Der Kardinal, der keine Grenze kennt
Kolumne von Ferdinand Knauß
Kardinal Reinhard Marx hat nicht nur über das "Kapital" eine Meinung, sondern weiß auch in allen anderen Politikbereichen, was gut ist. Und zwar ohne Obergrenze.
Ein Kirchenfürst hat leicht reden. Das Reich, für das er eigentlich zuständig ist, ist schließlich nicht von dieser Welt – zumindest nicht mehr seit der Auflösung der weltlichen Herrschaft der deutschen Bischöfe durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803.
Wenn Deutschlands oberster katholischer Kirchenfürst der Gegenwart, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx vor die Presse tritt, könnte man dennoch meinen, er sei Spitzenpolitiker in höchster Verantwortung. Bei seinem Auftritt in der Bundespressekonferenz aus Anlass des traditionellen Sankt-Michaels-Empfangs der katholischen Kirche in Berlin war mit keinem einzigen Wort von Gott und anderen religiösen Dingen, die früher einmal in der Kirche wichtig genommen wurden, die Rede.
Nur der Collar um den Hals erinnerte da noch an seinen geistlichen Stand.
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Kardinal Reinhard Marx hat nicht nur über das "Kapital" eine Meinung, sondern weiß auch in allen anderen Politikbereichen, was gut ist. Und zwar ohne Obergrenze.
Ein Kirchenfürst hat leicht reden. Das Reich, für das er eigentlich zuständig ist, ist schließlich nicht von dieser Welt – zumindest nicht mehr seit der Auflösung der weltlichen Herrschaft der deutschen Bischöfe durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803.
Wenn Deutschlands oberster katholischer Kirchenfürst der Gegenwart, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx vor die Presse tritt, könnte man dennoch meinen, er sei Spitzenpolitiker in höchster Verantwortung. Bei seinem Auftritt in der Bundespressekonferenz aus Anlass des traditionellen Sankt-Michaels-Empfangs der katholischen Kirche in Berlin war mit keinem einzigen Wort von Gott und anderen religiösen Dingen, die früher einmal in der Kirche wichtig genommen wurden, die Rede.
Nur der Collar um den Hals erinnerte da noch an seinen geistlichen Stand.
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