Anzeige

Neues Auswärtsdress 1. FC Köln läuft mit Moschee auf dem Trikot auf und kontert kritischen Fan

Trainingsauftakt beim 1. FC Köln
Trainingsauftakt beim 1. FC Köln
© Revierfoto / Picture Alliance
Auf dem neuen Auswärtstrikot des 1. FC Köln prangt neben dem Dom in dieser Saison auch die Zentralmoschee der Stadt. Das gefällt nicht allen Fans des Bundesligisten. Auf Twitter reagierte der Verein mit einer klaren Botschaft auf die Kritik.

Wenn vor der Saison die neuen Trikotsätze der Fußballvereine vorgestellt werden, wird unter Fans gern heftig über Geschmack gestritten. In Zeiten, in denen der Ball nicht rollt, diskutiert man dann eben über Modedesign. Das neue Trikot des 1. FC Köln hat mit einer Besonderheit für Debatten unter den Anhängern gesorgt: Darauf ist neben dem Kölner Dom auch die Ditib-Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld zu sehen.

Die Kölner Skyline ist in das Design des Auswärtstrikots eingearbeitet. Damit soll der "Bezug zur Heimat" gestärkt werden, sagte Melanie Steinhilber, Geschäftsführerin beim Ausrüster Uhlsport. Die Rheinländer haben sich bewusst entschieden, nicht nur den Dom als Wahrzeichen, sondern auch die 2018 eröffnete Moschee auf dem Trikot zu tragen. Damit zeige sich der Verein "als weltoffener Club", heißt es in der Mitteilung des 1. FC Köln. Doch nicht bei allen Fans kommt das gut an.

1. FC Köln: Fan kündigt Mitgliedschaft wegen Moschee auf Trikot

Die Abbildung des muslimischen Gotteshauses stößt bei einigen Anhängern auf Ablehnung. Auf Twitter veröffentlichte der Verein eine Nachricht, in der ein Mitglied seinen Austritt ankündigte, weil er sich "nicht mit Moslems und Moscheen identifizieren" könne. "Ich vermute, dass in der nächsten Saison die Trikots rosa sind, dann wäre die Weltoffenheit perfekt", schrieb das Mitglied weiter in der Mail.

Der Verein reagierte mit klarer Kante und verwies auf die Charta des Vereins. In dem Leitbild heißt es unter anderem: "Wir wollen Toleranz, Fairness, Offenheit und Respekt – immer und überall." "Diese Kündigung bestätigen wir gern. Und danke für die Idee mit dem Trikot", antwortete das Social-Media-Team auf die Kritik. Und machte die Befürchtungen des Fans auch gleich wahr: Auf Twitter veröffentlichte der Verein ein Trikot in Rosa – das ist aber vorerst nur eine Photoshop-Spielerei.

Der frühere Football-Quarterback Colin Kaepernick, der vor gut zwei Jahren die Nationalhymnen-Proteste im US-Sport ausgelöst hatte, ist Teil der neuesten «Just Do It»-Werbekampagne des amerikanischen Sportartikelherstellers Nike.

Im Juni hatte schon der FSV Mainz 05 eine Kündigung eines rassistischen Fans in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Der Mainzer Anhänger hatte sich unter anderem über zu viele dunkelhäutige Spieler in der Aufstellung beschwert. In einer ausführlichen Stellungnahme antwortete der Klub damals: "Auch wenn wir normalerweise Kündigungen bedauern und um jedes Mitglied leidenschaftlich kämpfen, können wir unser Bedauern in Ihrem Fall nicht ansatzweise ausdrücken."

Quellen:1. FC Köln / Charta des 1. FC Köln / 1. FC Köln auf Twitter / FSV Mainz 05 

epp
VG-Wort Pixel