Angel de Guarda
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Das dreimalige Kommen Christi

Es gibt ein dreimaliges Kommen des Herrn: das erste im Fleisch, das zweite in der Seele, das dritte beim Gericht. Das erste Mal kam er zu uns mitten in der Nacht, gemäß den Worten des Evangeliums: „Mitten in der Nacht hörte man laute Rufe: Der Bräutigam kommt!“ (Mt 25,6). Und dieses Kommen hat sich bereits ereignet; denn Christus „erschien auf der Erde und hielt sich unter Menschen auf“ (Bar 3,38). Jetzt befinden wir uns in dem zweiten Kommen, freilich unter der Voraussetzung, dass wir in einem Zustand sind, der ihn zu uns kommen lässt: Er hat nämlich gesagt, er werde zu uns kommen und bei uns wohnen, wenn wir ihn lieben (Joh 14,23). Dieses zweite Kommen ist also mit Ungewissheit behaftet; denn wer außer dem Geist Gottes erkennt diejenigen, die Gott angehören? (1 Kor 2,11). Wen die Sehnsucht nach den himmlischen Dingen aus sich selbst heraushebt, der weiß sehr wohl, wann der Herr kommt; freilich weiß er nicht, „woher er kommt und wohin er geht“ (Joh 3,8). Was nun das dritte Kommen angeht: Es ist ganz sicher, dass es stattfinden wird, und ganz ungewiss, wann das sein wird; denn nichts ist sicherer als der Tod und nichts ungewisser als der Sterbetag. „Während die Menschen sagen: Friede und Sicherheit! Kommt plötzlich der Tod über sie wie die Wehen über eine schwangere Frau, und es gibt kein Entrinnen“ (1 Thess 5,3). Das erste Kommen war also bescheiden und verborgen, das zweite geheimnisvoll und voller Liebe, das dritte wird allseits sichtbar und furchterregend sein. Bei seinem ersten Kommen wurde über Christus ein ungerechtes Urteil gesprochen; beim zweiten machte er uns durch Gnade gerecht; beim letzten wird er alles in Gerechtigkeit richten: Lamm beim ersten Kommen, Löwe beim letzten, zärtlicher Freund beim zweiten Kommen.

3. Predigt zum Advent

Petrus von Blois
Ischa Ischa Ischa
😊
Rita 3
so ist es
Tina 13
🙏