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Terrorangst

Jüdische Gemeinde versteckt ihre eigene Zeitung!

Sitz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin: das Centrum Judaicum
Sitz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin: das Centrum Judaicum Foto: jka_sne .

Gunnar Schupelius fragt sich, ob sich unser Leben so verändert hat, dass eine jüdische Zeitung in Berlin versteckt werden muss?

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin verschickt an ihre etwa 10.000 Mitglieder eine monatlich erscheinende Zeitschrift mit dem Titel „jüdisches berlin“.

Diese Zeitschrift wird auf dem Postweg zugestellt. Bisher lag sie unverpackt im Briefkasten, nur mit einem Adressaufkleber versehen. Seit diesem Monat befindet sie sich in einem Couvert ohne Aufdruck. Man zieht ihn aus dem Kasten und weiß gar nicht, was drin ist.

Die Gemeindeglieder wunderten sich, fanden aber eine einleuchtende Erklärung. Im Vorwort der Februarausgabe nämlich schreibt der Gemeindevorsitzende Gideon Joffe: „Leider müssen wir (…) nun auch daran denken, wie wir die Wahrscheinlichkeit von Anfeindungen gegen Gemeindemitglieder reduzieren können. Aus diesem Grund werden wir das ‚jüdische berlin‘ zukünftig in einem neutralen Umschlag versenden.“

Diese Sicherheitsmaßnahme sei in Absprache mit der Berliner Polizei und dem Sicherheitsdienst der Jüdischen Gemeinde erfolgt.

Sorge haben die Behörden vor Übergriffen auf einzelne Juden in Berlin. Juden wird deshalb empfohlen, in Stadtteilen mit starkem muslimischen Bevölkerungsanteil nicht als Jude erkennbar aufzutreten, also möglichst keine klassische Kopfbedeckung zu tragen oder den Davidstern als Schmuck.

Und damit in diesen Gegenden Juden nicht schon am Briefkasten erkennbar sind, wenn dort die Zeitschrift „jüdisches berlin“ steckt, wird das Blatt getarnt. Die Jüdische Gemeinde versteckt ihre eigene Zeitung.

Wollen wir das zulassen? Wir müssen es zulassen, denn die Sicherheit geht vor. Wie aber hat sich unser Leben verändert, dass eine jüdische Zeitung in Berlin versteckt werden muss? Noch vor zehn Jahren hätte ich das für einen bösen Witz gehalten. Dann zogen wie hässliches Wetterleuchten im letzten Sommer die palästinensischen Hass-Demonstrationen auf.

In Paris wurden Menschen in einem Supermarkt ermordet, nur weil sie Juden waren.

In Kopenhagen sollten Familien sterben, die das Fest für die heranwachsenden Kinder, die Bar-Mizwa, feierten. Auch sie sollten sterben, nur weil sie jüdisch sind. Ein Wachmann warf sich vor sie und wurde erschossen. Er opferte sich.

Als Ministerpräsident Netanjahu vor wenigen Tagen die europäischen Juden zum Auswandern einlud, versicherte Bundeskanzlerin Merkel, Juden könnten in Deutschland sicher leben. Gut! Aber zu welchem Preis? Dass vor ihren Kindergärten Polizisten mit Maschinenpistolen stehen müssen wie in einem Bürgerkriegsgebiet? Dass die Synagogen abgeschirmt sind wie Hochsicherheitstrakte? Dass man sich als Jude nicht zu erkennen geben soll und dass man nun die eigene Zeitung versteckt?

Der Hass auf Juden ist eine jahrhundertealte Geisteskrankheit. Wozu haben wir sie in den letzten 70 Jahren bekämpft, wenn sie jetzt mit Einwanderern aus dem Nahen Osten zu uns zurückkehrt und neu ausbricht?

Ich kenne viele Muslime, die selbstverständlich keinen Hass auf Juden spüren und auch keinen schüren. Aber es gibt andere, die es tun. Das ist die Wahrheit.

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Themen: Jüdische Gemeinde Terror
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