Zwei Ex-Hurrikane treffen Europa: Schwere Schäden in Portugal und Südfrankfreich

Frankreich: Unwetter mit enormen Regenmengen

Das Wasser kam schnell und überraschte viele Menschen im Schlaf: Ein Unwetter mit enormen Regenmengen hat im Süden Frankreichs verheerende Überschwemmungen angerichtet. Zwölf Menschen starben im Département Aude. Neun Menschen wurden verletzt, zwei Personen werden noch vermisst. Beim TV-Nachrichtensender BFMTV war am Abend unter Berufung auf die Zivilsicherheit von mindestens zwölf Toten die Rede. Fernsehbilder zeigten Szenen der Verwüstung: Bäche verwandelten sich in reißende Flüsse, Autos wurden fortgerissen.

Schulen geschlossen, Straßen gesperrt, Haushalte ohne Strom

Per Hubschrauber holten Retter manche Einwohner der besonders stark überfluteten Gemeinde Villegailhenc aus ihren Häusern. Braune Wassermassen umspülten am Vormittag ihre Häuser. Eine Brücke in dem Dorf nördlich der Stadt Carcassonne hielt der Flut nicht stand, sie wurde fortgerissen. Normalerweise fließt dort nur ein ruhiges Bächlein. Straßen bleiben ohne Belag zurück, Auto stapelten sich oder wurden von der Flut umgeworfen.

Grund für die Überschwemmungen waren ungewöhnlich starke Regenfälle in der Nacht zu Montag. Innerhalb weniger Stunden fiel im Département Aude mancherorts so viel Regen wie normalerweise in mehreren Monaten. Zahlreiche Bäche und Flüsse traten meterhoch über die Ufer. In der Gemeinde Trèbes erreichte das Hochwasser einen Stand von mehr als sieben Metern. Seit dem Jahr 1891 hat es hier Behördenangaben zufolge nichts Vergleichbares gegeben. Die 5500-Einwohner-Kommune östlich von Carcassonne war französischen Medienberichten zufolge besonders stark von den Fluten betroffen.

Vier Gemeinden wurden laut der zuständigen Präfektur evakuiert, darunter die Ortschaft Pezens im Nordwesten von Carcassonne. Dort drohte das Wasser Medienberichten zufolge, einen Damm zu überspülen. Die Schulen im Département Aude blieben geschlossen, viele Straßen waren gesperrt, der Zugverkehr war mancherorts unterbrochen, wie die Präfektur auf Twitter mitteilte.
Mehr als 3300 Haushalte waren am Montagabend noch ohne Strom. Die Menschen waren zwischenzeitlich aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Mehrere Hundertschaften der Feuerwehr waren im Einsatz. Im Krankenhaus von Carcassonne wurde ein psychologischer Notdienst für Menschen unter Schock ins Leben gerufen.

Hunderttausende ohne Strom in Portugal

"Leslie" ist deutlich schwächer ausgefallen als von den Wettermodellen prognostiziert. Die Spitzenböen an der portugiesischen Westküste lagen laut dem spanischen Wetteramt "Aemet" glücklicherweise nur bei 120 km/h und nicht wie angenommen bei knapp 200 km/h. Dennoch waren laut portugiesischen Medienberichten Hunderttausende zeitweise ohne Strom. Und es gab mehrere Leichtverletzte.

Flugausfälle am Flughafen Lissabon

Schäden hat der Sturm vor allem nördlich von Lissabon rund um die Städte Coimbra und Leiria angerichtet, berichtete die Zeitung "Publico". Dutzende Flüge wurden vorsorglich gestrichen, speziell am Flughafen Lissabon.

Und jetzt auch noch "Michael"

Und nun zieht auch noch "Michael" über die Iberische Halbinsel. Unsere Niederschlagsprognose zeigt beträchtliche Summen in den nächsten Tagen.