Aquila
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Don Bosco verspricht Regen für den Fall, dass...

Im August des Jahres 1864 herrschte in der Ortschaft Montemagno eine schreckliche Trockenheit: Schon seit drei Monaten hatte es nicht mehr geregnet, die Ernte drohte zugrundezugehen. Die Leute hatten schon Andachten und Bittgänge abgehalten - aber es kam kein Regen. Nun bat man Don Bosco, in Montemagno eine dreitägige Andacht abzuhalten. Das bedeutete, er und noch ein Priester hielten in diesen Tagen Predigten und standen zum Beichten zur Verfügung. In seiner Einleitungspredigt am ersten Tag sagte Don Bosco: „Wenn ihr während der drei Tage fleißig zu den Predigten kommt und euch durch eine aufrichtige heilige Beichte mit dem lieben Herrgott gut aussöhnt, sodass ihr am Fest der Muttergottes alle zur heiligen Kommunion kommt, so verspreche ich euch im Namen der Muttergottes, dass ein fruchtbarer Regen eure Felder erfrischen wird.“
Als er nachher in die Sakristei ging, sagte der Ortspfarrer zu Don Bosco: „Dazu gehört aber Mut!“ „Wozu“, fragte Don Bosco. „Öffentlich zu verkünden, dass es bei einer guten Beteiligung an diesen drei Tagen am Fest Mariä Himmelfahrt sicher regnen wird.“ Don Bosco aber war höchst erstaunt: „Habe ich das gesagt? Nein, nein, Sie werden mich falsch verstanden haben. Ich erinnere mich nicht, so etwas gesagt zu haben.“ Nun, auch die Gläubigen in der Kirche hatten es gehört. Es ist anzunehmen, dass Gott Don Bosco gleichsam diese Worte eingab, und der war sich dessen gar nicht bewusst. Auf jeden Fall kamen die Leute scharenweise zum Beichten.
In den benachbarten Ortschaften lachte man über Don Boscos Vorhersage. Im Ort Grana wurde sogar eine Ball-Veranstaltung angekündigt, bei der man sich dann über die nicht eingetretene Vorhersage lustig machen wollte. Aber sie traf ein! Aber der Reihe nach: Am letzten Tag der dreitägigen Andacht – am Fest Mariä Himmelfahrt – gingen so viele Gläubige zur heiligen Kommunion wie noch nie zuvor. Sie hatten sich durch eine gute Beichte vorbereitet. Und das Wetter? Immer noch gab es diese glühende Hitze, und es waren keine Wolken zu sehen. Ja, für den Nachmittag war die letzte Predigt Don Boscos angesetzt. In der Sakristei waren einige andere Priester, die zu Don Bosco sagten: „Don Bosco, diesmal sind Sie zu weit gegangen, die Muttergottes ging nicht mehr mit!“ Und der Mesner meldete: „Stahlblauer Himmel – nicht das geringste Anzeichen von Regen – nur am äußersten Horizont ein kleines weißes Wölkchen in der Form eines Schuhs.“
Ja, und nun ist es so weit: Don Bosco richtet in seinem Herzen flehentliche Worte an die himmlische Mutter, dann betet er mit den Leuten das Gegrüßet seist Du, Maria, und beginnt die Predigt. Kaum hat er damit begonnen, hört man das Rollen des Donners und die Regentropfen, die der Wind an die Kirchenfenster wirft. Es folgt ein kräftiger, lange anhaltender Regen! Don Bosco kann nicht lange sprechen, er muss vor Rührung weinen, die Zuhörer ebenfalls.
Und was geschah in Grana, wo man einen Ball veranstaltet hatte, um zu spotten? Den Leuten verging das Spotten rasch, denn ein furchtbares Hagelwetter vernichtete die ganze Ernte...
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Den Spruch „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“ kennt fast jeder aus Poesiealben, Kalendern oder von Spruchkarten. Zurück geht er auf Johannes Bosco (1815–1888).
Für den Priester, Erzieher und „Sozialarbeiter“ war dieser Satz - unser Leitwort für das Jubiläumsjahr 2015 - weit mehr als ein netter Spruch: In ihm spiegelt sich die Grundhaltung seines Lebens und seiner …Mehr
Den Spruch „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“ kennt fast jeder aus Poesiealben, Kalendern oder von Spruchkarten. Zurück geht er auf Johannes Bosco (1815–1888).
Für den Priester, Erzieher und „Sozialarbeiter“ war dieser Satz - unser Leitwort für das Jubiläumsjahr 2015 - weit mehr als ein netter Spruch: In ihm spiegelt sich die Grundhaltung seines Lebens und seiner erzieherischen und pastoralen Tätigkeit. Sein Erziehungsstil gründete auf Liebe, Vernunft und dem gelebten Glauben.
Doch was wollte der hl. Johannes Bosco mit diesem so leicht daherkommenden Sprichwort eigentlich sagen?

Fröhlich sein ...
Don Bosco wusste sich besonders gesandt zu den jungen Menschen, die es schwer hatten im Leben und die ausgegrenzt waren. Sich niederdrücken lassen hilft aber nicht weiter und künstlicher Spaß, der oft an der Oberfläche bleibt, auch nicht.
Als Erzieher und Priester versuchte Don Bosco, seinen Jugendlichen Hoffnung aus dem christlichen Glauben zu vermitteln und ihnen durch Wort und Tat das „Evangelium“, die Frohbotschaft, zu bezeugen. Als Seelsorger wusste er: Wer sich in der „guten Nachricht“ von Jesus, dem Lebensbringer, verwurzelt, der gewinnt auch den Mut und die Stärke, die Aufgaben des Lebens zu bewältigen.
„Dient dem Herrn in Freude” (Ps 100,2), dieses Psalmwort war nach dem Zeugnis seiner Biographen eines der Lieblingsworte Don Boscos; und die im Glauben gründende Freude bildete die Basis seines Jugendwerkes (MB VI, 4). Selbst ergriffen von der Frohbotschaft konnte er als ein „Heiliger der Freude“ auch seine Jugendlichen mit der Freude des Evangeliums anstecken. Und es war für ihn und seine Jungen nur ganz natürlich, dass sich die Freude am Leben und die Freude am Glauben auch in Humor und Spaß, Feiern und Geselligkeit, Musik und Theater, Sport und Spiel ausdrückten.

Gutes tun ...
Die Freude im Sinne des Evangeliums will sich verschenken. Und so war Don Bosco auch ein „Mann der Tat“ und ein „Heiliger der Nächstenliebe“.
Die materielle und seelische Not der J
ugendlichen, der er in den Gefängnissen, auf den Straßen und Plätzen und auf den Baustellen Turins begegnete, erschütterte ihn zutiefst. Und er versuchte Abhilfe zu schaffen, wo er nur konnte. Er wusste, dass sich der Glaube auch in der praktizierten Liebe zeigen muss, so wie es der erhöhte Herr im Evangelium selber sagt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Das war die Triebfeder des rastlosen Wirkens Don Boscos zum Wohl der benachteiligten jungen Menschen. Gottes- und Nächstenliebe waren für ihn die zwei untrennbaren Seiten einer Medaille.
Aus diesem Geist heraus forderte er seine Schüler immer wieder auf, es ihm gleich zu tun: „Tut, was ihr könnt! Gott wird hinzufügen, was wir nicht vermögen.“ (MB II, 395)

… und die Spatzen pfeifen lassen
Aus den Zeugnissen seiner Biographen wissen wir, dass Johannes Bosco den Spruch vor allem brauchte, wenn er sich in seinem Engagement mit Widerständen und Schwierigkeiten konfrontiert sah – und davon gab es in seinem Leben reichlich! – oder wenn ihm andere von ihren Schwierigkeiten erzählten (vgl. MB VI, 3; X, 540).
So lädt der Satz zu einer Gelassenheit ein, die in einem tiefen Gottvertrauen wurzelt. Er fordert dazu auf, sich nicht bei jeder Widerwärtigkeit „ins Bockshorn jagen zu lassen“, sondern einem als richtig erkannten Weg zielstrebig zu folgen. Und er erinnert an das Wort Jesu an seine Jünger, in welchem er sie zu furchtlosem Bekenntnis aufruft: „Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen“ (Mt 10,31).
„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“– ein motivierendes und ermutigendes Wort auch für heute. Wer es, im wahrsten Sinne des Wortes, „be-herzigt“, lebt ganz im Geist des Evangeliums und wird mit seinem Zeugnis anziehend und ansteckend sein.
P. Reinhard Gesing
Joannes Baptista
Zu Grana: "Gott lässt Seiner nicht spotten." Er ist gütig gegenüber dem bittenden Dorf Montemagnio (reichlich erfrischender Regen) und gerecht gegenüber den üblen Spöttern im Dorf Grana (vernichtender Hagel).
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Ja, unsere liebe Mutter Gottes hört auch jedes noch so kleine mit Andacht gebetete Gebet. 🙏