Avatar

Aufgewärmt: Er Roué Stevan (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 26.01.2012, 08:35 (vor 4467 Tagen) (4201 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 14:31

Hallo!

Bretonisch: „Der König Stevan.“ Auf französisch: „Le Roi Étienne“. Die Aussagen gehören offenbar zur selben Tradition wie die deutschen Volkspropheten (Mühlhiasl, Stormberger, Rembold, Ehrenberg, Eilert, der elsische Junge, die Leistnerin, Gilge, Michalda, usw.). Daher melden sich gewisse Zweifel, ob sie wirklich von Stevan stammen oder nur von ihm weitererzählt oder ihm zugeschrieben wurden. Immerhin scheint dieser Mann im Gegensatz zu den meisten oben genannten (meines Wissens ist nur Stormberger nachgewiesen) tatsächlich existiert zu haben.

Die Übersetzung (d. h. alles unterhalb dieses Absatzes) stammt von Jayef. Es kommt zuerst eine Reihe von Anekdoten, wie man sie z. B. auch von Wudy oder Mühlhiasl erzählt. Die Zukunftsaussagen sind weiter unten in blau.

Quellen:
- Abbé J.M. Guilloux; Le Roi Stevan in Revue Morbihannaise (1891)
- S. Seveno; Professieu er Roué Stevan hag er Brezel Bras (1915)
- Paul Boissière; BULLETIN MENSUEL DE LA SOCIETE POLYMATHIQUE DU MORBIHAN (Tome 116 de Juillet 1990)
- Christian Le Bozec; Er Roué Stevan. Editions Ram'Dam (1999)

Wie er wirklich hieß, ist nicht sicher, aber wahrscheinlich wurde er am 15 Mai 1701 in Meucon geboren als Pierre Leroy, dem Sohn von Mathias Leroy und Jeanne Even. Verstorben (begraben?) ist er in Baden, am 7 Dezember 1775. Dort steht im Beerdigungsverzeichnis die Beerdigung „d’un mendiant dont on ignore le nom, se disant de Meucon, âgé d’environ soixante quinze ans“, also „von einem Landstreicher unbekannten Namens, der sagte, er käme aus Meucon, im Alter von ungefähr fünfundsiebzig Jahren.“

Wenn man ihm fragte, „Wo wirst du sein wenn das alles passiert?“, dann antwortete er, „Dann werde ich König sein“. Daher seine Name - obwohl seine Name „Leroy“ auch „Der König“ bedeutet.

Er lebte in der Umgebung von Vannes, meistens in den Gemeinden Pluneret, Plougoumelen und Baden. Er arbeitete für Bauern, heilte Tiere und prophezeite das Wetter – und Dinge die weiter in die Zukunft lagen.
Nachts schlief er im Stroh; vorher schaute er längere Zeit hinaus, murmelte und redete mit den Sternen. Auf Bretonisch „be oai ur vourbouten guet hou“.
Man ließ ihn dabei allein; einmal versuchte eine Dienstmagd durch das Schlüsselloch zu sehen, was er machte. In der Frühe kam Stevan dann herunter und sagte: „Ich habe geglaubt, daß dieses Haus bewohnt ist von ehrlichen Leuten. Da habe ich mich geirrt. Ich werde hier nie wieder herkommen und nie wird eine Dienstmagd hier glücklich sein.“ Was geschah; ab dann hatten alle Dienstmägde dort irgendwelche großen Schwierigkeiten.

Eines Tages sagte jemand: „Sie sind sehr wissend, fast ebenso wissend wie der gute Gott.“
„Oh, nein,“ sagte er lächelnd, „aber ich weiß doch ziemlich viel“.

Einmal hatten Leute Silberstücke unter seinen Stuhl gelegt. Da rief er, als er sich setzte, sofort aus: „Heute Abend ist das Firmament um die Dicke eines Silberstücks heruntergekommen!“

Ziemlich oft kündigte er am Anfang des Jahres in jeder Gemeinde an wieviele Leute dort sterben würden. Er sagte dabei nicht, wer. Das machte er in individuellen Fällen aber wohl.

Einmal fragte ein Bauer aus Guernevé-Hilary (Gemeinde Plumergat), der mit der Hilfe seiner Nichte, Julienne Rouzic, Hanf sähte, an Stevan, der gerade vorbeikam: „Haben Sie mir heute nichts zu erzählen, Stevan?“
„Nein.“
„Och, eine kleine Geschichte!“
„Weil Sie darauf bestehen, sage ich Euch, daß bald die schönste Pflanze auf Euerem Feld austrocknen wird.“
Der Bauer sah seine Apfelbäume, alle jung, gesund und schon blühend und sagte lächelnd: „Wir werden sehen, wir werden schon sehen.“
Zur Erntezeit kam Stevan dann wieder vorbei, und der Bauer zeigte ihm seine schönen Apfelbäume: „Dieses Mal haben sie doch nicht Recht gehabt.“ Da antwortete Stevan, „Ich sehe Ihre Nichte nicht mehr an ihrer Seite. Was ist aus ihr geworden?“
„Leider ist sie verstorben.“
„Also war sie nicht die schönste Pflanze in Euerem Feld, die, wenn ich mit Euch redete, Euer Feld verzierte?“

Ein anderes Mal hatten Leute sich in einem Haus der Gemeinde versammelt, um wie gewohnt zu hören, was Stevan über die Zukunft zu sagen hätte. Da versuchte man seine Vorhersagen lächerlich zu machen. Stevan sagte: „Was ich sage, ist aber ebenso war, wie sie sehen werden, daß die reichste Erbin dieser Gemeinde mit ihrem Vater nach dem nächsten Markt in Grand-Champ gehen wird und von dort zurückkommen wird, über Berge und Täler, merkwürdige Gebärde machend und Grimassen schneidend.“ Die Leute lachten.
Ohne daß man es wußte, war das Mädchen kurz vorher von einem tollwütigen Hund gebissen worden. Der Biß war nicht ernst und man wußte nicht, daß das Tier tollwütig war. Am vorhergesagten Tag fingen die furchtbaren Symptome an. Man „behandelte“ das Kind, wie man es damals machte: ein großer Aderlaß und dann Erstickung.

Einmal wurde in einem Dorf in der Gemeinde Plumergat ein Kind geboren. Stevan sagte, „Paßt gut auf dieses Kind auf: Es kommt ein Tag, wenn es zur gleichen Zeit verbrennen und ertrinken wird“, was natürlich nicht geglaubt wurde. Später wurde das Kind ausgeschickt um Feuer zu einigen Arbeitern zu bringen. Dabei mußte er über einen Baumstamm laufen, um einen kleineren Fluß zu überqueren. Seine Kleidung wurde von einem Ast gegriffen, das Feuer zündete seinen Kleider an, er fiel ins Wasser und ertrank.

Stevan sagte einmal: „Der Richard von Trelecan besitzt, nur für sich selbst, 19 Kostüme: Marion von le Faouët (eine berüchtigte Räuberhauptfrau) wird ihn mit sich führen und er wird im Gefängnis sterben mit nur ein Gefangenenanzug.“
Die Mutter war darauf sehr betrübt und hat versucht, dem Junge die bestmögliche Erziehung zu geben. Aber was Stevan gesagt hatte, fand statt. Eines Tages kam Marion vorbei, als der Junge sich mit einigen Freunden amüsierte. Er beleidigte sie; da rief sie: „Hör auf mit deinen Unverschämtheiten. Du auch, Minour von Trelecan, du wirst mir folgen.“ Darauf ist er ihr sofort gefolgt, Mutter, Freunde und seinen großen Reichtümer hinter sich lassend. Er wurde einer der kaltblütigsten Assistenten von Marion, wurde später gefangengenommen und starb im Gefängnis von Vannes.

Einmal redete er mit einigen Arbeitern. Da sagte einer: „Er hört nie auf mit seinen extravaganten Geschichten!“ Stevan sagte, während er ihm in die Augen sah: „Was ich sage ist wahr, ebenso wahr wie, daß ein Mann die letzte Nacht in einem Kirschbaum von Guernevé (Gemeinde Pluneret) gesehen wurde und daß der Mann seinen Sack unter dem Baum vergessen hat.“ Der Mann erstarrte, ward rot im Gesicht: Er war der Dieb der im Kirschbaum überrascht wurde und auf seiner hastige Flucht seinen Sack vergaß.

Eines anderen Tages arbeitete er zusammen mit einigen Arbeitern an der Ernte. Plötzlich sagt er: „Wir sind entehrt, da ist ein Dieb unter uns. Die bestohlene Person ist hierher gelaufen, weil sie sucht, was sie verloren hat.“ Darauf wird einer der Arbeiter blaß, läßt seine Sichel fallen und verschwindet in einem Augenblick. Sofort darauf kommt ein Bauer vorbei, findet der Sichel und sagt: „Das ist sie, gestern Abend wurde sie von mir gestohlen.“ Die Arbeiter sagten, daß Stevan, weil er gewarnt habe, dafür gesorgt hatte daß der Dieb entkam. Stevan antwortete: „Aber nein, ist es nicht besser, wenn er sich selbst angezeigt, anstatt daß wir alle beschuldigt würden?“

„Dieses Jahr wird gut sein für Erbsen, pflanzt davon und die Ernte wird gut sein.“ Was auch passierte. Das Jahr darauf möchte der Bauer wieder wissen was er sähen sollte. „Mein Freund, ich habe es Euch einmal gesagt: Ihr würdet zu glücklich sein, wenn Ihr es immer wüßtet.“ Und er gab keinen neuen Rat.

„Sähet heute Erbsen und morgen werdet ihr davon essen.“ Dies wurde einem Bauer von Lohanven, Gemeinde Plougoumelen, gesagt. Angeblich passierte es auch.

„Glaubt mir, säht sofort euer Hirse. Dieses Jahr braucht man das Unkraut nicht zu fürchten. Nur, bevor Ihr erntet, wartet auf meinen Rat.“ Als die Ernte nahte, machte der Bauer sich sorgen. Plötzlich kam Stevan: „Geh morgen früh nach Auray und nimm so viele Arbeiter, wie möglich. Übermorgen kommt ein grosses Gewitter.“

Eine ähnliche Geschichte erzählt, daß Stevan einigen Bauern sagt, sie sollen warten, die Hirse zu ernten, weil sie noch nicht reif ist und das Wetter gut sein wird. Ein andermal kommt er dann angerannt und sagt, sie sollen sich beeilen, weil die Hirse reif ist und das Unwetter nähert.

Stevan sagte: „Ich werde nicht in einem Haus sterben, aber auch nicht draußen.” Also dachten die Leute, daß er auf eine Schwelle sterben würde. Als er 74 Jahre alt war, war er bei ein Hochzeitsfeier in Plougoumelen. Da sagte er zu jemandem: „Arme Braut, innerhalb eines Jahres wird sie auf dem Boden ihres Grabes liegen.” Die Leute waren darauf empört, worauf er zufügte: „Und ein Mann der Kirche wird die Ursache meines Todes sein.” Der Pfarrer hat dann gesagt, Stevan soll von der Feier entfernt werden; die jungen Leute, die das dann taten, haben ihn verprügelt. Er entkam mit viel Mühe, und wurde dann einige Stunden später, oder am nächsten Morgen, tot in einem Brotofen gefunden, in Langario bei Baden.

In der Gegend wo Stevan lebte, haben Leute schon mehr als 200 Jahre Angst gehabt vor der von Stevan vorhergesagten Endzeit. Die katholische Kirche hat manchmal versucht aufgeschriebenen Prophezeiungen von Stevan zu vernichten; wahrscheinlich sind so Aussagen verlorengegangen.

Das Land

"Die „Länder“ werden mal von Zäunen aufgeteilt: man wird dort Bäume wie Besen pflanzen. Es sind Bäume wovon die Äste wie Besen aussehen."
Ab 1830 wurden in die Bretagne Fichten gepflanzt, die bis dann dort unbekannt waren.

"Die Gruben von Sainte-Anne (bei Marc’h-Guen) werden eines Tages aufgefüllt: sie werden Platz machen für schöne Häuser und wunderschönen Gärten."
Man hätte nie gedacht dass das Dorf sich so weit ausbreiten wurde.

"Eine Zeit wird kommen, wenn die (verhärteten) Straßen sich in jedem Dorf kreuzen und bis vor jedes Haus kommen, dann werden die Leute viel Leid haben. Es wird neue Steuern geben. So lange die Straßen nur die Städte verbinden, wird das Leid nicht groß sein."
Guillou (1891) sieht dies schon am Ende des 19ten Jahrhunderts: Straßen und immer mehr Steuern für die Bauern.

„Um die Karren über die Straßen mit eiförmigen Steinen zu ziehen, werden die Pferde langsam die Ochsen ersetzen.“
Passierte im Laufe des 19ten Jahrhunderts.

„Es kommt eine Zeit, in der man überall Wagen mit Pferden („char à banc“) sehen wird.“
Ab 1860 ungefähr. Vorher saß man direkt auf dem Pferd, Karren wurden von Ochsen gezogen. 1891 gab es in Brandivy nur noch einen einzigen Bauern mit Ochsenkarren.

„Was ich jetzt sage, wird ebenso sicher eintreffen, wie es eines Tages eine Straße geben wird von Pluvigner durch das Moor von Trenecan.”
Wurde ungefähr 1865 gebaut.

„Ein Weg wird von Sainte-Anne durch le Cheval-Blanc nach Vannes gebaut. Wenn er fertig ist, wird ein Krieg ausbrechen.“
Der Weg war gegen 1858 fertig; dann kam Krieg mit Italien.

„Eine gelbe Straße wird mal über all diese großen Straßen gehen. Es wird Reihen von Karren drauf geben: bewegt durch Feuer, ohne Hilfe von Ochsen, noch Pferden, über Berge und durch Täler, vom einen Ende der Erde bis zum anderen, bis nach China: dann kommt das Ende.“

„Es wird gelbe und rote Straßen geben; und eiserne Straßen, die sich überall kreuzen. Es wird Straßen geben, die Vorfahrtsrecht haben vor anderen. Eines Tages wird es sein wie ein Gewebe das sich über die Erde ausstreckt, über Berge und Täler, Straßen und Rivieren; über diese fantastischen Wege werden die Reihen von Karren, anscheinend sich selbst bewegend, ohne Unterbrechung aufeinanderfolgen. Die Karren werden viel schneller fahren als Karren, die von Ochsen oder Pferden gezogen sind.“
1891 wurde dies als Eisenbahnen interpretiert; die Reihen von Karren ohne Unterbrechung würden vielleicht eher auf unseren heutigen Autobahnen hinweisen – schließlich haben wir das Ende auch noch nicht gehabt.

„Die eiserne Straße wird über die ganze Erde gehen, zur Zeit des Antichristen. Die von Feuer bewegten Karren werden immer schneller fahren auf der eisernen Straße. Vom einen Ende der Erde bis an das andere wird die Feuerkarre fahren, hinter sich unzählbare Wagen ziehend oder sie vor sich her schiebend.“

„Als Untergrund der Eisenbahnen werden Steine wie kleine Eier benutzt.“

„Es kommt eine Zeit, in der die Leute durch die Luft fliegen wie die Vögel. Sie werden fliegen, eingeschloßen in eisernen Käfigen.“

„Es kommt eine Zeit, in der man von der einen Seite der Erde bis zur anderen mit einander sprechen kann.“
(“Il viendra un temps où la parole sera transmise d’un bout de la terre à l’autre.”)

„Es kommt eine Zeit, in der die Bauern Harken auf ihren Dächern pflanzen werden.“

„Eine Brücke wird bei Trihorn (bei Auray) angefangen und nie beendet.“ („Un pont au Trihorn commencera et jamais (ne) finira. »)
Damals sehr unerwartet, weil dort der Fluß am breitesten war und die Stadt dort die besten Gärten hatte. Die Brücke wurde während des „Second Empires” (1852-1870) angefangen. Dann gab es grosse Verzögerungen wegen mangelnder Arbeitskräfte, Maschinen usw., wurde dann später doch noch vollendet.
Der Mann der die Brücke vollendete hiess Jamais, also Herr „Nie“!

"Bei Colpo wird eine große Prinzessin kommen, die das Land ändern wird."
Die Prinzessin Bacciochi, um 1860 eingetroffen. Sie baute inmitten der Wildnis das Haus „Corn Er Hoet“, dann das Dorf Colpo, das 1866 das Zentrum einer neuen Gemeinde wurde.

Bekleidung

„Es kommt ein Zeit, in der die Priester eine Soutane mit „queue de pie“ tragen werden. Später wird diese wieder entfernt.“
Das fing 1828 an, wurde Anfang der 1850ern wieder abgeschafft.

„Nach der „queue de pie“ wird das Leben schwer sein, es wird viel Leid geben. Danach tragen die Priester viereckigen Mützen.“
Im allgemeinen waren die Jahren 1828-1855 ziemlich gut (obwohl es auch schwierige gab). Dann kamen mit den verhärteten Straßen der Freihandel und Produkte aus dem Ausland.

„Die jungen Mädchen werden Schuhe haben, die bis auf die Hälfte ihrer Beine reichen.“
Damals hatten die Mädchen einfache Schuhe, wie Pantoffeln. Um 1860 kamen Schuhe mit Verschnürung, die dann 5 bis 10 Jahre später bis über die Knöchel reichten. Ab ungefähr 1885 erreichten die „Schuhe“ dann tatsächlich die Hälfte der Beine.

„Ich sehe auch an den Füßen der jungen Mädchen Schuhe aus Leder und Holz.“
Ende des 19ten Jahrhunderts, „socques“.

„Vom Westen kommt die ‚capot’ [eine Art Frauenmütze].“
Um 1815 eingetroffen.

„Die ‚blouse’ kommt vom Süd-Osten“
Kam im 19ten Jahrhundert aus der Richtung von Questembert (Süd-Ost).

„Ich sehe Leute die über ihrem Kopf eine Bronzeschale tragen.“
Regenschirme, selbe Form wie die damaligen Bronzeschalen. Dort 1840 noch äußerst selten zu sehen, 1891 normal.

„Die Mädchen und Frauen werden gekleidet sein wie die Männer und aus der Ferne wird man sie nicht auseinander halten können.“

Kinder

„Es kommt ein Tag, wenn alle Kinder in die Schule gehen.”
Etabliert seit Jules Ferry, 1871-1872.

"Ihre Widerspenstigkeit wird unvergleichbar sein. Sie werden ältere Leute nicht mehr respektieren, sie werden ihnen selbst die Augen ausreißen."

„Man wird Kinder sehen, die nur noch vier Backenzähne haben: Sie werden weder Achtung haben für junge noch für alte Leute.”
Eine merkwürdige Aussage: Kinder haben vier Backenzähne, vor dem Zahnwechsel.

Vorzeichen der Endzeit

„Es kommt eine Zeit, in der die Gesetze des Fasching und „Abstinence“ abgeschafft werden. Die Kirche selbst wird das machen. Man wird eine unerhörte Flut von Sittenverderbnis sehen. Ab dann wird der Antichrist regieren.”
Das erste war 1891 noch unvorstellbar. Vaticanum II (1962-1965)?

„Wenn alle Jahreszeiten verändert sein werden, ist das ein Vorzeichen der Endkatastrophe.“

„Wenn man nachts in den Feldern rote Pferden mit großen gelben Augen arbeiten sieht…“

„Wenn das Ende der Zeiten naht, werden die Karren sich bewegen ohne von Ochsen oder Pferden gezogen zu werden.“

„Wenn das Volk das Feuerwasser („guin ardant“) liebt ist das Ende nah.“
Ende des 19ten Jahrhunderts hatte der „Eau-de-vie“ den Zider ersetzt und es gab schon viel Schwierigkeiten. Mehr als ein Jahrhundert später ist es noch nicht viel besser.

„Wenn übermässiger Luxus unter dem Volk regiert, wird großes Unglück über das Land kommen.“
Wurde in 1891 von Guillou schon so gesehen; es ist jetzt natürlich noch viel mehr geworden.

„Wenn die Leute sich schön machen („auront la folie de la toilette”), ist alles Unglück nah…“

“Wenn die Kalamitäten (= das Unglück) nah sind, wird die Erde sehr dicht bevölkert sein.”

„Es kommt eine Zeit, in der die Ernte von Insekten aufgefressen wird. Dann kommt Hungersnot.”
„Insekten” wird hier manchmal übersetzt als „Heuschrecken”, das brauchen es aber nicht zu sein. (Die mir bekannte holländische Frau hat u.A. eine Art von farbigen Käfern gesehen.)

„In diesen Tagen werden die Jungen in die Bäume klettern müßen, um sich der Verfolgung der jungen Mädchen zu entziehen.”
Guillou (1891) sagt, daß diese Zeit noch nicht gekommen ist, obwohl er, wenn er die Jugend sieht, sich vorstellen kann, daß es mal passiere. Ob es jetzt wohl so weit gekommen ist?

„Es kommt ein Zeit wo die Wissenschaftler öffentliche Vergifter sein werden.”
In 1891 noch schwer erklärbar, Guillou vermutete dass es eher symbolisch gemeint war und um „giftige Wörter” ging.

Bürgerkrieg und Krieg

„Es kommt ein Tag, wenn Soldaten die Felder von Grand-Champ bedecken werden: sie werden rot, blau und weiß gekleidet sein und der Wächter wird ‚qui-vi?’ rufen.”
1876 wurde dort eine französische Militärbasis gestiftet. Die Farben stimmen mit den damaligen Uniformen. Der Ruf war „qui-vive?“.

„Die Armee wird sich in zwei mal 24 Stunden versammeln. Viele Väter werden zusammen mit ihren Söhnen kämpfen.”
1914 und 1939 eingetroffen. War Ende des 19ten Jahrhunderts schon möglich.
Bemerkung von Guillou (1891): „Ein solcher Militarismus kann nur in Krieg enden, und Kriege, in den Umständen, wie sie heutzutage geführt werden, nur in Massenschlachtungen.“

„Später kommt dann ein grosser Krieg der alles vernichtet, ein Bürgerkrieg, und ein jeder wird, ohne weit weg gehen zu müssen, den Krieg auf der Schwelle seines Hauses finden.”

„Der Tod wird an jeder Tür anklopfen und Brüder werden sich gegenseitig töten.“

„Das Gebiet von Sainte-Avoye (Gemeinde Pluneret) wird beschützt sein. Der große Krieg bricht aus, wenn der Brunnen dort trockenfällt.“

[Eine Prophezeiung von “la Gwarc’h Perrine” von Quiberon (um 1860) sagt, daß die Halbinsel von Quiberon sein wird „wie eine kleine Ecke vom Paradies”, während ein furchtbarer Krieg, der letzte von allen, so furchtbar, daß die Frauen auf die Dächer klettern werden, um die Überlebenden zurückkommen zu sehen, die ebenso selten sein werden wie die Windmühlen. Das passiert, wenn die Wagen ohne Pferde laufen und die Häuser auf der Halbinsel ebenso zahlreich sein werden wie die Pilze.]

„Dazu kommt dann ein Krieg mit das Ausland. Fast alle Männer müßen in die Armee. Die (seltenen) Männer die noch übriggeblieben sind, werden dann auch wegmüßen: Aber fast gleich nach ihr Abfahrt bekommen sie schon dem Befehl, wieder nach Hause zurückzukehren.”

„Jedermann wird abgeschlachtet. Die Überlebenden werden ebenso selten sein wie die Windmühlen. Sie werden in die Bäume klettern, um zu sehen, ob es noch andere gibt.
Ein Bach von Blut wird die Mühlen von Auray sich drehen lassen.“

„Es wird viel Trauer geben. Man könnte über die vernichteten Städte pflügen, weil selbst die Steine nicht übrigbleiben werden. Das ganze Land wird brennen. Die Städte werden in der Zeit vernichtet, die es braucht, um ein Kreuz zu schlagen. Dann kommt das Meer. Es wird ein furchtbare, schlaflose Nacht sein.“

„Nach dem Krieg sind die Männer ebenso selten wie die Windmühlen und eine Aune Stoff (1,19 Meter) wird genügen, um ihnen Unterhosen zu machen.”
„Die Frauen werden auch so selten werden, daß eine Aune genügt, um Mützen für alle Frauen zu machen.”

Dies bezieht sich auf die Einwohner von Grand-Champ (jetzt ~4000 Einwohner).

„Besonders die Gemeinden von Grand-Champ bis an die Küste werden getroffen.”
Also bis 150 Meter über Meereshöhe (wenn dies das Kriterium ist).

„Aber alle, die sich im Schatten vom Kirchturm von Sainte Anne befinden, werden verschont werden.“
Dieses Gebiet hat sich ueber den Jahrhunderten langsam ausgebreitet. Man sagt (hofft) Heute dass die ganze Bretagne gerettet wird. Das wird aber nicht von den anderen Aussagen bestätigt…

„Wenn das Gefahr kommt, genügen ein Versteck und drei Pfund Brot, um sich vor den Tod zu schützen.

„Die Befreiung kommt aus dem (Nord?)Westen. Eine große Armee kommt in einen der Häfen in der Nähe an. An ihren Uniformen haben sie gelbe Knöpfe (oder das ganze Uniform ist gelb [khaki?]). Sie werden geführt von einer Königin und begleitet einen Prinz, der Ordnung, Frieden und Wohlstand wieder zurückbringt.”
Diese Armee wurde um 1830 von jemanden in Brandivy in einer Vision gesehen.
In Languidic wird erzählt, daß diese Armee wieder zurückkehrt und zu plündern anfängt. Darauf wird sie von der Bevölkerung mit Spitzhacken und Mistgabeln verjagt.

„Sieben Jahre vorher werden auf der ganzen Erde die Geburten aufhören.”

„Sieben Jahre vorher wird die Erde nur noch zurückgeben, was sie empfangen hat.”

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: