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WDR strahlt Papst-Szene der «Stunksitzung» nicht aus

(gloria.tv/ KNA) Der WDR wird eine umstrittene Passage aus der Kölner «Stunksitzung», in der Papst Benedikt XVI. und Kardinal Joachim Meisner verunglimpft werden, nicht im Fernsehen ausstrahlen. Das bestätigte eine Sprecherin des Senders am Donnerstag dem Kölner «domradio». Sollten die kritisierten Sketche an den Tagen der Aufzeichnung gespielt werden, würden sie bei der Ausstrahlung Anfang März herausgekürzt.

In dem Sketch des alternativen Kölner Karnevals spielt der Kabarettist Bruno Schmitz einen angetrunkenen Bischof Walter Mixa.
Bei einer der bisherigen Aufführungen bezeichnete die Figur Papst Benedikt XVI. als «das Frettchen des Herrn, dumm wie eine Rolle Oblaten, umgeben von servilen Höflingen». Der Kölner Kardinal wurde als «der zum-Lachen-in-den Keller-geht-Meisner» bezeichnet. Er und der Papst hätten sich beim Weltjugendtag 2005 «wie zwei frischvermählte Schwuchteln über den Rhein schippern» lassen.

Die umstrittene Szene hatte Proteste ausgelöst. Die Darstellung von Papst und Kardinal sei «niveaulos und absolut primitiv», sagte Martin Lohmann, Chef des Arbeitskreises engagierter Katholiken in der CDU. Der Sprecher der «Christsozialen Katholiken in der CSU», Thomas Goppel, hatte den WDR vor einer Fernsehausstrahlung gewarnt.
Den betroffenen Kabarettisten Bruno Schmitz nannte er einen «degoutanten Versager», der sich «im geistigen Sinn wie die U-Bahn-Randalierer» verhalte. CSU-Rechtspolitiker Norbert Geis erklärte, der Karnevals-Beitrag sei ein «Ausdruck von Bosheit und Dummheit». Das sei «nicht einmal unterstes Niveau: bodenlos,» kritisierte Geis.

WDR-Redakteure hätten den Sketch gesehen und seien unabhängig von Protesten aus Politik und Kirche sensibilisiert, so die WDR-Sprecherin. Die Programmgrundsätze des Senders sehen vor, dass in den Programmen die Würde des Menschen zu achten und zu schützen ist. Auch soll «die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, vor Glauben und Meinung anderer» gestärkt werden.

Die «Stunksitzung» hatte vor fünf Jahren schon einmal mit einem Papst-Sketch für Wirbel gesorgt. In dem Programm war eine Szene zu sehen, die Benedikt XVI. und Kardinal Meisner als Popstars zeigte.

Zum Ende der Szene landeten die als «Ratze» und «Meise» titulierten Protagonisten gemeinsam knutschend im Bett. Der WDR entschied sich auch damals, die umstrittene Szene bei der Ausstrahlung wegzulassen.

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Monika Elisabeth
Das ist aber auch das Mindeste!