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Eine der Falschbeschuldigungen war der Bischof von Hildesheim

Auszug aus dem Gastkommentar von Manfred Lütz über die Missbrauchs-Studie im Auftrag der deutschen Bischofskonferenz

Es gab sichere Hinweise auf Falschbeschuldigungen, bis ein solcher Fall mit der evidenten Falschbeschuldigung des verstorbenen Bischofs von Hildesheim Janssen auch öffentlich wurde. Ein angeblicher Betroffener hatte die 5 000 Euro erhalten und erst gesagt, er wolle nicht, dass dem weiter nachgegangen werde. Dann aber erpresste er die Kirche: Wenn sie ihm nicht einen höheren Geldbetrag zahle, dann gehe er zum Spiegel.

Die Kirche tat das nicht und der Spiegel tat dem Mann den Gefallen, eine Story daraus zu machen. Sofort trat ein Weihbischof auf und erklärte aus eigener Kompetenz, die Beschuldigung sei glaubwürdig.

Inzwischen ist offenbar durch die Recherchen eines Notars klar, dass es sich um eine Falschbeschuldigung handelte, doch niemand seitens der Kirche wollte an den Fall noch einmal rühren. Für diese Eskalation war die leichtfertige Gewährung der 5 000 Euro der Ausgangspunkt.

De facto werden ja so gut wie alle Anträge genehmigt. Es gibt nur vier Prozent Ablehnungen.

Der Teilstudie 1 kann man nun genauere Zahlen entnehmen, die aber wissenschaftlich nicht kritisch diskutiert werden. Immerhin hat man bei 23 Prozent der Antragsteller Hinweise in den Personalakten gefunden, aber bei 50 Prozent (!) zahlte man ohne jeden Aktenhinweis (45), man zahlte wegen der „Glaubwürdigkeit des Antragstellers .. oder aus caritativen Erwägungen“(46). Der wissenschaftliche Tiefpunkt von Teilprojekt 1 ist dann der abenteuerliche Schluss, den die Autoren daraus ziehen. Sie meinen nämlich, dass alle Antragsteller, über die in den Akten nichts zu finden ist, natürlich zum „Dunkelfeld“ zählen müssen. Das widerspricht nun jeder wissenschaftlichen Evidenz. Ohnehin ist schon auf Seite 42 fälschlicherweise von „Anträge(n) und damit die entsprechenden Missbrauchsfälle(n)“ die Rede.
Aquila
Die Zahl der Falschbeschuldigungen dürfte sehr groß sein!
Eva
Noch eine sehr wichtige Aussage aus der Lütz-Studie:
"Im Bemühen, die in der Öffentlichkeit sicher spektakuläre These aufrechtzuerhalten, das sich nichts geändert hat, lassen die Autoren sich dann aber zu dem Satz hinreißen: „Das bedeutet, dass sexueller Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker der katholischen Kirche kein vergangenes oder abgeschlossenes historisches Phänomen darstellt, sondern …Mehr
Noch eine sehr wichtige Aussage aus der Lütz-Studie:

"Im Bemühen, die in der Öffentlichkeit sicher spektakuläre These aufrechtzuerhalten, das sich nichts geändert hat, lassen die Autoren sich dann aber zu dem Satz hinreißen: „Das bedeutet, dass sexueller Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker der katholischen Kirche kein vergangenes oder abgeschlossenes historisches Phänomen darstellt, sondern ... weiterhin stattfindet.“ Medial hat das auch funktioniert, das war die Schlagzeile in vielen Medien. Aber dieser Satz ist natürlich aus Sicht des Schutzes von Betroffenen fatal. Eine Einrichtung, die sich einbilden würde, Missbrauch sei bei ihr ein „vergangenes oder abgeschlossenes historisches Phänomen“ hätte wirklich gar nichts verstanden. Man kann solche Phänomene leider nicht abschließen und wer das behaupten würde, handelte grob fahrlässig. Man kann nur dafür sorgen, dass man alles Menschenmögliche tut, damit es möglichst nicht passiert, und das tut die katholische Kirche jetzt seit Jahren, wie in der Studie auf Seite 193 nachzulesen ist."
a.t.m
@St. Andreas Herzlichen Dank für den Hinweis, und ja ich habe die beiden Verwechselt. Hoffe das mir Matthias Lutz diesen Affront verzeiht. Sogar unter meinen eigenen Kommentar habe ich die beiden verwechselt.
Gottes und Mariens Segen auf allen WegenMehr
@St. Andreas Herzlichen Dank für den Hinweis, und ja ich habe die beiden Verwechselt. Hoffe das mir Matthias Lutz diesen Affront verzeiht. Sogar unter meinen eigenen Kommentar habe ich die beiden verwechselt.

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
St. Andreas
@a.t.m
Verwechseln Sie Matthias Lutz mit Manfred Lütz?
elisabethvonthüringen
@CHRISTUS ZUERST
Die "schlimmen Zeiten" haben bereits "stattgefunden", die waren früher, wo eben alles im Dunkeln blieb. Nun leben wir in Zeiten, wo das Licht einfällt und die Schatten entsprechend sichtbar werden. Ich finde DIESE Zeiten deshalb NICHT schlimm!
CHRISTUS ZUERST
Wir leben in ganz schlimmen Zeiten!
✍️
a.t.m
So also versucht man nun also Missbrauchsopfer zu verunglimpfen und Missbrauchstäter zu Decken und deren Verbrechen zu Vertuschen. Man nimmt einfach Stellvertretend einen einzigen Fall her, um über diesen ALLE Missbrauchsopfer als geldgierige Erpresser zu verunglimpfen. Und ich frage mich warum ist den Matthias Lutz nicht Mitglied dieser Studie gewesen, soll dies nun seinerseits seine Rache für …Mehr
So also versucht man nun also Missbrauchsopfer zu verunglimpfen und Missbrauchstäter zu Decken und deren Verbrechen zu Vertuschen. Man nimmt einfach Stellvertretend einen einzigen Fall her, um über diesen ALLE Missbrauchsopfer als geldgierige Erpresser zu verunglimpfen. Und ich frage mich warum ist den Matthias Lutz nicht Mitglied dieser Studie gewesen, soll dies nun seinerseits seine Rache für seine Nichtmitgliedschaft sein (seinen Schreiben ist zu erkennen das er nun die beleidigte Leberwurt spielt) ? Die "Deutsche Staatskirche" hat in den seit langen bekannten Missbrauchsfällen sehr Viel Dreck am Stecken, und es ist erbärmlich wie man nun versucht diesen Dreck anstatt abzuarbeiten einfach zu Übertünchen versucht. Und wenn es wirklich so gewesen ist wie Hr. Lütz erwähnte, dann hätte das betroffene Bistum denjenigen der sie zu erpressen versuchte Anzeigen müssen, und diesen wegen Erpressungsversuch vor Gericht bringen müssen.

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Sahnetorte
Krass!
Sowas liest man natürlich nicht in den Medien!
✍️
iKKK - Inkompetenzkompensationskompetenz
Den ganze, sehr detaillierte Besprechung von Manfred Lütz gibt es hier: www.die-tagespost.de/…/Manfred-Luetz-M…
Mein Kommentar zur Studienveröffentlichung hier: Priestermangel und der Mißbrauch des Mißbrauchs