Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  7. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  12. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  13. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  14. Taylor sei mit Euch
  15. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist

Entweltlichung reloaded. Die ersten großen Botschaften des Franziskus

15. März 2013 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Papst: Wer nicht zu Gott betet, betet zum Teufel. Der Papst betont die Notwendigkeit der Entweltlichung. Die ersten Schritte des Pontifikats: die Gottesmutter, der heilige Ignatius von Loyola und der heilige Papst Pius V. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel“. So ertönte es mit den Worten des französischen Schriftstellers und katholischen Philosophen Léon Marie Bloy am gestrigen Donnerstag in der Sixtinischen Kapelle. Papst Franziskus feierte zusammen mit den Kardinälen, mit denen er gut 26einhalb Stunden im Konklave gewesen war, die erste heilige Messe des neuen Pontifikats. Mit sanfter Stimme fuhr der Papst fort: „Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit Satans“.

Gehen, erbauen, bekennen: so lauteten die Hauptworte seiner kurzen Predigt, kurz: die Kernworte des christlichen Seins, der christlichen Verkündigung und des christlichen Auftrags zur Mission: "Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen und Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir nicht Jünger des Herrn: Wir sind weltlich, wir sind Bischöfe, Priester, Kardinäle, Päpste, aber nicht Jünger des Herrn".

Umso eindrucksvoller war es, wie der Papst dreimal vor der Gewalt und der Versuchung des Teufels warnte: im ersten Moment seines Lehramtes als Nachfolger des Petrus, als Bischof von Rom und universaler Hirte. Ein wohl einmaliger Vorgang in der jüngsten Geschichte der Pontifikate.

Franziskus scheute sich nicht, dieses „Unwort“ zu akzentuieren, das dann wieder bei der Audienz mit dem Kardinalskollegium fallen sollte, als der Papst vor der ständigen und beständigen Versuchung des Teufels zur Verbitterung, zur Resignation warnte. „Wer nicht zu Gott betet, betet zum Teufel“: aus dem Mund welchen Bischofs konnten solche Worte zuletzt vernommen werden?

Gleichzeitig betonte Franziskus dann vor den Kardinälen, die ja zumeist alte Männer seien, den Schatz, der im Alter liegt und der den jungen Generationen weitergegeben werden müsse, um ihnen auf ihrem Weg zu helfen, denn: „Es ist ruhig das Alter und fromm“, meinte der Papst mit einem Wort Friedrich Hölderlins aus dessen Gedicht „Meiner verehrungswürdigen Großmutter – zu ihrem 72. Geburtstag“.


Aber der erste Tag des neuen Pontifikats zeichnete sich nicht allein durch die heilige Messe in der Sixtinischen Kapelle aus. Als erstes besuchte der Papst, wie er dies bereits am Abend seiner Wahl angekündigt hatte, die Muttergottes, die in der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore als „Salus Populi Romani“, als „Heil des Volkes von Rom“ verehrt wird. Mit einem bunten Blumenstrauß in der Hand betrat Franziskus die Cappella Paolina, legte ihn vor der antiken Marienikone nieder, die der Überlieferung nach vom heiligen Evangelisten Lukas gemalt worden sein soll, um dann auf Knien in Stille sein Gebet zu verrichten – vor jenem Altar, an dem sein Vorgänger Pius XII. sein erstes heiliges Messopfer dargebracht hatte. Am Ende des Gebets wurde in lateinischer Sprache das „Salve Regina“ angestimmt.

Darauf begab sich der Papst in die unlängst renovierte Sixtinische Kapelle. Der Jesuit Franziskus blickte hinab in die Krypta, an den Ort, wo heute der Altar steht, auf dem der heilige Ignatius von Loyola in der Weihnachtsnacht 1538 in der Geburtskappelle von Santa Maria Maggiore seine erste heilige Messe gefeiert hatte. Franziskus verharrte dann im Gebet am Grab des großen und heiligen Papstes Pius V. (1504-1572), jenes Dominikanerpapstes, der den heiligen Thomas von Aquin zum Kirchenlehrer erhoben und die erste Gesamtausgabe seiner Werke in Auftrag gegeben hatte.

Es war Pius V., der am 14. Juli 1570 mit der Bulle „Quo primum“ das Römische Messbuch promulgierte und damit die vom Konzil von Trient angestoßene Liturgiereform und Liturgievereinheitlichung für den römischen Ritus abschloss und neben der römischen Liturgie nur mehr jene Formen zuließ, die vor 1370 bezeugt waren. 400 Jahre war die sogenannte tridentinische Messe die Form des römischen Gottesdienstes, bis sie nach der Reform Pauls VI. wieder von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 als „nie abgeschafft“ erklärt und als die außerordentliche Form des einen römischen Ritus definiert wurde.

Vor dem Grabmal dieses großen Papstes kniete nun Franziskus, um ihm als seinem Vorgänger die Ehre zu erweisen; vor dem Grabmal jenes Pius V., der die rechte Lehre sowohl als Kardinal als auch als Papst allem vorangestellt und nicht gezögert hatte, häretische Bischöfe abzusetzen und gegen das Gift des Nepotismus und der Korruption anzukämpfen. Pius V. war es auch, der die heilige Allianz der katholischen Staaten bildete, welche dann im Jahr 1571 den entscheidenden Sieg über das ottomanische Reich bei der Schlacht von Lepanto erringen sollte.

Pius V. hatte erkannt, dass dies nur durch die Fürsprache der Gottesmutter Maria möglich gewesen war, so dass er das Fest „Unserer Lieben Frau vom Sieg“ einführte, das unter Papst Gregor XIII. zum Fest des Heiligen Rosenkranzes umbenannt wurde: dem Fest jenes Gebets, das Franziskus besonders teuer ist. Gregor XIII. war es auch gewesen, der im selben Jahr der 1551 von Ignatius von Loyola gegründeten Jesuitenuniversität Gregoriana durch Schenkung ausgedehnter Ländereien die nötige wirtschaftliche Grundlage geschaffen hatte.

Der kurze, aber intensive Besuch von Papst Franziskus in der ältesten römischen Basilika: er stand so unter dem Zeichen der Gottesmutter, des heiligen Ignatius von Loyola und des heiligen Pius V. Vielleicht war gerade das Gebet zu letzterem großen Heiligen kein Zufall, war es doch Pius V., der in der Römische Kurie dominikanischen Wind wehen ließ und Reformen anging, um deren überufernden Kosten Einhalt zu gebieten. Und vielleicht wollte der Papst mit der seinem Vorgänger erwiesenen Ehre auch dessen Einsatz für die Römische Liturgie würdigen, auch wenn er von gewissen Kreisen gern als „Feind des alten Ritus“ bezeichnet wird. Aber: war es nicht Erzbischof Bergoglio, der sofort nach der Veröffentlichung von „Summorum Pontificum“ eine Kirche für die Feier des außerordentlichen Ritus in seinem Bistum bestimmte? Und: in welchen anderen Bistümern (Deutschlands, der Welt) wurde der Wille Benedikts XVI. derart und schnell umgesetzt?

Gehen – erbauen – bekennen, unter dem Schutz der Gottesmutter. In der Nachfolge großer Heiliger. Mit dem Rosenkranz in der Hand. In beständigem Gebet. In Stille. Dies scheinen die ersten großen Botschaften des Franziskus zu sein, jenes Papstes, der seinen Pontifikat betend begann, Hunderttausende zur Stille mahnte, in sie hineinführte, sich vor dem Volk verneigte, um dessen Gebet bat und in einem Segensaustausch ein neues Zeitalter für die Kirche anbrechen ließ.

kathTube-Video der Rede vor den Kardinälen (Freitag):


kathTube-Foto des Besuchs in Santa Maria Maggiore (Donnerstag)




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus

  1. "Nicht glücklich": Papst bedauert Äußerung zu Russland
  2. Papst tauft Kind in der Gemelli-Klinik
  3. Papst im Kongo eingetroffen
  4. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  5. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  6. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  7. Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein
  8. Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade!
  9. Europäische Nebelkerzen und wie das Leben unter Indios wirklich ist
  10. Papst bei Bußfeier im Petersdom: Das Böse ist stark







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  9. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  10. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  11. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  12. Taylor sei mit Euch
  13. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  14. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz