Angriff auf katholische Kirche :
Sechs Tote bei Attacke in Burkina Faso

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Militär in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso (Archivbild).
Rund 40 Angreifer hätten die Kirche attackiert und auf die Fliehenden geschossen, berichtet der Bürgermeister. Außerdem hätten sie das Gotteshaus und umliegende Gebäude anschließend in Brand gesteckt.

Bewaffnete haben bei einem Angriff auf eine katholische Kirche im westafrikanischen Burkina Faso sechs Menschen erschossen. Unter den Toten in der Gemeinde Dablo befinde sich auch der Priester, der zum Zeitpunkt des Angriffs am Sonntagmorgen die Messe feierte, sagte Bürgermeister Ousmane Zongo der Nachrichtenagentur AFP. Etwa 40 Angreifer seien nach Beginn einer Messe in das Gotteshaus eingedrungen, berichteten Zeugen der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Nach Angaben des Bürgermeisters der in der nördlichen Provinz Sanmatenga gelegenen Gemeinde ereignete sich der Angriff gegen neun Uhr. Die Angreifer hätten auf die fliehenden Gläubigen geschossen und anschließend die Kirche, angrenzende Läden und ein Restaurant in Brand gesteckt. Daraufhin seien sie in ein Gesundheitszentrum eingedrungen und hätten auch dieses zerstört.

Die Sicherheitskräfte wurden nach eigenen Angaben gegen zehn Uhr verständigt. Sie schickten demnach zusätzliche Einsatzkräfte aus dem rund 45 Kilometer entfernten Barsalogho nach Dablo. Derzeit laufe die Suche nach den Angreifern.

Es war der zweite Angriff auf eine Kirche in Burkina Faso, wo islamistische Gruppen seit 2015 immer häufiger tödliche Angriffe verüben. Erst Ende April hatten Islamisten eine protestantische Kirche im Norden angegriffen und fünf Menschen getötet. Teile des westafrikanischen Landes sowie die angrenzenden Länder Mali und Niger gelten als Rückzugsorte für islamistische Extremisten. Etliche Gruppen sind in dieser Region aktiv, einige haben Al-Kaida oder der Terrormiliz Islamischer Staat ihre Treue geschworen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Burkina Faso Anfang Mai dieses Jahres besucht und betont, das Land stehe auch angesichts eines Bevölkerungswachstums von drei Prozent und der sich verschlechternden Sicherheitslage vor großen Herausforderungen. Deutschland stehe bei der Kooperation im Sicherheitsbereich an der Seite Burkina Fasos, betonte sie weiter. Waffenlieferungen lehnte sie dagegen weiterhin ab.