Ich hätte eine theologische Frage, auf die ich keine Antwort gefunden habe. Vielleicht kann man mir hier helfen?
Die Kirche lehrt, dass die Gottesmutter die "Unbefleckte Empfängnis" ist. Papst Pius IX hatte diesbezüglich 1854 das Dogma verkündet. Als Katholik glaube ich das. Es ist für mich logisch, dass Gott die Gottesmutter vor der Erbsünde, die durch natürliche Zeugung fortgepflanzt wird, bewahrt hat, damit Jesus Christus in und durch einen reinen Leib geboren werden kann.
Ferner ist es Dogma, dass unsere Stammeltern durch die Sünde dem Tod verfielen. Im Römerbrief (6,23) steht: "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn." Da die Gottesmutter frei von Sünden war, hätte sie doch eigentlich nicht sterben können/dürfen?
Im Hebräerbrief (11,5) steht: "Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so daß er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung wurde ihm das Zeugnis gegeben, daß er Gott wohlgefallen hatte."
Hätte die Gottesmutter nicht lebendig in den Himmel entrückt werden müssen? Es ist Dogma, dass die Gottesmutter mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Das ist für mich logisch. Nur verstehe ich nicht, weshalb sie zuvor gestorben ist?
Kann mir das jemand theologisch erklären?
Zum Tod der Gottesmutter: Auf dem Berg Zion steht die Dormitio-Basilika, eine katholische Kirche. An diesem Ort in der Nähe des Abendmahlssaales soll nach Überlieferung die Gottesmutter im Kreis der Jünger gestorben sein; daher der Name Dormitio Mariae („Mariä Entschlafen“).
@pio molaioni: Es steht in der Bibel und deswegen auch hier. Alles liegt in der Analogie des Glaubens. Sollten Sie ernsthaftes Interesse haben, könnte ich Ihnen gerne auch noch ein Buch empfehlen.
@pio molaioni: Melchisedech war ein Engel in Menschengestalt. Der Priesterkönig weihte Abraham zum Priester. Erst ab Abraham gab es den Altardienst mit Brot und Kelch. Melchisedech segnete Abraham, heißt es, und wurde nie wieder gesehen. Das Grab eines Königs wäre leicht zu finden, nicht aber jenes von Melchisedech. Es gibt nämlich keins. Oder warum heißt es über Jesus: "Du bist Priester auf ewig …Mehr
@pio molaioni: Melchisedech war ein Engel in Menschengestalt. Der Priesterkönig weihte Abraham zum Priester. Erst ab Abraham gab es den Altardienst mit Brot und Kelch. Melchisedech segnete Abraham, heißt es, und wurde nie wieder gesehen. Das Grab eines Königs wäre leicht zu finden, nicht aber jenes von Melchisedech. Es gibt nämlich keins. Oder warum heißt es über Jesus: "Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung des Melchisedech"? Der ewige Hohenpriester Jesus kann nur in der Ordnung des Melchisedech sein, weil es Seine eigene Ordnung ist, vom Himmel gekommen durch einen Engel, jene Ordnung von Brot und Wein, die bei Jesus zu Leib und Blut Christi erhöht wird. Melchisedech war ein Engel und Jesus selbst wird in der Hl. Schrift "Engel des Hohen Ratschlusses" genannt. Das ist die Verbindung.
ad Carlus 5.2.1 Dieser Punkt ist extrem wichtig, denn von allen Seligen und Heiligen aber auch vom Auferstandenen gibt es Reliquien. Einzig und allein von der Mutter gibt's nix!!!! Kein einziger Händler in Jerusalem aber auch später hätte sich je getraut, irgendetwas als Authentisch von Maria zu verscherbeln. Denn, da sie in Jerusalem entschlafen ist, wurde sie auch dort begraben. Wie üblich kamen …Mehr
ad Carlus 5.2.1 Dieser Punkt ist extrem wichtig, denn von allen Seligen und Heiligen aber auch vom Auferstandenen gibt es Reliquien. Einzig und allein von der Mutter gibt's nix!!!! Kein einziger Händler in Jerusalem aber auch später hätte sich je getraut, irgendetwas als Authentisch von Maria zu verscherbeln. Denn, da sie in Jerusalem entschlafen ist, wurde sie auch dort begraben. Wie üblich kamen die Männer und Frauen am Tag danach, um Kräuter und wohlriechende Öle ins Grab zu geben. Jedoch fanden diese KEINEN LEICHNAM an, sondern nur Blumen und Kräuter. Daraus entstand der Brauch der Kräutersegnung zum Hohen Frauentag.
ad nap und henoch das Dogma der Unbefleckten Empfängnis hat aber auch noch einen wichtigen Punkt in der Frage "natürliche und juridische Person" geklärt. Duns Scotus hat die Frage der Beseelung beim Menschen durch die Allerseligste Jungfrau im Widerspruch zu Thomas von Aquin und anderen Zeitgenossen folgendermaßen geklärt: Wenn die Jungfrau seit Urzeiten als Mutter von der Erbsünde befreit sei, dann muß die Beseelung mit der Befruchtung stattfinden. Sonst wäre der Embryo bzw. der Fötus bis zur 12. Woche einfach nur Gewebe mit Geist aber ohne Seele und damit nicht schutzwürdig. Dieser Drei-Monatsfrist hing noch Thomas von Aquin an, aber auch heute noch die Muslime und Juden. Deswegen wird auch dort das "pseudowissenschaftliche Getue" um Klonen, embryonale Stammzellen, etc. aber auch die Präimplantationsdiagnostik theologisch nicht einmal tangiert sondern einfach getan. Das Dogma von 1854 hat uns Menschen als natürliche und juridische Person ab dem Moment der Zeugung definiert.
1. hier muss etwas beachtet werden, die Gottesmutter kam ohne Erbsünde zur Welt, wie unsere Stammeltern; 2. diese lebten im Paradies, d.h. nicht im Himmel; 3. auch die Stammeltern und deren Nachkommen wären nicht ewig im Paradies geblieben, das ist der Ort der Reifung, diese wären entschlafen und in das Reich Gottes Himmel gekommen, 4. durch die Sünde hat sich allesverändert; 4.1. die Gottesmutter …Mehr
1. hier muss etwas beachtet werden, die Gottesmutter kam ohne Erbsünde zur Welt, wie unsere Stammeltern; 2. diese lebten im Paradies, d.h. nicht im Himmel; 3. auch die Stammeltern und deren Nachkommen wären nicht ewig im Paradies geblieben, das ist der Ort der Reifung, diese wären entschlafen und in das Reich Gottes Himmel gekommen, 4. durch die Sünde hat sich allesverändert; 4.1. die Gottesmutter gebar Jesus, so wie auch unsere Stammeltern ihre Kinder geboren hätten, ohne Schmerzen und ohne Verletzung der Jungfräulichkeit, 5. die Sünde hat bewirkt, 5.1. der Mensch, die Frau wird unter Schmerzen gebären, 5.2. der Mensch wird nicht mehr entschlafen sondern mit Todesangst (wie Jesus auch) sterben, davor hat der göttliche Sohn die Mutter bewahrt, sie ist die neue Eva ohne Makel und mit allen Rechten des ohne Sünde geschaffenen Menschen, 5.2.1. sie wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen, wie dies nach dem Entschlafen unserer Stammeltern für alle Menschen ebenfalls der Fall gewesen wäre, 5.2.2. an der neuen Eva hat Gott uns verdeutlicht wie es dem Menschengeschlecht ohne Sünde geschenkt war, wobei aber den Mensch diesen Zyklus allein durch die Sünde verändert hat, 5.2.3. aus dem ursprünglich geheiligten menschlichen Körper hat er einen vergänglichen mit Sünde behaftetet Körper geschaffen, 5.2.4. vor Gott kann nichts beflecktes existieren, Jesus Christus hat die menschlichen Seele von den Flecken der Sünde befreit aber nicht den Körper, 5.2.5. der alte mit Sünde beschmutzte Körper muss sterben (wie es auch der Seele bestimmt ist und war, die sich befleckt zeigt), der Mensch erhält seinen Körper in einer neuen geheiligten Form wieder. Dies Gottesmutter nicht, sie hat den verherrlichten menschlichen Körper niemals mit Sünde beschmutzt. 5.3. die menschliche Natur von Jesus hätte das gleiche Anrecht wie seine himmlische Mutter gehabt, aber er erniedrigte sich und wurde im Sterben als der schlimmste aller Sünder behandelt, da er die Sünden aller Sünder getragen hat. 5.4. so starb Jesus (die menschliche Natur) selbst mit der Androhung Gottes als dieser den Menschen aus dem Paradies vertrieben hatte, 6. wir müssen nur die Texte der Bibel genau zur Kenntnis nehmen, es steht alles in diesem Buch, wir müssen nur in das gesagte Wort eindringen. es ist alles logisch und die Gottesmutter erfuhr kein Leid beim Heimgang, sie hatte die größte Sehnsucht zu diesem Heimgang zu diesem Entschlafen.
Um meine Antwort zu vervollständigen: Der Priesterkönig Melchisedech wurde auch nicht mehr gesehen, aber er war ein Sonderfall: Laut heiliger Anna-Katharina Emmerick ein Engel!
Guten Morgen! "Dormitio Mariae", wirklich eine gute Frage, auf die ich genau Antwort geben kann: Das Wort "Entschlafen" drückt es genial aus. Wahrheit ist, dass die Gottesmutter eigentlich nicht hätte sterben müssen, wie Sie ja schon vermuten. Der Allmächtige wollte die Gottesmutter eigentlich nicht wie die Menschen sterben lassen, sondern sofort in den Himmel mit Leib und Seele aufnehmen, allerdings …Mehr
Guten Morgen! "Dormitio Mariae", wirklich eine gute Frage, auf die ich genau Antwort geben kann: Das Wort "Entschlafen" drückt es genial aus. Wahrheit ist, dass die Gottesmutter eigentlich nicht hätte sterben müssen, wie Sie ja schon vermuten. Der Allmächtige wollte die Gottesmutter eigentlich nicht wie die Menschen sterben lassen, sondern sofort in den Himmel mit Leib und Seele aufnehmen, allerdings hat die Gottesmutter aus Demut gebeten, dass ihr dies nicht gewährt werden möge im Hinblick darauf, dass Jesus auch gestorben ist. Sie wollte in dieser Hinsicht sozusagen nicht besser dastehen als ihr Sohn. Der Vater gewährte ihr diese Bitte, sodass sie sterben durfte, aber in dem Sinne, dass es zwar aussieht wie ein menschlicher Tod (sterben unter Anteilnahme der Apostel), dass es aber eher ein "Hinweggleiten" ist als ein Absterben. Daher trifft der Ausdruck "Entschlafen" perfekt zu. Da sieht man wieder, wie genial die Kirche gearbeitet hat. Diese Informationen können in der Mystischen Stadt Gottes von Maria v. Agreda nach- gelesen werden. Sie waren schon genau auf der richtigen Spur. Henoch und Elija sind meines Wissens die einzigen beiden mit der Erbsünde empfangenen Menschen der Geschichte, welche nicht mehr gesehen wurden (Henoch) und in den Himmel entrückt wurden oder aufgefahren sind (Elija mit Feuerwagen), ohne zuvor gestorben zu sein. Das ist der Grund, warum sie am Ende der Zeit noch einmal kommen werden (Apk), wenn sie gegen den Antichristen kämpfen. Da werden sie dann ihren irdischen Tod erleben. Gesegneten Advent!
