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Simbabwe: Schlägertrupps verjagen weiße Farmer
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AFP Anhänger des „Movement for Democratic Change"

Bei der jüngsten Welle der Gewalt gegen Weiße in Simbabwe sind nach Angaben eines Verbands 60 Farmer und ihre Familien von ihren Höfen vertrieben worden.

Erstmals hätten Präsident Robert Mugabes Schlägertrupps auch einen schwarzen Farmer von seinem Land verjagt, sagte der Präsident des Farmerverbands CFU, Trevor Gifford, am Dienstag: „Sie sagten, er habe für die Opposition gewählt. Die Häuser seiner Arbeiter wurden niedergebrannt, es ist barbarisch. Bis zum Wochenende werden wohl Hunderte Farmen besetzt sein.“

Insgesamt gibt es nach der gewaltsamen Vertreibung von rund 4500 weißen Farmern im Zuge der chaotischen Landreform vor acht Jahren nach unterschiedlichen Schätzungen noch zwischen 450 und 900 weiße Farmer in dem afrikanischen Krisenland. Präsident Mugabe hatte die Mitglieder seiner Kampftruppe in der Ansicht unterstützt, die Opposition wolle einer Rekolonialisierung des Landes durch Weiße Tür und Tor öffnen. Vertreter eines Veteranenverbandes wehrten sich gegen die Behauptung, die Schlägertrupps seien Ex-Befreiungskrieger. Es handle sich vielmehr um Gauner und Ganoven, erklärte der Verband.



Wahlergebnisse liegen noch nicht vor

Die Gewalt gegen die Farmer hat nach der Wahl vor 10 Tagen begonnen, bei der Mugabes ZANU(PF)-Partei erstmals seit der Unabhängigkeit die Parlamentsmehrheit verloren hatte. Die ZANU(PF) hat sie aber teilweise angefochten. Die Ergebnisse der zugleich abgehaltenen Präsidentenwahl liegen bislang nicht vor.


Die oppositionelle Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), die ihren Kandidaten nach einer Parallelauszählung als Wahlsieger mit 50,3 Prozent der Stimmen sieht, will die Bekanntgabe der Ergebnisse vor Gericht erzwingen. Es hatte sich nach viertägigen Verhandlungen für zuständig erklärt und stellte eine Entscheidung in Aussicht. Sie wurde am Abend jedoch erst einmal vertagt. Bei der Wahl hatte der seit der Unabhängigkeit regierende Mugabe ein sechstes Mandat angestrebt. Angesichts einer sich abzeichnenden Niederlage wurde er von seiner Partei für eine mögliche Stichwahl nominiert.

Mosambik erwägt Aufnahme von Flüchtlingen

Allerdings wurden am Montag sieben Mitarbeiter der Wahlkommission unter dem Verdacht festgenommen, sie hätten Ergebnisse zu Ungunsten Mugabes gefälscht. Mosambik erwägt unterdessen die Aufnahme simbabwischer Flüchtlinge bei einer Verschlechterung der Situation im Nachbarland. Präsident Armando Guebuza erklärte nach Angaben der Zeitung „Canal de Moçambique“: „Der Wahlprozess in Simbabwe ist nicht fehlgeschlagen. Es scheint, als ob es einen Gerichtsprozess geben wird. Wir werden abwarten und sehen, wie das Gericht entscheidet.“ Die Souveränität Simbabwes müsse respektiert werden.

Guebuza ist einer der wenigen afrikanischen Staats- und Regierungschefs, die sich bisher zu der Wahl in Simbabwe offiziell geäußert haben. Der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki hatte auf einer Konferenz in London erklärt, es gelte das noch immer nicht veröffentlichte Ergebnis der Präsidentenwahl abzuwarten. Bereits vor den Wahlen hatte das Nachbarland Sambia seine Grenztruppen in Erwartung möglicher Flüchtlingsströme in Alarmbereitschaft versetzt.
löh/dpa
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