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Verheiratete ständige Diakone: Historisches, waghalsiges Ereignis

(gloria.tv/ PEF) Verheiratete Diakone haben sich nach Überzeugung von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch in der katholischen Kirche bewährt: "Nicht als Abgrenzung zum zölibatär lebenden Priester, sondern als Ergänzung", sagte Erzbischof Zollitsch am Sonntag (21.11.) bei der Weihe von Diakonen im Freiburger Münster.

Damit habe sich eine "Hoffnung des Anfangs" erfüllt, erklärte der Erzbischof mit Blick auf die erste Weihe von so genannten "Ständigen Diakonen" in Freiburg im Herbst 1970.

Vor vierzig Jahren galt dies als "mutiger Schritt, ja ein historisches Ereignis". Erzbischof Herrmann Schäufele hatte damals von einem „geschichtlichen Vorgang in unserer Erzdiözese“ gesprochen. Die Belebung des Diakonats - anknüpfend an die frühchristliche Tradition - sei "nicht einfach einer pastoral-planerischen Vernunft entsprungen, sondern dem Hören auf Gottes Wort und der Führung des Heiligen Geistes", erklärte Erzbischof Zollitsch dazu am Sonntag.

Er sagte wörtlich: "Denn nicht wir Menschen machen Berufungen; Gott ist es, der ruft, von dem wir uns den Weg zeigen lassen. Der Geist, der lebendig macht, hat den Vätern des II. Vatikanischen Konzils und den Verantwortlichen in unserer Erzdiözese den Weg gewiesen."

Seit diesem Anfang vor vierzig Jahren wurden in der Erzdiözese Freiburg 265 Männer zu Diakonen geweiht. "Vieles war bei dieser ersten Weihe noch offen. Noch niemand wusste so richtig, wie sich der Diakonat entwickeln würde und ob in diesem Anfang genügend Dynamik stecken werde", erinnerte Erzbischof Zollitsch. Eine der offenen Fragen sei gewesen, wie sich das Weiheamt entwickeln werde, "wenn der Amtsträger verheiratet ist und Familie hat.

Denn nach vielen hundert Jahren ohne verheiratete Diakone war dies eine völlig neue Situation." Deshalb sei von Anfang an Wert darauf gelegt worden, "dass der erste Ort, an dem der Diakon seinen Dienst vollzieht, die Familie bleibt."

So dankte Zollitsch in seiner Predigt zur Diakonenweihe den Ehefrauen der Diakone: "Sie haben Ihr Ja zum Weg Ihres Mannes gegeben. Manch einer Ihrer Männer verdankt seinen Weg in den Diakonat auch Ihrer Wegbegleitung und Ihrem Glauben. Dankbar bin ich, wie Sie als Frauen Ihre Gaben und Fähigkeiten ins Leben der Gemeinde und der Gesellschaft einbringen."

Eine andere Hoffnung, die mit der Wiedereinführung des Ständigen Diakonats verknüpft war, ist nach Ansicht des Erzbischofs von Freiburg nach wie vor aktuell: "Es war und ist die Hoffnung, dass sich das Antlitz der Kirche nach außen erneuert." Von außen werde die Kirche heute vor allem dann wahrgenommen und geschätzt, "wenn sie sich um die Sorgen der Menschen kümmert, wenn sie sich der Armen und Schwachen, der ausgegrenzten Menschen annimmt: Das, was von Beginn an das Charakteristikum des Diakons ist, den Armen und Kranken beizustehen, den Heimatlosen und Notleidenden zu helfen."

Beides gehöre zusammen: "der Dienst am Nächsten und das Bekenntnis zum Glauben." Diakone haben nach den Worten von Erzbischof Robert Zollitsch die Gelegenheit, "diese Verbindung von Liturgie und Diakonie, von Gottesliebe und Menschenliebe zu leben und dafür Zeugnis zu geben. Das ist Ihr ganz entscheidender Auftrag in unserer Zeit, die Gefahr läuft, Gott aus dem Alltag zu vertreiben."
Latina
wer wird denn aufgeben,lieber st.michael??????? 🤗
Paul M.
Sankt Michael
Waurm der Umweg über die Diakonin? Lasst uns doch Zeit und Geld sparen und direkt alle Kirchen in Moscheen umwandeln! 😈
Latina
ja,die diakone haben sich bewöhrt und gerade sind 11 neue männer zu ständigen diakonen in freiburg geweiht worden--das finde ich wunderschön und wünsche jedem gottes segen zu seinem verantwortungsvollen dienst. ob es einmal diakoninnen geben wird,überlassen wir getrost der zukunft--ich bin mit den männern zufrieden.
Alumne48
Nicht "in persona Christi"?
Im Motu Proprio "Omnium in mentem" heißt es:
„Die in der Weihe des Episkopates oder des Presbyterates bestellt sind, erhalten die Sendung und die Befähigung, in der Person Christi des Hauptes zu handeln; die Diakone hingegen die Vollmacht, dem Volk Gottes in der Diakonie der Liturgie, des Wortes und der Liebe zu dienen."
Das bedeutet doch: Diakone handeln z.B. bei einer …Mehr
Nicht "in persona Christi"?
Im Motu Proprio "Omnium in mentem" heißt es:

„Die in der Weihe des Episkopates oder des Presbyterates bestellt sind, erhalten die Sendung und die Befähigung, in der Person Christi des Hauptes zu handeln; die Diakone hingegen die Vollmacht, dem Volk Gottes in der Diakonie der Liturgie, des Wortes und der Liebe zu dienen."

Das bedeutet doch: Diakone handeln z.B. bei einer Taufe nicht in persona Christi.

Wird durch dieses Motu Proprio – gegen die Intention von Papst Benedikt, dem es wohl darum geht, dass ein bestimmtes !) "Priesterbild wieder klar erstrahlt" – zumindest die Tür für die Diakonenweihe von Frauen einen kleinen Spalt weit geöffnet?
Hoffentlich!