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Zum Angriff von Margot Käßmann gegen die Kirche

12. August 2013 in Chronik, 59 Lesermeinungen
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Margot Käßmann ist Mitherausgeberin eines Buches über christlichen Widerstand gegen Hitler - Die Verwendung dieses Buches in Theologie und Katechese wäre ein ökumenischer Rückschritt. Von Eduard Werner (Forum Deutscher Katholiken)


Berlin (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) Der Historiker Eduard Werner rezensierte das Buch von Margot Käßmann, Anke Silomon (Hrsg.): Gott will Taten sehen. Christlicher Widerstand gegen Hitler. Ein Lesebuch. Verlag C.H. Beck München 2013.


In ihrer Einleitung bekräftigt Margot Käßmann eine Behauptung des Historikers Hans Mommsen, wonach beide christliche Kirchen nicht zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu rechnen seien.

Diese Behauptung ist – was die katholische Kirche anlangt – leicht zu widerlegen. War es denn kein Widerstand, als der Vatikan das ideologische Hauptwerk der Nazis, den „Mythus des 20. Jahrhunderts“ von Alfred Rosenberg schon 1934 auf den Index der für Katholiken verbotenen Bücher setzte? Deutsche Kirchenhistoriker und Theologen lehnten 1934 in ihren „Studien zum Mythus des 20. Jahrhunderts“ die NS-Weltanschauung entschieden ab. (Siehe Amtsblätter der Diözese Münster und der Erzdiözese Köln) Damit war die nationalsozialistische Rassenlehre, auf der der Antisemitismus basiert, kirchenamtlich verurteilt.

War es auch kein Widerstand, als am 21. März 1937 alle 25.000 katholischen Priester das päpstliche Weltrundschreiben „Mit brennender Sorge“ in allen katholischen Kirchen Deutschlands verkündeten? Hier wurden der Öffentlichkeit mit großem Mut die Irrtümer der Nazis aufgezeigt. Und die Rache der Nazis mit Verhaftungen und KZ-Einweisungen ließ nicht lange auf sich warten.

In der ersten Kriegszeit hat Papst Pius XII. den Kontakt zwischen der deutschen Militäropposition und der britischen Regierung vermittelt. Eine hochriskante Handlung! (Siehe Peter Ludlow in Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte München Jahrg. 22 (1974) S.299 – 341 und Richard Basset: „Hitlers Meisterspion- das Rätsel um Wilhelm Canaris“, Deutsche Ausgabe Wien 2008).

Europaweit haben die Nationalsozialisten immerhin 4000 katholische Priester umgebracht. Warum wohl? Die beiden Pfarrer Johannes Schulz und Josef Zilliken haben beispielsweise am 27. Mai 1940 dem „Reichsmarschall“ Hermann Göring den Gruß verweigert. „Sie widerstanden ihm ins Angesicht.“ Dafür wurden sie sofort verhaftet und in Dachau umgebracht. War das kein Widerstand?

Oder Pfarrer Wilhelm Caroli? 1941 predigte er offen gegen das Euthanasie-Programm zur massenhaften Tötung kranker Menschen. Dafür musste er selbst im KZ Dachau sterben – ebenso wie elf weitere katholische Widerständler, die in Helmut Molls Martyrologium „Zeugen für Christus“ dokumentiert sind. Sie alle haben aus Gewissensgründen ihr Leben hingegeben.

Der Münsteraner Bischof von Galen hat 1941seine berühmten Predigten gegen das nationalsozialistische Mordprogramm gehalten und er hat Strafanzeige gegen die Machthaber gestellt. Das brachte die Nazis zur Weißglut und sie hoben sich die Bestrafung dieses Bischofs für die Zeit nach dem Krieg auf, der glücklicherweise anders ausging, als sich die Nazis vorgestellt hatten. Die heimliche Verbreitung dieser Predigttexte war lebensgefährlich.

Pallotinerpater Franz Reinisch war unter Hitler nicht zum Kriegsdienst bereit. Wie 16 weitere Katholiken lehnte er den Fahneneid auf Hitler bzw. verbrecherische Befehle ab und zog die Hinrichtung vor. Das soll alles kein Widerstand gewesen sein?


Allein der Bischof von Linz, Josef Fließer, versuchte 1943 den Kriegsdienstverweigerer Franz Jägerstätter umzustimmen, aber nur um den Familienvater vor der Hinrichtung zu bewahren; denn auf ein Konkordat brauchte er dabei keine Rücksicht zu nehmen, weil es in Österreich kein Konkordat gab.

Im katholischen Martyrologium „Zeugen für Christus“ sind über 400 katholische Priester und Laien aus Deutschland dokumentiert, die in der NS-Zeit als Märtyrer sterben mussten. Glücklicherweise ist die Zahl der überlebenden Widerständler größer.

Der bekennende Katholik Michael Lottner versuchte am 23. April 1945 dem Domprediger Maier in Regensburg zu Hilfe zu kommen, als dieser verhaftet wurde. Er wurde im Kampf erschossen, während Maier und der Helfer Josef Zirkl zur Abschreckung öffentlich erhängt wurden.

Wenn Mommsen und Käßmann die einschlägigen Dokumentationen nicht zitieren und offenbar auch nicht kennen, so ist das eine Wissenslücke ihrerseits und nicht ein fehlender Widerstand seitens der katholischen Kirche. Überdies scheinen die beiden Autorinnen Käßmann und Silomon nicht einmal das evangelische Martyrologium „Ihr Ende schaut an“ (Leipzig 2006, erweitert 2008) benutzt zu haben.

Aber Käßmann/ Silomon arbeiten nicht nur mit einer weitgehenden Ausblendung des katholischen Widerstands. Sie behaupten auch Falsches. So steht zum Beispiel auf Seite 57, der Papst hätte auf den bekannten Bittbrief von Edith Stein geschwiegen. Das ist historisch falsch. Papst Pius XI. war allerdings vorsichtig genug, den Antwortbrief nicht der staatlichen Post anzuvertrauen. Er ließ über seinen Staatssekretär den Beuroner Erzabt Raphael Walzer über den Eingang und die Kenntnisnahme der Bittschrift informieren; nachzulesen in den Edith-Stein-Jahrbüchern und von den beiden Autorinnen auch richtig zitiert. Frau Käßmann kann zwar nicht wissen, welchen Inhalt der Papst Edith Stein ausrichten ließ. Aber sie sollte wissen, dass der Papst das Anliegen von Edith Stein in zahlreichen Protestschreiben aufgegriffen hat. Allein zwischen 1933 und 1937 hat der Papst 55 Protestschreiben nach Berlin geschickt. Wenn die deutsche Reichsregierung nicht angemessen auf die vatikanischen Proteste reagierte, so sollte sie das nicht dem Papst anlasten. Sie sollte auch nicht versuchen, den Eindruck zu erwecken, dass der Brief von Edith Stein deshalb keine weiteren Folgen gehabt habe, weil der Papst geschwiegen hätte.

Käßmann erwähnt auch die Geschwister Scholl und vergisst dabei den katholischen Anteil an der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ mit Christoph Probst, Willi Graf, Prof. Kurt Huber,Theodor Haecker und anderen Widerständlern.

Schlimmer und anfechtbarer ist ihre Behauptung, einzelne Katholiken, die tatsächlich Widerstand geleistet haben, hätten bei ihrem Widerstand „gegen ihre eigene Kirche agieren“ müssen (S.24) , da die Kirche über ein Konkordat mit der Nazidiktatur verbunden gewesen sei. Die Katholiken fühlten sich jedoch durch das Konkordat keineswegs mit der Nazidiktatur verbunden, sondern eher abgegrenzt.

Schließlich lehnte Hitler die Ausdehnung des Konkordats auf das Sudetenland und auf Österreich nicht ganz grundlos ab.

Wahr ist vielmehr, dass sich Widerständler mit dem Papst immer einig wussten und von den Bischöfen vielfach unterstützt wurden. In der einschlägigen Literatur wird durchaus klar dargestellt, warum der Papst das Konkordat abschloss und wie skeptisch er es von Anfang an beurteilte. Er wollte die Seelsorge vertraglich sichern, obwohl er befürchten musste, dass Hitler diesen Vertrag brechen werde.

Das Gespräch zwischen Kardinalstaatssekretär Pacelli und dem britischen Geschäftsträger Sir Ivone Kirkpatrick, das beispielsweise Pinchas Lapide in seinem Buch „Rom und die Juden“ schildert, zeigt eine gänzlich andere Sicht der Konkordatsproblematik als das Klischee Käßmanns und Silomons.

Die Katholiken kannten auch die bischöflichen Verlautbarungen, nach denen die nationalsozialistische Weltanschauung mit der katholischen Kirche als unvereinbar festgestellt worden waren. Das zeigen die Wahlergebnisse von 1932 und vom 5. März 1933. Dr. Gertrud Luckner leitete ihre als Caritas-Seelsorge getarnte Hilfsstelle für verfolgte Juden im Auftrag von Erzbischof Gröber in Freiburg, bis sie selbst im KZ Ravensbrück landete.

Ebenso arbeitete Dr. Margarete Sommer in Berlin im Auftrag ihres Bischofs Konrad von Preysing zur Rettung von Juden. Bischof von Preysing besuchte auch Dompropst Lichtenberg im Gefängnis. Er hatte jeden Abend in der Berliner Hedwigs-Kathedrale öffentlich für „die verfolgten Juden“ gebetet, bis er verhaftet wurde. Kein Widerstand?

Auch Bischof Berning von Osnabrück hat die Lübecker Blutzeugen im Gefängnis besucht.

Seite 192 schreiben die Autorinnen über Papst Pius XII. „Doch verband ihn sein katholischer Antijudaismus mit dem nationalsozialistischen Antisemitismus.“ Die Autorinnen nennen kein Beispiel für „katholischen Antijudaismus“ und sie erklären auch nicht, was sie unter „katholischen Antijudaismus“ verstehen. Ihnen kommt es wohl nur darauf an, Papst Pius XII. in Zusammenhang mit dem nationalsozialistischen Antisemitismus zu nennen. Das stellt angesichts des Holocausts eine unverantwortliche, nicht mehr nachvollziehbare Desinformation dar.

Was dieser Papst jedoch zur Rettung von Juden in Italien erreicht hat, hat die israelische Außenministerin Golda Meir dankbar anerkannt. Der jüdische Schriftsteller Pinchas Lapide, der Rabbiner Eugenio Zolli und auch andere Rabbiner beweisen in ihren Veröffentlichungen, dass Papst Pius XII. den Nationalsozialismus und ausdrücklich auch den Antisemitismus grundsätzlich verurteilt hat und zur Rettung von Juden im Rahmen seiner Möglichkeiten mehr getan hat als viele andere.

Oder kennen die beiden Autorinnen die einschlägige Literatur nicht? Das würde erklären, warum sie bei oberflächlichen Klischees hängen bleiben. Es ist erstaunlich, dass der Verlag diese Unkenntnis nicht beachtet hat.

Überdies geben Käßmann/Silomon auf Seite 192 selbst zu, dass Pacelli bereits 1924 den Nationalsozialismus „als die vielleicht gefährlichste Häresie unserer Zeit“ einstufte. Wie oft haben Papst Pius XI. und Kardinalstaatssekretär Pacelli den Rassismus und Antisemitismus später noch verurteilt!

Und das Parteiorgan der NSDAP, der „Völkische Beobachter“ schrieb am 1.8.1938: „Der Vatikan hat die Rassenlehre von Anfang an abgelehnt. Teils deshalb, weil sie vom deutschen Nationalsozialismus zum erstenmal öffentlich verkündet wurde und weil dieser die ersten praktischen Schlußfolgerungen aus der Erkenntnis gezogen hat; denn zum Nationalsozialismus stand der Vatikan in politischer Kampfstellung. Der Vatikan musste die Rassenlehre aber auch ablehnen, weil sie seinem Dogma von der Gleichheit aller Menschen widerspricht, das wiederum eine Folge des katholischen Universalanspruchs ist und das er mit Liberalen, Juden und Kommunisten teilt.“

Man muss sich schon erstaunt fragen: Haben Mommsen, Käßmann und Silomon den „Völkischen Beobachter“ und die SD-Berichte nicht ausgewertet? Das hätten sie aber tun sollen, wenn sie sich zu diesem Thema so umfangreich äußern.

Allein im KZ Dachau befanden sich 2752 katholische Priester und etwa 120 evangelische Pastoren. Hier sind die gefangenen Priester aus den KZs Börgermoor, Sachsenhausen, Buchenwald und Mauthausen-Gusen (Österreich) noch nicht mitgezählt, da nicht alle in das KZ Dachau überstellt wurden.

Käßmann und Silomon definieren auch nicht, was sie unter „Widerstand“ verstehen, obwohl sie den Begriff oft verwenden und „den beiden Kirchen“ absprechen. Ein methodischer Fehler! Denn unter diesen Umständen wären sie verpflichtet gewesen zu sagen, ob sie nur einen „Widerstand mit Waffengewalt“ anerkennen, oder ob es auch einen „geistigen Widerstand“ oder auch einen „diplomatischen Widerstand“ gab.

Aber sie vereinnahmen die Märtyrer Paul Schneider und Dietrich Bonhoeffer für das „protestantische Unbequemsein“ gegenüber der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und gegenüber der Westbindung. Eine Dreistigkeit! Die Märtyrer haben in ihrer Not das Leben geopfert, die Gegner der Westbindung wurden dagegen von den Medien gehätschelt, sie konnten wegen ihrer Gegnerschaft Karriere machen und Bücher veröffentlichen.

Die Zitate in diesem „Lesebuch“ entstammen nicht wissenschaftlichen Quelleneditionen, sondern sind aus Sekundärarbeiten einfach abgeschrieben. Ist das eine seriöse Leistung? Im Übrigen hat Anke Silomon das alles besorgt (vgl. Seite 27 unten), während Käßmann „beim Lesen und Kommentieren … sehr viel gelernt“ hat. Warum werden dann aber zwei Autorinnen im Untertitel angegeben? Nur um das Buch besser zu verkaufen?

Trotz aller methodischen und sachlichen Fehler gilt: Die Texte von Dietrich Bonhoeffer, Paul Schneider und anderen wirken auch in diesem unangemessenen Rahmen. Ihr Heldentum und der Bekanntheitsgrad von Margot Käßmann werden den Verkauf des Buches befördern und die darin enthaltenen Irrtümer transportieren.

Eine Verwendung dieses „Lesebuches“ in Theologie und Katechese wäre ein ökumenischer Rückschritt, weil es den katholischen Widerstand weitgehend ausblendet und teilweise sogar bestreitet. Darüber hinaus werden in diesem Buch klischeehafte Anschuldigungen gegen die katholische Kirche erhoben.

Dieser Beitrag ist ein Vorabdruck aus der Zeitschrift des Forums Deutscher Katholiken „Der Fels“

Foto: (c) Verlag C.H.Beck


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Lesermeinungen

 Elisabeth53 27. November 2015 
 

"beide christliche Kirchen"

es gibt sowas bei uns nicht es gibt nur eine Kirche mit zwei Flügeln: Ost und West

die Protestanten sind aus der Kirche augetreten und dadurch auch keine neue selbst christliche Kirche nicht gegründet

Es ist zum Teil Wiederholung der Irrtümer von der Münchner Frauenkirche


0
 
 Dismas 29. August 2013 

Hallo, wieso diese Aufregung?

Margt Käßmann ist doch damit eine wahrhaft würdige "Lutherbotschafterin"
(Polemik)


0
 
 Ulrich Motte 19. August 2013 
 

Kath. Kard. von Galen/Ev. Bischof Wurm

Wir Nachgeborenen können uns nur demütig verneigen vor deren (und anderer) Protest gegen den Ns-Massenmord an Behinderten und müssen gleichzeitig schmerzvoll hinnehmen, daß Historiker behaupten, dieser entsetzliche Mord sei versteckt mehr oder weniger weitergegangen.
Nochmals: Was ist Widerstand, (teilweiser) Ungehorsam, Protest, Regimesturzversuch? Und unzählige Fakten und deren Beurteilung lassen sich finden für Thesen, daß es (viel) Widerstand gab oder (zu)wenig. Und der Nationalsozialismus ist wie Faschismus u. Kommunismus "nur" schlimmste Abart u. Folge von mangelnder Demokratie und Freiheit. Und da haben Deutschlands Großkirchen und manche Freikirche im intern. Vergleich besonders viel Schuld auf sich geladen. Ehren wir freiheitliche Demokraten in allen Konfessionen und solche Konfessionen, die früher als andere (Religions-)Freiheit und Demokratie forderten (etwa Freie Baptisten)Unschuldig sind die und deren Anhänger aber auch nicht. "Vergib uns unsere Schuld",...


0
 
 Quirinusdecem 19. August 2013 
 

@Wuna

Es geht nicht darum ob irgendwer "besseren" Widerstand geleistet hat, oder nicht. Es geht um die von Frau Käßmann unterstützte und damit auch kolportierte Aussage, dass es von den Kirchen kein Widerstand gegen das NS Regime gegeben habe. Denn nur so ist die aussage, dass die Kirchen nicht zum Widerstand gehörten zu verstehen. Und diese Aussage ist grundlegend falsch. Und wenn sie sich wirklich mit diesem Thema auseinander gesetzt hätten, wäre ihnen das auch klar. Vielleicht war dieser Widerstand sogar erfolgreicher (siehe Kardinal von Gahlen und Euthanasie) als so mancher heute hochstilisierte Fall, der im Erschießungskommando geendet ist. Hochachtung und tiefen Respekt haben sie alle verdient, und nicht so ein oberflächliches Herumschwadronieren wie in dem vorgestellten Buch. Diese Autoren sollten Gott auf Knien danken, dass sie zu der damaligen Zeit nicht gelebt haben......


1
 
 Ulrich Motte 19. August 2013 
 

Geschichtswissenschaftskontroversen

Solche sind nur selten wirklich beendet, siehe Konrad Repgens Kritik an einzelnen Thesen Klaus Scholders Buch über das Dritte Reich und die Kirchen. Wenn auch feststeht, daß evangelisch Getaufte eher (!) NSDAP wählten, deren alleroberste Führer (Hitler, Himmler, Goebbels)eher(!) katholisch getauft waren, ist es ratsam, daß jeder den Blick auf Größe und Fehler aller Gruppen lenkt und nicht nur pro domo denkt und Urteile vorsichtig wägt. Die heftige Kritik etwa des ehemaligen und Ns-verfolgten katholischen Reichskanzlers Brüning an den kath.Bischöfen und sein Riesenlob für ev. Kirchenleiter würde ich für etwas einseitig halten. Und die teils ähnliche Kritik durch den katholischen Publizisten Waldemar Gurian wird sicher auch kontrovers beurteilt. Sehen wir alle auch hier den Balken im eigenen (konfessionellen)Auge, auch in Bezug auf innerkonfessionelle Links-Rechts-Kontroversen.


0
 
 Ulrich Motte 19. August 2013 
 

Herbie1949

Darf ich Ihnen für eine differenzierte Betrachtung etwa den Aufsatz des Priesters des Ordens Opus Dei und Professors an deren Hochschule in Rom Martin Rhonheimer in First Things des Priesters Richard John Neuhaus empfehlen? Darf ich Ihnen das "Testament" von Herrn Kardinal Faulhaber empfehlen?


1
 
 herbie1949 18. August 2013 
 

Hilfe für Motte Wuna & Co

Empfehle diesen Leuten das horvorragende
wissenschaftlich fundiertes Buch zu diesem Thema:
"Die Katholiken u. das Dritte Reich"
Hummel_ kißener ISBN 978-3-506-77071-4
Ferdinand Schöningh Verlag.
Nach der Lektüre sind alle diese Streitereien hier vorbei.


1
 
 M.Schn-Fl 18. August 2013 
 

@Wuna

Die Repressalien gegen die Juden begannen zwar schon 1933. Aber in diesem Jahr rechnete Hitler erst mal mit seinen politischen Gegnern ab. Das KZ Dachau wurde 1933 schon errichtet, diente aber zunächst der Kujonierung der politschen Linken. Es folgte die innere Abrechnung innerhalb der NSDAP. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Hindenburg am 2. August 1934 ließ Hitler alle Hemmungen fallen.
In den Adventspredigten 1933 konnte Faulhaber noch nicht schwere Übergriffe gegen die Juden anklagen, weil die schwere Verfolgung erst später losging.
Auf den Inhalt der Adventspredigten gehen Sie nicht ein. Wenn der Kardinal sagt, dass wir nicht mit deutschem Blut erlöst seien, dann ist das ja wohl der deutlichste Hinweis darauf, dass Jesus Jude war, d.h. dass wir mit jüdischen Blut erlöst sind. Die Nazis haben das verstanden und ihre Wut an der Kirche bis zur Kapitulation 1945 ausgelassen.
Die Bischöfe haben schon 1932 erklärt, dass der Nationalsozialismus nicht mit der kath. Lehre vereinbar ist.


1
 
 Wuna 18. August 2013 
 

M.Schn.-Fl. 2

Zu Kardinal Faulhaber: In den Adventpredigten verteidigte er die jüdischen Wurzeln des Christentums. Die Übergriffe gegen die Juden prangerte er erst sehr viel später öffentlich an.
Faulhaber ist am Anfang der Nazizeit durchaus ambivalent, das schmälert seine späteren Verdienste nicht. Er hat auch 1939?? noch ein Te Deum für Hitler halten lassen.
Leider habe ich im Moment nicht die Zeit, die genauen Fakten zu recherchieren, ich sitze quasi auf gepackten Koffern. Daher muss ich mich auch aus dieser Diskussion verabschieden. Schade, es hätte interessant werden können. Vor allem, wenn man es sich verkneifen kann, andere als uninformiert anzuprangern, nur weil sie eine etwas (!) andere Sicht der Dinge haben.


0
 
 Wuna 18. August 2013 
 

Verehrter Herr M.Schn-Fl

Selbstverständlich steht es mir nicht zu, über frühere Generationen zu urteilen. Das habe ich auch nicht getan. Mir ging es darum, dass die hier von verschiedenen Postern geäußerte oder implizierte Meinung, Katholiken seien die besseren Widerständler gewesen nicht haltbar ist.
Mein Großvater gehörte im übrigen zu den Männern, die den Himmel an Fronleichnam getragen haben und nicht nur das.
Ihren sicher gut gemeinten Rat, mich zu informieren werde ich gerne befolgen, wenn ich wieder Zeit habe, möchte ihn aber auch gerne zurückgeben und Ihnen ein Büchlein empfehlen: Eine Aufsatzreichsammlung, herausgegeben von Dieter Albrecht: Katholische Kirche im Dritten Reich. Es ist schon etwas älter und ich habe es gerade nicht zur Hand.
Darin schreibt u. a. auch Pater Leiber. Damit dürfte sichergestellt sein, dass es sich nicht um ein antikatholisches Werk handelt. Wer sich mit der Materie befasst hat (und ich habe das), weiß aber , dass der Name Albrecht für Qualität steht.


0
 
 Waeltwait 18. August 2013 
 

Ich kann

mich des Gefühls nicht erwehren, die Frau Käßmann stolz auf ihren Posten als Bischöfen war und daß sie ihren spontanen schnellen Rücktritt nach ihrer Trunkenheitfahrt nachträglich bereut. Steht sie doch nicht mehr im Rampenlicht der Öffentlichkeit. So versucht sie jetzt wie es leider vielen Frauen zu eigen ist durch Herabwürdigung der Leistung oder Verhaltens Anderer wieder ins Gespräch zu kommen. Sie scheint eine Gesellschaftschristin zu sein die je nach Windrichtung ihr Fähnchen zu drehen versteht.


2
 
 M.Schn-Fl 18. August 2013 
 

Erst informieren, dann schreiben!

@Wuna
Kardinal Faulhaber sprach bereits 1923 in seiner berühmten Allerseelenpredigt in Bezug auf die sich damals schon abzeichnende Judenverfolgung "von der gegenseitigen Liebe im gemeinsamen Leid".(sic!)
Mit blindem Hass gegen Bauern und Bayern , gegen Juden und Katholiken würden keine Wunden geheilt.
An den 4 Adventstagen 1933 predigte er in der größten Kirche Münchens über "Judentum,Christentum, Germanentum". Der Andrang war so gewaltig, dass Übertragungen in andere Kirchen notwendig waren.
Faulhaber u.a.:"Erstens darf die Liebe zur Rasse niemals Hass gegen andere Völker werden...Rasse ist Verbundenheit mit dem Volk, Christentum ist Verbundenheit mit Gott. Rasse ist Abgeschlossenheit, Christentum ist weltweite Heilsbotschaft an alle Völker. Wir sind nicht mit deutschem Blut erlöst worden."
Sind das nicht sehr deutliche Aussagen?
Die Tausende, die das gehört haben, haben sehr wohl verstanden. Auch so erklären sich die Wahlergebnisse in den katholischen Gebieten.


2
 
 Wuna 17. August 2013 
 

Komplexes Problem 2

Diese allmähliche Entrechtung der Juden vollzog sich vor aller Augen. Stichwort: Nürnberger Gesetze, Judenstern, Betretungsverbot von Parkanlagen ect.
Die deutschen Katholiken waren in diesem Punkt genau so viel oder genau so wenig Helden wie andere Bevölkerungsgruppen auch. Das ist eine schmerzliche Wahrheit.


2
 
 Wuna 17. August 2013 
 

Komplexes Problem

Schwarz-weiß Denken ist bei diesem Thema nicht angebracht.
Es gibt zahlreiche Beispiele für Widerstand gegen die Nazis durch Katholiken:
Priester, die sich weigerten die Nazi Flagge zu hissen.
Landfrauen, die sich dem SA Mob entgegenstellten, die Kreuze in der Kirche schänden wollten.
Eltern, die ihre Kinder in den Religionsunterricht schickten.
Männer, die an Fronleichnam den Himmel trugen, und viele andere mehr.
Aber es gab auch die andere Seite:
Es gab nur einen (!) Bischof, der sich von Anfang an öffentlich gegen die Nazis stellte: Konrad von Preysing, damals noch Bischof von Eichstätt.
Andere Bischöfe ( Faulhaber, Galen) zogen erst später nach.
Viele Bischöfe schwiegen ganz. Eine unrühmliche Rolle spielte Kardinal Bertram, mit seinen unsäglichen Grußadressen an Hitler.
Es gab auch kaum öffentlichen Proteste gegen die allmähliche Entrechtung der Juden, die weit vor dem Holocaust stattfand, weder durch den Episkopat noch durch die Gläubigen. Forts.


3
 
 Ulrich Motte 17. August 2013 
 

U. Eiss

Habe ich je irgendwo den Einfluß von Konfessionen aufs Wahlverhalten geleugnet? Sie können es nicht wissen: Dieser Frage widme ich seit Jahrzehnten viel - internationalen- Forschungsaufwand. Ihr Hinweis auf EHER Ns-resistente "K-Gruppen" (gemeint:Katholiken und Kommunisten)übersieht etwa die absolut bzw. prozentual hohe Ns-Resistenz vieler Sozialdemokraten (ev. oder kath. oder sonstiger Konfession)und Juden.
Die Bekennende Kirche und der 20. Juli sahen einen sehr hohen Anteil Deutschnationaler und Volkskonservativer (denen ich bestimmt nicht nahestehe). Und viele Katholiken dürften ihren Hinweis auf kommunistisch Wählende in eher katholischen Gegenden auch nicht gerade als Kompliment empfinden. (Mir fehlt es an Wissen, um Ihre diesbzgl. These zu betätigen oder anzuzweifeln)


1
 
 eiss 17. August 2013 
 

@ U. Motte: Wahlverhalten:

Die statistische Analyse der Wahlen bis März 1933 auf Landkreisebene zeigt ein klares Muster. Ausschlaggebend ist der konfessionelle Hintergrund, in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit hat die NSDAP leichte Nachteile. In katholisch geprägten Regionen wird Zentrum gewählt, und bei Radikalisierung KPD. Nur wenige Kilometer weiter in der protestantischen Region dominiert die NSDAP, andernfalls wird Deutsch-National oder SPD gewählt.
Gewiss ist das Verhalten in den katholischen Regionen nicht per se Widerstand, vielleicht etwas wie Resistenz. Die beiden resistenten Bevölkerungsgruppen fangen jedenfalls mit K an und Guareschi hat ihnen mit Don Camillo und Peppone ein literarisches Denkmal gesetzt.
Käßmann geht es um eine Modernisierung der Rechtfertigungslehre im Kontext des Umgangs mit der eigenen Vergangenheit.


1
 
 friederschaefer 16. August 2013 
 

Gemischte Gefühle

Mit Sicherheit gab es auch Bischöfe, die den Nazis gewogen waren. Doch die meisten der Bischöfe, Priester und aus dem katholischen Volk waren eindeutig gegen Hitler. Dies zu leugnen zeugt von Dummheit oder - wie wohl bei Käsmann - von bewusster Verleumdung. Ich frage mich, was sie dazu bewogen hat.


3
 
 Ulrich Motte 15. August 2013 
 

Gruppen gegen Hitler

waren 1932 viele, ETWA Sozialdemokraten, Kommunisten, Juden, (politisch) Liberale. Hitlers NSDAP hat in freien Wahlen nie die absolute Mehrheit erreicht.


0
 
 wedlerg 14. August 2013 
 

rot-grüner Kulturprotestantismus

Frau Käßmann ist doch in erster Linie dunkelrote bzw. GRÜNE Politikerin als Ex-Bischöfin.

Dass Kulturprotestanten die vielfach im dritten Reich begangenene Hudigung dadurch kaschieren, dass sie die kath. Kirche als Mittäter auflisten, ist doch nichts Neues (Hochhut lässt grüßen).

Dabei war außer den Katholiken in D keine Gruppierung 1932 mehrheitlich gegen Hitler. Einfach mal die Wahlergebnisse der letzten freien Wahlen studieren.
Der Kulturprotestantismus feiert von jeher die libertär neuen pol. Strömungen: so das dritte Reich und so links-grüne Ideologien.
Dieses Dilemma erzeugt Frau Käßmanns Lebenslüge, die sie in diesem Buch wohl abgebildet hat.

PS: Der Staat Israel geht heute davon aus, dass Pacelli ca 700 000 Juden gerettet hat - das findet sich bei Hochhut/Käßmann natürlich nicht.


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 speedy 14. August 2013 
 

welche Lobby vertritt frau kaessmann?
frau kaessmann sollte erst denken- dann buecher schreiben, und vorher von kompetenten sachverstaendigen auf den inhalt ueberpruefen lassen-
zudem waere ein besuch des kz buchenwald empfehlenswert, dort wurde ein österreichischer Priester ermordet, es gibt auch passiven widerstand


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 Quirinusdecem 14. August 2013 
 

@Hadrianus Antonius

Vielen Dank. Da fällt mir noch etwas ein: Hat Frau Käßmann nicht auch in einer katholischen Kirche gesagt, dass die Pille ein Geschenk Gottes sei? Das sieht tatsächlich mehr nach gewollter und bewusster Provokation aus, denn so vom Geist verlassen kann ein sich normal artikulierender Mensch doch gar nicht sein?


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 Ulrich Motte 14. August 2013 
 

NSDAP-Mitglieder

und andere NS-Nahe: Auch die sind ein "bunter Haufen": Leider habe ich den Namen des österreichischen RKK- Priesters vergessen, von dem ein kath. Schriftsteller, dessen Name ich auch nicht mehr weiß, schrieb, er habe seine Schüler geschlossen in den Nationalsozialismus - und wieder hinaus (!) geführt. Der Retter der dänischen Juden, der ev. Bremer Duckwitz war Altnazi. Denken Sie an den kath. Altnazi-Gauleiter Wagner, Widerstandskämpfer wie der ev. Altnazi Graf von der Schulenburg. Denken Sie an Theologen in vorübergehender Nähe zum NS wie den kath. Dogmatiker Schmaus oder den ev. Dachauhäftling Niemöller. Denken Sie an freikirchliche Vielfalt, von NS-Nähe bis - im Gegensatz zu den Großkirchen- zum Verbot der NSDAP-Mitgliedschaft für Kirchenmitglieder auch nach 1933 (die damals strikt konservativen Altreformierten noch 1937). Weltweit standen Konfessionen und konfessionell mehrheitlich geprägte Bevölkerungen unterschiedlich zu Demokratie und Diktatur.


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 Ulrich Motte 14. August 2013 
 

Danke, M.Schn-Fl.

für Ihre guten Hinweise! Meines Wissens verbot das Konkordat RKK-Priestern sogar Parteimitgliedschaften und konnten gemäß Konkordat Geistliche, wenn überhaupt, nur zur Militärseelsorge bzw. dem Sanitätsdienst eingezogen werden. Aber das kennen Sie bestimmt besser. Vor 1933 dürften RKK-Priester (fast?) ausschließlich Mitglieder der in sich sehr verschiedenen (von Wirth und Dessauer bis Brüning und -bis 1932- von Papen sozusagen)Zentrumspartei gewesen sein, während landeskirchliche Pastoren in sehr verschiedenen Parteien waren (und im Krieg sehr oft Frontoffiziere oder im niedrigeren Rang direkt an der Front). Inwieweit RKK-Priester in Österreich Parteimitglieder waren oder sein durften (etwa bei den "Christlich-Sozialen" oder den sog. "Austro-Faschisten") weiß ich absolut nicht. Ich gehe aber von einer allenfalls minimalen Mitgliederzahl bei den sog. "Illegalen" (= NSDAP) aus.


1
 
 Hadrianus Antonius 13. August 2013 
 

Laute Dummheit

Hochgeehrter @Quirinusdecem,
Wie Fr. Käßmann in einem ihrer früheren Büchern selber schon schrieb, wurde schon vor vielen Jahren ihr theologisches Wissen als recht dürftig abgetan- was ihr übrigens nicht störte; das gilt sehr wahrscheinlich auch für ihr historisches wissen; die orthodoxe Kirchen seien ihr ganz fremd, das römisch-katholische Kirchenverständnis ebenso.
Es handelt sich hier nicht um Nichtwissen ("ignorantia"), sondern auch und noch viel mehr um Nichtwissenwollen, Beharren in der Dummheit ("stultitia"), was durch die laute Verkündigung noch schrecklicher wird (sehr schön bei Erasmus in der "Lob der Torheit" nachzulesen).


1
 
 M.Schn-Fl 13. August 2013 
 

@Ulrich Motte

Sie schreiben, dasss das Konordat die katholischen Priester vor der Einberufung geschützt hätte.
Das trifft aber nur für die Priester zu, die eine Panstelle in der Pfarrseelsorge oder in der Diözesanverwaltung hatten.
Die Patres und Brüder in den Klöstern wurden massenweise eingezogen - so auch der tapfere Palottonerpater Reinisch.
Katholische Priester waren nicht Mitglieder der NSDAP oder der SA. Bei den katholischen Priestern sollen es laut Gerhard Senninger nur 0,30% gewesen sein. Das war bei anderen Konfessionen anders.
Außerdem möchte ich Sie daran erinnern, dass das Konkordat bekanntlich für Österreich und das Sudetenland keine Gültigkeit hatte.


1
 
 Ulrich Motte 13. August 2013 
 

Uralte Dachaudebatte - GANZ kurz

Man muß alle Lagerhaft berücksichtigen. Pastor Schneider starb in Buchenwald, Pastor Bonhoeffer in Flossenbürg, Polens luth. Bischof in Berliner Gestapohaft. In Dachau saßen sehr viel Priester aus fast rein kath. Ländern, etwa Polen. Nach Untersuchungen war der Prozentsatz ermordeter luth. polnischer Pastoren rund 50 % höher (und reformierter wohl noch höher)als unter kath. Priestern.Minderheitengeistliche verfolgt "man" eventuell eher. Das könnte auch EIN Grund sein für mehr kath. als ev. deutsche Geistliche in Dachau. Ev. Geistliche hatten zudem, oft kinderreiche, Familie, für die man hätte sorgen müssen. Zudem wurden ev. Geistliche massenhaft eingezogen, was das Konkordat für kath. Geistliche verbot. BITTE: Dies ist KEINE Widerlegung hier geäußerter Thesen, sondern NUR die Bitte um Vorsicht und Sorgfalt.


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 Marienzweig 13. August 2013 

@M.Schn-Fl, @eiss

Ich weiß um die Feindseligkeit gegenüber der katholischen Kirche, deren Gründe Sie ja beide aufgezählt haben.

Dennoch: Frau Käßmann ist kein fragwürdig handelnder Journalist, der Stimmung machen will, sondern eine Theologin, die sogar einmal Bischöfin war.
Dies verpflichtet zur unbedingten Wahrheit.
Wir können nicht über alles genauestens Bescheid wissen und Fehler unterlaufen uns allen.
Wenn aber der Verdacht einer gezielten Desinformation aufkommt, ist das etwas anderes.
Nur um grün-rote und kirchendistanzierte Gruppen anzusprechen oder gar zu schmeicheln zu wollen, darf man nicht die Fakten, die wahr und überprüfbar sind, verdrehen und manipulieren.
Schon gar nicht als Frau der Kirche, die sie doch ist.
Ihre persönliche Glaubwürdigkeit würde Frau Käßmann dadurch nicht befördern.
Das Vertrauen in ihre Kompetenz und Unvoreingenommenheit in der Sache wäre erheblich gestört.


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 M.Schn-Fl 13. August 2013 
 

Nicht nur der Märtyrer gedenken

@eiss
Ich stimme Ihnen zu.
Aber wir wollen nicht nur der Märtyrer gedenken, sondern auch der Widerstandskämpfer, die überlebten und ihr KZ-Leiden dann in den Gulags fortsetzen mußten und ihr ganzes Leben dann dem Leiden für Christus und seine Kirche opferten.
Wir haben dazu jetzt im Web den Anfang gemacht mit einem aus Mähren stammenden Priester, Bischof und Kardinal.
siehe hierzu Eduard Werner über Stepan Kardinal Trochta auf:
blog.forum-deutscher-katholiken.de


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 M.Schn-Fl 13. August 2013 
 

Beides 2

Weiter kommt eine große Oberflächlichkeit hinzu, die sich nicht nur in der Theologie beider Konfessionen sondern auch in anderen Geisteswissenschaften ausgebreitet hat. Die Wissenschaft wird wie der Journalismus immer ideologischer und verläßt die von dem Philosophen K.R.Popper geforderte Pflicht zur Selbstkritik und Hinterfragung der eigenen Ergebnisse. Der im Artikel von E. Werner genannte Historiker Mommsen beweist mit seiner Ignorierung wichtiger Dokumente und Zeitzeugen seine Unfähigkeit. Das gleiche gilt für die eigentliche Autorin des Buches (Käßmann ist ja nur das Aushängeschild).
Und so kommt bei Käßmann all dieses zusammen: Nichtwissen und Ignorantia, Oberflächlichkeit, Abneigung gegen alles Katholische (Ideologie), Geltungsucht und vor allem das Bedürfnis, mit der warmen Kuhherde zu laufen und Muh zu brüllen, d.h. ganz auf dem Zeitgeist zu schwimmen. Und der grüßte Skandal ist, dass damit sich katholisch nennenden Institutionen auch noch das schnelle Geld machen.


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 eiss 13. August 2013 
 

@Marienzweig

In jeder Lüge steckt auch eine gefühlte Wahrheit.

Margot Käßmann schreibt für den grünen Konsens und dessen Bedürfnisse.
1. In der protestantischen Sicht "weltlicher Obrigkeit" ist Widerstand nicht vorgesehen, Protest, und Bekenntnis wohl. Und dann ist es besser, wenn es keinen (außer einem scheiternden) Widerstand gegeben hat.
2. Der grüne Konsens duldet nur Gleiche, was zum Paradoxon führt, dass wir alle Opfer (oder Täter) zu sein haben, wobei mit wachsendem zeitlichem Abstand die Gleichheit in der Identifikation mit den Opfern sich als Konsens etabliert und durch die 68-Rebellion gegen die Väter-Täter legitimiert hat. Wenn es keine Täter geben soll, dann auch keinen Widerstand, denn auch der Widerstand "tätert", indem er handelt und so gegen den Konsens des "wir sind alle Opfer" verstößt.

Wir sollten unserer Märtyrer gedenken
und unsere Geschichte nicht umschreiben lassen.


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 M.Schn-Fl 13. August 2013 
 

Beides

@Marienzweig
Ich glaube beides trifft zu.
Auf der Agenda fast der gesamten schreibenden Öffentlichkeit steht der Kampf gegen die katholische Kirche. Seitdem das Feindbild des real existierenden Kommunismus nach dem Mauerfall in den Hintergrund getreten ist, war das Bedürfnis nach einem neuen Feindbild besonders groß. Der Haß auf die katholische Kirche war am gößten bei den zunächst abgehalfterten Marxisten, weil sich herausstellte, das der einzig wirklich funktionierende "Internationalismus" die katholische Konfesssion mit ihrer Hierarchie unter dem Petrusamt war und ist.
Das macht die Linken rasend! Und hier liegt auch einer der Hauptgründe für die sich immer weiter verstärkende Abneigung der fast vollständig links orientierten veröffentlichten Meinung, die noch immer die Haltung der Menschen weitgehend bestimmt, in dem sie den Menschen bei uns suggeriert, die katholische Kirche ist freiheits- und lebensfeindlich.
Hinzu kommt ein großes Nichtwissen und Nichtwissenwollen (=Ignorantia).


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 Marienzweig 13. August 2013 

was trifft zu?

Hat sich Frau Käßmann

1. lediglich oberflächlich und nachlässig informiert oder
2. bewusst Informationen, die für den Widerstand der katholischen Kirche sprechen, nicht an das Lesepublikum weitergegeben, was dann aber einer Manipulation gleichkäme.

1. wäre fahrlässig,
2. unverzeihlich.

Was ist das zugrundeliegende Anliegen dieses Buches?


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 M.Schn-Fl 13. August 2013 
 

Familien in Sippenhaft

@punctum
Dass es so wenige evangelische Pastoren als Märtyrer gab, hing wohl damit zusammen - wie uns einmal EB Dyba erklärte - dass diese Frau und Kinder hatten, die sie vor der Rache der Nazis schützen mussten, denn diese rächten sich auch an den Frauen und Kindern.


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 punctum 13. August 2013 

Geistliche Im KZ Dachau - Z a h l e n

Im KZ Dachau fasste die NS-Diktatur gegen Ende 1940 sämtliche Geistliche aus allen Lagern ihres Herrschaftsbereiches zusammen.
.
Laut Mangold-Thoma-Liste sieht die konfessionelle Verteilung der Geistlichen im KZ wie folgt aus:
.
2.579 katholisch
-.109 evangelisch
-.-22 griechisch-orthodox
-.--8 altkatholisch
-.--2 muslimisch
.
Wer diese Zahlen und Zahlenverhältnisse betrachtet, kommt doch arg ins Grübeln. Insbesondere protestantische Würdenträger sollten im Blick auf die NS-Zeit den Ball lieber schön flach halten!


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 Diasporakatholik 13. August 2013 
 

@M.Schn-Fl @JohannBaptist @Michael048

Es ist wirklich ein Ärgernis erster Güte, dass der kircheneigene Weltbild-Verlag mit solchen Büchern Kasse macht ebenso wie z.B. der Klosterladen St. Ottilien oder die Bonifatius Buchhandlung in Fulda, von der ich allerdings nicht weiß, ob sie kircheneigen oder unabhängig ist.
Sie prangern das zu Recht an.


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 Ulrich Motte 13. August 2013 
 

Widerstand

muß zur sinnvollen Diskussion darüber in der Tat erst definiert werden. Grob geschildert: Ab 1934 kann man auch nicht mehr von "DER" ev. Kirche sprechen. Die Bekennende Kirche hatte die detschchristlichen Kirchenleitungen für abgesetzt erklärt und ihren Geistlichen dienstlichen Kontakt mit deutschchristlichen Pastoren und Behörden verboten. Eine dritte Gruppe waren die sog. intakten Landeskirchen, die meist eher der Bekennenden Kirche nahestanden, ohne daß es zu juristischen Abspaltungen gekommen war. Die ermordeten Pastoren Dietrich Bonhoeffer und Paul Schneider waren theologisch wie ethisch konservativ wie viele andere verfolgte Evangelische und weite Teile der Bekennenden Kirche. Bonhoeffer wollte 1933 wie sein in die Emigration gedrängter "halbjüdischer" Freund Pastor Hildebrandt zur Altlutherischen Kirche, Vorläufer der heutigen SELK, übertreten. Linke Vereinnahmung dieses Widerstandes ist abwegig.


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 ElCid 12. August 2013 

Spirituos

Eine evangelische Oberdruidin deren Hochgeistigkeit sich einstmals vorallem in Ihren Getränken vor Autofahrten auszudrücken vermochte, liefert nun wieder so einen aufgelegten Bauchfleck. Ist die verzweifelte Sehnsucht nach Aufmerksamkeit schon so unerträglich oder ist es doch nur schiere Megalomanie? Man weiss es nicht. Jedenfalls riecht dieses Machwerk nicht mehr nur nach Alkofahrt, sondern nach ausgemachter Stupidität. Die hat echt einen im Tee....fast erbärmlich...


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 M.Schn-Fl 12. August 2013 
 

Nicht nur Klosterläden

Siehe da, der Weltbildverlag ist auch schon da.
Das hätte uns auch sehr gewundert, wenn der sich dieses Geschäftchen entgehen ließe. Käßmann bringt Geld. für Klöster und für Weltbild. Der Begleitext im Weltbildverlag zum Buch:
"Das "Dritte Reich" und das Reich Gottes. Margot Käsmann versammelt und erklärt die bewegensten Zeugnisse aus dem christlichen Widerstand gegen Hitler....."
Business as usual!


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 girsberg74 12. August 2013 
 

@ myschkin
„Mir ist ihr Publikum weit rätselhafter als Frau Käßmann selbst.“

Stimmt, mir geht es eben so!

Leute wie Frau Käßmann sind bei weitem nicht so schlimm beziehungsweise gefährlich wie deren einfältige Gefolgschaft.


@ JohannBaptist

„Der Klosterladen von St.Ottilien
eine Hochburg für Käsmann-Publikationen“

Siehe dazu meine Anmerkung @ Myschkin


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 FNO 12. August 2013 

Lutherbotschafterin am "Ende"!

Ein positiver Nebeneffekt des Papstrücktritts: In Deutschland interessiert sich kein Mensch mehr für das Lutherjubiläum 2017. Denn das war für die ca. 3/4 Romhasser hier (unter den Katholiken nur ca. 2/5) nur interessant, um es gegen BXVI auszunutzen. Plopp. Jetzt müssen halt andere Themen 'ran ...


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 JP2B16 12. August 2013 
 

Geschichte einer konfessionellen Lebenswelt

Ein Beispiel für die Situation auf dem Land beschreibt Theo Schwarzmüller in seinem Buch "Hauenstein gegen Hitler. Die Geschichte einer konfessionellen Lebenswelt."

http://www.welt.de/politik/article1331531/Zwei-Doerfer-und-der-Stolz-Adolf-Hitlers.html

Es ist doch so: eine Rehabilitierung der kath. Kirche und ihrer Gläubigen während der NS-Zeit darf es niemals geben. Das Feindbild "kath. Kirche" der großen Mehrheit unserer Meinungsmacher (despektierlich: Verführer) muss aufrecht erhalten bleiben - um jeden Preis. Ein „psychologischer“ Erklärungsversuch: offensichtlich scheint nichts geeigneter zu sein als ein vermeintliches Versagen des stets an das menschliche Gewissen appellierenden Lehramts der kath. Kirche, um sich vom eigenen falschen Tun „nachhaltig“ zu exkulpieren. Ironie und Tragik zugleich: denn damit anerkennen indirekt genau jene die Wahrheit des Lehramtes der kath. Kirche - denn bekanntlich nur was wahr ist, wird bekämpft. Mögen jene die Liebe Gottes bald kennenlernen.


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 rowantree 12. August 2013 
 

Christus im KZ

Meines Erachtens empfehlenswerte Lektüre zu diesem Thema: Sankt Ulrich Verlag Augsburg 2011, "Christus im KZ", Autorin: Birgit Kaiser. Sauber historisch recherchiert (wie Hw. Vosen, ein sehr gestrenger Kritiker, in der Tagespost bescheinigte: 16 Lebensbilder von in der Nazizeit verfolgten/getöteten kath. Priestern und Ordensleuten (Scheipers, Leisner, P. Rupert Mayer, aber auch unbekanntere kath. Märtyrer spannend erzählt. Außerdem ganz wichtig: Konrad Löw, "Die Schuld"!!! Toll! oder Michael Hesemann: "Der Papst, der Hitler trotzte". Es gibt genügend Ordentliches auf "unserer" Seite, dazu brauchen wir die "Käsefrau" nicht!!!!


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 Siegfried-2 12. August 2013 

je weniger Theologie um so mehr werden die Bücher angeboten

ob von Käßmann, Drewermann, Küng oder andere von Unkenntnis getragene Autoren, diese Personen bekommen in allen kirchlichen Buchhandlungen einen Sonderplatz.
Auch bei den Pallottinern (w oder m, welche gemäß dem Auftrag ihres Gründers sich für das Apostolat einsetzen müßten verbreiten sehr gerne diese Art der Literatur.


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 Hartmut8948 12. August 2013 
 

Quo vadis - Margot Käßmann

Wenn das stimmt, was Eduard Werner recherchiert hat (und ich habe keinerlei Zweifel an seiner Rezession), dann kann ich Gott nur auf Knieen danken, vor 25 Jahren konvertiert zu haben. Frau Käßmann kann man nur anraten, die Tradition des katholischen und evangelischen Widerstandes im 3. Reich neu zu entdecken, denn wer geschichtslos in die Zukunft steuert, verliert sie schneller, als er denken kann.


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 Michael048 12. August 2013 
 

Käßmann Bücher

Leider gibt es diese unsäglichen Käßmann Bücher nicht nur im Klosterladen von St. Ottilien, sondern auch haufenweise in der Bonifatius Buchhandlung in Paderborn. Aber Lügen verkaufen sich halt gut.


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 Chris2 12. August 2013 
 

Selektive Wahrnehmung

Erinnert an einen unbedeutenden Münchener "Historiker", der theologische Reflektionen Kardinal Faulhabers über das alte Testament in dessen Adventspredigten als Antisemitismus deutete (ein gern genutzter Taschenspielertrick) . Die Gestapo hatte das damals allerdings völlig anders gesehen und der Rabbiner, mit dem Faulhaber zeitlebens befreundet war, offenbar auch. Aber solche Details stören nur beim Nachdenken ...


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 Suarez 12. August 2013 

@Herbert Klupp - Leider haben Sie recht

Propaganda ist sehr wirkungsvoll, genau das haben die Nazis der Welt demonstriert. Wo der Wahrheitsanspruch hinter dem der Demagogie zurücktritt, lässt sich die Geschichte beliebig verfälschen. Motor solcher Verfälschung sind ideologische Denkmuster, in denen Tatsachen ausgeblendet oder völlig verzerrt interpretiert werden.

Dass Frau Käßmann sich solche Denkmuster aneignet, ist erschreckend und aufschlussreich zugleich, denn sie ordnet christlichen Glauben, wozu auch die Verpflichtung gehört, nicht falsches Zeugnis abzulegen, einem grün gefärbten politischen Programm unter.


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 M.Schn-Fl 12. August 2013 
 

@Herbert Klupp

Ihr Wunsch ist uns Befehl! :) siehe unten
Herzlichen Gruß


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 Franz Solan 12. August 2013 
 

Gestapo-Berichte

Interessant sind die monatlichen Berichte der Gestapo Osnabrück (Gerd Steinwascher, "Gestapo Osnabrück meldet ...") in denen ein fester Punkt die Beobachtung der Aktivitäten der Kirche waren. Sie wurde ganz offensichtlich als ein Feind empfunden, der genauestens im Blick zu halten ist. Wenn das kein Zeichen für Widerstand ist!


1
 
 JohannBaptist 12. August 2013 
 

Der Klosterladen von St.Ottilien

eine Hochburg für Käsmann-Publikationen.


2
 
 Kurti 12. August 2013 
 

Was von Käßmann kommt, kann man

getrost in den Papierkorb tun, denn entweder ist es verlogen und falsch oder voller Halbwahrheiten. Beides führt jeweils in die Irre und das ist auch das Ziel dieser unsäglichen Frau, die vom wahren Glauben reins gar nichts verstanden hat, sondern immer nur politisiert.


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 myschkin 12. August 2013 
 

Kann diese Frau überhaupt irgendetwas?

Sie mag Weinkennerin sein, eine Geschichtskennerin ist sie aber offensichtlich nicht. Ohnehin sollte, wer den Plaperismus zur Mitteilungsform erhoben hat, keine Bücher herausgeben, vor allem keine historischen. Dazu bedarf es fleißiger und sorgfältiger Studienbemühungen. Wer gewohnheitsmäßig einfach mal so aus dem Bauch heraus daherredet, sollte ohnehin zu solch schwieriger Materie wie der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft schweigen. Schon erstaunlich, dass so viele Beiträge dieser Frau zu öffentlichen Debatten dermaßen schlampig daherkommen. Noch erstaunlicher, dass ihr irgendwer immer noch zuhört. Mir ist ihr Publikum weit rätselhafter als Frau Käßmann selbst.


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 Herbert Klupp 12. August 2013 
 

Nicht unterschätzen !

Auch wenn wir uns hier sachlich-fachlich einig sind über den Irrtum von Käsmann und Mommsen u.a., sollten wir uns klar darüber sein, daß im Main-Stream diese Lügen als Tatsachen gelten. Ich schätze, 99% aller Deutschen würden einer rhetorisch gut vorgetragenen entsprechenden Passage der Frau Käsmann nicht widersprechen - und größtenteils sogar aktiv zustimmen. Diese Lügerei wider die Geschichte der kath Kirche hat Methode ! Und sie existiert seit dem "Sieg" von Reformation, Aufklärern, Sozialisten usw.

PS: Die hervorragende und äußerst wertvolle Doku-Reihe der "FELS-Märtyrer" (jeweils auf der letzten Seite) gehört auf eine gut gemachte, hoch "aufgehängte" Seite im Internet.


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 M.Schn-Fl 12. August 2013 
 

Mehr katholische Märtyrer und Widerstandskämpfer

Dr. Eduard Werner hat nach Studium und Promotion am international angesehen "Institut für Zeitgeschichte" in München gearbeit und war dann als Dozent am Goetheinstitut in einer Reihe von europäischen Hauptstädten tätig.
Seit vielen Jahren stellt er in einer Seite im "Fels" die Märtyrer und Widerständler der Kirche vor. Sie sind Legion und müssen der Vergessenheit entrissen werden. E. Werner üntertstützt und ergänzt damit das große Werk von Prälat Prof. Helmut Moll über die katholischen Märtyrer und Widerständler.
Ab sofort wird er über diese auch auf
blog.forum-deutscher-katholiken
berichten, damit das große Opfer dieser Tapfersten der Kirche lebendig in unserem Andenken bleibt.


3
 
 Anfaenger 12. August 2013 

Man könnte sich auch fragen

ob nicht dieses Buch einfach ein Vertuschungsversuch ist für den mangelnden Widerstand von Frau Kässmann und Co. gegenüber dem Mord an Kindern im Mutterleib, aber auch gegen die immer mehr von den Niederlanden her überschwappende Eutanasie an alten und kranken Menschen und gegen den immer stärker werdenden gesellschaftlichen Druck auf Menschen, oftmals solchen mit psychischen Problemen, die Dienste von Exit und Co. in Anspruch zu nehmen. Die Geschichtsforschung könnte schon heute damit beginnen, diese Frage aufzuarbeiten.


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 Quirinusdecem 12. August 2013 
 

Quali?

Mal eine Frage: Ich verfolge die Statements von Frau Käßmann nun schon einige Zeit: Zuletzt ihren unsäglichen Kommentar zum Familienpapier der EKD und nun dieses! Jetzt zu meiner Frage: Kann sie eigentlich überhaupt irgendetwas? Welche Qualifikation hat sie? Ich verstehe diese unwidersprochene Kompetenzlosigkeit nicht mehr.


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 Siegfried-2 12. August 2013 

Frau Käßmann möge sich sachkundig machen, bevor Sie etwas von sich gibt!

Es gibt ein Buch, in dem das gesamte Wirken der Nationalsozialisten gegen die Menschen, die Christen und besonders gegen die "eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche" wissenschaftlich und mit der Veröffentlichungen von vielen Originaldokumenten aufgezeigt wird.
Sehr lange wurde dieses Buch,zur Geschichtsbearbeitung benützt
Titel: Kreuz und Hakenkreuz
München 1946
Verlag: Katholische Kirche Bayerns
Verfasser: J. Neuhäusler, Weihbischof von München;
Neuhäusler war selbst Jahrelang im KZ-Dachau inhaftiert. Vor seiner Inhaftierung hat er den von der SS verfolgten Pater Rupert Mayer betreut, als dieser seine Aufgaben als Seelsorger, durch die staatlichen Maßnahmen, nicht mehr wahrnehmen konnte.
Nach dem Zusammenbruch hat Weihbischof Neuhäusler die NS - Angeklagten, die in Dachau untergebracht wurden, im Auftrag der Kirche seelsorglich betreut. Er hat vielen dieser Personen wieder den Weg zu Gott geöffnet und mit sehr vielen ist er den letzten Weg gegangen.


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 Diasporakatholik 12. August 2013 
 

Jede/r blamiert sich, so gut sie/er kann - Käßmann

Es sind u.a. auch die 4 Lübecker Märtyrer unter den Widerstand gegen Hitler einzureihen, darunter auch der evangelische Pastor Stellbrink, dessen Angedenken jahrelang nach dem Krieg noch in seiner Kirche von offizieller Seite unterdrückt wurde - ein Skandal.

All das nicht zur Kenntnis zu nehmen oder allenfalls als Einzeltaten zu werten, ist blamabel.


3
 
 girsberg74 12. August 2013 
 

Blind!

Mit etwas gutem Willen und einer Objektivität, die sich ihrem Amt verpflichtet zeigt, hätte Margot Käßmann mit Händen greifen können, was die katholische Kirche und Katholiken an Widerstand gegen die Nazis geleistet haben. Sich blindlings auf Hans Mommsen zu stützen, war wohl einer Absicht des Buches geschuldet.

Den Hans Mommsen darf man angesichts der Belege gegen seine These eine Etage tiefer hängen.


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