Robert Spaemann: Franziskus führt mit „Amoris Laetitia“ ins Chaos und Richtung Schisma
„Amoris Laetitia“ lässt sich nur zum großen Teil mit der kirchlichen Lehre in Einklang bringen. Das sagt der Stuttgarter Philosoph Robert Spaemann im Interview mit „CNA“: „Der Artikel 305 zusammen mit der Anmerkung 351 allerdings, in dem festgestellt wird, dass Gläubige ‚mitten in einer objektiven Situation der Sünde‘, ‚auf Grund mildernder Faktoren‘ zu den Sakramenten zugelassen werden können, widerspricht direkt dem Artikel 84 des Schreibens Familiaris Consortio von Johannes Paul II.“
Eine Zulassung von Ehebrechern zur Kommunion wäre keine Entwicklung der Lehre, sondern „ein Bruch“: „Die Kirche hat keine Vollmacht, ohne vorherige Umkehr, ungeordnete sexuelle Beziehungen durch die Spendung von Sakramenten positiv zu sanktionieren und damit der Barmherzigkeit Gottes vorzugreifen.“
Das christliche Leben sei keine „pädagogische Veranstaltung, bei der man sich auf die Ehe als einem Ideal zubewegt, wie das Amoris Laetitia an vielen Stellen nahezulegen scheint“. Die Kirche habe keine Vollmacht, „durch die Spendung von Sakramenten bestehende Grenzen zu überschreiten und der Barmherzigkeit Gottes Gewalt anzutun“.
Spaemann kritisiert, dass „Amoris Laetitia“ den Klerikern, die sich an die bestehende Ordnung halten, unterstellt, „sie würden ‚sich hinter der Lehre der Kirche verstecken‘ und ‚sich auf den Stuhl des Moses setzen‘, um ‚Felsblöcke … auf das Leben von Menschen‘ zu werfen (Artikel 305)“. Diese Stelle würde missverständlich auf die entsprechenden Stellen im Evangelium anspielen: „Jesus sagt zwar, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten auf dem Stuhl des Moses sitzen, betont aber ausdrücklich, dass sich die Jünger an das halten sollen, was sie sagen. Sie sollen nur nicht so leben wie sie (Matt 23,2).“
Bei der Kommunionspendung an Ehebrecher kann es nach Spaemann nur eine klare Ja-Nein-Entscheidung geben und kein Mittleres: „Man kann bei einem päpstlichen Lehrschreiben nicht erwarten, dass sich die Menschen an einem schönen Text erfreuen und über entscheidende Sätze, die die Lehre der Kirche verändern, hinwegsehen.“
Spaemann versteht nicht, was der Papst mit dem Satz meint, dass niemand auf ewig verurteilt werden darf. Im Kontext geht es um sexuelle Verhältnisse, die objektiv der christlichen Lebensordnung widersprechen. Darum möchte Spaemann vom Papst wissen, „nach welcher Zeit und unter welchen Umständen sich eine objektiv sündhafte, in eine gottgefällige Verhaltensweise verwandelt.“
Dass „Amoris Laetitia“ einen Bruch darstellt, ergibt sich für Spaemann „zweifellos für jeden denkenden Menschen, der die entsprechenden Texte kennt.“
Als das eigentliche Problem sieht Spaemann in der von Johannes Paul II. verurteilten Situationsethik. Amoris Laetitia breche mit diesem Urteil. Als Folge rechnet Spaemann mit „Verunsicherung und Verwirrung von den Bischofskonferenzen bis zum kleinen Pfarrer im Urwald“. Spaemann erwartet einen „Säkularisierungsschub“ und einen weiteren „Rückgang der Priesterzahlen in weiten Teilen der Welt“.
Jetzt könnten die treuen Priester von den Gläubigen gemobbt und den Bischöfen unter Druck gesetzt werden. „Das Chaos wurde mit einem Federstrich zum Prinzip erhoben. Der Papst hätte wissen müssen, dass er mit einem solchen Schritt die Kirche spaltet und in Richtung eines Schismas führt.“
Eine Zulassung von Ehebrechern zur Kommunion wäre keine Entwicklung der Lehre, sondern „ein Bruch“: „Die Kirche hat keine Vollmacht, ohne vorherige Umkehr, ungeordnete sexuelle Beziehungen durch die Spendung von Sakramenten positiv zu sanktionieren und damit der Barmherzigkeit Gottes vorzugreifen.“
Das christliche Leben sei keine „pädagogische Veranstaltung, bei der man sich auf die Ehe als einem Ideal zubewegt, wie das Amoris Laetitia an vielen Stellen nahezulegen scheint“. Die Kirche habe keine Vollmacht, „durch die Spendung von Sakramenten bestehende Grenzen zu überschreiten und der Barmherzigkeit Gottes Gewalt anzutun“.
Spaemann kritisiert, dass „Amoris Laetitia“ den Klerikern, die sich an die bestehende Ordnung halten, unterstellt, „sie würden ‚sich hinter der Lehre der Kirche verstecken‘ und ‚sich auf den Stuhl des Moses setzen‘, um ‚Felsblöcke … auf das Leben von Menschen‘ zu werfen (Artikel 305)“. Diese Stelle würde missverständlich auf die entsprechenden Stellen im Evangelium anspielen: „Jesus sagt zwar, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten auf dem Stuhl des Moses sitzen, betont aber ausdrücklich, dass sich die Jünger an das halten sollen, was sie sagen. Sie sollen nur nicht so leben wie sie (Matt 23,2).“
Bei der Kommunionspendung an Ehebrecher kann es nach Spaemann nur eine klare Ja-Nein-Entscheidung geben und kein Mittleres: „Man kann bei einem päpstlichen Lehrschreiben nicht erwarten, dass sich die Menschen an einem schönen Text erfreuen und über entscheidende Sätze, die die Lehre der Kirche verändern, hinwegsehen.“
Spaemann versteht nicht, was der Papst mit dem Satz meint, dass niemand auf ewig verurteilt werden darf. Im Kontext geht es um sexuelle Verhältnisse, die objektiv der christlichen Lebensordnung widersprechen. Darum möchte Spaemann vom Papst wissen, „nach welcher Zeit und unter welchen Umständen sich eine objektiv sündhafte, in eine gottgefällige Verhaltensweise verwandelt.“
Dass „Amoris Laetitia“ einen Bruch darstellt, ergibt sich für Spaemann „zweifellos für jeden denkenden Menschen, der die entsprechenden Texte kennt.“
Als das eigentliche Problem sieht Spaemann in der von Johannes Paul II. verurteilten Situationsethik. Amoris Laetitia breche mit diesem Urteil. Als Folge rechnet Spaemann mit „Verunsicherung und Verwirrung von den Bischofskonferenzen bis zum kleinen Pfarrer im Urwald“. Spaemann erwartet einen „Säkularisierungsschub“ und einen weiteren „Rückgang der Priesterzahlen in weiten Teilen der Welt“.
Jetzt könnten die treuen Priester von den Gläubigen gemobbt und den Bischöfen unter Druck gesetzt werden. „Das Chaos wurde mit einem Federstrich zum Prinzip erhoben. Der Papst hätte wissen müssen, dass er mit einem solchen Schritt die Kirche spaltet und in Richtung eines Schismas führt.“