Die Bischöfe haben vier Tage beraten. Die Ergebnisse sind dürftig.
Die katholische Kirche Österreichs bleibt weitgehend überraschungslos. Vier Tage sind die Bischöfe in Salzburg gesessen. Mit welchen Ergebnissen? Zum Abschluss wird die Treue zum Zweiten Vatikanischen Konzil betont, die Pfarrerinitiative abgekanzelt, die Neue Mittelschule gelobt und die Rücknahme der Kürzung der Entwicklungszusammenarbeit verlangt.
Aber die Bischöfe konnten sich zu keinem noch so kleinen Schritt durchringen, den immer drängender werdenden Anliegen der Mehrheit der Pfarrer und ihres Kirchenvolkes entgegenzukommen. Dass es Gespräche in den Diözesen gibt, ist nicht neu. Dass aber keine Form eines österreichweiten Dialogs gefunden wurde, ist eine verpasste Chance. Es ist nicht die erste. Ach ja, und dann wurde die Pfarrgemeinderatswahl 2012 vorbereitet. Was vorzubereiten war, bleibt rätselhaft, wo es Pfarrern obliegt, Katholiken zu beknien, sich zur Verfügung zu stellen, um die nötige Zahl an Vertretern zustande zu bringen. Das Motto der Wahl: „Gut, dass es die Pfarre gibt.“ Interessant, in einer Zeit, da Pfarren zusammengelegt werden. Am Ende also doch noch eine Überraschung.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2011)