Ökumenischer Weihnachtsbaum für den Papst

(gloria.tv/ KNA) Der Weihnachtsbaum für den Papst kommt in diesem Jahr aus der Ukraine. Der mit Rom unierte griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk aus Kiew wolle das Geschenk des Landes zu einer ökumenischen Geste nutzen, meldete der katholische ukrainische Pressedienst RISU am Freitag. Schewtschuk habe der zum Moskauer Patriarchat gehörenden ukrainisch-orthodoxen Kirche vorgeschlagen, dass Bischöfe beider Konfessionen den Christbaum im Vatikan gemeinsam übergeben.

Die Idee unterbreitete er den Angaben zufolge dem Außenamtsleiter der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Erzbischof Alexander, bei einem Treffen in Kiew. Die orthodoxe Kirche bestätigte dies, ließ jedoch offen, ob orthodoxe Bischöfe an der Zeremonie teilnehmen.

Das Verhältnis beider ukrainischen Kirchen ist unter anderem durch einen Streit um den Besitz von Kirchenbauten belastet. Zuletzt gab es aber Anzeichen für eine mögliche Entspannung. Der Konflikt ist ein Haupthindernis für eine mögliche Begegnung von Papst Benedikt XVI. und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. Eine Teilnahme ukrainischer orthodoxer Bischöfe an der Übergabe des Christbaums im Vatikan hätte deshalb große symbolische Bedeutung.

Es ist das erste Mal, dass die Ukraine dem Papst einen Weihnachtsbaum schenkt. Seit 1982 liefert jedes Jahr ein anderes Land einen Nadelbaum, der neben der Krippe auf dem Petersplatz aufgestellt wird.