weiß, was die katholische Kirche ist und jemand das Bestehen eines Unterschiedes zwischen ihr und der Kirche Christi behauptet, dann ist der Betreffende aus logischem Grund verpflichtet zu definieren, was für ihn die Kirche Christi ist.
Erstaunlicherweise verzichtet sowohl das Konzil als auch das von diesem geprägte Rom darauf, zu definieren, was nach ihrem Verständnis die Kirche Christi ist, und dieser begriffliche Defekt hat wesentlich zu dem Rätselraten um das subsistit-in in nachkonziliarer Zeit beigetragen.
Nicht weniger erstaunlich ist es, daß bisher niemand von dem Rom pastoralkonziliarer Prägung eine solche Definition gefordert zu haben scheint, die doch für die Klärung der Problematik unverzichtbar ist.

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