Ehrenamtliche sollen Beerdigungen übernehmen (www.sr.de)
28.07.2019
Im Bistum Trier sollen künftig ehrenamtliche Laien Beerdigungen übernehmen können. In einem Pilotprojekt im Dekanat Neunkirchen soll ein Team aus Pfarrern, hauptamtlichen Laien und Interessierten eine passende Ausbildung erarbeiten.
Erste Grundlagen seien den Ehrenamtlichen bereits in einem Werkstattkurs vermittelt worden, teilte Priester Markus Krastl von der Gemeinde Wiebelskirchen mit. Eine Hospitation bei Pfarrern und Gemeindereferenten soll nun dazu dienen, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Die ersten Beerdigungsdienste könnten die acht Männer und Frauen dann voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres übernehmen. „Wir wünschen uns, dass es davor bei uns vor Ort eine offizielle Beauftragungsfeier mit Bischof Stephan Ackermann gibt“, sagte Krastl. Das wäre „ein deutliches Zeichen“ an die Gemeinden. „Ich kann für alle, die im Kurs waren, sagen: Wir sind uns ganz sicher, dass sie eine würdevolle Beerdigung machen können.“
Reaktion auf Priestermangel
Natürlich gebe es auch Bedenken von Katholiken, die unbedingt eine Beerdigung von einem Pfarrer wollten. „Die Toten zu begraben, ist aber jedem Christen aufgetragen“, sagte Krastl. Angesichts des Mangels an Priestern werde es künftig auch gar nicht mehr anders gehen.
In anderen katholischen Bistümern gibt es diese Regelung bereits, beispielsweise in Essen, Hildesheim, Würzburg sowie im Erzbistum Köln. Und auch in Luxemburg existiere dieser Beerdigungsdienst schon lange, so Krastl. Er gehe davon aus, dass das Neunkircher Modell in Zukunft von anderen Pfarreien im Bistum übernommen wird.
www.sr.de/…/ehrenamtliche_a…
Die nachkonziliare Agenda wird weiter zügig abgearbeitet und geht ihrem Finale, der Strukturangleichung an die evangelischen Landeskirchen, entgegen:
Aufbau von mitredenden Laiengremien auf allen Ebenen – längst abgehakt
Pilotprojekt „konfessionell-kooperativer Religionsunterricht“ (in NRW) – abgehakt
„priesterlose Gottesdienste“ – abgehakt
de facto- „Pfarrerin“ in Form der Beerdigungen und Wort-Gottes-Feier abhaltenden Gemeindereferentin in Stola und Schal– abgehakt
Pilotprojekt laiengeleitete Pfarrgemeinde – abgehakt
Pilotprojekt „Amtschefin“ im Münchner Ordinariat – ebenso abgehakt!
Beerdigung durch Laien – auch abgehakt!
Schmankerl am Rande: „Pilotprojekte“ sollen in Kirche und Politik lediglich einen „unverbindlichen Versuch“ lancieren („lassen Sie es uns doch einfach mal ausprobieren“), zur Beschwichtigung der Skeptiker „zeitlich befristet und im Umfang klar begrenzt“ und (darf keinesfalls fehlen!) „ergebnisoffen“. Kaum ist das Pilotprojekt abgeschlossen und ausgewertet, herrscht – natürlich zur „Überraschung“ aller Beteiligten – eitel Sonnenschein, es hat sich alles bewährt und schreit förmlich nach flächendeckender Anwendung...