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Deutschland Partner in Golfstaaten

Chebli-Ehemann Maarouf war in umstrittene Krankenhaus-Geschäfte verwickelt

Redakteur Investigation und Reportage
Sawsan Chebli und ihr Ehemann Nizar Maarouf im Januar 2020 im Schloss Charlottenburg in Berlin Sawsan Chebli und ihr Ehemann Nizar Maarouf im Januar 2020 im Schloss Charlottenburg in Berlin
Sawsan Chebli und ihr Ehemann Nizar Maarouf im Januar 2020 im Schloss Charlottenburg in Berlin
Quelle: picture alliance / Eva Oertwig /
Nizaar Maarouf und Sawsan Chebli sind ein Powercouple der Hauptstadt. Sie hatten wenig, jetzt haben sie viel. Dazu haben Geschäfte Maaroufs beigetragen, die zweifelhaft sind, wie Recherchen von WELT AM SONNTAG zeigen.

Nizar Maarouf, Geschäftsmann und Ehepartner der Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli (SPD), war jahrelang in umstrittene Geschäfte mit Partnern in Golfstaaten verwickelt. Das zeigen Recherchen von WELT AM SONNTAG.

Demnach verdiente Maarouf für die Vermittlung von Patienten für den kommunalen Berliner Krankenhauskonzern Vivantes im Jahr 2008 Provisionen, die laut einem Gerichtsurteil und Gutachten als „sittenwidrig“ gelten. In einem Fall zeigen Dokumente, dass Maarouf so 27.000 Euro von Vivantes erhielt. Kurz darauf wurde der ehemalige Medizinstudent Vizedirektor der Auslandssparte des Klinikkonzerns.

Die komplette WELT AM SONNTAG-Recherche lesen Sie hier

Unter Maaroufs Leitung wurden den Recherchen zufolge zwei Nichten seiner Ehefrau Sawsan Chebli bei Vivantes International eingestellt. Im Sommer 2017 gerieten die beiden Frauen und eine weitere Mitarbeiterin demnach in den Fokus der internen Revision. Zusammen sollen sie über einen längeren Zeitraum Geldbeträge in Höhe von insgesamt mehr als 100.000 Euro von Patientenkonten an sich selbst ausgezahlt haben.

Vivantes räumt die Vorgänge grundsätzlich ein. Das Arbeitsverhältnis der Frauen sei beendet worden. Daraufhin habe das Unternehmen seine Compliance-Bestimmungen überarbeitet. Maarouf und Chebli äußerten sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen.

Maarouf vermittelte zudem im Frühjahr 2020 die beiden CDU-Abgeordneten Nikolas Löbel und Mark Hauptmann an die Geschäftsführung seines damaligen Arbeitgebers Sana. Die dem Krankenhauskonzern von den Abgeordneten angebotenen Geschäfte, im Falle Löbels eine Schutzmaskenbeschaffung gegen Provision, kamen nicht zustande. Löbel und Hauptmann mussten wegen umstrittener Geschäfte mit anderen Partnern später zurücktreten. Maaroufs Anwalt teilte mit, sein Mandant sei für derartige Geschäfte bei Sana nicht zuständig gewesen.

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