Vorwort zu den Botschaften

«Es ist besser die Privatoffenbarung zu glauben, als sie abzulehnen. Denn wenn sie echt sind, wirst du dich überglücklich schätzen, weil du an sie glaubtest, als unsere Heilige Mutter es so verlangte. Und wenn es sich herausstellt, dass sie falsch waren, du bekommst all die Segnungen, als ob sie echt gewesen wären.» Papst Urban VIII., 1636

   
   





 

 

  

Wie soll man die Botschaften aufnehmen, die der Geist der Prophezeiung gibt?

Mit den vorliegenden Veröffentlichungen und Hinweisen auf  Botschaften etc. in unserem Internetauftritt soll einer endgültigen Entscheidung der röm. kath. Kirche nicht vorgegriffen werden.

Da diese Botschaften sehr aktuell sind,
möchten wir Ihnen diese nicht vorenthalten.

Jeder bilde sich über diese Botschaften
seine eigene Meinung.

Der Beschluss der Kongregation für die Verbreitung des Glaubens (A.A.S. Nr. 58/16 vom 19 Dezember 1966), der die Verordnung 1399 (abs. 5) und 2318 abschafft, wurde von S. H. Paul VI am 14. Oktober 1966 genehmigt. Dem Willen S. H. gemäss, wurde er dann veröffentlicht und deshalb:
"Ist es nicht länger verboten Schreiben über neue Erscheinungen, Enthüllungen, Visionen, Weissagungen und Wunder, ohne eine Imprimatur zu verbreiten." Das Vatikanische Konzil hat das Informationsrecht anerkannt und nach dem 15. November 1966 gelten die genannten Verordnungen nicht mehr (Katholische Dokumentation Nr. 1488, S. 327)

Papst Benedikt XVI. zu Privatoffenbarungen
NACHSYNODALES APOSTOLISCHES SCHREIBEN VERBUM DOMINI
vom 30. Sept. 2010, Kap. 14, Teil b
http://www.c-b-f.org/Verbum Domini/VerbumDomini_ge.pd
Folglich hat die Synode empfohlen, »den Gläubigen zu helfen, das Wort Gottes von Privatoffenbarungen zu unterscheiden«. Diese »sind nicht dazu da, die endgültige Offenbarung Christi … zu „vervollständigen“, sondern sollen helfen, in einem bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben«. Der Wert der Privatoffenbarungen ist wesentlich unterschieden von der einer öffentlichen Offenbarung: Diese fordert unseren Glauben an, denn in ihr spricht durch Menschenworte und durch die Vermittlung der lebendigen Gemeinschaft der Kirche hindurch Gott selbst zu uns. Der Maßstab für die Wahrheit einer Privatoffenbarung ist ihre Hinordnung auf Christus selbst. Wenn sie uns von ihm wegführt, dann kommt sie sicher nicht vom Heiligen Geist, der uns in das Evangelium hinein- und nicht aus ihm herausführt. Die Privatoffenbarung ist eine Hilfe zu diesem Glauben, und sie erweist sich gerade dadurch als glaubwürdig, dass sie auf die eine öffentliche Offenbarung verweist. Die kirchliche Approbation einer Privatoffenbarung zeigt daher im wesentlichen an, dass die entsprechende Botschaft nichts enthält, was dem Glauben und den guten Sitten entgegensteht; es ist erlaubt, sie zu veröffentlichen, und den Gläubigen ist es gestattet, ihr in kluger Weise ihre Zustimmung zu schenken. Eine Privatoffenbarung kann neue Akzente setzen, neue Weisen der Frömmigkeit herausstellen oder alte vertiefen. Sie kann einen gewissen prophetischen Charakter besitzen (vgl. 1Thess 5,19-21) und eine wertvolle Hilfe sein, das Evangelium in der jeweils gegenwärtigen Stunde besser zu verstehen und zu leben; deshalb soll man sie nicht achtlos beiseite schieben. Sie ist eine Hilfe, die angeboten wird, aber von der man nicht Gebrauch machen muss. Auf jeden Fall muss es darum gehen, dass sie Glaube, Hoffnung und Liebe nährt, die der bleibende Weg des Heils für alle sind.

Prophezeiungen sind uns von Gott zu unserem Nutzen gegeben, zur Erbauung und zur Ermahnung. Erkennen wir sie als Göttlich, so können wir diese nicht einfach als Privatoffenbarung abtun und Gott ignorieren, sondern müssen unser Handeln danach richten.

Jede Schrift, die von Gott eingegeben ist, dient zur Belehrung, zum Erweis der Wahrheit, zur sittlichen Besserung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mann Gottes vollkommen sei und gerüstet zu jeder guten Tat." Hl. Paulus in seinem 2. Brief an Timotheus.

Es soll frühzeitig dem von blinden Menschen in der Kirche geprägten vernichtenden und schmählichen Schlagwort „Privatoffenbarungen“ entgegengetreten werden, mit dem Priester und viele ihnen zu sehr anhängende Gläubige leichtfertig alles ablehnen, was GOTT neben dem Evangelium in Seiner unendlichen Güte der Menschheit als Heils- und Rettungswerke angeboten hat. Dabei fällt in vielen persönlichen Begegnungen mit diesen auf, daß sie die Grundwahrheiten des Evangeliums überhaupt nicht kennen bzw. nicht erkannt haben und schon gar nicht danach leben. Sie haben das Wesentlichste im Evangelium nicht erfaßt, deren Inhalt JESUS durch Privatoffenbarungen  wiederholte: Nur ein demütiges und kindliches Herz, das Herz der einfachen, unverbildeten und armen Menschen, ist für die Worte GOTTES bzw. MARIAS offen und empfänglich. 

Dies kann jeder im Evangelium nachlesen. 

Dort spricht der HERR:

„Ich preise Dich, Vater, HERR des Himmels und der Erde, weil Du alles dies den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.“ Matthäus 11,25

 

„In den letzten Tagen wird es geschehen. Ich werde von Meinem GEIST ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und eure Töchter werden Propheten sein, eure jungen Männer werden Visionen haben (...)“ (Apostelgeschichte 2,17)


Auch über meine Knechte und Mägde werde ich von meinem Geist ausgießen in jenen Tagen und sie werden Propheten sein. Apg 2,18

 Es wird keine Zeit mehr bleiben, denn in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erhebt und seine Posaune bläst, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein; so hatte er es seinen Knechten, den Propheten, verkündet. Offb 10, 6-7

 

Der hl. Apostel Paulus schreibt im 1. Korintherbrief (14, 20-22): "Seid doch nicht Kinder an Einsicht, Brüder! Seid Unmündige an Bosheit, an Einsicht aber seid reife Menschen! Im Gesetz steht: Durch Leute, die anders reden und in anderen Sprachen reden, werde ich zu diesem Volk sprechen; aber auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr" (Jes 28,11-12).

 

1.Thessalonicher 5,19-21
19 Löscht den Geist nicht aus!
20 Verachtet prophetisches Reden nicht!
21 Prüft alles und behaltet das Gute!

 

Zu Botschaften und Offenbarungen

Papst Johannes Paul VI hat am 14. Oktober 1966 das Dekret der heiligen Kongregation von der Glaubenslehre bestätigt und die Veröffentlichung von Schriften über übernatürliche Erscheinungen auch ohne die Erlaubnis der kirchlichen Autorität gestattet, indem er die Kanones 1399 und 2318 des vorhergehenden Kanones des kanonischen Rechts aufgehoben hat. Das Dekret der heiligen Kongregation von der Glaubenslehre, Acta Apostolicae Sedis, 29. Dezember 1966, S. 1186.

Die Verbreitung der Privatoffenbarungen beabsichtigt in keiner Weise, dem Urteil der heiligen Mutter Kirche, der Braut Christi, zuvorzukommen. Deshalb wird sie allen Menschen mit gutem Willen angeboten.

Bezüglich der Privatoffenbarungen heisst es im II. Vatikanischen Konzil (Dogmatische Konstitution der Kirche Nr. 12): „Solche Gnadengaben, ob sie nun von besonderer Leuchtkraft oder aber schlichter und allgemeiner verbreitet sind, müssen mit Dank und Trost angenommen werden, da sie den Nöten der Kirche besonders angepasst und nützlich sind... Das Urteil über ihre Echtheit und ihren geordneten Gebrauch steht bei jenen, die in der Kirche die Leitung haben und denen es in besonderer Weise zukommt, den Geist nicht auszulöschen, sondern alles zu prüfen und das Gute zu behalten (vgl. 1 Thess 5,12.19-20).

Wie sollen die prophetischen Texte gelesen werden?
Diesbezüglich schrieb der Papst Benedikt XIV. in der Konstitution, die den Index einführt (der Index der Verbotenen Bücher, der von Paul VI im Jahr 1966 aufgehoben wurde):,,Es soll mit Warnung ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass sorgfältig darauf zu achten ist, dass ein korrektes Urteil über den wahren Sinn eines Werkes nur dann erzielt werden kann, wenn das Buch vollständig und in all seinen Teilen durchgearbeitet ist und die in verschiedenen Punkten dargestellten Sachverhalte miteinander verglichen werden, wenn das Ziel und der Plan des Autors aufmerksam betrachtet und geprüft werden. Der Autor darf nicht beurteilt werden nach dem einen oder anderen Satz, der aus dem Kontext herausgelöst oder von einem anderen Satz, der sich im selben Buch befindet, getrennt wird, da es oft vorkommt, dass das, was der Autor an einer Stelle des Buches kurz und etwas dunkel ausspricht, an einer anderen Stelle bestimmt, ausführlich und klar entwickelt wird, so dass die Dunkelheit und das anscheinend Bedenkliche der ersten Stelle durch die zweite ganz beseitigt wird."

Es spricht ein Bischof
Seien wir nicht gleichgültig gegenüber der Tatsache

Bevor er die Erscheinungen von Banneux (1933- Belgien) kennen lemte, erklärte der Bischof von Liegi, Monsignor Kerkhofs:„Ich möchte euch vor einer zweifachen Gleichgültigkeit warnen: vor der Gleichgültigkeit gegenüber der Tatsache selbst und vor der Gleichgültigkeit gegenüber unserer persönlichen Anteilnahme, bevor die Tatsache von Seiten der Kirche anerkannt wird.
a)Seien wir nicht gleichgültig gegenüber der Tatsache
Verdient all das, was natürlich die Volksfrömmigkeit wiedererweckt und den Glauben, der die Seelen bekehrt und rettet, wachsen Iässt, etwa nicht unser Interesse?
b) Seien wir nicht gleichgültig gegenüber der Anerkennung der Tatsache
Hier bemerken wir die zweite Gleichgültigkeit, die uns sagen lässt: „Es ist die Aufgabe der Kirche, diese Tatsachen aufzuklären. Lassen wir sie das tun. Einstweilen kümmere ich mich nicht darum."
Ja, es ist die Aufgabe der religiösen Autorität, einen Beweis für die Authentizität zu liefern, wenn sie es für angemessen erachtet... Doch muss man mit verschränkten Armen warten? Nein, sicherlich nicht. Am Anfang ist es nicht notwendig, vom Urteil der Kirche über die Authentizität Gebrauch zu machen, um die Wahrheit der Erscheinungen zuzugeben. Alle können sich vergewissern, wenn sie sich auf Folgendes stützen:
- Sowohl auf eine persönlichen Prüfung der Tatsachen an sich, in ihrer Entwicklung, in ihren Wirkungen
- Als auch auf die Autorität von Personen, deren Weisheit, Besonnenheit und Barmherzigkeit wir kennen
- Und auf besondere Gefälligkeiten, in deren Genuss wir gekommen sind...
Diese persönliche Überzeugung kann sich im privaten Bereich in Werken der Barmherzigkeit ausdrücken..."
(vgl: „N'eteignez pas les oeuvres de l'esprit!" von Raphael — Marie Vincente Editions du Parvis)

Mit diesem Geist sollten wir Werke der „Offenbarung" betrachten und feststellen, dass es mit den Heiligen Schriften, mit der Überlieferung und mit dem Dienst der Kirche übereinstimmt.

Warum ist die Apokalypse tabu?
Sie sei zu schwierig für Ungebildete und würde nur verwirren. Will der Ungebildete sich bilden, so merkt er, dass die Geheime Offenbarung für die Gebildeten ein mit sieben Siegeln versiegeltes Buch ist (Offb 22,10). Zahlreiche Privatoffenbarungen legen das letzte und so schwierige Buch der Bibel für unsere Zeit aus. Aber da stellt sich für viele Gebildete ein Problem: Privatoffenbarungen sind für sie tabu. Ihre selbsterklärten Kenntnisse der Schrift verleiten diese Gebildeten zu Hochmut und Stolz. Nur sie könnten die hl. Bibel auslegen. Jedoch sollte genau in dieser hl. Schrift folgendes beachtet werden: 
„Ich preise Dich, Vater, HERR des Himmels und der Erde, weil Du alles dies den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.“ (Matthäus 11,25)  
„In den letzten Tagen wird es geschehen. Ich werde von Meinem GEIST ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und eure Töchter werden Propheten sein, eure jungen Männer werden Visionen haben (...)“ (Apostelgeschichte 2,17)

Zu uns komme Sein Reich!
In Krisenzeiten sprach man von apokalyptischen Zeiten, heute für Umweltszenarien missbraucht. Alle soziologischen und physikalischen Zukunftsmodelle sind Fehlkalkulationen, wenn sie die Wiederkunft Christi als Ziel der Weltgeschichte ausklammern. Dagegen kämpfen bekanntlich andere Kräfte. Waren die Mächte der Finsternis je so greifbar wie heute? Wird der Menschensohn noch Glauben finden auf Erden, wenn ER wiederkommt? (Lk 18,8)
Wann wird der letzte Schlag gegen die hl. Kirche geführt? Was steckt hinter dem weltpolitischen Credo der Neuen Weltordnung, den Zeichen der Zeit? Viele Fragen. Die zweite Vaterunserbitte erfleht die Aufrichtung des Reiches GOTTES in der Welt. Nur  symbolisch oder in unseren Seelen? Kaum, sonst spräche die Bibel nicht von einer Neuen Erde (Offb 21), um deren Vollendung wir im Vaterunser flehen, damit Sein Wille auch auf Erden geschehe! GOTT hält Wort, wenn ER ein Neues Jerusalem vom Himmel verspricht und ER im Zelt unter den Menschen wohnen will (Offb 21,2f). ER will den Anfang neu setzen, wenn die Zerstörer seiner gut geschaffenen Schöpfung gerichtet sind (Offb 20,10-15; vergl. Gen 1,31 und Offb 21,2!).
Wohin gehen wir? Dieser brennenden Urfrage stellen sich heute Sekten, esoterische Workshops, Kurse in Bildungshäusern und Klöstern, alles im Dämmerlicht freier Marktwirtschaft.
Und die Antwort der Kirche? Die Herde fühlt sich in der Flut der Angebote alleingelassen. Sie steht mit der Urfrage vor geschlossener Tür. Das Problem wird mit medienwirksamer Betriebsamkeit überspielt. Die Botschaft der Apokalypse bleibt im Hals der Theologen, Prediger und Religionslehrer. Dafür hat das Pendel auf die andere Seite ausgeschlagen: von mittelalterlicher Vertröstung auf ein besseres Jenseits zur humanen Weltgestaltung durch politisch-soziale Menschen. Ob dieses Motto —ausgeheckt in einer Unzahl von Kommissionen auf allen Ebenen— die Sendung der Kirche ist?
Wen stört der Missbrauch der Sonntagslesungen im Advent nicht, die vom Kommen des Menschensohnes handeln ( Mt 24,29-44)? Die [Laien-] Prediger surfen im Evangelium als einer Welt von Symbolen, die nur in Bildern zu uns sprächen und nicht wörtlich zu verstehen seien. Wie endet die HI. Schrift? «Wer etwas zu den prophetischen Worten hinzufügt oder hinwegnimmt, dem wird GOTT seinen Anteil wegnehmen» (Offb 22,18f).
«Versiegle nicht die prophetischen Worte dieses Buches, denn die Zeit ist nahe!» (Offb 22,10)
Wie lange noch werden die Warnschilder GOTTES noch übersehen, wie lange die Warnrufe von Jesus und der Muttergottes überhört?


 

Wie soll man die Botschaften aufnehmen, die der Geist der Prophezeiung gibt?

Während wir sehen, daß die Welt vor unseren Augen in Götzendienerei und Glaubensabfall versinkt; während das Licht der Kirche, d.h. unser eigenes Licht, häufig einem qualmenden Docht gleicht, erweckt der Herr in diesen letzten Zeiten viele Propheten, um sein Volk in der Wüste zu speisen und seine Hoffnung zu stärken.

Aber wie soll man sich in dieser Überfülle von Botschaften zurechtfinden und wie können wir daraus das Beste für unser eigenes Leben der Gottesvereinigung erlangen. Wie können wir uns von diesem «verborgenen Manna, das den Weisen und Klugen verborgen ist», nähren?

Der heilige Mönch Seraphim von Sarow hatte bemerkt, daß seine Eltern als Geschäftsleute jene Artikel am meisten bevorzugten, die sich am Besten verkaufen ließen und den meisten Gewinn brachten. So müssen auch wir vorgehen und unter allen zeitgenössischen Offenbarungen diejenigen auswählen, die uns am meisten anziehen, die zu unserem Herzen sprechen und uns helfen, unser Herz zu ändern. Je größer unser Glaube, unsere Hoffnung und unsere Liebe werden, desto mehr werden wir erkennen, daß der Geist Gottes (in uns) am Werk ist, da man den Baum an seinen Früchten erkennt.

SEIN HERZ ÖFFNEN

Es sollen nun einige wesentliche Punkte aufgezeigt werden, die uns helfen sollen, unsere Vorgangsweise festzulegen.

1)  Um nicht den ganzen «Duft» einer Offenbarung zu verlieren, müssen wir zuerst eine Falle meiden: es ist falsch, von einem nicht wohl Gesonnenen a priori auszugehen und sich als kleiner Inquisitor zu betätigen, der darauf angewiesen ist, einen eventuellen Irrtum aufzudecken. Wenn wir zu räsonnieren, oder noch schlimmer: zu beargwöhnen beginnen, oder uns als Richter aufspielen, können wir nicht das aufnehmen, was der Heilige Geist uns sagen will. Vergessen wir nicht, was der hl. Paulus sagt: «Keiner erkennt Gott — nur der Geist Gottes. (...) Der irdisch gesinnte Mensch aber läßt sich nicht auf das ein, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn, und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann.» (1Kor 2, 11.14) Es ist für unsere Seele von Nachteil, ein Buch mit prophetischen Offenbarungen zu öffnen, wenn unser Herz und unser Geist nicht geöffnet sind.

2)  Vor allem geht es darum, zum Heiligen Geist zu beten, der sowohl der Urheber der Geheimen Offenbarung als auch der (Privat)offenbarungen ist — er möge unser Herz für das öffnen, was er uns persönlich zu unserem geistliches Wachstum sagen will. Ihn bei schwierigeren Passagen, bei Verständnisschwierigkeiten demütig um sein Licht bitten.

3)  Die Botschaften werden zur Bekehrung des Herzens gegeben. Aus dieser Sicht besteht die beste Haltung in jener, die von Maria im Evangelium beschrieben wird: die Worte im Herzen zu bewahren und über sie zu meditieren.

4)  Wenn der Herr oder seine heilige Mutter in einer Offenbarung nicht zu unserem Herzen sprechen, ist es besser, die Lektüre nicht fortzusetzen. Wenn sich kein Vertrauen einstellt oder wenn Zweifel andauern, soll man seinen Weg gehen, nicht insistieren, sondern die Quelle wechseln und dorthin gehen, wo die Botschaften gute Früchte in uns hervorbringen. So wie es eine Verschiedenheit an spirituellen Richtungen gibt, so entspricht die Verschiedenheit der Botschaften den verschiedenen Geistesformen und Sehnsüchten der Menschen. Wir sollten aber darauf achten, daß der Widersacher uns nicht durch falsche Unruhe und Reaktionen, die vom «Fleisch» kommen, von einem Werk des Heiligen Geistes abbringt.

SEINE BIBEL KENNEN

Dieses Wort, das vom Heiligen Geist kommt, entbindet uns nicht davon, die Heilige Schrift zu lesen. Es ist vielmehr ein hervorragender, für unsere Zeit aktualisierter Kommentar dazu.

5)  Da die prophetischen Botschaften an das Wort Gottes erinnern wollen, wird man die heutigen Propheten mit umso mehr Gewinn lesen als man in der Bibel liest, das Wort Gottes betrachtet und sich darauf bezieht. Mit Ausnahme derjenigen, die den Glauben durch die prophetischen Botschaften entdecken, ist es notwendig, zuerst und vor allem das Wort Gottes zu kennen. Es umfaßt jede prophetische Botschaft und ist deren Maßstab. Oft ist es so, daß eine Botschaft, die in sich selbst obskur zu sein scheint, ganz lichtvoll wird, wenn man sie auf einen Abschnitt der Bibel bezieht. Es ist gut, darauf zu achten und nach Ähnlichkeiten zu suchen. Außerdem fordern uns alle authentischen Botschaften auf, täglich in der Bibel zu lesen!

6)  Wie beim Wort Gottes, so haben die Botschaften verschiedene Bedeutungen und die wörtliche Bedeutung ist nicht immer die beste. Das Wort «Fleisch» läßt uns beispielsweise an Haut und ganz konkret an Metzgerfleisch denken. In der Bibel bezeichnet dieses Wort vor allem ein Geschöpf, das nicht durch Gottes Geist belebt ist; es kann darüber hinaus auch das menschliche Sein als solches bezeichnen. Bei Paulus bedeutet «Fleisch» die sündige Natur des Menschen, der dem Heiligen Geist widersteht. In den prophetischen Botschaften kann man alle diese Bedeutungen wiederfinden; der Kontext zeigt, welche gemeint ist. Daher ist der Beistand des Heiligen Geistes erforderlich.

EINE UMFASSENDE SICHTWEISE HABEN

7)  Um Widersinnigkeiten zu vermeiden, gilt es, eine Elementarregel zu beachten: Einen Satz niemals aus seinem Kontext entfernen und ihn niemals aufteilen oder kleine Einzelteile herausschneiden, um daraus Schlußfolgerungen zu ziehen... Zu diesem Thema schrieb Papst Benedikt XIV. in der Konstitution, die dem Index (der von Paul VI. 1966 abgeschafft wurde) voranging:  «Wir ermahnen, sich eingedenk zu sein, daß man nicht zu einem richtigen Urteil über die von einem Autor intendierte, wahre Bedeutung gelangen kann, wenn man sein Buch nicht von vorne bis hinten gelesen hat und die Dinge, die man an verschiedenen Stellen findet, nicht miteinander vergleicht, und wenn das Ziel und die Absicht des Autors nicht aufmerksam betrachtet und überprüft wird. Der Autor darf nicht aufgrund der einen oder anderen Position, die aus ihrem Kontext gerissen oder von einer anderen Position getrennt wurde, die in demselben Buch vertreten wird, verurteilt werden. Es kommt nämlich häufig vor, daß sich ein Autor an einer Stelle seines Werkes unvollständig oder unklar ausdrückt und es an einer anderen Stelle klar, vollständig und differenziert ausdrückt, so daß die Unklarheit, die einen Irrtum zu verbergen scheint, dann ganz zerstreut wird und sich die dargelegte Sichtweise als frei von Irrtümern herausstellt.»

8) Wenn es sich um eine Übersetzung handelt, nimmt das Risiko eines Irrtums zu, da viele Ausdrücke sich nicht wörtlich übersetzen lassen. Daher sollte man zunächst das Original nachprüfen und nicht sofort eine Häresie und falsche Propheten vermuten, während man sich dabei einzig auf die Übersetzungen stützt.

9) Vor allem sollte man vermeiden, einen Propheten, dem man sein Vertrauen nicht schenkt, zu verleumden: allzu häufig hört man Kritik... Wir werden über alle unsere Worte Rechenschaft ablegen müssen! Wer sind wir, daß wir einen möglichen Gesandten Gottes verurteilen?

10) Die Botschaften, die der Himmel schenkt, gehen durch ein «Werkzeug» und sind daher mit der Möglichkeit eines Irrtums behaftet. Man sollte sich daran erinnern, daß sich die Unfehlbarkeit auf die dogmatischen Aussagen begrenzt, die der Papst allein oder in Verbindung mit allen Bischöfen oder im Rahmen eines Konzils macht; diese Aussagen beziehen sich einzig auf den Glauben und die Sitten.  Christian Parmantier

 

Was anfangen mit Botschaften?

1. Zuerst einmal sind sie nicht von vornherein unbegründet abzulehnen. Die Glaubensaussagen und ihre biblische Vereinbarkeit müssen fachmännisch geprüft wurden.

2. Nicht Rom, sondern der Ortsbischof entscheidet als erste Instanz über die Übernatürlichkeit – natürlich zusammen mit Rom.

3. Da selbst geprüfte Botschaften dem Glauben der Kirche nichts hinzufügen können, sind sie nie und für niemanden verpflichtend. Allerdings müssen sie mit ihren Aussagen helfen, den Glauben der Kirche zu vertiefen und zu verstehen.

4. Es ist verwerflich und radikal abzulehnen, Botschaften aus Sensationsgründen wie süchtig nachzujagen. Dient eine Botschaft der persönlichen Stärkung im lehramtlichen Glauben der Katholischen Kirche, sollte man sie zuerst befolgen, bevor man sich einer anderen zuwendet!

5. Distanzieren muss man sich von Botschaften, Visionen und ähnlichen Phänomenen, die vom Lehramt der Kirche ausdrücklich abgelehnt wurden oder den Dogmen der Kirche widersprechen.

6. Immer ist zu bedenken, dass die Empfänger von „Botschaften" ihre Erfahrung mit menschlichen Worten darlegen – was unter Umständen sehr schwierig ist. Auch von Sr. Lucia wissen wir, dass sie sich schwer tat, das präzise zu schildern, was sie in den Visionen von Fatima gesehen hat.

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