Unfassbare Gewalt nach 2:0-Sieg: Marokko-Fans zerlegen Brüssel und Holland

+++ Brennende Autos +++ Böller-Attacken +++ Angriffe auf Polizisten +++ mehrere Festnahmen

Quelle: Reuters, AP, Twitter
Von: Michael Engelberg

In der belgischen Hauptstadt Brüssel ist es nach der 0:2-Niederlage des Nationalteams gegen Marokko im zweiten Gruppenspiel der Fußball-WM zu Ausschreitungen gekommen.

Nach dem Fußballspiel eskalierte die Lage

Nach dem Fußballspiel eskalierte die Lage

Foto: Anadolu Agency via Getty Images

Rund 100 Polizisten mussten mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Fans vorgehen, die Schaufenster und Autos zerstörten und die Beamten mit Gegenständen bewarfen. Das berichtete die Nachrichtenagentur „Belga“ am Sonntagnachmittag.

Die Randalierer schwingen marokkanische Flaggen

Die Randalierer schwingen marokkanische Flaggen

Foto: ddp/Belga News Agency

Wie „De Telegraaf“ schrieb, warfen die Randalierer Feuerwerkskörper und Flaschen, legten Brände. Schon vor dem Spiel seien Feuerwerkskörper gezündet worden. Während der Partie geriet die Situation auf der Anspacher Allee und dem Kleinen Ring in Brüssel völlig außer Kontrolle. Mehrere E-Scooter gingen in Flammen auf. Auch Bänke und geparkte Autos wurden beschädigt.

Ganze Straßenzüge in Brüssel wurden zerstört

Ganze Straßenzüge in Brüssel wurden zerstört

Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP
Die Bewohner wurden dazu aufgefordert, das Randale-Viertel zu meiden

Die Bewohner wurden dazu aufgefordert, das Randale-Viertel zu meiden

Foto: YVES HERMAN/REUTERS

Eine Polizei-Sprecherin sagte, einige Fans seien mit Stöcken bewaffneten gewesen, ein Journalist sei „durch Feuerwerk im Gesicht verletzt worden“.

Die Polizei forderte die Menschen auf Twitter dazu auf, den Boulevard du Midi und angrenzende Straßen im Zentrum der Stadt zu meiden. Metrostationen wurden geschlossen und Straßen gesperrt, um eine Ausbreitung der Ausschreitungen zu verhindern.

Brüssels Bürgermeister Philippe Close auf Twitter: „Die Polizei hat bereits energisch eingegriffen. Ich rate daher allen Fans davon ab, in das Stadtzentrum zu kommen.“

Auch mehrere E-Scooter wurden von den Randalierenden angezündet

Auch mehrere E-Scooter wurden von den Randalierenden angezündet

Foto: ddp/Belga News Agency

Close habe angewiesen, Unruhestifter festzunehmen – etwa ein Dutzend wurden festgenommen. Auf Verlangen der Polizei wurde der Nahverkehr in Brüssel teilweise eingestellt, wie der örtliche Verkehrsbetrieb ebenfalls auf Twitter mitteilte.

Auch in anderen Teilen Belgiens kam es zu Ausschreitungen. In Lüttich attackierten rund 50 Menschen eine Polizeiwache, schlugen Fenster ein und beschädigten zwei Poizeifahrzeuge. Die Sicherheitskräfte setzten daraufhin einen Wasserwerfer ein. Auch Schaufenster von Geschäften und eine Bushaltestelle wurden zerstört. In Antwerpen wurden rund zehn Menschen nach ähnlichen Zwischenfällen festgenommen.

Randale auch in Holland

In den Niederlanden setzte die Bereitschaftspolizei in drei Städten Schlagstöcke ein, um randalierende marokkanische Fußballfans auseinanderzutreiben. Wie die Polizei auf Twitter mitteilte, musste sie in Rotterdam einschreiten, wo sich rund 500 Menschen in der Nähe des Zentrums versammelt hatten, sowie in Den Haag, Amsterdam und Utrecht. Die Polizei in Rotterdam teilte mit, die Fußballfans hätten mit Feuerwerkskörpern und Glas nach Polizisten geworfen. Videobilder zeigten mit Schlagstöcken und Schilden ausgerüstete Polizisten in den Straßen des Stadtzentrums.

Wie in Belgien hatte die große marokkanische Gemeinschaft in den Niederlanden den 2:0-Sieg Marokkos gegen Belgien mit Jubel, Feuerwerk und Hupkonzerten gefeiert.

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