„Die Ereignisse machen mich gleichermaßen wütend und sehr traurig.“ Pfarrer Georg Lichtenberger will auch gegen das Verbot einer römischen Kongregation gleichgeschlechtlich liebende Menschen segnen. Symbolbild: picture alliance/dpa/APA/Herbert Neubauer
Pforzheim
Katholischer Pfarrer Lichtenberger spricht sich für Segnung homosexueller Paare aus
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Pforzheim. Als zentraler Seelsorger für die katholische Kirchengemeinde Pforzheim hat Georg Lichtenberger am Wochenende in seinen Gottesdiensten Stellung bezogen zu zwei aktuellen Entwicklungen. Seine Position übersandte er im Nachgang an die Presse. „Die Ereignisse machen mich gleichermaßen wütend und sehr traurig“, so Lichtenberger. Die Gläubigen hätten das Recht zu wissen, wie er als ihr Pfarrer dazu stehe.

Eine römische Kongregation habe die Segnung von gleichgeschlechtlich liebenden Menschen verboten. Für ihn sei es hingegen ein Geschenk, wenn immer noch Menschen in der Kirche um den Segen Gottes für sich und ihre in welcher Form auch immer gelebte Liebe bitten. Er segne Menschen, Häuser, Autos. Nun solle er Menschen, die sich aufrichtig lieben, nach Hause schicken. „Das werde ich nicht tun“, so Lichtenberger. „Ein Segen ist kein Sakrament. Menschen, die um Segen bitten, wegzuschicken, ist allerdings ein Sakrileg!“

Die Aufarbeitung von Missbrauch in Köln vermittle den Eindruck, dass „wieder nicht die ganze Wahrheit ans Licht“ kommen solle. „Das empfinde ich vor allem im Blick auf die Opfer zutiefst verletzend und beschämend.“

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