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So werden Gemeindereferenten ausgebildet. Das Pauluskolleg in Paderborn

(gloria.tv/Pressemeldung Erzbistum Paderborn) Bild: Studenten des Pauluskolleg beim gemeinsamen Morgengebet

pdp: Rektor Rade, das Pauluskolleg ist ein Studienheim für Studierende der Katholischen Hochschule NRW. Wo liegen die grundlegenden Unterschiede zwischen einem „normalen“ Studentenwohnheim und dem Paulus-Kolleg?

Rade: Das Paulus-Kolleg hat einen „studienbegleitenden Ausbildungsauftrag“. Es soll die Studierenden in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit, sozialen Kompetenz und Spiritualität unterstützen. Deshalb sind die Studenten dazu verpflichtet, die ersten beiden Semester im Paulus-Kolleg zu verbringen. Der Ausbildungsschwerpunkt liegt natürlich beim Studium der Religionspädagogik an der Katholischen Hochschule NRW. Jedoch reicht das bloße Erlernen von Fachkenntnissen für die umfangreichen Aufgaben des Gemeindereferenten nicht aus.

pdp: Was sind das für Menschen, die im Pauluskolleg wohnen und sich zum Gemeindereferenten ausbilden lassen?

Rade: In Deutschland gibt es insgesamt nur drei Ausbildungsstätten für Gemeindereferenten. Diese befinden sich in Eichstätt, Mainz und Paderborn. Das Pauluskolleg Paderborn deckt zehn Diözesen im Nordwesten Deutschlands ab. Nach wie vor sind es eher Frauen, die das Studium der Religionspädagogik antreten. Wir freuen uns, dass der diesjährige Jahrgang zu etwa einem Drittel aus Männern besteht. Die Altersspanne der Studenten reicht beim aktuellen Jahrgang von 19 bis 42 Jahren. Jeder Jahrgang hat ein oder zwei über 30-jährige dabei. Das liegt daran, dass sich nur ein kleiner Teil direkt nach dem Abitur dazu entscheidet, die Ausbildung zum Gemeindereferenten anzutreten.

Viele machen erst ihr Fachabitur im Bereich Erziehung, Sozialwesen, Verwaltung oder sogar Elektrotechnik, um so die Zulassungsbedingung für das Studium der Religionspädagogik zu erfüllen. Andere haben wiederum schon auf Lehramt oder zum Beispiel Jura studiert und wechseln dann zur Religionspädagogik.

In der Regel bringen alle Studenten vielfältige Erfahrungen aus dem Gemeindeleben mit. Das reicht vom Messdiener bis zum Pfarrgemeinderatsmitglied.

Ein „freiwilliges soziales Jahr“ ist zur Zulassung zum Studium auch immer hilfreich und wird daher von vielen vorher absolviert. Jedes Jahr ist auch mindestens einer dabei, der „Missionar auf Zeit“ in Afrika oder Lateinamerika war. Insgesamt also eine bunte Mischung!

pdp: Warum wollen junge Menschen heute in der Kirche als Gemeindereferent arbeiten?

Rade: Vielen Menschen ist ihr Glaube wichtig. Sie suchen eine Möglichkeit, ihren Glauben zu leben und mit anderen zu teilen. Viele wollen auch beruflich ihren Glauben in den Mittelpunkt stellen. Sie möchten mit und für Menschen arbeiten und andere unterstützen. Natürlich gibt es auch Studentinnen und Studenten, die bei kirchlichen Gruppen und Verbänden eine tolle Gemeinschaft kennen gelernt haben und sich deshalb für den Beruf der Gemeindereferentin oder des Gemeindereferenten entscheiden.

pdp: Als Gemeindereferent ist man für vielfältige Aufgaben in Pfarreien zuständig. Welche Fähigkeiten sollte jemand mitbringen, der sich für diesen Beruf interessiert?

Rade: Er sollte einen inneren Bezug zum Glauben haben und seinen Glauben leben. Außerdem sollte er sich in der Kirche beheimatet fühlen und sich mit der Kirche und ihrem Auftrag identifizieren. Das heißt nicht, dass er allem, was die Kirche sagt, bedingungslos zustimmen muss. Aber ein tiefer Bezug sollte schon vorhanden sein.

Als Gemeindereferent hat man viel mit Menschen zu tun. Von der Krabbelgruppe bis zu Trauernden, Kommunionkinder und deren Eltern, Senioren und Menschen mit Behinderungen - die gesamte Gesellschaft ist vertreten. Deshalb sollte ein Gemeindereferent offen gegenüber allen Menschen sein und sich auf die Menschen und ihre Unterschiedlichkeit einlassen können. Dazu gehört auch die Vermittlung von Glaubenserfahrungen, ebenso das Gespräch mit Personen, die sich von der Kirche abgewendet haben.

Die Arbeit mit Menschen lernen und üben die Studenten in ihren Praktika im ersten und dritten Semester. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und zur Arbeit in einem Team gehört genauso wie Ideenreichtum zu den Anforderungen, die ein Gemeindereferent erfüllen sollte.

Die Kirche befindet sich genau wie die Gesellschaft in einem stetigen Wandel. Die Gestaltung dieses Prozesses ist auch eine Herausforderung, der sich ein Gemeindereferent stellen muss.

pdp: Der Weg zum Gemeindereferenten führt über ein sechsemestriges Studium der Religionspädagogik an der KatHo und verlangt zusätzliche Hospitationen und Praktika in Gemeinden und Schulen. Wie trägt das Paulus-Kolleg zur Ausbildung der zukünftigen Gemeindereferenten bei?

Rade: Das Paulus-Kolleg hat den Auftrag, die Studenten in der Entfaltung ihrer Sozialen Kompetenzen, Spiritualität und Persönlichkeit zu begleiten. „Begleitung“ steht bewusst im Vordergrund, denn die Studierenden tragen selbst die Verantwortung für ihre Entwicklung. Es soll keine „Uniformität“ herrschen, jeder soll die Möglichkeit haben, seine Fähigkeiten zu entfalten. Dazu kommt die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit: „Wer bin ich?“ „Was macht mich aus?“ „Was sind meine Stärken und woran muss ich arbeiten?“.

Im Pauluskolleg dienen das Zusammenleben der Studierenden und die damit verbundene Auseinandersetzung der Stärkung der Persönlichkeit. Hinzu kommt die Entwicklung und Vertiefung der persönlichen Gottesbeziehung. Auch die Frage, wie ich das Evangelium mit anderen leben kann, ist wichtig.

pdp: „Selbstreflexion, Gottesbeziehung, Zusammenleben im Haus“ - Wie muss man sich den Alltag im Pauluskolleg vorstellen?

Rade: Das Zusammenleben im Haus wird durch gemeinschaftliche „Rituale“ gestaltet. Das gemeinsame Mittagessen steht im Zentrum des Tages und dient als Treffpunkt und zum Informationsaustausch.

Dienstagvormittag ist vorlesungsfrei und somit Zeit für den Spiritualitätskurs im Paulus-Kolleg. Dabei werden mit dem Spiritual des Hauses, Pastor Reinhard Isenberg, Fragen und Inhalte des Glaubens und der Spiritualität besprochen.

Der gemeinsame Gottesdienst gehört zum festen Bestandteil des Lebens im Paulus-Kolleg. Dabei übernehmen die Studierenden die Aufgaben des Lektors, Küsters und der Messdiener. Beim wöchentlichen „Paulusabend“, der mit dem gemeinsamen Abendessen und einer Eucharistiefeier beginnt, werden aktuelle Themen aufgegriffen. Beispielsweise wird über die Gestaltung einer Beziehung und Sexualität gesprochen.

Zudem wird jedes Jahr eine gemeinsame Studienfahrt nach Rom organisiert.

Beim Leben im Paulus-Kolleg zeigen sich die individuellen Qualitäten und Fähigkeiten jedes Studenten: Wer bringt Ideen ein? Wer übernimmt die Leitung? Das „Lernen durch Aktivität“ ist eines der Prinzipien des Hauses.

Zum Leben im Paulus-Kolleg gehören auch gemeinsame Feste im Paulus-Pub. Der „Thekendienst“ dort gehört im Übrigen genau wie der Spüldienst nach dem Mittagessen zu den Aufgaben der Studenten.

Wir stellen uns in jedem Jahr neu auf die Studenten ein. Ein Atem- und Sprachkurs dient beispielsweise dazu, die Studierenden durch Übungen und Techniken in ihrer Sprachfähigkeit zu schulen, damit sie dies später bei ihrer Arbeit in den Gemeinden nutzen können.
Paul M.
@Elisabeth v. T.:
Ha Ha Ha.....Super! 😁
Zum Glück gibt es hier noch User(innen) und Christen mit Humor!Mehr
@Elisabeth v. T.:
Ha Ha Ha.....Super! 😁

Zum Glück gibt es hier noch User(innen) und Christen mit Humor!
elisabethvonthüringen
Zur Zeit wird in den Medien viel über ein Phänomen berichtet, das für die Leute aus der Praxis alles andere als neu ist: eine Deutschfeind-
lichkeit in etlichen Schulen, bei denen deutsche Schüler längst in der Minderheit sind. Jetzt scheint es so, als würde das sogar die Politik bemerken...
In den letzten Tagen begegnete mir dazu folgender "Witz":

Der Direktor ruft die Schüler auf: "Mustafa El …Mehr
Zur Zeit wird in den Medien viel über ein Phänomen berichtet, das für die Leute aus der Praxis alles andere als neu ist: eine Deutschfeind-
lichkeit in etlichen Schulen, bei denen deutsche Schüler längst in der Minderheit sind. Jetzt scheint es so, als würde das sogar die Politik bemerken...
In den letzten Tagen begegnete mir dazu folgender "Witz":


Der Direktor ruft die Schüler auf: "Mustafa El Ekh Zeri"
"Anwesend"
"Achmed El Cabul"
"Anwesend"
"Kadir Sel Ohlmi"
"Anwesend"
"Mohammed End Ahrha"
"Anwesend"
"Mi Cha El Mai Er"
...Stille im Klassenzimmer...
"Mi Cha El Mai Er"
....Stille im Klassenzimmer...
"Ein letztes Mal: Mi Cha El Mai Er"
Jetzt steht ein Junge in der letzten Reihe auf und sagt:
"Das bin wahrscheinlich ich, aber mein Name wird
MICHAEL MAIER ausgesprochen...“


predigtgarten.blogspot.com
HerzMariae
Bei dem Morgengebet im Kreis wundert einen nix mehr...