Elista
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Vom Verkaufsschlager zur Pharmakatastrophe

Mit dem Namen Contergan ist eine der größten Arzneimittelkatastrophen verbunden - und eine menschliche Tragödie. Vor 50 Jahren, am 27. Mai 1968, startete der Prozess gegen die Pharmamanager.
Thalidomid-Opfer.Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images
Mit dem Namen Contergan ist eine der größten Arzneimittelkatastrophen verbunden – und eine menschliche Tragödie. Tausende Kinder, deren Mütter das damals als ungefährlich geltende Schlafmittel der Firma Grünenthal in der Schwangerschaft genommen hatten, kamen mit schwerwiegenden Fehlbildungen zur Welt. Vor 50 Jahren, am 27. Mai 1968, startete der Prozess gegen die Pharmamanager. Ein Überblick:
DAS MEDIKAMENT
Ungefährlich selbst bei Überdosierung sollte das Schlafmittel sein, das am 1. Oktober 1957 rezeptfrei in den Handel kam. Das Medikament mit dem Wirkstoff Thalidomid eroberte schnell große Marktanteile und entwickelte sich für den Hersteller zum Umsatzschlager, weil es im Gegensatz zu anderen Schlafmitteln dieser Zeit nicht abhängig machte und besonders gut verträglich schien. Fatalerweise führte dies dazu, dass auch viele Schwangere Contergan nahmen.
Die Folgen waren schwere körperliche Fehlbildungen bei den Embryonen – an inneren Organen, vor allem aber an den Gliedmaßen. Viele Babys kamen ohne Schultergelenke und Arme auf die Welt, andere mit Fehlbildungen an Armen und Beinen, an Hüftgelenken oder an den Ohren. Gut vier Jahre war Contergan im Handel, als das damals in Stolberg bei Aachen ansässige Pharmaunternehmen Grünenthal das Beruhigungsmittel am 27. November 1961 zurückzog.
DIE OPFER
Weltweit wurden nach Einnahme des Medikaments bis zu 12.000 fehlgebildete Kinder geboren, davon allein etwa 5000 in Deutschland. Heute leben hierzulande nach Angaben des Bundesverbands Contergangeschädigter noch rund 2400 Betroffene, die mittlerweile zwischen Mitte und Ende 50 sind und mit schweren Folgeschäden ihrer Behinderungen kämpfen.
JURISTISCHE AUFARBEITUNG
Nach jahrelangen Ermittlungen gegen zahlreiche leitende Angestellte der Herstellerfirma Grünenthal wurde am 18. Januar 1968 das Hauptverfahren eröffnet. Wenige Monate später, am 27. Mai 1968, begann der Prozess gegen mehrere Pharmamanager. Zahlreiche Eltern betroffener Kinder traten als Nebenkläger auf. Es war eines der bis dahin aufwändigsten Strafverfahren der deutschen Rechtsgeschichte.
Nach 283 Verhandlungstagen wurde der in Alsdorf bei Aachen geführte Prozess am 18. Dezember 1970 eingestellt – wegen geringer Schuld der Angeklagten. Noch vor Abschluss des Strafprozesses wurde im April 1970 ein Vergleich geschlossen, in dessen Folge Grünenthal freiwillig mehr als 110 Millionen Mark in die 1972 gegründete Stiftung Hilfswerk für behinderte Kinder einzahlte.
WEITERE FINANZHILFEN
Weitere 100 Millionen Mark flossen dem Hilfswerk vom Bund zu. 2009 überwies Grünenthal noch einmal 50 Millionen Euro als Sonderzahlung. Die heute aus Bundesmitteln gespeiste Stiftung, die 2005 in Conterganstiftung für behinderte Menschen umbenannt wurde, zahlt seither den Conterganopfern eine monatliche Rente – je nach Grad der körperlichen Schädigung. Weitere 30 Millionen Euro Bundesmittel im Jahr werden für zusätzliche medizinische Leistungen zur Verfügung gestellt. Damit sollen im Einzelfall Heil- und Hilfsmittel bezahlt werden, beispielsweise spezielle Rollstühle, Hörgeräte aber auch Schmerztherapien oder Lymphdrainagen.
DIE FOLGESCHÄDEN
Zu den ursprünglich zum Teil schweren Conterganschädigungen stellen sich durch die jahrzehntelange Fehlbelastung von Wirbelsäule, Gelenken und Muskulatur heute zusätzlich Folgeschäden ein – wie Nacken- und Rückenschmerzen sowie Schulter-, Knie- und Hüftschmerzen. Viele Menschen leiden unter chronischen Schmerzen.
Klaus Peters vom ambulanten Schwerpunktzentrum zur Behandlung contergangeschädigter Menschen im nordhrein-westfälischen Nümbrecht verweist zudem auf einen deutlich erhöhten Anteil an psychischen Beeinträchtigungen – wie depressive Störungen. All das erfordert einen ständig steigenden Bedarf an pflegerischen und therapeutischen Leistungen. Der Pharmahersteller selbst entschuldigte sich erst spät – im Jahr 2012 – nach langem Schweigen für das Contergandesaster. (afp)
www.epochtimes.de/…/vom-verkaufssch…
Elista
Thomas Quasthoff ist ein international bekannter Sänger und Künstler, der contergan-geschädigt auf die Welt kam.
de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Quasthoff
Ein Ausspruch von ihm lautet:
Viele denken, ein Behinderter muss doch leiden, traurig und verzweifelt sein. Aber das bin ich gar nicht. Die Verzweiflungen habe ich hinter mir, ich bin sehr lebensbejahend. Und ich versuche es den Leuten leicht zu …Mehr
Thomas Quasthoff ist ein international bekannter Sänger und Künstler, der contergan-geschädigt auf die Welt kam.
de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Quasthoff
Ein Ausspruch von ihm lautet:
Viele denken, ein Behinderter muss doch leiden, traurig und verzweifelt sein. Aber das bin ich gar nicht. Die Verzweiflungen habe ich hinter mir, ich bin sehr lebensbejahend. Und ich versuche es den Leuten leicht zu machen, mit mir umzugehen.
– Thomas Quasthoff
Elista
Meine Mutter bekam Contergan verabreicht, als sie mit meiner Schwester schwanger war und wegen einer drohenden Fehlgeburt liegen musste. Sie schlief den ganzen Tag. Im Halbschlaf hörte sie dann ihre Bettnachbarin zu ihrer Besucherin sagen: "Ich möchte bloß wissen, was die dieser Frau geben, sie schläft die ganze Zeit". Meine Mutter halbierte darauf hin auf eigene Faust die Tabletten und ließ sie …Mehr
Meine Mutter bekam Contergan verabreicht, als sie mit meiner Schwester schwanger war und wegen einer drohenden Fehlgeburt liegen musste. Sie schlief den ganzen Tag. Im Halbschlaf hörte sie dann ihre Bettnachbarin zu ihrer Besucherin sagen: "Ich möchte bloß wissen, was die dieser Frau geben, sie schläft die ganze Zeit". Meine Mutter halbierte darauf hin auf eigene Faust die Tabletten und ließ sie dann ganz weg. Wenn sie unruhig wurde und es fast nicht mehr aushielt, ruhig liegen zu bleiben, betete sie den Rosenkranz. Meine Schwester kam gesund zur Welt.
Die Contergan-Tabletten, die sie in ihrem Nachttisch gesammelt hatte, hat sie lange aufbewahrt, als sichtbares Zeichen, dass man nicht immer so "doktorgläubig" sein soll.
Severin
Die Familie Wirtz, als Eigentümerin der Fa. Grünenthal betätigt sich seit Jahrzehnten in der Dritten Welt mit katholischer Entwicklungshilfe. Als große Förder des Aachener Doms sind sie auch bekannt. Jahrzehntelang bestand eine enge Verbindung mit dem Bistum Aachen und dem Domkapitel.
Als Pharmakonzern wurden dort jahrzehntelang Antibabypillen produziert, die auch nidationshemmend wirken. Tja, …Mehr
Die Familie Wirtz, als Eigentümerin der Fa. Grünenthal betätigt sich seit Jahrzehnten in der Dritten Welt mit katholischer Entwicklungshilfe. Als große Förder des Aachener Doms sind sie auch bekannt. Jahrzehntelang bestand eine enge Verbindung mit dem Bistum Aachen und dem Domkapitel.
Als Pharmakonzern wurden dort jahrzehntelang Antibabypillen produziert, die auch nidationshemmend wirken. Tja, das sind die Früchte des modernen, weltzugewandten und offenen und kompromissbereiten Katholizismus.
Chris Izaac
Das Medikament [Contergan] wurde 1954 von Wilhelm Kunz, Herbert Keller und Heinrich Mückter als „K17“ in der Forschungsabteilung des Stolberger Unternehmens Chemie Grünenthal entwickelt.
Heinrich Mückter (* 14. Juni 1914 in Körrenzig[1]; † 22. Mai 1987 in Aachen) war ein deutscher Mediziner, Pharmakologe und Chemiker. Von der polnischen Justiz wurden ihm medizinische Experimente an KZ-Häftlingen …Mehr
Das Medikament [Contergan] wurde 1954 von Wilhelm Kunz, Herbert Keller und Heinrich Mückter als „K17“ in der Forschungsabteilung des Stolberger Unternehmens Chemie Grünenthal entwickelt.

Heinrich Mückter (* 14. Juni 1914 in Körrenzig[1]; † 22. Mai 1987 in Aachen) war ein deutscher Mediziner, Pharmakologe und Chemiker. Von der polnischen Justiz wurden ihm medizinische Experimente an KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern während der Zeit des Nationalsozialismus vorgeworfen. Einer Verhaftung entzog er sich durch Flucht in die westlichen Besatzungszonen.[2] Öffentlich bekannt wurde er in seiner Funktion als wissenschaftlicher Direktor bei dem StolbergerPharmaunternehmen Grünenthal, wo unter seiner Leitung das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan (vgl. Contergan-Skandal) entwickelt wurde.

1933 wurde er Mitglied der SA und 1937 Mitglied der NSDAP.[1] In den Jahren des Zweiten Weltkriegs war er Stabsarzt und stellvertretender Direktor des Instituts für Fleckfieber und Virusforschung des Oberkommandos des Heeres unter Hermann Eyer in Krakau. Mit menschenverachtenden Methoden wurde dort der Weigl-Impfstoffgegen Fleckfieber hergestellt. Bei den „medizinischen Experimenten“ wurden KZ-Häftlinge als Versuchspersonen missbraucht, nicht wenige starben dabei. Polnische Zwangsarbeiter kamen als Wirte für die Erregerläuse zu Tode. 1946 stellte die Krakauer Staatsanwaltschaft deshalb Haftbefehl gegen Heinrich Mückter, dem er sich jedoch durch seine Flucht in die westlichen Besatzungszonen entziehen konnte.

Quelle Wikip.
Elista
@Sunamis 46 bei mir war ein Mädchen, das durch Contergan keine Hand hatte. Sie hatte einen Metallhaken angebracht, damit sie damit Sachen tragen oder heranziehen konnte. Sie drohte allen mit ihrem Metallhaken und ich hatte als Kind große Angst vor ihr. Heute weiß ich, dass es für sie halt sehr schwer war und auch sie ist ein lieber Mensch.
Heilwasser
Unten verlinkter Artikel behandelt das Thema Behinderung zwar unter
einem anderen Gesichtspunkt, kann aber auch für Contergangeschädigte
eine Ermutigung sein, wenn sie ihr Leid als Sühne aufopfern. Auch
in deren Fall gilt: Ihr Leid verschafft ihnen eine große Glückseligkeit,
wenn sie es Jesus schenken.
Warum manche mit Behinderung zur Welt kommen
🤗 😇 🙏