St. Bonifatius
1K

Feierliche Potifikalvesper zum Stadtjubiläum in Fulda

1275. Stadtjubiläum in Fulda

Am 12. März jährte sich die Gründung des Klosters Fulda zum 1275. Mal. Aus diesem Anlass fand im hohen Dom zu Fulda eine feierliche Pontifikalvesper mit dem emeritierten Bischof Heinz Josef Algermissen statt.

In seiner Eröffnungsrede kritisierte seine Exzellenz eine zunehmende Verleumdung der christlichen Botschaft. In Klassenräumen sollen Kreuze abgehängt werden und viele Schulen besuchen keine Schulgottesdienste mehr. Auch im katholischen Fulda seien solche Entwicklungen schmerzlich zu spüren. Algermissen erinnerte daran, wie der Heilige Sturmius am 12. März 744 ein Kreuz in die Erde rammte, auf der Stelle, wo heute der Dom steht. Das Kreuz sei das Zeichen der Erlösung und des Heils, so der emeritierte Oberhirte.

Der Lektor las aus einem Briefwechsel zwischen dem Heiligen Bonifatius und Papst Zacharias.

In einer Rede schilderte Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein die historischen Umstände der Gründung Fuldas. Der Heilige Bonifatius hatte eine ganz bestimmte Vorstellung, wo er sein Kloster; das Zentrum seines geistlichen Wirkens; gründen wollte. Er schickte seinen Schüler Sturmius, um diesen Ort zu finden. Lange wanderte Sturmius im Fuldaer Land umher. Er wollte die Suche schon aufgeben, da empfahl ihm ein fremder Mann, auf die andere Seite der Fulda zu gehen. Und da sah er plötzlich das "gelobte Land" direkt vor seinen Augen. Wenige Tage später errichtete er an dieser Stelle ein Kreuz, nachdem Bonifatius das Grundstück überschrieben bekommen hatte. Kathrein spekulierte darüber, ob dieser fremde Mann ein Wink Gottes gewesen sein könnte.

Der Fuldaer Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld (CDU) lobte das gute Miteinander von Kirche und Politik in Fulda. Im katholischen Fulda wurde nie die NSDAP an die Regierung gewählt. Diese kam erst im Zuge der Gleichstellung an die Macht. Wingenfeld betonte aber auch, dass Fulda heute eine Heimat für viele Kulturen und Menschen sei. Gleichzeitig wünschte er sich aber, dass der mächtige Klang der Domglocken noch lange über der Stadt schwebe.

Umrahmt wurde die Veranstaltung von den Fuldaer Domchören unter der Leitung von Franz-Peter Huber. Begleitet wurden die Chöre von einem Barockorchester aus München. An der Orgel spielte wie immer Prof. Hans Jürgen Kaiser. Es wurden mehrere Werke des böhmischen Barockmeisters J.D. Zelenka aufgeführt. Prof. Kaiser intonierte an der mächtigen Domorgel Werke von Bach und Vivaldi.

Beim Auszug nahm sich seine Exzellenz Bischof Heinz Josef Algermissen besonders viel Zeit dazu, die anwesenden Kinder zu segnen. Es war sein letzter großer Gottesdienst vor der Amtseinführung des neuen Bischofs Michael Gerber am 31. März 2019.