So etwas gibt es auch?! Anstatt Luther, mal eine Runde unsere Liebe Frau von Fatima !
Fatima-Jubiläum 2017 – ein Gnadenjahr
Die heilsgeschichtliche Bedeutung Mariens
Von Pater Heinrich Mörgeli
Gott hat von Ewigkeit her einen wunderbaren Heilsplan vorgesehen. Gleich nach dem Sündenfall unserer Stammeltern hat er ihn feierlich verkündet bei der Verurteilung der teuflischen Schlange: „Feindschaft will ich setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft. Sie wird dir den Kopf zertreten, du aber wirst ihrer Ferse nachstellen" (Gen 3,15).
Diese „Ur-Offenbarung“ ist die unmissverständliche Verkündigung des Erlösers durch die Jungfrau und die Verheißung ihres Sieges über Satan. Der heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort schaute prophetisch, dass diese Feindschaft als Kampf um die unsterblichen Seelen durch alle Menschengeschlechter fortdauern und immer mehr an Heftigkeit zunehmen werde. Gegen das Ende der Welt entfesselt sich ein unerbittlicher Zweikampf der teuflischen Mächte gegen die Gläubigen (der Ferse Mariens), der in den triumphalen Sieg Mariens über Satan und seinen Anhang münden wird (vgl. „Die wahre Andacht zu Maria“ Nr. 54).
In diesem Kampf gegen die Nachkommenschaft Mariens feiern die Feinde besonders seit der Neuzeit bedeutende Siege, man denke an den Angriff auf die Christenheit durch die Reformation, die blutige Verfolgung der Kirche in der Französischen Revolution und den gottlosen Kampf gegen jede Religion durch den atheistischen Kommunismus. Die Gottesmutter tritt in all diesen geistigen Schlachten mit immer größer werdender mütterlicher Sorge für ihre bedrängten Kinder auf, da Satan mit allen Mitteln (Lüge, Einschüchterung, Hass und Gewalt) um das Verderben der Seelen ringt.
Das Eingreifen der Gottesmutter in Fatima
In Fatima offenbart sich Maria als die von Gott gesandte letzte Rettung der Menschheit, indem sie uns ihr unbeflecktes Herz als Zuflucht schenkt, durch das sie über Satan triumphieren wird. Schwester Lucia spricht in ihrer Mitteilung an Pater Fuentes[1] tatsächlich von der Entscheidungsschlacht. „Herr Pater, die allerseligste Jungfrau hat mir nicht ausdrücklich gesagt, dass wir in den letzten Zeiten der Welt leben, aber sie gab mir dies zu erkennen aus drei Gründen. Erstens sagte sie mir, dass der Teufel dabei ist, die entscheidende Schlacht gegen die allerseligste Jungfrau zu führen; eine entscheidende Schlacht ist aber die Endschlacht, wo man wissen wird, auf welcher Seite der Sieg und auf welcher Seite die Niederlage ist. So müssen auch wir uns von jetzt an entscheiden: entweder gehören wir Gott oder wir gehören dem Dämon; es gibt keinen Mittelweg.“
Tatsächlich haben viele Christen die Botschaft Mariens an die drei Kinder ernst genommen, Buße getan und den Rosenkranz gebetet, angefangen von den Zehntausenden, die Zeuge des großen kosmischen Sonnenwunders vom 13. Oktober 1917 waren. Überall, wo man auf die Bitten Mariens hörte, gab es Bekehrungen. Länder wie Portugal und Spanien, die sich dem unbefleckten Herzen Mariens weihten, wurden vom Zweiten Weltkrieg verschont. Durch das marianische Apostolat mit der Fatima-Wandermadonna, der Blauen Armee, der Legio Mariens und der Militia Immaculatae entstanden blühende Missionen in der ganzen Welt. In der Not des Weltkriegs weihte Papst Pius XII. 1942 die Welt dem Herzen Mariens, worauf eine auffallende Wende eintrat. Die Krönung dieser Blütenzeit war das vom selben Papst ausgerufene marianische Jahr 1954 zur Jahrhundertfeier des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis, nachdem er 1950 die Glaubenswahrheit der Himmelfahrt Mariens feierlich verkündet hatte. Die Früchte dieser Gnadenjahre, wo die Katholiken freudig und mit heiligem Stolz nach Rom pilgerten, waren unzählige Konversionen, besonders von Protestanten, vor allem in Amerika und bei den Anglikanern, die einen neuen Frühling der ganzen Christenheit erhoffen ließen. Auch Deutschland wurde von diesem Gnadenwirken Mariens erfasst, als die Bischöfe im marianischen Jahr 1954 das ganze Land einmütig dem Unbefleckten Herzen weihten, dabei die katholische Lehre über Maria bekräftigten und sie als „Mittlerin der Gnaden“ bezeichneten.
Die Wende beim Konzil
Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Feind alles Guten in seiner Wut einen neuen Plan schmiedete, um das gnadenreiche Wirken Mariens zu sabotieren. Die progressistischen Mächte, die schon unter Pius XII. versuchten, die Dogmatisierung der Himmelfahrt Mariens zu hintertreiben, erhoben sich unter Papst Johannes XIII. anlässlich des Konzils aufs Neue. Der entscheidende Schlag gelang ihnen in der 2. Sitzungsperiode des II. Vatikanischen Konzils, wobei man geradezu von einer Revolution in der Kirche sprechen muss. Trotz des starken Widerstandes der vielen Konzilsväter, die sich sogar die Dogmatisierung der Glaubenswahrheit „Maria Mittlerin aller Gnaden“ erhofften, konnten sich die Progressisten mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur 17 Stimmen darin durchsetzen, das Schema über die Allerseligste Jungfrau aus Rücksicht auf den ökumenischen Dialog mit den getrennten Christen dem Schema über die Kirche unterzuordnen. Die Gottesmutter wurde dadurch buchstäblich herabgesetzt.
Abbé Victor A. Berto, der Konzilstheologe von Msgr. Lefebvre, schrieb in seinem Bericht[2] über dieses tragische Ereignis: „Die zwei letzten Tage waren schrecklich. Ich meine, niemals seelisch so gelitten zu haben. (...) Es ist der Triumph (wenigstens eine Zeit lang) der Falschheit über die Wahrheit. Die verhängnisvolle Abstimmung vom 29. Oktober, welche vom Evangelium von Kana abgefallen ist, hat, anstatt die allerseligste Jungfrau einzuladen, ihr vielmehr bedeutet, sie solle gehen, sie sei im Wege! Die Jungfrau Maria würde das Konzil stören. Man hat ihr nahegelegt, es zu verlassen. Oh, sie ließ sich das nicht zweimal sagen! Die Erde hat nicht gezittert, Sankt Peter wurde nicht vom Blitzschlag getroffen. Die Jungfrau Maria hat sich ganz diskret zurückgezogen. In tiefem Schweigen; so sehr, dass sie nicht gesagt hat: ‘Sie haben keinen Wein mehr.’ Und das Schicksal des Konzils war besiegelt.
Wenn Maria nicht eintritt, tut auch Jesus nichts; das Wasser bleibt Wasser, nicht einmal Trinkwasser, sondern nur für die Reinigung bestimmtes Spülwasser, immer wie einst in Kana. (…)
Denn anstatt sie kniefällig durch eine feierliche Bittstellung anzuflehen, das „Sie haben keinen Wein mehr“ auszusprechen, hat man sie gegenüber ihrem Sohn formell als hindernd, störend und den Platz versperrend bezeichnet, sie, die Braut des Heiligen Geistes! (…)
Während dessen bleibt der Heilige Geist, der nur vom Vater kommt, wenn er vom Sohn gesandt wird, im Paradies. Auf was wartet er? Auf dass ein Konzil gehalten wird wie im Abendmahlssaal, ‘cum Maria matre Jesu’ (mit Maria, der Mutter Jesu).
Das ist die mystische Geschichte der zweiten Session des Konzils, es ist die einzig wahre. Ich habe sie erlebt, ohne sie vorerst zu verstehen, das Herz in Beklemmung.“
P. Congar (modernistisch gesinnter Drahtzieher des Konzils) bekennt in seinem „Journal du Concile“[3]: „Viele Bischöfe verschiedener Länder, mit denen ich gesprochen hatte, zögerten und sahen keinen klaren Grund, warum man das Dokument einverleiben sollte. Es gibt nur einen: es ist das Mittel, die Erhöhung (Mariens) zu verhindern. Es ist das Mittel, um das bestehende Schema zu eliminieren. Es ist die einmalige Gelegenheit, einen ökumenischen Text daraus zu machen. Aber wer merkt das schon? Man spürt es, oder man spürt es nicht, es ist eine Frage der Sensibilität.“
So wurde beim sogenannten pastoralen Konzil weder die für die Christenheit so wichtige Verurteilung des Kommunismus vorgenommen, noch die pastorale Bedeutung der Gottesmutter als Gnadenvermittlerin für die bedrohte Welt, wie sie sich in Fatima offenbarte, bestätigt. Im Gegenteil: die Gottesmutter wurde zurückgesetzt und gleichsam ausgeladen. Die Folgen waren katastrophal: die marianische Gnadenbewegung ist nicht nur erlahmt, sondern wurde mit Berufung auf das Konzil immer mehr bekämpft und erstickt.
Pius XII. schien dies vorausgeahnt zu haben, als er sich mit folgenden Worten über Fatima geäußert hatte[4]: „Ich bin beunruhigt durch die Botschaft der Allerseligsten Jungfrau an Lucia von Fatima. Diese Hartnäckigkeit Mariens bezüglich der Gefahr, die die Kirche bedroht, ist eine göttliche Warnung gegen den Selbstmord der Veränderung des Glaubens, in ihrer Liturgie, in ihrer Theologie und in ihrer Seele... Der Tag wird kommen, an dem die zivilisierte Welt ihren Gott zurückweisen und an dem die Kirche zweifeln wird, wie Petrus gezweifelt hat. Sie wird versucht werden, zu glauben, dass der Mensch Gott geworden sei.“
Erst im Jahre 2010, 45 Jahre nach dem revolutionären Konzil, wo dessen Früchte erkennen lassen, dass der Geist Satans vielerorts den der Gottesmutter Maria gebührenden Platz eingenommen und die Zerstörung des Glaubens vorangetrieben hat, heute, wo wir vor Ruinen stehen, traute sich Papst Benedikt XVI. wieder auf Fatima hinzuweisen:
„Wer glaubt, dass die prophetische Mission Fatimas beendet sei, der irrt sich...! Dem Menschen ist es gelungen, einen Kreislauf des Todes und des Schreckens zu entfesseln, den er nicht mehr zu durchbrechen vermag... In der Heiligen Schrift ist häufig die Rede davon, dass Gott nach Gerechten sucht, um die Stadt der Menschen zu retten, und ebendies tut Er hier, in Fatima, wenn die Muttergottes die Frage stellt: ‚Wollt ihr euch Gott hingeben, um alle Leiden zu ertragen, die Er euch aufzubürden gedenkt, als Sühne für die Sünden, durch die Er geschmäht wird, und als flehentliche Bitte um die Bekehrung der Sünder?‘... Möge in den sieben Jahren, die uns noch vom hundertsten Jahrestag der Erscheinungen trennen, der angekündigte Triumph des Unbefleckten Herzens Mariens zu Ehren der Allerheiligsten Dreifaltigkeit näher kommen!"[5]
Ist eine Rettung noch möglich?
Papst Benedikt XVI. erinnert in der angeführten Rede an Gnadenangebote Gottes wie in der Geschichte Abrahams, wo der Herr bereit gewesen sei, wegen des eifrigen Wirkens von nur 10 Gerechten die in der Sünde versunkenen Städte Sodom und Gomorrha zu retten.
Dass es nie zu spät ist, um Barmherzigkeit für die Seelen zu erlangen, betont auch Sr. Lucia in ihrem Aufruf beim Gespräch mit P. Fuentes[6]: „Sehen Sie, Herr Pater, (…) meine Aufgabe ist es, allen die unmittelbare Gefahr aufzuzeigen, in der wir uns befinden, die Gefahr, unsere Seelen für alle Ewigkeit zu verlieren, wenn wir in der Sünde verhärtet bleiben.
Herr Pater, wir dürfen nicht warten, bis vom Heiligen Vater in Rom ein Aufruf zur Buße an die Welt ergeht. Warten wir auch nicht auf einen solchen Aufruf unserer Bischöfe an ihre Diözesen, noch von den Ordensgemeinschaften. Nein! Unser Herr hat bereits sehr oft dieses Mittel angewendet, und doch haben die Menschen ihm keine Beachtung geschenkt. Aus diesem Grunde ist jetzt für jeden Einzelnen von uns der Zeitpunkt gekommen, selbst zu beginnen, sich geistlich zu erneuern. Ein jeder soll nicht nur seine Seele retten, sondern auch alle Seelen, die Gott ihm auf seinen Lebensweg gesandt hat. (...)
Nach den Plänen der göttlichen Vorsehung erschöpft Gott immer erst alle anderen Heilmittel, bevor er dazu schreitet, die Welt zu züchtigen. Wenn er nun gesehen hat, dass die Welt keines dieser Heilmittel beachtet hat, dann, so sagen wir es in unserer unvollkommenen Ausdrucksweise, bietet er uns mit einer gewissen Besorgnis das letzte Rettungsmittel an: Seine heiligste Mutter. Denn wenn wir dieses letzte Heilmittel missachten und zurückweisen, werden wir keine Vergebung mehr vom Himmel erhalten, weil wir dann eine Sünde begangen haben, die das Evangelium die Sünde gegen den Heiligen Geist nennt. Diese Sünde besteht in der offenen Zurückweisung der von ihm angebotenen Erlösung, eine Zurückweisung, die mit klarer Erkenntnis und Zustimmung vollzogen wird. Erinnern wir uns doch daran, dass Jesus Christus ein sehr guter Sohn ist, und dass er es nicht erlauben wird, dass wir seine hochheilige Mutter beleidigen und verachten. Wir haben die Kirchengeschichte vieler Jahrhunderte als ein offensichtliches Zeugnis, die durch erschreckende Beispiele beweist, wie unser Herr Jesus Christus allezeit die Ehre seiner Mutter verteidigt hat. (...)
Zwei Mittel gibt es, um die Welt zu retten: das Gebet und das Opfer.“
Die Worte des Engels[7] an die drei Hirtenkinder gelten auch für uns: „Die heiligsten Herzen Jesu und Mariens werden sich von euren Bitten bewegen lassen. Betet, betet viel! ... Bringet dem Herrn beständig Gebete und Opfer dar!“
Was die Gottesmutter sagte,[8] bleibt bis heute aktuell: „Betet, betet viel und bringt Opfer für die Sünder, denn viele Seelen kommen in die Hölle, weil sich niemand für sie opfert und für sie betet.“ Man kann aus diesen Worten die Verheißung herauslesen, dass, wenn wir beten, noch viele Seelen gerettet werden können.
Wer weiterlesen möchte, tue es bitte hier : fsspx.de/…/fatima-jubiläum…
Die heilsgeschichtliche Bedeutung Mariens
Von Pater Heinrich Mörgeli
Gott hat von Ewigkeit her einen wunderbaren Heilsplan vorgesehen. Gleich nach dem Sündenfall unserer Stammeltern hat er ihn feierlich verkündet bei der Verurteilung der teuflischen Schlange: „Feindschaft will ich setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft. Sie wird dir den Kopf zertreten, du aber wirst ihrer Ferse nachstellen" (Gen 3,15).
Diese „Ur-Offenbarung“ ist die unmissverständliche Verkündigung des Erlösers durch die Jungfrau und die Verheißung ihres Sieges über Satan. Der heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort schaute prophetisch, dass diese Feindschaft als Kampf um die unsterblichen Seelen durch alle Menschengeschlechter fortdauern und immer mehr an Heftigkeit zunehmen werde. Gegen das Ende der Welt entfesselt sich ein unerbittlicher Zweikampf der teuflischen Mächte gegen die Gläubigen (der Ferse Mariens), der in den triumphalen Sieg Mariens über Satan und seinen Anhang münden wird (vgl. „Die wahre Andacht zu Maria“ Nr. 54).
In diesem Kampf gegen die Nachkommenschaft Mariens feiern die Feinde besonders seit der Neuzeit bedeutende Siege, man denke an den Angriff auf die Christenheit durch die Reformation, die blutige Verfolgung der Kirche in der Französischen Revolution und den gottlosen Kampf gegen jede Religion durch den atheistischen Kommunismus. Die Gottesmutter tritt in all diesen geistigen Schlachten mit immer größer werdender mütterlicher Sorge für ihre bedrängten Kinder auf, da Satan mit allen Mitteln (Lüge, Einschüchterung, Hass und Gewalt) um das Verderben der Seelen ringt.
Das Eingreifen der Gottesmutter in Fatima
In Fatima offenbart sich Maria als die von Gott gesandte letzte Rettung der Menschheit, indem sie uns ihr unbeflecktes Herz als Zuflucht schenkt, durch das sie über Satan triumphieren wird. Schwester Lucia spricht in ihrer Mitteilung an Pater Fuentes[1] tatsächlich von der Entscheidungsschlacht. „Herr Pater, die allerseligste Jungfrau hat mir nicht ausdrücklich gesagt, dass wir in den letzten Zeiten der Welt leben, aber sie gab mir dies zu erkennen aus drei Gründen. Erstens sagte sie mir, dass der Teufel dabei ist, die entscheidende Schlacht gegen die allerseligste Jungfrau zu führen; eine entscheidende Schlacht ist aber die Endschlacht, wo man wissen wird, auf welcher Seite der Sieg und auf welcher Seite die Niederlage ist. So müssen auch wir uns von jetzt an entscheiden: entweder gehören wir Gott oder wir gehören dem Dämon; es gibt keinen Mittelweg.“
Tatsächlich haben viele Christen die Botschaft Mariens an die drei Kinder ernst genommen, Buße getan und den Rosenkranz gebetet, angefangen von den Zehntausenden, die Zeuge des großen kosmischen Sonnenwunders vom 13. Oktober 1917 waren. Überall, wo man auf die Bitten Mariens hörte, gab es Bekehrungen. Länder wie Portugal und Spanien, die sich dem unbefleckten Herzen Mariens weihten, wurden vom Zweiten Weltkrieg verschont. Durch das marianische Apostolat mit der Fatima-Wandermadonna, der Blauen Armee, der Legio Mariens und der Militia Immaculatae entstanden blühende Missionen in der ganzen Welt. In der Not des Weltkriegs weihte Papst Pius XII. 1942 die Welt dem Herzen Mariens, worauf eine auffallende Wende eintrat. Die Krönung dieser Blütenzeit war das vom selben Papst ausgerufene marianische Jahr 1954 zur Jahrhundertfeier des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis, nachdem er 1950 die Glaubenswahrheit der Himmelfahrt Mariens feierlich verkündet hatte. Die Früchte dieser Gnadenjahre, wo die Katholiken freudig und mit heiligem Stolz nach Rom pilgerten, waren unzählige Konversionen, besonders von Protestanten, vor allem in Amerika und bei den Anglikanern, die einen neuen Frühling der ganzen Christenheit erhoffen ließen. Auch Deutschland wurde von diesem Gnadenwirken Mariens erfasst, als die Bischöfe im marianischen Jahr 1954 das ganze Land einmütig dem Unbefleckten Herzen weihten, dabei die katholische Lehre über Maria bekräftigten und sie als „Mittlerin der Gnaden“ bezeichneten.
Die Wende beim Konzil
Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Feind alles Guten in seiner Wut einen neuen Plan schmiedete, um das gnadenreiche Wirken Mariens zu sabotieren. Die progressistischen Mächte, die schon unter Pius XII. versuchten, die Dogmatisierung der Himmelfahrt Mariens zu hintertreiben, erhoben sich unter Papst Johannes XIII. anlässlich des Konzils aufs Neue. Der entscheidende Schlag gelang ihnen in der 2. Sitzungsperiode des II. Vatikanischen Konzils, wobei man geradezu von einer Revolution in der Kirche sprechen muss. Trotz des starken Widerstandes der vielen Konzilsväter, die sich sogar die Dogmatisierung der Glaubenswahrheit „Maria Mittlerin aller Gnaden“ erhofften, konnten sich die Progressisten mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur 17 Stimmen darin durchsetzen, das Schema über die Allerseligste Jungfrau aus Rücksicht auf den ökumenischen Dialog mit den getrennten Christen dem Schema über die Kirche unterzuordnen. Die Gottesmutter wurde dadurch buchstäblich herabgesetzt.
Abbé Victor A. Berto, der Konzilstheologe von Msgr. Lefebvre, schrieb in seinem Bericht[2] über dieses tragische Ereignis: „Die zwei letzten Tage waren schrecklich. Ich meine, niemals seelisch so gelitten zu haben. (...) Es ist der Triumph (wenigstens eine Zeit lang) der Falschheit über die Wahrheit. Die verhängnisvolle Abstimmung vom 29. Oktober, welche vom Evangelium von Kana abgefallen ist, hat, anstatt die allerseligste Jungfrau einzuladen, ihr vielmehr bedeutet, sie solle gehen, sie sei im Wege! Die Jungfrau Maria würde das Konzil stören. Man hat ihr nahegelegt, es zu verlassen. Oh, sie ließ sich das nicht zweimal sagen! Die Erde hat nicht gezittert, Sankt Peter wurde nicht vom Blitzschlag getroffen. Die Jungfrau Maria hat sich ganz diskret zurückgezogen. In tiefem Schweigen; so sehr, dass sie nicht gesagt hat: ‘Sie haben keinen Wein mehr.’ Und das Schicksal des Konzils war besiegelt.
Wenn Maria nicht eintritt, tut auch Jesus nichts; das Wasser bleibt Wasser, nicht einmal Trinkwasser, sondern nur für die Reinigung bestimmtes Spülwasser, immer wie einst in Kana. (…)
Denn anstatt sie kniefällig durch eine feierliche Bittstellung anzuflehen, das „Sie haben keinen Wein mehr“ auszusprechen, hat man sie gegenüber ihrem Sohn formell als hindernd, störend und den Platz versperrend bezeichnet, sie, die Braut des Heiligen Geistes! (…)
Während dessen bleibt der Heilige Geist, der nur vom Vater kommt, wenn er vom Sohn gesandt wird, im Paradies. Auf was wartet er? Auf dass ein Konzil gehalten wird wie im Abendmahlssaal, ‘cum Maria matre Jesu’ (mit Maria, der Mutter Jesu).
Das ist die mystische Geschichte der zweiten Session des Konzils, es ist die einzig wahre. Ich habe sie erlebt, ohne sie vorerst zu verstehen, das Herz in Beklemmung.“
P. Congar (modernistisch gesinnter Drahtzieher des Konzils) bekennt in seinem „Journal du Concile“[3]: „Viele Bischöfe verschiedener Länder, mit denen ich gesprochen hatte, zögerten und sahen keinen klaren Grund, warum man das Dokument einverleiben sollte. Es gibt nur einen: es ist das Mittel, die Erhöhung (Mariens) zu verhindern. Es ist das Mittel, um das bestehende Schema zu eliminieren. Es ist die einmalige Gelegenheit, einen ökumenischen Text daraus zu machen. Aber wer merkt das schon? Man spürt es, oder man spürt es nicht, es ist eine Frage der Sensibilität.“
So wurde beim sogenannten pastoralen Konzil weder die für die Christenheit so wichtige Verurteilung des Kommunismus vorgenommen, noch die pastorale Bedeutung der Gottesmutter als Gnadenvermittlerin für die bedrohte Welt, wie sie sich in Fatima offenbarte, bestätigt. Im Gegenteil: die Gottesmutter wurde zurückgesetzt und gleichsam ausgeladen. Die Folgen waren katastrophal: die marianische Gnadenbewegung ist nicht nur erlahmt, sondern wurde mit Berufung auf das Konzil immer mehr bekämpft und erstickt.
Pius XII. schien dies vorausgeahnt zu haben, als er sich mit folgenden Worten über Fatima geäußert hatte[4]: „Ich bin beunruhigt durch die Botschaft der Allerseligsten Jungfrau an Lucia von Fatima. Diese Hartnäckigkeit Mariens bezüglich der Gefahr, die die Kirche bedroht, ist eine göttliche Warnung gegen den Selbstmord der Veränderung des Glaubens, in ihrer Liturgie, in ihrer Theologie und in ihrer Seele... Der Tag wird kommen, an dem die zivilisierte Welt ihren Gott zurückweisen und an dem die Kirche zweifeln wird, wie Petrus gezweifelt hat. Sie wird versucht werden, zu glauben, dass der Mensch Gott geworden sei.“
Erst im Jahre 2010, 45 Jahre nach dem revolutionären Konzil, wo dessen Früchte erkennen lassen, dass der Geist Satans vielerorts den der Gottesmutter Maria gebührenden Platz eingenommen und die Zerstörung des Glaubens vorangetrieben hat, heute, wo wir vor Ruinen stehen, traute sich Papst Benedikt XVI. wieder auf Fatima hinzuweisen:
„Wer glaubt, dass die prophetische Mission Fatimas beendet sei, der irrt sich...! Dem Menschen ist es gelungen, einen Kreislauf des Todes und des Schreckens zu entfesseln, den er nicht mehr zu durchbrechen vermag... In der Heiligen Schrift ist häufig die Rede davon, dass Gott nach Gerechten sucht, um die Stadt der Menschen zu retten, und ebendies tut Er hier, in Fatima, wenn die Muttergottes die Frage stellt: ‚Wollt ihr euch Gott hingeben, um alle Leiden zu ertragen, die Er euch aufzubürden gedenkt, als Sühne für die Sünden, durch die Er geschmäht wird, und als flehentliche Bitte um die Bekehrung der Sünder?‘... Möge in den sieben Jahren, die uns noch vom hundertsten Jahrestag der Erscheinungen trennen, der angekündigte Triumph des Unbefleckten Herzens Mariens zu Ehren der Allerheiligsten Dreifaltigkeit näher kommen!"[5]
Ist eine Rettung noch möglich?
Papst Benedikt XVI. erinnert in der angeführten Rede an Gnadenangebote Gottes wie in der Geschichte Abrahams, wo der Herr bereit gewesen sei, wegen des eifrigen Wirkens von nur 10 Gerechten die in der Sünde versunkenen Städte Sodom und Gomorrha zu retten.
Dass es nie zu spät ist, um Barmherzigkeit für die Seelen zu erlangen, betont auch Sr. Lucia in ihrem Aufruf beim Gespräch mit P. Fuentes[6]: „Sehen Sie, Herr Pater, (…) meine Aufgabe ist es, allen die unmittelbare Gefahr aufzuzeigen, in der wir uns befinden, die Gefahr, unsere Seelen für alle Ewigkeit zu verlieren, wenn wir in der Sünde verhärtet bleiben.
Herr Pater, wir dürfen nicht warten, bis vom Heiligen Vater in Rom ein Aufruf zur Buße an die Welt ergeht. Warten wir auch nicht auf einen solchen Aufruf unserer Bischöfe an ihre Diözesen, noch von den Ordensgemeinschaften. Nein! Unser Herr hat bereits sehr oft dieses Mittel angewendet, und doch haben die Menschen ihm keine Beachtung geschenkt. Aus diesem Grunde ist jetzt für jeden Einzelnen von uns der Zeitpunkt gekommen, selbst zu beginnen, sich geistlich zu erneuern. Ein jeder soll nicht nur seine Seele retten, sondern auch alle Seelen, die Gott ihm auf seinen Lebensweg gesandt hat. (...)
Nach den Plänen der göttlichen Vorsehung erschöpft Gott immer erst alle anderen Heilmittel, bevor er dazu schreitet, die Welt zu züchtigen. Wenn er nun gesehen hat, dass die Welt keines dieser Heilmittel beachtet hat, dann, so sagen wir es in unserer unvollkommenen Ausdrucksweise, bietet er uns mit einer gewissen Besorgnis das letzte Rettungsmittel an: Seine heiligste Mutter. Denn wenn wir dieses letzte Heilmittel missachten und zurückweisen, werden wir keine Vergebung mehr vom Himmel erhalten, weil wir dann eine Sünde begangen haben, die das Evangelium die Sünde gegen den Heiligen Geist nennt. Diese Sünde besteht in der offenen Zurückweisung der von ihm angebotenen Erlösung, eine Zurückweisung, die mit klarer Erkenntnis und Zustimmung vollzogen wird. Erinnern wir uns doch daran, dass Jesus Christus ein sehr guter Sohn ist, und dass er es nicht erlauben wird, dass wir seine hochheilige Mutter beleidigen und verachten. Wir haben die Kirchengeschichte vieler Jahrhunderte als ein offensichtliches Zeugnis, die durch erschreckende Beispiele beweist, wie unser Herr Jesus Christus allezeit die Ehre seiner Mutter verteidigt hat. (...)
Zwei Mittel gibt es, um die Welt zu retten: das Gebet und das Opfer.“
Die Worte des Engels[7] an die drei Hirtenkinder gelten auch für uns: „Die heiligsten Herzen Jesu und Mariens werden sich von euren Bitten bewegen lassen. Betet, betet viel! ... Bringet dem Herrn beständig Gebete und Opfer dar!“
Was die Gottesmutter sagte,[8] bleibt bis heute aktuell: „Betet, betet viel und bringt Opfer für die Sünder, denn viele Seelen kommen in die Hölle, weil sich niemand für sie opfert und für sie betet.“ Man kann aus diesen Worten die Verheißung herauslesen, dass, wenn wir beten, noch viele Seelen gerettet werden können.
Wer weiterlesen möchte, tue es bitte hier : fsspx.de/…/fatima-jubiläum…