Er ist hochaktiv, bricht immer wieder aus: Monstervulkan Anak Krakatau löste Tsunami aus

1883 kam es an der Stelle zu einer unfassbaren Katastrophe

Seit Juni 2018 ist der Anak Krakatau wieder aktiv

Seit Juni 2018 ist der Anak Krakatau wieder aktiv

Foto: REUTERS

Ein Tsunami fegte in der Nacht von Samstag auf Sonntag über die Küsten der indonesischen Inseln Java und Sumatra, er riss mehr als 200 Menschen in den Tod.

Der wahrscheinliche Auslöser für die Katastrophe – ein Unterwasser-Erdrutsch, verursacht durch den Ausbruch des Monstervulkans Anak Krakatau. Schon der Name des Vulkans deutet darauf hin, wie bedrohlich er sein kann: Anak Krakatau heißt übersetzt „Kind des Krakatau“. Und der Krakatau war und ist einer der tödlichsten Vulkane der Weltgeschichte.

Karte: Tsunami-Katastrophe auf den indonesischen Inseln Sumatra und Java - infografik

▶︎ Mit vier Explosionen geht der Krakatau am 27. August 1883 in die Geschichte ein: Die ersten drei Explosionen ereignen sich zwischen 5.30 Uhr und 10.02 Uhr, jede davon war so heftig, dass sie jeweils mehr als 30 Meter hohe Tsunamis auslösten. Der vierte Explosion war so gigantisch, dass sie noch in 5000 Kilometern Entfernung laut und deutlich gehört werden konnte. Seemännern, die in 64 Kilometern Entfernung segelten, zerriss der 310-Dezibel-Knall das Trommelfell. Sprengkraft aller vier Explosionen: mehr als 200 Megatonnen TNT, so viel wie vier der mächtigsten Atombomben der Welt.

Die Katastrophe von Krakatau kostete damals mindestens 36 417 Menschen das Leben und brachte das Weltklima für fünfJahre mit Temperaturschwankungen und ungewöhnlich starken Regenfällen durcheinander. Das berichtet die britische BBC.

Monstervulkan seit Entstehung 44-mal ausgebrochen

Anak Krakatau (das Kind des Krakatau) entstand 1927 in unmittelbarer Nähe des Krakatau aus einem Unterwasserkrater des Mega-Vulkans. Seitdem ist er laut amerikanischer „Smithsonian Institution“ 44-mal ausgebrochen. Dieses Jahr wurde er im Juni aktiv und beruhigte sich seitdem nicht. Der Ausbruch vom Samstag ist der vorläufige Höhepunkt dieser vulkanischen Aktivität.

Der Anak Krakatau brach bereits im September 2018 aus

Der Anak Krakatau brach bereits im September 2018 aus

Foto: REUTERS
Durch den Ausbruch wurde Geröll ins Wasser geschleudert

Durch den Ausbruch wurde Geröll ins Wasser geschleudert

Foto: GHAZALI/EPA-EFE/REX

Der Anak Krakatau ist nur einer von 129 aktiven Vulkanen, die sich auf die 17 000 Inseln Indonesiens verteilen. Im Land wird die weltweit stärkste vulkanische Aktivität gemessen!

Der Grund: Die Inseln liegen auf dem sogenannten Feuerring. Auf einer Strecke von rund 40 000 Kilometern stoßen tektonische Platten aufeinander, die besonders häufig Vulkanausbrüche und Erdbeben verursachen.

Bei einem der jüngsten Erdbeben und einem sich anschließenden Tsunami kamen Ende September auf der Insel Sulawesi mehr als 2000 Menschen ums Leben. Einer der verheerendsten Tsunamis rollte im Dezember 2004 über das Land. Ausgelöst worden war diese Katastrophe damals durch ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der Küste Sumatras. Damals starben in den Anrainerstaaten um den Indischen Ozean rund 220 000 Menschen, allein 168 000 davon in Indonesien.

Wegen des Tsunamis von 2004 wurden im ganzen Land von Deutschland entwickelte und finanzierte Frühwarnsysteme installiert (Kosten: 53 Millionen Euro).

Die jüngste tödliche Welle überschwemmte die Küsten von Java und Sumatra dennoch ohne Vorwarnung. Es habe keine Alarmzeichen wie etwa ein Erdbeben gegeben, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes. Auch sei die Eruption des Krakatau nicht besonders groß gewesen. Es habe keine „signifikanten“ seismischen Erschütterungen gegeben, die auf einen Tsunami hindeuteten.

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