Giordano Bruno

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Modernes Porträt von Giordano Bruno nach einem Holzschnitt aus dem „Livre du recteur“, 1578
Der junge Giordano Bruno. Illustration in: Neue Bibliothec, oder Nachricht und Urtheile von Neuen Büchern. Frankfurt und Leipzig 1715, S. 622, fig. 38

Giordano Bruno (* Januar 1548 in Nola als Filippo Bruno; † 17. Februar 1600 in Rom) war ein italienischer Priester, Dichter, Mönch, Philosoph und Astronom. Er wurde durch die Inquisition der Ketzerei und Magie für schuldig befunden und im Jahr 1600 vom Gouverneur von Rom zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.

Am 12. März 2000 erklärte Papst Johannes Paul II. nach Beratung mit dem päpstlichen Kulturrat und einer theologischen Kommission, die Hinrichtung sei nunmehr auch aus kirchlicher Sicht als Unrecht zu betrachten.

Bruno ist bekannt für seine kosmologischen Vorstellungen, die das damals neue kopernikanische Modell gedanklich erweiterten: So schlug er vor, dass die Sterne ferne – von ihren eigenen Planeten umgebene – Sonnen seien und stellte die Möglichkeit in den Raum, dass diese Planeten eigenes Leben hervorbringen könnten. Bruno bestand auch darauf, dass das Universum unendlich sei und kein „Zentrum“ habe. Darüber hinaus postulierte er eine ewige Dauer des Universums. Damit stellte er sich der damals herrschenden Meinung einer in Sphären untergliederten geozentrischen Welt entgegen. Diese Auffassungen spielten jedoch im Inquisitionsprozess keine Rolle, obwohl Bruno sie selber im Verlauf des Prozesses äußerte.[1] Schwer wogen allerdings die Unvereinbarkeit seiner pantheistischen Thesen mit der Lehre der Dreifaltigkeit, dem christlichen Gottesbegriff und der Menschwerdung Christi.[2][3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Giordano Bruno wurde im Jahre 1548 unter dem Namen Filippo Bruno in Nola bei Neapel geboren. Von seinem Heimatort ist seine spätere Selbstbezeichnung „Nolano“ (der Nolaner) abgeleitet. Sein Vater war Giovanni Bruno, ein Soldat, seine Mutter Fraulissa (Flaulisa?) Savolino.

Bruno studierte zunächst ab 1562 in Neapel (privat und in öffentlichen Vorlesungen) und trat am 15. Juni 1565 in den Orden der Dominikaner ein, und zwar in das Kloster San Domenico Maggiore, wo er den Taufnamen Filippo ablegte und den Ordensnamen Jordanus/Giordano (nach dem zweiten Ordensmeister Jordan von Sachsen) annahm. Bald darauf (1566/67) geriet er in Konflikt mit der Ordensleitung, da er sich der Marienverehrung verweigerte und alle Heiligenbilder aus seiner Klosterzelle entfernte. Doch wurde dies als jugendliche Verirrung aufgefasst und blieb zunächst folgenlos. 1572 empfing er die Priesterweihe. Er studierte als Mönch ab 1566 Philosophie und absolvierte 1570 bis 1575 ein Studium der Theologie, das er mit einer Verteidigung der Summa contra gentiles von Thomas von Aquin und der Sentenzen von Petrus Lombardus abschloss.

Verbannter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flucht aus Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1576 geriet er zum ersten Mal unter Verdacht der Ketzerei und musste Neapel verlassen. Grund waren Zweifel an der Inkarnation von Christus und arianische Ansichten und die Lektüre der Kirchenväter in der Ausgabe von Erasmus von Rotterdam.[4] Er floh nach Rom, um sich dem Papst zu Füßen zu werfen. Als dort jedoch bekannt wurde, dass Bruno bei seiner Flucht aus dem Kloster Schriften des Kirchenvaters Hieronymus in die Latrine geworfen hatte, musste er auch aus Rom fliehen. Er trat aus dem Mönchsorden aus und reiste nach Noli und Savona (Ligurien), dann nach Turin, Venedig (wo er seine verlorene Abhandlung De segni de tempi veröffentlichte) und Padua weiter. Er wohnte dabei oft bei Dominikanern und erteilte Privatunterricht in Astronomie. Brunos Leben wurde fortan zu einer Wanderschaft durch Europa.

Die wiederentdeckten Ideen der antiken Naturphilosophie übten große Anziehung auf ihn aus. Zu dieser Zeit begann sich das von Nikolaus Kopernikus postulierte heliozentrische Weltbild durchzusetzen. Hierdurch ermutigt, entwickelte Bruno im Laufe der folgenden Jahre seine eigene Philosophie.

Genf, Frankreich, England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1578 hatte Giordano Bruno Italien, wo er zuletzt in Mailand war, verlassen und machte sich auf den Weg nach Lyon. Über Chambéry erreichte er im Spätherbst 1578 Genf, wo seit Johannes Calvins Tod Théodore de Bèze dessen Nachfolge angetreten hatte. Bruno arbeitete als Korrektor bei einem Drucker und wurde im Mai 1579 an der Universität registriert.

Durch Calvin war die Stadt zu einem protestantischen Zentrum geworden. Bruno trat der calvinistischen Kirche bei und hoffte, so Schutz vor der römischen Inquisition zu finden. Infolge unüberbrückbarer theologischer Differenzen wurde Bruno im August 1579 für kurze Zeit inhaftiert und mit Maßnahmen der calvinistischen Kirchenzucht belegt. Denn einige Positionen des Calvinismus fanden seine Kritik, so verfasste und verbreitete er eine Streitschrift gegen den Philosophieprofessor Antoine de La Faye (1540–1615), einen führenden Calvinisten, letztlich die Ursache seiner kurzzeitigen Inhaftierung. Um freizukommen, widerrief er. Bruno verließ schließlich Genf und zog 1579 nach Toulouse, wo er zunächst Privatvorlesungen in Astronomie abhielt. Er erwarb seinen Magister artium und wurde Ordentlicher Lektor für Philosophie an der Universität von Toulouse. Unter anderem hielt er Vorlesungen über Aristoteles (De Anima) ab. Zu dieser Zeit begann sein phänomenales Gedächtnis Furore zu machen – Bruno arbeitete offenbar mit einer speziellen Mnemotechnik. Zeitgenossen erklärten sich seine Fähigkeiten freilich mit magischen Fähigkeiten.

Als 1581 die Konflikte zwischen Hugenotten und Katholiken (Hugenottenkriege bzw. Siebter Hugenottenkrieg) wieder heftiger wurden, verließ Bruno Toulouse und ging nach Paris. Dort blieb er bis 1583 und wurde von König Heinrich III. gefördert. Er hielt private Vorlesungen über die Attribute Gottes.

Kolorierte Aquatinta der High Street, Oxford, mit dem University College im linken Vordergrund, der Kuppel des Queen’s College im rechten Vordergrund und weiter unten in der geschwungenen Straße die Turmspitze der St. Mary’s Church

Mit einem Empfehlungsschreiben Heinrichs III. an den französischen Botschafter Michel de Castelnau (um 1520–1592) ging er 1583 nach England, versuchte zunächst in Oxford zu lehren, verursachte mit seinen Angriffen auf Aristoteles und wegen eines Plagiatsvorwurfs[5] jedoch einen Skandal und erhielt keinen Lehrstuhl. Bis Mitte 1585 lebte er dann im Haus seines Freundes und Förderers Michel de Castelnau in London. Er machte Bekanntschaft mit Philip Sidney und mit Mitgliedern von John Dees hermetischem Zirkel. Ob Bruno John Dee persönlich begegnete, bleibt ungewiss. Seine Ansichten setzten in Oxford eine intensive Kontroverse in Gang, an der John Underhill, der Rektor des Lincoln College und spätere Bischof von Oxford, sowie George Abbot, der spätere Erzbischof von Canterbury, beteiligt waren.

Dort veröffentlichte er seine „italienischen Dialoge“, darunter Cena de le Ceneri (Das Aschermittwochsmahl, 1584), in denen er schonungslose Polemik gegen den Oxforder Gelehrtenstand übte und das Londoner Geistesleben heftig karikierte, sowie De l’Infinito, Universo e Mondi (Über die Unendlichkeit, das Universum und die Welten). In letzterem Werk erklärte er die Sterne damit, dass sie wie unsere Sonne seien, dass das Universum unendlich sei, es eine unendliche Anzahl von Welten gebe und diese mit einer unendlichen Anzahl intelligenter Lebewesen bevölkert seien.

Bruno konnte in England nicht die erhoffte Förderung durch Philip Sidney oder die Königin erhalten und ging 1585 im Gefolge des Botschafters Castelnau wieder nach Paris, die Stimmung dort war aber nicht so aufgeschlossen wie noch zwei Jahre zuvor. Nach Tumulten, die durch seine 120 Thesen gegen die aristotelische Naturlehre und ihre Vertreter entfacht wurden, über die er am Collège de Cambrai eine öffentliche Disputation organisiert hatte, und nach einer Schmähschrift gegen den Mathematiker Fabrizio Mordente musste er Paris verlassen.

Deutschland, Prag, Genf, Zürich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tafel für Giordano Bruno in Wittenberg, Leucorea

Bruno reiste nach Deutschland (Mainz, Wiesbaden) weiter und versuchte vergeblich, einen Lehrstuhl in Marburg zu erhalten. Im Sommer 1586 kam Bruno nach Wittenberg. Auf Fürsprache des Rechtsgelehrten Alberico Gentilis fand er Aufnahme als Extraordinarius an der Artistenfakultät der Universität Wittenberg. Er erhielt das Recht auf freie Vorträge über Philosophie. In seinen Vorlesungen behandelte er das Organon des Aristoteles, Mathematik, Logik, Physik und Metaphysik.

In Wittenberg entstanden 1587 zwei Bücher über Logik und Gedächtniskunst – ein Thema, das später Gottfried Wilhelm Leibniz fortsetzen sollte –, die Bruno dem Kanzler der Universität Georg Mylius widmete. Als 1588 in Wittenberg Streitigkeiten zwischen Gnesiolutheranern und Philippisten ausbrachen, verließ Bruno am 8. März die Stadt und ging für ein halbes Jahr nach Prag. Zwar gewann er die Gunst Kaiser Rudolfs II., erhielt aber keinen Lehrauftrag. Mit einer finanziellen Unterstützung von 300 Talern von Rudolf II. reiste er über Zwischenstationen, darunter Tübingen,[6] nach Helmstedt weiter,[7] wo er eine Professur an der Academia Julia erhielt. Hier sammelte er, wie in Noli, in der Stille seine Kräfte und bereitete die Frankfurter Schriften vor, die sein philosophisches Vermächtnis werden sollten. Es hielt ihn nicht lange; nach den Calvinisten in Genf exkommunizierten ihn jetzt die Lutheraner.

Wo auch immer Bruno wirkte, versuchte er, einen festen Lehrstuhl zu erhalten – erfolglos. Brunos Talent, sich in der Welt der komplizierten Machtverhältnisse der Renaissance zu behaupten, könnte zwiespältiger nicht interpretiert werden: Auf der einen Seite gelang es ihm immer wieder, mächtige Gönner auf seine Seite zu ziehen. Auf dem theologisch-philosophischen Kampfplatz schuf er sich Feinde mit rücksichtsloser Polemik, beißendem Spott und insbesondere mit der Ablehnung der Gottessohnschaft Christi und mit seiner kompromisslosen Gegnerschaft zu Aristoteles.

Ab Juli 1590 lebte er in Frankfurt am Main. In der Freien und Reichsstadt kam es aber zu Auseinandersetzungen u. a. mit Johannes Münzenberger, der seit 1574 Kustos und ab 1580 Prior am Karmeliterkloster Frankfurt war,[8][9] aber auch mit den Stadtoberen aus dem Rat der Stadt, die ihn im Februar 1591 auswiesen. Er plante, in der freien Reichsstadt zunächst bei dem Verleger und Drucker Johann Wechel († 1593) zu wohnen.[10] Die Stadtherren lehnten Brunos Ansinnen ab. Johann Wechel fand für Bruno eine Unterkunft im Karmeliterkloster.[11]

Es folgt ein Kurzaufenthalt in Zürich.[12]

Rückkehr nach Italien und Verhaftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während seiner Frankfurter Zeit erfasste ihn wohl Heimweh. In Italien war freilich die Inquisition mächtig und die katholische Kirche kämpfte mit allen Mitteln gegen die Reformation. Schließlich waren es der Tod des konservativen Papstes Sixtus V. und die Vakanz eines Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Padua, die den Ausschlag gaben, dass Bruno nach Italien zurückkehrte. Während eines Aufenthalts auf der Buchmesse in Frankfurt erreichte ihn eine Einladung von Mocenigo nach Venedig, die er jedoch ablehnte.

Er lehrte zunächst in Padua, doch wurde der Lehrstuhl bald an Galileo Galilei vergeben. Bruno nahm danach eine Einladung nach Venedig an. Sein Gastgeber, Zuane Mocenigo (1531–1598), Provveditore Generale di Marano, wollte in die Gedächtniskunst eingeweiht werden; doch es ist viel wahrscheinlicher, dass er sich von Bruno Einblick in weit „magischere“ Künste erhoffte. Wohl aus Enttäuschung, dass diese Erwartungen nicht erfüllt wurden, kam es zu Streitigkeiten. Während Bruno noch überlegte, Venedig zu verlassen, wurde er von Mocenigo denunziert und am 22. Mai 1592 von der Inquisition verhaftet.

Im venezianischen Kerker widerrief er nach sieben Verhören. Die Macht der Inquisition traf in Venedig auf wenig Widerstand, da sich Venedig für Bruno als nicht zuständig erachtet haben dürfte. Einerseits war Venedig zuerst nicht geneigt, Bruno nach Rom auszuliefern, andererseits musste nach damaligem Recht ein geflohener Mönch an die zuständige Jurisdiktion ausgeliefert werden.

Kerkerhaft in Rom und Hinrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Giordano Bruno vor der Inquisitionskommission. Historisierendes Relief von Ettore Ferrari (1848–1929)

Anfang 1593 wurde Giordano Bruno nach Rom gebracht und in der Engelsburg gefangengesetzt. In den folgenden sieben Jahren wurde der Prozess gegen ihn vorbereitet. Er versuchte vergeblich, eine Audienz bei Papst Clemens VIII. zu erreichen, und war sogar bereit, teilweise zu widerrufen. Doch dies genügte der Inquisition nicht. Als sie den vollständigen Widerruf seiner ketzerischen Thesen (nicht jedoch seiner Ideen auf Basis des kopernikanischen Modells) forderte, reagierte Bruno hinhaltend und schließlich trotzig: An der Ablehnung der Gottessohnschaft Christi und des Jüngsten Gerichts sowie an seiner Behauptung vieler ‚Welten‘ hielt er fest. Aber auch die Inquisition hatte sich bewegt und ihre ursprüngliche Forderung, acht theologische Lehrsätze zu widerrufen, auf schließlich nur noch zwei reduziert. Auch die Tatsache, dass ihm wiederholt lange Bedenkzeiten gegeben wurden, was den Prozess in eine untypische Länge hinauszögerte, scheint ein prinzipielles, zunächst vorhandenes Wohlwollen der Inquisitionsbehörden Bruno gegenüber auszudrücken.[13]

Am 8. Februar 1600 wurde das Urteil der Römischen Inquisition verlesen: Giordano Bruno wurde wegen Ketzerei und Magie aus dem Orden der Dominikaner und aus der Kirche ausgestoßen und dem weltlichen Gericht des Gouverneurs in Rom überstellt, mit der herkömmlichen Bitte, dieser möge die Strenge des Gesetzes mildern und keine Strafen gegen Leib oder Leben verhängen. Außerdem wurden alle seine Schriften verboten, seine Werke sollten öffentlich zerrissen und verbrannt werden. Bruno reagierte auf das Urteil mit seinem berühmt gewordenen Satz: „Mit größerer Furcht verkündet ihr vielleicht das Urteil gegen mich, als ich es entgegennehme“ („Maiori forsan cum timore sententiam in me fertis quam ego accipiam“).

Von dem weltlichen Gericht des römischen Gouverneurs wurde Bruno anschließend zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Von fast achtjähriger Kerkerhaft körperlich gebrochen, wurde der 52-jährige Giordano Bruno am 17. Februar 1600 auf dem Campo de’ Fiori auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.

Die jahrhundertelang verbreitete Behauptung, dass Bruno aufgrund seiner kosmologischen (kopernikanischen) Vorstellungen von der Inquisition verurteilt wurde, ist seit der Zugänglichmachung seiner Inquisitionsakte im Jahr 1942 eindeutig widerlegt.[14][15]

Philosophie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brunos Philosophie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pantheismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Bruno stammte alles aus der Natur von der göttlichen Einheit von Materie und Dunkelheit ab. Zum einen trennte er Gott von der Welt und zum anderen tendierte er zu einem dazu entgegengesetzten Pantheismus. Bruno verband die These, dass Gott allem innewohne, mit dem Glauben, dass die Realität der Vorstellung entspringe. Damit nahm er die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz und Baruch de Spinoza vorweg. Er stellte sich gegen das geozentrische Weltbild, nahm stattdessen an, dass die Welt und die Menschen ein einmaliger Unfall einer einzelnen lebenden Weltsubstanz seien,[16] und bekannte sich zur kopernikanischen Theorie. Weiterhin postulierte er die Monade, die als eine unteilbare Einheit ein Element des Weltaufbaus darstellt. Der Begriff Monade wurde von Gottfried Wilhelm Leibniz übernommen. Bruno ist einer der wichtigsten Vertreter einer panpsychistischen Weltanschauung, der zufolge überall im Kosmos geistige Eigenschaften vorhanden sind.

Von den christlichen Kirchen wurde Atheismus und Pantheismus lange Zeit gleichgesetzt. Die Vorstellungen Giordano Brunos stehen im Gegensatz zum materialistischen Weltbild. Sie stehen in der Tradition des neuplatonischen Idealismus sowie der Mystik, die er vor allem durch die Werke von Avicenna, Averroes, Nikolaus von Kues rezipiert hat.[17] Zwar hat Bruno viele Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften vorweggenommen. Dies verdankt sich jedoch eher einem „naturphilosophischen Ganzheitsdenken“ als einem physikalisch-analytischen Zugang, wie er etwa für seinen Zeitgenossen Galileo Galilei kennzeichnend war.[18] Dies wird besonders klar in Brunos Erkenntnistheorie, verdeutlicht etwa in seiner Interpretation des Aktaion-Mythos in den Heroischen Leidenschaften.[19] Mit dem nach Wahrheit Suchenden verhält es sich laut Bruno wie mit dem griechischen Jäger Aktaion. Dieser hatte auf der Jagd die nackte Göttin Diana beim Bad überrascht und wird in einen Hirsch verwandelt, der von seinen eigenen Hunden gejagt und zerrissen wird. Diana ist hier ein Sinnbild für die Natur, deren Erkenntnis sich dem Menschen entziehen will. Bruno schreibt, es sei „das letzte Ziel und das Ende dieser Jagd [nach der Wahrheit] […], in den Besitz jener flüchtigen und scheuen Beute zu gelangen, durch die der Beutemacher zur Beute, der Jäger zum Gejagten wird.“[20] Das Göttliche wird im Pantheismus Brunos nicht etwa in die Natur hineingelegt, die dann ein vom Erkenntnissubjekt unabhängiger, objektiver Forschungsgegenstand wäre. Vielmehr wird auch das Erkenntnissubjekt als Teil des Kosmos begriffen. Es löst sich in seiner Individualität auf, sobald es die Erfahrung der pantheistischen Einheit macht, die bei Bruno mystischen, übersinnlichen Charakter hat. So heißt es in Brunos Interpretation des Aktaion-Mythos:

„So verschlingen die Hunde, die Gedanken an göttliche Dinge, diesen Aktaion, so dass er nun für das Volk, die Menge tot ist, gelöst aus den Verstrickungen der verwirrten Sinne, frei vom fleischlichen Gefängnis der Materie. Deshalb braucht er seine Diana nun nicht mehr gleichsam durch Ritzen und Fenster zu betrachten, sondern ist nach dem Niederreißen der Mauern ganz Auge mit dem gesamten Horizont im Blick.“[20]

Geozentrisches Weltbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ptolemäischen geozentrischen Weltbild
Illustration des ptolemäischen geozentrischen Weltbildes. Der äußerste Text lautet „Das himmlische Reich, Wohnung Gottes und aller Auserwählten“.

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stellte Nikolaus von Kues die damals weit verbreitete Philosophie des Aristotelismus in Frage und stellte sich stattdessen ein unendliches Universum vor, dessen Zentrum überall und dessen Rand nirgends liegt und das zudem von unzähligen Sternen bevölkert ist.[21] Er sagte auch voraus, dass weder die Rotationsbahnen kreisförmig noch ihre Bewegungen gleichmäßig sind.[22]

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts begannen sich die Theorien von Kopernikus (1473–1543) in Europa zu verbreiten. Kopernikus bewahrte die Vorstellung von Planeten, die auf festen Sphären fixiert sind, hielt aber die scheinbare Bewegung der Sterne für eine Illusion, die durch die Drehung der Erde um ihre Achse verursacht wird; er behielt auch die Vorstellung eines unbeweglichen Zentrums bei, aber es war die Sonne und nicht die Erde. Kopernikus vertrat auch die Ansicht, dass die Erde ein Planet sei, der die Sonne einmal im Jahr umkreist. Er hielt jedoch an der ptolemäischen Hypothese fest, dass die Bahnen der Planeten aus perfekten Kreisen – Deferenten und Epizyklen – bestehen und dass die Sterne auf einer unbeweglichen äußeren Kugel fixiert sind.[23]

Trotz der weit verbreiteten Veröffentlichung von Kopernikus' Werk De revolutionibus orbium coelestium hielten zu Brunos Zeiten die meisten gebildeten Katholiken an der aristotelischen geozentrischen Auffassung fest, wonach die Erde der Mittelpunkt des Universums sei und sich alle Himmelskörper um sie drehten.[24]

Nur wenige Astronomen zu Brunos Zeiten akzeptierten das heliozentrische Modell von Kopernikus. Zu denen, die es akzeptierten, gehörten die Deutschen Michael Maestlin (1550–1631), Christoph Rothmann (um 1555–1601), Johannes Kepler (1571–1630), der Engländer Thomas Digges (ca. 1546–1595) und der Italiener Galileo Galilei (1564–1642).

Unendlichkeit des Weltalls[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Prinzipien seiner Naturphilosophie folgend, glaubte Bruno nicht nur, dass das Weltall unendlich ist, sondern dass es auch unendlich viele Lebewesen auf anderen Planeten im Universum gibt. Diese Schlussfolgerungen zog er aus dem Gedanken, dass einer allmächtigen und unendlichen Gottheit auch nur ein unendliches Universum entsprechen kann, denn alles andere wäre einer unendlichen Gottheit nicht würdig. Giordano Bruno kann in seiner Philosophie aber nicht einfach „hinter“ Kopernikus oder Galilei eingereiht werden. Er teilte deren in erster Linie auf der Beobachtung der Natur basierende Überlegungen nicht. Er zweifelte an der Kompetenz der Mathematik und setzte an deren Stelle seine spezifische naturphilosophische Betrachtungsweise. In seiner Gesamtheit kann Brunos Denken in die Philosophia perennis eingeordnet werden, der er einen neuen naturphilosophischen Zugang sowie revolutionären und kämpferischen Aspekt hinzufügte.

Verwerfung der Auffassung von der Zweigeteiltheit der Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwar übernahm Bruno zunächst von Aristoteles die Vorstellung, die riesigen Räume zwischen den unendlich vielen Sonnensystemen seien mit Äther erfüllt, weil leerer Raum nicht existieren könne, doch entwickelte er schließlich in De immenso die Konzeption eines Vakuums.[25] Zudem brach er mit der bis dahin gängigen Auffassung des Aristoteles von der Zweigeteiltheit der Welt in den translunaren und den sublunaren Bereich. Der Bereich über der Mondsphäre galt als heiliger Bereich, der Bereich unterhalb der Mondsphäre als irdischer. Durch die Aufhebung dieser Trennung wurde das Universum vereinheitlicht und für die (zunächst ideellen) Flüge des Menschen zugänglich gemacht.[26]

Brunos Kosmologie unterscheidet zwischen „Sonnen“, die ihr eigenes Licht und ihre eigene Wärme erzeugen und von anderen Körpern umkreist werden, und „Erden“, die sich um die Sonnen bewegen und Licht und Wärme von ihnen empfangen. Bruno schlug vor, dass einige, wenn nicht alle Objekte, die klassischerweise als Fixsterne bekannt sind, in Wirklichkeit Sonnen sind.[27] Nach Ansicht des Astrophysikers Steven Soter war er der erste, der begriff, dass „Sterne andere Sonnen mit eigenen Planeten sind“.[28]

Virtuelle Raumfahrten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In De immenso entwarf Bruno eine erste Idee der Raumfahrt. „Mit den Flügeln des Geistes“ unternahm er Reisen zum Mond und anderen Gestirnen, führte Gedankenexperimente zur planetaren Perspektive durch und fragte nach den Gründen für die Fähigkeit des Menschen, begrenzte Horizonte überwinden zu können.[29]

Einflüsse auf Giordano Bruno[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Denken wurde von Platon, Epikur, Lukrez, Thomas von Aquin, Johannes Scotus Eriugena, Nikolaus von Kues und Ramon Llull beeinflusst. Er war ein ausgeprägter Kritiker der Lehren des Aristoteles. Untersuchungsergebnissen der Kulturhistorikerin Frances Yates zufolge war Bruno auch von Marsilio Ficino und der hermetischen Literatur beeinflusst. In England vertrat vor ihm auch schon der frühe Kopernikaner Thomas Digges die These der Unendlichkeit des Weltraums und veröffentlichte das, was Bruno beeinflusst haben könnte.[30]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einflüsse durch Giordano Bruno[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruno beeinflusste eine Reihe von Philosophen und Schriftstellern stark, unter anderen Pierre Gassendi, Baruch de Spinoza, Lucilio Vanini, Friedrich Schelling, Galileo Galilei, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Nietzsche. Gottfried Wilhelm Leibniz übernahm von ihm den Begriff der Monade.

Rehabilitation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Bücher wurden auf den Index der verbotenen Schriften gesetzt, wo sie bis zu dessen Abschaffung 1966 im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils blieben.

Im Jahr 2000 erklärte Papst Johannes Paul II. nach Beratung mit dem päpstlichen Kulturrat und einer theologischen Kommission die Hinrichtung Giordano Brunos für Unrecht: Selbst Männer der Kirche seien im Namen des Glaubens und der Sittenlehre mitunter Wege gegangen, „die nicht im Einklang mit den Evangelien stehen“. Eine vollständige Rehabilitierung des Gelehrten Giordano Bruno durch die katholische Kirche fand aber nicht statt, da der Pantheismus nicht mit der katholischen Lehre vereinbar sei.

Lukrez in einer Phantasiedarstellung aus dem 19. Jahrhundert

Märtyrer der Wissenschaft?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Autoren haben Bruno als „Märtyrer der Wissenschaft“ bezeichnet und Parallelen zur Galilei-Affäre, die um 1610 begann, angedeutet.[31] „Man sollte nicht annehmen“, schreibt A. M. Paterson über Bruno und sein „heliozentrisches Sonnensystem“, dass er „seine Schlussfolgerungen durch eine mystische Offenbarung erreicht hat.... Sein Werk ist ein wesentlicher Teil der wissenschaftlichen und philosophischen Entwicklungen, die er angestoßen hat.“[32] Paterson schließt sich Hegel an, wenn er schreibt, dass Bruno „eine moderne Erkenntnistheorie einführt, die alle natürlichen Dinge im Universum als vom menschlichen Geist durch dessen dialektische Struktur erfasst begreift“.[33]

Ingegno schreibt, Bruno habe sich die Philosophie des Lukrez zu eigen gemacht, „die darauf abzielt, den Menschen von der Furcht vor dem Tod und den Göttern zu befreien“. Die Charaktere in Brunos „Cause, Principle and Unity“ streben danach, „die spekulative Wissenschaft und die Kenntnis der natürlichen Dinge zu verbessern“ und eine Philosophie zu erreichen, „die die Vervollkommnung des menschlichen Intellekts am leichtesten und vorzüglichsten herbeiführt und der Wahrheit der Natur am meisten entspricht“.[34]

Andere Wissenschaftler widersprechen solchen Ansichten und halten Brunos Märtyrertum für die Wissenschaft für übertrieben oder sogar für falsch. So heißt es von Frances Yates: Während die „[...] Liberalen des neunzehnten Jahrhunderts [...]“ über Brunos Kopernikanismus „in Ekstase“ gerieten, „[...] drängt Bruno die wissenschaftliche Arbeit von Kopernikus zurück in ein vorwissenschaftliches Stadium, zurück in den Hermetizismus, indem er das kopernikanische Schaubild als Hieroglyphe göttlicher Mysterien interpretiert [...]“.[35]

Dem Historiker Mordechai Feingold zufolge „sind sich Bewunderer und Kritiker Giordano Brunos im Grunde darin einig, dass er aufgeblasen und arrogant war, seine Meinungen hoch bewertete und wenig Geduld mit jedem zeigte, der ihm auch nur ansatzweise widersprach". In Bezug auf Brunos Erfahrung der Ablehnung, als er die Universität Oxford besuchte, deutet Feingold an, dass "eher Brunos Verhalten, seine Sprache und seine Selbstherrlichkeit als seine Ideen“ Anstoß erregt haben könnten.[36]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der großen Zahl von literarischen Verarbeitungen des Lebens Brunos zwei Beispiele: 1841 veröffentlichte Leopold Schefer die Novelle Göttliche Komödie in Rom über den Prozess und die Hinrichtung Giordano Brunos. Bertolt Brecht schrieb die Erzählung Der Mantel des Ketzers. Gian Maria Volonté verkörperte 1973 Giordano Bruno in dem Spielfilm Der Mönch von San Dominico (Giordano Bruno) von Giuliano Montaldo.

Denkmäler und Namensnennung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Campo de’ Fiori in Rom erinnert ein Denkmal der Freimaurer des Grande Oriente d’Italia, das von der laizistisch regierten Stadtgemeinde 1889 gegen den Willen des damaligen Papstes Leo XIII. (1878–1903) errichtet wurde, an Giordano Bruno.

Nach Giordano Bruno ist der Asteroid (5148) Giordano und ein 22 km durchmessender Mondkrater benannt, 103° östl. Länge, 36° nördl. Breite. Im deutschsprachigen Raum trägt seinen Namen die 2004 gegründete Giordano-Bruno-Stiftung, die sich dem evolutionären Humanismus und der Förderung der Religionskritik widmet und insbesondere den Religionskritiker Karlheinz Deschner förderte. Außerdem ist die Giordano-Bruno-Gesamtschule in Helmstedt nach ihm benannt. Seit 2008 gibt es am Potsdamer Platz in Berlin ein Giordano-Bruno-Denkmal.

Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein erheblicher Teil der Werke Brunos ist erst postum erschienen. In diesem Fall erscheint das Jahr des Abfassens einer Schrift in Klammern, gefolgt von Ort und Jahr der Erstpublikation.

  • Candelaio. Paris 1582.
    • Deutsch: Der Kerzenzieher. Hrsg. von Sergius Kodera (= Philosophische Bibliothek. Band 544). Meiner, Hamburg 2003, ISBN 3-7873-1795-3. Weitere Ausgabe: Candelaio – Kerzen, Gold und Sprachgelichter. Komödie in fünf Akten. Aus dem Italienischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Johannes Gerber (= Materialien des ITW Bern. Nr. 4). Editions Theaterkultur, Basel 1995.
  • Cantus Circaeus. Paris 1582.
  • De compendiosa architectura et complemento artis Lullii. Paris 1582
  • De umbris idearum. Ars memoriae. Paris 1582
  • Ars reminiscendi. Triginta sigilli. England 1583.
  • Triginta sigillorum explicatio. England 1583.
  • Sigillus sigillorum. England 1583.
  • Spaccio della bestia trionfante. London 1584.
    • Deutsch: Die Vertreibung der triumphierenden Bestie.Übersetzt von Paul Seliger. Magazin-Verlag Jacques Hegner, Berlin/Leipzig 1904, Volltext im Projekt Gutenberg-DE.
  • La cena de le ceneri. London 1584.
  • De la causa, principio et uno. London 1584.
    • Deutsch: Von der Ursache, dem Princip und dem Einen. Übersetzung von Adolf Lasson. Heimann, Berlin 1872, 3. Auflage 1902 bei Zeno.org.. Erste deutsche Übersetzung in: Thaddä Anselm Rixner, Thaddäus Siber: Leben und Lehrmeinungen berühmter Physiker am Ende des XVI. und am Anfange des XVII. Jahrhunderts. Heft 5: Jordanus Brunus. Seidel, Sulzbach 1824.
  • De l'infinito, universo e mondi. London 1584.
    • Deutsch: Über das Unendliche, das Universum und die Welten. Reclam, Ditzingen 1994, ISBN 3-15-005114-2.
  • Cabala del cavallo pegaseo. London 1585.
  • De gli eroici furori. London 1585.
    • Deutsch: Von den heroischen Leidenschaften (= Philosophische Bibliothek. Band 398). Übers. und hrsg. von Christiane Bacmeister Meiner, Hamburg 2018, ISBN 978-3-7873-1807-0. Die heroische Leidenschaft, übersetzt von Erika Rojas, BOD, ISBN 978-3-7534-5411-5.
  • De la causa, principio e uno. 1584.
  • Centum et viginti articuli de natura et mundo adversus peripateticos. Paris 1586.
  • Figuratio Aristotelici physici auditus. Paris 1586.
  • Dialogi duo de Fabricii Mordentis Salernitani prope divina adinventione. Paris 1586.
  • Idiota triumphans - De somnii interpretatione. Paris 1586.
  • Mordentius - De Mordentii circino. Paris 1586.
  • De magia / De vinculis in genere. 1586–1591.
    • Deutsch: Die Magie / Die verschiedenen Arten des Bannens und Bezauberns. Peißenberg 1999. Erstmals 1891 in Florenz erschienen. ISBN 978-3-7431-7569-3
  • De lampade combinatoria lulliana. Wittenberg 1587.
  • Lampas triginta statuarum (1587), Neapel 1891.
  • Animadversiones circa lampadem lullianam. (1587), Augsburg 1891.
  • Artificium perorandi (1587), Frankfurt 1612.
  • De progressu et lampade venatoria logicorum. Wittenberg 1588.
  • Camoeracensis Acrotismus seu rationes articulorum physicorum adversus peripateticos. Wittenberg 1588 (Neufassung von Centum et viginti articuli).
  • Oratio valedictoria. Wittenberg 1588.
  • Libri physicorum Aristotelis explanati (1588), Neapel 1891.
  • De specierum scrutinio et lampade combinatoria Raymundi Lullii. Prag 1588.
  • Articuli centum et sexaginta adversus huius tempestatis mathematicos atque philosophos. Prag 1588.
  • Oratio consolatoria. Helmstedt 1589.
  • De magia (1590), Florenz 1891.
  • De magia mathematica (1590), Florenz 1891.
  • De rerum principiis et elementis et causis (1590), Florenz 1891.
  • Medicina lulliana (1590), Florenz 1891.
  • Theses de magia (1590), Florenz 1891.
  • De imaginum, signorum et idearum compositione. Frankfurt 1591.
  • De monade, numero et figura. Frankfurt 1591.
    • Deutsch: Über die Monas, die Zahl und die Figur als Elemente einer sehr geheimen Physik, Mathematik und Metaphysik. Hrsg. von Elisabeth von Samsonow (= Philosophische Bibliothek. Band 436). Meiner, Hamburg 1991, ISBN 3-7873-1008-8. Weitere Ausgabe: Giordano Bruno, Das Buch über die Monade, die Zahl und die Figur. Einleitung, Übersetzung, Kommentar, hrsg. von Wolfgang Neuser, Michael Spang, Erhard Wicke. Bautz, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-558-5.
  • Il triplici minimo et la misura ad trium speculativarum scientiarum et multarum activarum. Frankfurt 1591.
  • De innumerabilibus, immenso et infigurabili. Frankfurt 1591.
  • De vinculis in genere (1591), Florenz 1891.
  • Summa terminorum metaphysicorum (1591), Zürich 1595.
  • Summa terminorum metaphysicorum. Accessit eiusdem Praxis descensus seu applicatio entis (1591), Marburg 1609.

Werkausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christoph Becker: Giordano Bruno - Die Spuren des Ketzers. Ein Beitrag zur Literatur-, Wissenschafts- und Gelehrtengeschichte um 1600 Band I - III, ibidem, Stuttgart, 2007, ISBN 3-89821-305-6.
  • Mathias Behmann: Naturkrise und Einheitsmetaphysik. Giordano Bruno und Martin Heidegger im Kontext der Kritischen Patriarchatstheorie. Lang, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-631-85198-2.
  • Paul Richard Blum: Giordano Bruno. Beck, München 1999, ISBN 3-406-41951-8.
  • Hans Blumenberg: Aspekte der Epochenschwelle: Cusaner und Nolaner. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-518-07774-0.
  • Angelika Bönker-Vallon: Metaphysik und Mathematik bei Giordano Bruno. Akademie-Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002679-0.
  • Jens Brockmeier: Die Naturtheorie Giordano Brunos. Erkenntnistheoretische und naturphilosophische Voraussetzungen des frühbürgerlichen Materialismus. Campus, Frankfurt am Main u. a. 1980, ISBN 3-593-32674-4.
  • Emilian Buza: Bruno, Giordano Phillipo. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-133-2, Sp. 149–156. (letzte Änderung: 16. November 2008).
  • Gisela Dischner: Giordano Bruno. Denker – Dichter – Magier. Francke, Tübingen u. a. 2004, ISBN 3-7720-8022-7.
  • Anne Eusterschulte: Giordano Bruno – Eine Einführung. Panorama, Wiesbaden 2005, ISBN 3-926642-53-X.
  • Beate Hentschel: Die Philosophie Giordano Brunos – Chaos oder Kosmos? Eine Untersuchung zur strukturalen Logizität und Systematizität des nolanischen Werkes. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1988, ISBN 3-631-40399-2.
  • Marie-Luise Heuser: Georg Cantors transfinite Zahlen und Giordano Brunos Unendlichkeitsidee. In: Selbstorganisation. Jahrbuch für Komplexität in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Hrsg. von Uwe Niedersen, Band 2: Der Mensch in Ordnung und Chaos. Duncker & Humblot, Berlin 1991, ISBN 3-428-07251-0, S. 222–244.
  • Marie-Luise Heuser: Maximum und Minimum. Brunos Grundlegung der Geometrie in den „Articuli adversus mathematicos“ und ihre weiterführende Anwendung in Keplers „Vom sechseckigen Schnee“. In: Klaus Heipcke, W. Neuser, E. Wicke (Hrsg.): Die Frankfurter Schriften Giordano Brunos und ihre Voraussetzungen. VCH/Acta Humaniora, Weinheim 1991, S. 181–197.
  • Marie-Luise Heuser: Transterrestrik in der Renaissance: Nikolaus von Kues, Giordano Bruno und Johannes Kepler. In: M. Schetsche, M. Engelbrecht (Hrsg.): Von Menschen und Außerirdischen. Transterrestrische Begegnungen im Spiegel der Kulturwissenschaft. Transcript, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-89942-855-1, S. 55–79.
  • Thomas Sören Hoffmann: Philosophie in Italien. Eine Einführung in 20 Porträts. Marix, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-127-8.
  • Jochen Kirchhoff: Giordano Bruno. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (= Rowohlts Monographien. 285). Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1980, ISBN 3-499-50285-2; 7. Auflage, 2003.
  • Andrea König: Giordano Bruno – An der Schwelle der Moderne. Tectum, Marburg 2003, ISBN 3-8288-8558-6.
  • Gerhard Lechner: Transzendenz und Immanenz Gottes bei Giordano Bruno. Grin Publishing, Frankfurt 2012, ISBN 3-656-71322-7, urn:nbn:de:101:1-2014080810434.
  • Volker Reinhardt: Der nach den Sternen griff. Giordano Bruno. Ein ketzerisches Leben. C. H. Beck, München 2024, ISBN 978-3-406-81362-7.
  • Elisabeth von Samsonow (Hrsg.): Giordano Bruno, ausgewählt und vorgestellt. München 1995, ISBN 3-424-01275-0.
  • Guido Schmidlin: Giordano Bruno und die Zürcher Alchemisten und Paracelsisten. In: Nova Acta Paracelsica. Neue Folge 8. Bern 1994, ISBN 3-906752-91-7.
  • Hans Ulbrich, Michael Wolfram: Giordano Bruno – Dominikaner, Ketzer, Gelehrter. Königshausen und Neumann, Würzburg 1994, ISBN 3-88479-901-0.
  • Anacleto Verrecchia: Giordano Bruno – Nachtfalter des Geistes. Böhlau Verlag, Wien/Köln, 1999, ISBN 3-205-98881-7.
  • Gerhard Wehr: Giordano Bruno. dtv, München 1999, ISBN 3-423-31025-1.
  • Dorothea Waley Singer: Giordano Bruno: His Life and Thought. With Annotated Translation of His Work – On the Infinite Universe and Worlds. Henry Schuman, New York 1950, ISBN 1-117-31419-7 (online (Memento vom 24. Juli 2009 im Internet Archive)).
  • Wolfgang Wildgen: Das kosmische Gedächtnis – Kosmologie, Semiotik und Gedächtnistheorie im Werke Giordano Brunos (1548–1600). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1998, ISBN 3-631-32953-9.
  • Jochen Winter: Giordano Bruno – Eine Einführung. Parerga, Düsseldorf 1999, ISBN 3-930450-37-2.
  • Frances A. Yates: Giordano Bruno and the Hermetic Tradition. The University of Chicago Press, Chicago/London 1964, ISBN 0-226-95007-7.
  • Klaus Scherzinger: Giordano Bruno - Märtyrer der Gedankenfreiheit. Eine Einführung in sein Denken. Vergangenheitsverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86408-240-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Giordano Bruno – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Primärtexte

Wikisource: Giordano Bruno – Quellen und Volltexte

Informationen über Bruno

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Humboldt Spektrum (Hrsg.): Warum wurde Galilei verurteilt? Nr. 1, 2003, S. 18 (hu-berlin.de [PDF]).
  2. Paul Richard Blum: Giordano Bruno. C.H.Beck, ISBN 978-3-406-41951-5, S. 147.
  3. Massimiliano Traversino: Anmerkungen zum Christentum von Giordano Bruno auf der Grundlage seines Prozesses. Université Paris-Saclay, Faculté Jean-Monnet (Droit, Economie, Gestion) – (upol.cz [PDF]).
  4. Paul Blum, Giordano Bruno, 2012, S. 117/118 (Chronologie)
  5. Vgl. E. Samsonow: Giordano Bruno. Diederichs, München 1995, S. 51.
  6. Norbert Georg Hofmann: Quidam Italus … Die Tübinger Episode des Giordano Bruno. In: Attempto. Nachrichten für die Freunde der Universität Tübingen 41/42 (1971), S. 108–115.
  7. Immatrikuliert am 13. Januar 1588 als „Jordanus Brunus Nolanus Italus“.
  8. Kurt Ohly, Vera Sack: Inkunabelkatalog der Stadt- und Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Frankfurt am Main. Frankfurt/M. 1967, S. 708.
  9. Evelyn Brockhof (Hrsg.): Das Institut für Stadtgeschichte. Seit 1436 das Gedächtnis Frankfurts. Kramer, Frankfurt, M./Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-86539-690-7, S. 97.
  10. Herausgeber des Chronicorum Turcicorum Frankfurt 1584; Johann Wechel war der Sohn des 1572 aus Paris stammenden Verlegers Andreas Wechel († 1581) und setzte die verlegerische Tradition in Frankfurt am Main fort.
  11. Hans-Joachim Ulbrich, Michael Wolfram: Giordano Bruno: Dominikaner, Ketzer, Gelehrter. Königshausen & Neumann, Würzburg 1994, ISBN 3-88479-901-0, S. 175.
  12. In Nova Acta Paracelsica. Neue Folge 8. Peter Lang, Bern 1994, S. 57–87, sind neue Fakten zu Brunos Zürcher Aufenthalt mitgeteilt, welche die Rückkehr Brunos nach Italien, d. h. von Zürich nach Venedig und Padua, in ein neues Licht rücken.
  13. Andrea König: Giordano Bruno: An der Schwelle der Moderne. Tectum Verlag DE, 2003, ISBN 978-3-8288-8558-5, S. 41.
  14. Angelo Mercati, Giordano Bruno: Il sommario del processo di Giordano Bruno. Biblioteca Apostolica Vaticana, 1942.
  15. Luigi Firpo: Il processo di Giordano Bruno. Salerno Editrice, 2005, ISBN 978-88-8402-135-9.
  16. Siehe z. B. Giordano Bruno: „Wenn also Geist, Seele und Leben sich in allen Dingen vorfindet …“ in Wikiquote.
  17. J. Kirchhoff: Giordano Bruno. 4. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1993, S. 27.
  18. J. Kirchhoff: Giordano Bruno. 4. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1993, S. 7 ff, 16.
  19. W. Beierwaltes: Actaeon – Zu einem mythologischen Symbol Giordano Brunos. In: Zeitschrift für philosophische Forschung. 32, 1978, S. 345–354.
  20. a b Giordano Bruno: Von den heroischen Leidenschaften. Felix Meiner Verlag, Hamburg 1989, S. 168.
  21. Hopkins, Jasper A.J.: Nicholas of Cusa on learned ignorance : a translation and an appraisal of De docta ignorantia (2nd ed.). Hrsg.: Benning Press. Minneapolis: 1985, ISBN 978-0-938060-30-7, S. 89–98. (englisch).
  22. Certeau, Michel De; Porter, Catherine: The Gaze Nicholas of Cusa. In: Diacritics. 1987, ISSN 0300-7162.
  23. Koyré, Alexandre: Nicolas Copernicus. In: Bulletin of the Polish Institute of Arts and Sciences in America. Band 1, 1943, S. 705–730.
  24. Blackwell, Richard: Galileo, Bellarmine, and the Bible. Hrsg.: University of Notre Dame Press. 1991, ISBN 978-0-268-01024-9, S. 25 (englisch).
  25. Marie-Luise Heuser: Raumontologie und Raumfahrt um 1600 und 1900. Universität Tübingen, abgerufen am 11. Oktober 2016.
  26. Transterrestrik in der Renaissance: Nikolaus von Kues, Giordano Bruno und Johannes Kepler. In: M. Schetsche, M. Engelbrecht (Hrsg.): Von Menschen und Ausserirdischen. Transterrestrische Begegnungen im Spiegel der Kulturwissenschaft. Bielefeld (transcript Verlag) 2008, 55–79.
  27. Bruno, Giordano: "Third Dialogue". On the infinite universe and worlds. Archiviert vom Original am 27. April 2012; abgerufen am 1. November 2021 (englisch).
  28. Soter, Steven: The Cosmos of Giordano Bruno. In: Discover. 13. März 2014, abgerufen am 1. November 2021 (englisch).
  29. Marie-Luise Heuser: Raumontologie und Raumfahrt um 1600 und 1900. Universität Tübingen, abgerufen am 11. Oktober 2016.
  30. Stillman Drake: Copernicanism in Kepler, Bruno and Galilei. In: Vistas in Astronomy. Band 17, 1975, ISSN 0083-6656, S. 177–192, doi:10.1016/0083-6656(75)90059-8.
  31. Giordano Bruno and Galileo Galilei. The popular science monthly suplement. Supplement, 1878., abgerufen am 5. November 2021 (englisch).
  32. Antoinette Mann Paterson: The Infinite Worlds of Giordano Bruno. Charles C. Thomas,. Springfield, Illinois 1970, S. 16 (englisch).
  33. Antoinette Mann Paterson: The Infinite Worlds of Giordano Bruno. Charles C. Thomas,. 1970, S. 61.
  34. Giordano Bruno. Einführung: Alfonso Ingegno.: Cause, Principle and Unity. Hrsg.: R.J. Blackwell, Robert de Lucca. Cambridge University Press, 1998 (englisch).
  35. Frances Yates: Giordano Bruno and the Hermetic Tradition. Hrsg.: Routledge and Kegan Paul. London 1964, S. 225.
  36. Feingold, Mordechai; Vickers, Brian: Occult and scientific mentalities in the Renaissance. 1984, ISBN 978-0-511-57299-9, S. 73–94 (englisch).