Belehrung über das Fegefeuer II
 
Und wie leicht könnten sich die Menschen
den Qualen des Fegfeuers entziehen, wo doch
eine Sekunde Fegfeuer schlimmer ist als
die ganze Qual der Welt.
Jesus zur hl. Brigitta von Schweden

   
   





  
Die Strafen des Fegefeuers

A
llzu flüchtig, leichtsinnig und sorglos gehen wir im allgemeinen mit Fragen um, die mit dem Fegefeuer zu tun haben. Die Leute glauben, dieses Fegefeuer mit glühenden Feuerrosten und Kesseln voller Teer sei eine Erfindung, geeignet für Kinder und bigotte Weiber. Und sie haben recht! Das Fegefeuer ist ganz anders - und viel entsetzlicher - als alles das, was wir hier auf der Erde mit unseren Sinnen wahrnehmen können. Welch eine schreckliche Überraschung wird es für einen lauen und leichtsinnigen oder unkirchlichen Menschen sein, was seine Seele nach dem Tode alles durchmachen muß! Man denkt so ungern darüber nach. Dabei läßt sich diese Gewißheit nur bis zum Zeitpunkt des Todes verschieben. Am Tod und am Gericht Gottes kommt niemand vorbei!!
Gedankenlosigkeit bewahrt den Menschen vor gar nichts. Den Kopf in den Sand zu stecken, ist eine äußerst sinnlose Verschwendung von Zeit, die man nützlicher damit verbringen kann, den zu erwartenden Qualen wirksam vorzubeugen. Wozu wohl sonst hätte Gott den Menschen das Geheimnis der Existenz des Fegefeuers offenbart? Diese, nur allgemein gehaltenen Informationen hätte uns Gott nicht gegeben, wenn sie für das Wohl unserer Seele nicht unbedingt erforderlich wären! Da Er sie uns jedoch erteilt hat, wäre es eine anmaßende Dummheit, diesen Vorteil nicht zu nutzen.
Welches sind die Leiden des Fegefeuers? Ungezählt und unvorstellbar ist die Vielfalt dieser Qualen, denn jede Schuld hat ein entsprechendes Gegenstück im jenseitigen Läuterungsprozeß. Die schlimmste Qual ist für die Seele die Sehnsucht nach Gott, und diese empfindet sie ständig, mit Ausnahme der Zeit in einigen Kreisen des Fegefeuers, in denen es unmöglich ist, an Gott zu denken, was dort wiederum die stärkste Qual für die Seele ist.
In allen übrigen Kreisen zieht es die Seele nach oben, zum Licht, zu Gott hin, und sie leidet, weil es ihr aufgrund ihrer noch nicht verbüßten Schuld unmöglich ist, sich Ihm zu nähern. Kein Verlangen, dessen ein menschliches Herz fähig ist, kann mit diesem verglichen werden; es ist das Verlangen einer wissenden, aus der Enge der Sinne bereits befreiten, unsterblichen Seele nach der Rückkehr zu ihrem Schöpfer und Herrn.
 Gott zieht sie an wie ein gewaltiger Magnet von ungeheurer, überwältigender Kraft. Von der Sehnsucht nach Gott kann sich die Seele nicht befreien, ebenso wie ein kleines, willenloses, Metallteilchen sich nicht von einem Magneten lösen kann, der es mit seinen Polen anzieht. Diese Sehnsucht ist der Grund, auf dem sich die verschiedenartigsten Leiden, Qualen und Zustände einer sich im Reinigungsprozeß befindlichen Seele abzeichnen. Das Fegefeuer besteht aus unzähligen Kreisen verschiedenster Art. Manche kenne ich nur dem Namen nach, wie z.B. den Kreis des Hungers, der Angst, des Grauens, der Bedrängnis.... Über andere habe ich von meinen heiligen Betreuern einiges erfahren. Bei meiner Schilderung des Fegefeuers werde ich die Qual der Sehnsucht zu Gott übergehen, da ja diese Sehnsucht der Grundzustand jeder büßenden Seele ist.
Man könnte annehmen, da die Seele in ihrem Reinigungsprozeß in immer höhere und der ewigen Helligkeit nähere Kreise eingeht - die Qual der Sehnsucht würde angesichts der Hoffnung auf ihre nahende Befriedigung - abnehmen. Aber nein! Die sich verringernde Entfernung von dieser Helligkeit bewirkt, daß das angestrengte Streben der Seele nach einer Verbindung mit Ihr noch verstärkt wird - mit ungeahnter Kraft wird sie von dieser Helligkeit fast an sich gerissen - so daß die Sehnsucht nach Gott im letzten Fegefeuerkreis, wo außer dem Warten keine weiteren Leiden mehr zu erdulden sind, ihre höchste Intensität erreicht.
 

Der Kreis der Irrungen

Die erste und schrecklichste Fegefeuerstufe ist der Kreis der Irrungen. In dieser Zeit kreist die Seele in der Nähe der Erde umher, hat aber keinerlei Berührungspunkte mehr mit ihr. Sie weiß weder, was in der Vergangenheit mit ihr los war, noch, was in Zukunft mit ihr geschehen wird; sie kennt nur so etwas wie eine geisterhafter quälende Gegenwart. Ein Ende ihrer gegenwärtigen Qualen sieht sie absolut nicht. Sie versteht überhaupt nichts. Sie weiß nicht, was mit ihr geschieht wofür - wo - und für wie lange ...
Manchmal trifft sie auf ganze Scharen von anderen, ihr feindlich gesinnten, ebenfalls umherirrenden Seelen, mit denen sie sich nicht verständigen kann, vor denen sie sich fürchtet, denen sie jedoch nicht ausweichen kann. Es gibt für sie weder Rast noch Linderung. Nur die ständige Bewegung - ziellos, rastlos - eine unaufhörliche Suche, ohne zu wissen, wonach, und der Gedanke, daß das, was ist oder vielmehr das, was nicht ist - immer so weitergehen kann.
Das einzige, was für sie existiert, ist das in völliger Einsamkeit gemarterte, verschreckte, verirrte - Bewußtsein der eigenen Persönlichkeit, das kein Gefühl für Zeit und Raum hat und weder einen Sinn noch ein Ziel sieht. Es ist die ununterbrochene Suche nach einem entsprechenden Ort und gleichzeitig die ständige Unmöglichkeit, einen solchen Ort zu finden. In diesem Kreis befinden sich noch einige der Häscher Christi, die nicht für ewig verdammt sind.



Der Kreis der Dunkelheit

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n dieser Fegefeuerstufe weiß die Seele immer noch nichts von Gott. Sie hat auch keine Ahnung davon, was sie in Zukunft erwartet. Dafür ist sie jetzt gezwungen, sich fortwährend und mit peinlicher Genauigkeit an ihre Schuld, an all ihre Sünden, Fehler, Versäumnisse und Nachlässigkeiten zu erinnern. Es wird ihr bewußt, wie jämmerlich und nichtig der damals erzielte Nutzen im Vergleich zu dem jetzigen Verlust war. Es ist das einzige, was sie versteht. Sie wird gequält von den ständigen Gedanken an Zeiten, in denen sie Böses getan hat, sowie von dem Gefühl ihrer eigenen Machtlosigkeit, da sie jetzt nichts mehr nachholen oder rückgängig machen kann. Durch den Anblick auf das Verlorene und auf die Strafe dafür wird sie überwältigt von Reue und Verzweiflung. Ohnmächtige Verzweiflung, Bitterkeit und Wehmut, das Gefühl von Verlassenheit, Abscheu gegen die eigenen Taten, daraus besteht die nie erlöschende Glut, die sie verzehrt.



Der Kreis der Götzenanbeter

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lle jene, die irgendwann einmal gegen das erste Gebot verstoßen und an die höchste Stelle Menschen, die Wissenschaft, eigene Ambitionen, sich selbst oder irgendwelche Gegenstände gesetzt haben - sie haben jetzt das volle Bewußtsein der Existenz eines Einzigen Gottes, und mit einer verzweifelten, hoffnungslosen Sehnsucht sehnen sie sich nach Ihm.
Sie sehen jedoch, wohin sie auch blicken, nur ihre früheren Götzen vor sich. So gern sie jetzt den wirklichen Gott anbeten und preisen würden, sie sehen Ihn nicht, sondern erinnern sich ständig an ihre früheren, albernen Ehren Bezeugungen. Sie wollen Gott um Hilfe bitten, müssen sich jedoch damit an jene Götzen wenden, obwohl sie jetzt bereits die ganze Sinnlosigkeit einer solchen Bitte erkennen und verstehen. Sie möchten gern das Licht sehen, das sie irgendwo über sich spüren, aber all das, dem sie früher an Stelle von Gott huldigten, schiebt sich wie eine feindliche Wolke vor diese Helligkeit und verdunkelt ihnen die Sicht. Jeder Gedanke an das zu Lebzeiten Versäumte, an die durch eigenen Willen herbeigeführte Verfälschung der Werte vertieft noch ihre Trauer und Qual.


Der Kreis der Mitschuldigen

Hier treffen sich diejenigen wieder, die einander zu Lebzeiten auf irgendeine Weise geholfen haben, zu sündigen. Obwohl ihnen dieses Zusammensein große, empfindliche  Schmerzen bereitet, können sie sich nicht voreinander verstecken und haben einander ständig vor Augen.
 Die meisten, die sich hier aufhalten, waren einmal in sündiger Liebe miteinander verbunden. Sie fühlen sich schuldig und durch den jeweils anderen benachteiligt.  Sie sind einander böse - und haben gleichzeitig Gewissensbisse. Sie möchten einander gern aus ihrem Gedächtnis streichen - können aber nicht auseinandergehen. Wie elend, abscheulich und schmutzig erscheint ihnen jetzt das, was sie einmal verband! Wie deutlich können sie jetzt den wirklichen Wert eines Menschen erkennen! Sie verstehen absolut nicht, wie sie jemals so blind sein konnten. Wie gern würden sie die ganze Verantwortung auf die Person schieben, die ihnen zu Lebzeiten so vertraut und teuer war!
 Mit welcher Wut würde einer dem anderen die gemeinsam verübten Missetaten zuschreiben! Dabei können sie sich an jede Einzelheit, jeden Augenblick, jede schmutzige Regung ihres Herzens erinnern. Reue und Scham brennen in ihnen - Gefühle, die sie zu Lebzeiten nicht kannten!



Der Kreis der Erkennung von Konsequenzen

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ies ist eine unsagbar leidvolle Fegefeuerstufe! Wie durch einen geöffneten Vorhang kann die Seele die Erde und selbst die entferntesten Folgen ihrer Vergehen und Fehler beobachten. Oft sieht sie ihr Lebenswerk in Trümmern liegen, und sie weiß jetzt, daß dies geschehen ist, weil der Grundstein dafür aus Sünde und Lastern bestand. Sie sieht nun, daß jede Abweichung vom Gesetz Gottes sich an ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln rächt. Sie erkennt, welche Früchte das von ihr zu Lebzeiten gepflanzte schlechte Beispiel bringt, wie viele Seelen und Herzen mit dem Unkraut falscher Lehren, Begriffe und Grundsätze bewachsen sind, das sie ausgesät hat. In diesem Kreis leidet die Seele nicht nur für sich, sondern für alle Sünden, die sie verursacht hat. Sie leidet gerade dadurch, daß sie jetzt alles versteht und mit ansehen muß, welche entferntesten und vielfältigsten Folgen ihre Sünden auf der Erde haben.



Der Kreis der Einsamkeit

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n diesem Kreis leiden jene, die zu Lebzeiten in gedankenloser Weise stets nach viel Betriebsamkeit, Lärm und Unterhaltung Ausschau hielten und dadurch niemals Zeit gefunden haben, über den Wert der Seele nachzudenken, jene, die die kurze und kostbare Zeit ihres irdischen Lebens mit Dingen vertrödelten, die leer, nichtig, wertlos und damit auch übel und sündig waren. In absoluter Einsamkeit grübeln sie jetzt über die traurige Leere der so verlorenen Stunden und Jahre.  Gern würden sie jemanden zu sich rufen, ihre Not mit jemandem teilen, fühlen, daß jemand bei ihnen ist. Von allen Seiten umgibt sie jedoch diese unfaßbare, unendliche, hoffnungslose Leere und Einsamkeit. Es ist, als befänden sie sich in einem leeren Haus ohne Fenster und Türen. Sie wissen auch nicht, ob und wann sie dieses Haus jemals verlassen werden.



Der Kreis des quälenden Lärms

I
m Gegensatz zum Kreis der Einsamkeit halten sich hier die Seelen derjenigen auf, die zu ihren Lebzeiten den Menschen stets aus dem Weg gingen oder sie gar verachteten und die den anderen nie etwas von sich gegeben haben. Diejenigen, die sich und anderen dadurch Schaden zufügten, daß sie stets die Einsamkeit suchten und nur ihren eigenen Erlebnissen und Empfindungen Beachtung schenkten. Diejenigen, die z.B. den Gottesdiensten fernblieben, um dem allzu großen Gedränge zu entgehen. Diejenigen, die mit sich selbst geizten und sich stets schweigend zurückzogen, anstatt die Gaben ihres Geistes mit anderen zu teilen. Diejenigen, die sich in die enge, eingeschränkte Welt ihrer eigenen Gedanken und Belange einschlossen, weil sie bequem oder faul waren und keine Lust hatten, ihren Mitmenschen in irgend einer Weise zu dienen. Diejenigen, die ihren Frieden über alles schätzten und von ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung zur Nächstenliebe nichts wissen wollten. -  Es sind also die Seelen der Menschen, die eher passiv als aktiv gesündigt haben, Menschen, die scheinbar nichts Böses taten, jedoch auch nicht das Gute vollbrachten, das sie hätten vollbringen können aus Hochmut, Verachtung, Geiz und egoistischer Liebe zur Bequemlichkeit. Ihre Seelen befinden sich jetzt in ständiger Unruhe und Bewegung. Nirgends ein ruhiger Winkel, nirgends Einsamkeit! Überall Scharen und Massen von Seelen, die sich nach Ruhe sehnen, während sie sich gleichzeitig gegenseitig ihrer Ruhe berauben. Von allen Seiten Blicke - überall ist jemand - man steht ständig unter Beobachtung. Bewegung - Lärm - Trubel - ununterbrochene, rastlose Bedrängnis bis zum Überdruß.



Der Kreis des Verlangens

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ie Seelen derjenigen, die in Unkeuschheit lebten und ihre körperlichen Bedürfnisse durch Genuß, Entartungen und Wollust zu befriedigen suchten, müssen hier in vollem Bewußtsein der Abscheulichkeit ihrer Taten ständig darüber nachdenken, daß sie sich selbst den Weg zur wahren Quelle des Lebenswassers versperrt haben ... In ihnen brennt ein fürchterliches, unauslöschliches Verlangen nach Reinheit ... Sie fühlen sich beschmutzt, entehrt, niederträchtig und werden gequält von erstickendem Ekel auf sich selbst. Sie haben den dringenden Wunsch, sich zu waschen, zu reinigen, den Schmutz von sich zu spülen - und um sie herum ist alles trocken, heiß und feindlich. Diese Menschen haben zu ihren Lebzeiten aus verschmutzten Quellen getrunken, und nur durch lang andauerndes Leiden können sie sich jetzt reinwaschen, bevor sie aus einer sauberen Quelle trinken dürfen.


 

Der Kreis der Einbildungen

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n diesem Kreis halten sich die Seelen der Menschen auf, die ihr Leben mit Gelüsten und Einbildungen verbrachten, die sich, ständig auf der Suche nach neuen Eindrücken und Erlebnissen, hinter falschen Posen versteckten und mit erfundenen Unglücken prahlten. Sie lebten nur in dem, was sie sich aus gedacht hatten und was ihnen wie sie meinten - am besten "zu Gesicht stand".
Hierhin kommen die Seelen der Menschen, die die einfachsten, allgemein gültigen Regeln des realen Lebens nicht kennen und beachten wollten. Sie haben sich eigene, künstliche, unpassende Regeln geschaffen, die für niemanden von irgendwelchem Nutzen waren. Hier werden ihre Seelen weiterhin nach ihren wertlosen Scheinbildern leben müssen - sie irren ziellos umher in einer ergebnislosen Suche nach dem wirklichen Sinn und nach wesentlichen Werten, verstricken sich in dem verworrenen, zwecklosen und nun absolut richtig bewerteten Chaos ihrer eigenen Scheinwelt.


 

Der Kreis der trügerischen Hoffnungen

Die Seelen der Menschen, die zu ihren Lebzeiten wortbrüchig waren und ihre Versprechen nicht einhielten, die in anderen Menschen vergebliche Hoffnungen weckten, die zwar eine Menge guter Vorsätze, Möglichkeiten und Regungen hatten, diese jedoch aus Nachlässigkeit nie zu Ende führten, die es immer auf einen späteren Zeitpunkt aufschoben, sich zu bessern oder wirklich zu beten, sie leiden in diesem Teil des Fegefeuers unter der Hoffnung auf ihre baldige Erlösung. Sie glauben ständig daran, dem Ende ihrer Qualen nahe zu sein, jeden Augenblick scheint sich für sie die Tür zur vollkommenen Glückseligkeit öffnen zu wollen, als brauchten sie nur ihre Hand auszustrecken, ein paar Schritte zu gehen, doch plötzlich finden sie sich inmitten von abgrundtiefer Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Es ist eine ständige Wiederholung einer immer gleichen Hoffnung und Enttäuschung. Wie ein anstrengendes Klettern auf einer gläsernen, senkrechten Wand, dem ein ohnmächtiges Hinabgleiten auf den Grund folgt. Sie können ihre ständige Marter nicht unterbrechen. Unzählige Male beginnen sie von vorn und unzählige Male trifft sie wieder dieselbe Enttäuschung.
Dieses Geschehen wiederholt sich so lange, bis jede einzelne - auch die geringste - Schuld aus diesem Bereich getilgt ist.



Der Kreis der einzig wahren Buße

E
s ist der, wenn man es so ausdrücken kann, am weitesten ausgedehnte Teil des Fegefeuers: Alle Seelen, die etwas zu verbüßen haben, müssen durch diesen Kreis hindurchgehen.
Wenn die Seele in den anderen Regionen des Fegefeuers an ihrem eigenen Schaden, an der Verzögerung ihres eigenen Glücks, an ihrem eigenen Schmerz leidet und mit Hilfe von Vorstellungen, die ihr selbst Qualen bereiten, Stufe um Stufe ihrer Läuterung entgegengeht - so denkt sie hier, im Kreise der einzig wahren Buße, in dem sie für alles noch einmal leidet, nur noch an das eine: daß sie ihren Schöpfer beleidigt hat! - Das Bewußtsein des eigenen Schadens verschwindet in diesem Kreis spurlos. Es bleibt nur die umfassende, vollkommene Erkenntnis der vernachlässigten Pflichten, die jeder Gott gegenüber hat. Hier erlebt sie noch einmal mit aller Deutlichkeit und Pein ihr ganzes Leben, Tag für Tag, jeden einzelnen Augenblick und jeden einzelnen Gedanken. Nicht die kleinste sündhafte Herzensregung bleibt ihr erspart - soweit sie nicht bereits auf der Erde durch bewußtes Leiden verbüßt worden ist. -
Quelle: Fulla Horak - Besuche aus einer anderen Welt

 

Bemerkung: Wenn es uns während unseres Lebens leider nicht bewußt geworden ist, daß die Sünde in erster Linie eine Beleidigung des allmächtigen Gottes ist, der einen jeden Menschen aus Liebe erschaffen hat, und dem wir unser ganzes Leben hindurch in größter Dankbarkeit anbeten müssen, und dem wir vollkommenen Gehorsam zu leisten haben, dann wird es uns im Kreis der wahren Buße klar, daß das gilt, was wir schon im Kinderkatechismus gelernt haben: "Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, IHN zu lieben, IHM zu dienen und dadurch in den Himmel zu kommen." Und um das genauer zu erklären heißt es im 1. Gebot:  "Du sollst den Herrn Deinen Gott lieben mit deinem ganzem Herzen, mit deiner ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit allen deinen Kräften; und deinen Nächsten sollst Du lieben wie dich selbst!"
Jetzt im Fegefeuer wissen wir es, jetzt erinnern wir uns daran, das wir es schon als Kind gelernt hatten, aber leider haben wir uns ein Leben lang darüber hinweggesetzt. Wir wollten es nicht wahr haben, jetzt erleiden wir es!!! Mensch, kehre um solange Du noch Zeit hast! Einmal ist Deine Zeit zuende!!
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